Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern
1Ein Gebet des Elenden / ſo er betrübt iſt / vnd ſeine Klage fur dem HERRN ausſchütt.
HERR höre mein Gebet / Vnd las mein ſchreien zu dir komen.
3Verbirge dein Andlitz nicht fur mir / In der Not neige deine Ohren zu mir / Wenn ich dich anruffe / ſo erhöre mich bald.
4DEnn meine Tage ſind vergangen wie ein Rauch / Vnd meine Gebeine ſind verbrand wie ein Brand.
5Mein Hertz iſt geſchlagen / vnd verdorret / wie Gras / Das ich auch vergeſſe mein Brot zu eſſen.
6Mein Gebein klebt an meinem fleiſch / Fur heulen vnd ſeuffzen.
7Ich bin gleich wie ein Rhordomel in der wüſten / Ich bin gleich wie ein Kützlin in den verſtöreten Stedten.
8Ich wache / Vnd bin / wie ein einſamer Vogel auff dem dache.
9Teglich ſchmehen mich meine Feinde / Vnd die mich ſpotten ſchweren bey mir.
10Denn ich eſſe aſſchen wie Brot / Vnd miſſche meinen Tranck mit weinen.
11Fur deinem drewen vnd zorn / Das du mich auffgehaben vnd zu boden geſtoſſen haſt.
12Meine tage ſind dahin wie ein ſchatten / Vnd ich verdorre wie Gras.
13DV aber HERR bleibeſt ewiglich / vnd dein Gedechtnis fur vnd fur.
14DV wolteſt dich auffmachen vnd vber Zion erbarmen / Denn es iſt zeit / das du jr gnedig ſeieſt / vnd die ſtunde iſt komen.
15DEnn deine Knechte wolten gerne / das ſie gebawet würde / Vnd ſehen gerne / das jre Steine vnd Kalck zugericht würde.
16Das die Heiden den Namen des HERRN fürchten / Vnd alle Könige auff Erden deine Ehre.
17Das der HERR Zion bawet / Vnd erſcheinet in ſeiner Ehre.
18Er wendet ſich zum gebet der verlaſſenen / Vnd verſchmehet jr Gebet nicht.
19Das werde geſchrieben auff die Nachkomenen / Vnd das Volck das geſchaffen ſol werden / wird den HERRN loben.
20DEnn er ſchawet von ſeiner heiligen Höhe / Vnd der HERR ſihet vom Himel auff Erden.
21Das er das ſeuffzen des Gefangenen höre / Vnd los mache die Kinder des Todes.
22AVff das ſie zu Zion predigen den Nemen *1) des HERRN / vnd ſein Lob zu Jeruſalem.
23Wenn die Völcker zuſamen komen / Vnd die Königreiche dem HERRN zu dienen.
24Er demütigeit *2) auff dem wege meine Krafft / Er verkürtzet meine Tage.
25Ich ſage / mein Gott / Nim mich nicht weg / in der helfft meiner tage.
DEine jare weren fur vnd fur / 26Du haſt vor hin die Erde gegründet / Vnd die Himel ſind deiner Hende werck.
27Sie werden vergehen / Aber du bleibeſt / Sie werden alle veralten / wie ein Gewand / Sie werden verwandelt / wie ein Kleid / wenn du ſie verwandeln wirſt.
28Du aber bleibeſt wie du biſt / Vnd deine jar nemen kein ende.
29DIe Kinder deiner Knechte werden bleiben / Vnd jr Samen wird fur dir gedeien.
❦
*1) Druckfehler: Nemen; Korrektur: Namen
*2) Druckfehler: demütigeit; Korrektur: demütiget
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Pſal. | Der Pſalter.Biblia Vulgata: | Der Psalter Die Psalmen Das Buch der Psalmen | Ps Ps Ps |
Ebre. | Die Epiſtel an die Ebreer.Biblia Vulgata: | Der Brief an die Hebräer Hebräerbrief | Hebr Hebr Hebr |
Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 102 werden hier erläutert.
Versnummer: Luthers Wort | |||
1: HERRN | 3: Andlitz | 7: Rhordomel | |
7: Kützlin | 11: Drewen | ||
13: fur vnd fur | 14: Zion | 16: Heiden | |
20: heiligen Höhe | 21: los | 29: Samen | |
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Luther-Deutsch | Deutsch | Erläuterungen | ||||||||
HERR | HERR, JHWH, Jahwe Aussehen in unseren Frakturschriften: HERR oder HERR
HERR im Alten Testament
hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH) lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr
Luthers Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) folgt einer festen Regel. Sie weist darauf hin, dass im hebräischen Text an dieser Stelle das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der unaussprechliche Name Gottes.
Satztechnisch bedingte Varianten
Um beim Satz der Lettern Platz in einer Zeile zu sparen, wodurch übermäßiger Sperrdruck oder ungünstige Wortumbrüche vermieden werden, sind in der Lutherbibel von 1545 häufig auch die Varianten HERr oder HERRn oder HERrn zu finden. Dabei sind mindestens die ersten drei Zeichen in Versalien gesetzt, womit sie hinreichend von HErr unterscheidbar sind.
An wenigen Stellen im Text wurde eine für uns unübliche Trennung im Wort vorgenommen, um einen Zeilenumbruch zu realisieren, hier beispielhaft gezeigt:
[ ...] fur den HER- RN bringen [...]
HERR HErr
Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im hebräischen Text »JHWH Adonaj« zu lesen ist. (Siehe dazu auch den Artikel HErr.)
Auch die umgekehrte Reihenfolge HErr HERR ist möglich (»Adonaj JHWH«).
4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſſens /
Die neuen Lutherbibeln übersetzen diesen Ausdruck stets mit »Gott der HERR«.
Die Aussprache des Namens Gottes
Das Wissen um die Aussprache der vier Zeichen, die den Gottesnamen ausmachen, ist schon früh in der Geschichte verloren gegangen. Sie werden heute oft mit »Jahwe« (vokalisiert geschrieben יְהוָה nach der Aussprache des hebräischen Adonaj, Herr) oder »Jehova« (יְהוָֹה ebenfalls nach dem hebräischen Adonaj, Herr, jedoch unter Berücksichtigung aller Vokale) transkribiert, aber auch mit »Jewah« (ebenfalls יְהוָה aber nach dem hebräischen Schema, der Name, zu lesen) oder »Jehowih« (יְהוִה nach dem hebräischen Elohim, Gott / Götter).
Luthers Namensersatz
Luther kannte die vokalisierten Varianten und die transkribierten Formen und war wohl besonders dem Wort »Jehova« zugeneigt. Es bezieht alle drei Vokale aus dem Wort Adonaj, das »Herr« bedeutet. Dennoch hatte er es vermieden, in seiner Übersetzung »Jehova« zu verwenden. Stattdessen nutzte er wie die lateinischen Bibeln einen Wortersatz. Er setzte das deutsche Wort ein, das gemäß der jüdischen Tradition zu lesen sei, wenn im Text das Vierfachzeichen erscheint, machte es aber durch die besondere Satzweise in Großbuchstaben kenntlich: HERR.
Luthers Schreibweise hat sich bis heute in etlichen Bibelausgaben gehalten.
HERR im Neuen Testament
Im neuen Testament verwendet Luther die Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) für Gott, den Vater, an Stellen, wo sich Zitate aus dem Alten Testament auf »JHWH« beziehen.
Wichtig: Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Andlitz | Antlitz, das | ||||||||
Rhordomel | Rohrdommel, die ein Vogel aus der Familie der Reiher (Ardeidae). Hinweis: Man beachte die Stellung des Buchstabens »h«: In Luthers Schreibweise steht er vor dem »o«. Jch bin gleich wie ein Rhordomel in der wüſten / Jch bin gleich wie ein Kützlin in den verſtöreten Stedten.
Luther übersetzt das hebräische קָאָת (kaaht), das einen Wasservogel bezeichnet, der auch wüste Gegenden bevölkert, mit Rohrdommel, einer ihm bekannten Reiherart.
Um welches Tier es sich genau handelt, scheint unklar zu sein. Manche Sprachwissenschaftler bevorzugten Kropfgans oder Pelikan.
In vielen Übersetzungen, so auch in der Lutherbibel 1964 und in der Elberfelder Bibel, steht nun Eule.
Im hebräischen קָאָת steckt das Wort קֵא (keh), das »das Ausgespieene, das Erbrochene« bedeutet. Der Vogel, der die Reste seiner Mahlzeiten wieder ausspeit, ist die Eule. Zudem passt dieser Vogel besser neben das Käuzchen (Kützlin) in diese Metapher.
Doch je nachdem, wie man dieses Bild interpretiert, das der Autor des Psalms 102 vermitteln möchte, mag man frei darin sein, ob man eher einen Wasservogel in der Wüste sieht (was auf Entbehrung abzielt), oder eine Eule.
Die Eule jagt nachts, wenn in heißen Wüstengebieten manche Tiere aktiv werden. Wie das Käuzchen in der zerstörten Stadt jagt sie einsam und muss gerade nachts hell wach sein. Diesen bedauernswerten Zustand erleidet wohl der Autor des Psalm und beklagt ihn im Vers 8.
Luther bietet hier eine sprachlich formvollendete, geradezu lyrische Übersetzung, wozu das kleine »e« am Ende des Worts »Dach« wie auch die Positionierung der Satztrennzeichen entscheidend beitragen:
Jch wache / Vnd bin / wie ein einſamer Vogel auff dem dache.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Kützlin | Käuzchen , das (Tier) kleiner Kauz Vogel, aus der Familie der Eulen.
Aus der Liste der Vögel, die von Menschen nicht gegessen werden dürfen:
Das Kützlin / den Schwan / den Huhu /
Das Käuzchen, der Schwan, der Uhu.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
verſtörete Stedte | zerstörte Städte (Ausdruck) | ||||||||
Drewen | Dräuen, das (veraltet) Drohen, das von dräuen (Verb; veraltet) für drohen, androhen, bedrohen
a) das Drohen, Bedrohen in der Absicht, zu strafen oder Schaden zuzufügen;
b) die Wut, der Groll (gegen jemanden) wobei die die Tat im Fokus liegt (jemanden Zorn durch Taten spüren lassen)
c) die heftige, nachdrückliche Ermahnung in guter Absicht, um vor Bösem zu warnen oder davon abzuhalten.
Fur deinem drewen vnd zorn
Vor deinem Groll und deinem Zorn
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
fur vnd fur | immerfort eigentlich: vor und vor
vorwärts und vorwärts weiter und weiter
unaufhörlich vorwärts in der Bewegung, andauernd, immerfort vorwärts, immerfort, auf Ewig, ewiglich, usw.
DV gibſt einem Könige langes leben / Das ſeine jare wehren jmer fur vnd fur.
Du gibts einem König langes Leben, damit seine Jahre währen immer weiter und weiter.
Der HERR iſt König ewiglich / Dein Gott Zion fur vnd fur
Der HERR ist König ewiglich, dein Gott, Zion, immerfort.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Zion
berg Zion
berg Gottes
des HERRN Berg
der heilige Berg | Zion, der Berg Zion, der Der in der Bibel genannte Berg Zion ist der Tempelberg in Jerusalem. Er steht als Synonym für den Wohnsitz des Gottes JHWH.
König David eroberte Jerusalem sowie den Berg Zion südlich der Stadt (Südosthügel) mit der Burg Zion und machte Jerusalem zu seinem Königssitz. Salomo hatte das Stadtgebiet auf den angrenzenden Nordosthügel ausgeweitet, in dem er dort (wo sich heute der Felsendom befindet) einen Tempel errichtete. Der Name Zion bezeichnet nun diesen Hügel, den Tempelberg. Die Bezeichnung »Zion« ist allerdings in der Bibel unterschiedlich verwendet: In der am engsten gefassten Vorstellung bezeichnet Zion den Tempelberg. Das Wort kann aber auch für ganz Jerusalem, die heilige Stadt Jahwes, stehen. An einigen Stellen in den biblischen Texten können damit auch die Bewohner Jerusalems, bzw. das gesamte Volk oder alle Städte Judäas gemeint sein. Der in Jerusalem heute so genannte »Mount Zion«, südwestlich der alten Stadtmauer gelegen, erhielt diesem Namen, nachdem der kleine Berg im Mittelalter irrtümlich als Berg Zion identifiziert worden war. Neuere Forschungen bestätigten jedoch: Er ist nicht mit dem biblischen Berg Zion identisch. Der Berg behielt aber diesen offiziellen Namen.
Abbildung: Jerusalem, der Tempelberg und der Berg Zion Foto: 2015, © Sabrina | Reiner
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Heiden | Heiden, die
Heide, der Heiden
Im Alten Testament nur im Plural gebräuchlich.
(eigtl. Völker). Im religiösen Sinn sind Heiden Menschen, die nicht an Gott glauben bzw. angehörige fremder Religionen.
Gemeint sind (allumfassend) Völker mit fremden Religionen und fremden Gotteskulten aus der Sicht des Sprechenden in Abgrenzung zum Volk Gottes, die anderen bzw. fremden Völker.
vnd [ſie] ſprachen zu jm [d. i. Samuel] / Sihe / Du biſt alt worden / Vnd deine Söne wandeln nicht in deinen wegen / So ſetze nu einen König vber vns / der vns richte / wie alle Heiden haben.
... und sie sprachen zu Samuel: »Schau, du bist alt geworden und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen. Setze daher einen König ein, der über uns Recht spreche, so, wie ihn alle anderen Völker haben!«
Im Neuen Testament verwendet Luther das Wort auch im Singular.
Unsere Übersetzung »Ungläubiger« trifft es nicht ganz: Gemeint ist in den Texten eigentlichen eine Person, die einem anderen Staat angehört und daher eine andere Religion ausübt. Der Begriff »Ausländer« würde allerdings in der heutigen Zeit noch weniger passen.
Höret er die Gemeine nicht / So halt jn als einen Heiden vnd Zölner.
Hört er nicht auf die Gemeinde, dann halte ihn für einen Ungläubigen und Zöllner.
So aber jemand die ſeinen / ſonderlich ſeine Hausgenoſſen / nicht verſorget / der hat den glauben verleugnet / vnd iſt erger denn ein Heide.
Wenn aber jemand die Seinen, insbesondere seine Mitbewohner, nicht versorgt, dann hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Zion
berg Zion
berg Gottes
des HERRN Berg
der heilige Berg | Zion, der Berg Zion, der Der in der Bibel genannte Berg Zion ist der Tempelberg in Jerusalem. Er steht als Synonym für den Wohnsitz des Gottes JHWH.
König David eroberte Jerusalem sowie den Berg Zion südlich der Stadt (Südosthügel) mit der Burg Zion und machte Jerusalem zu seinem Königssitz. Salomo hatte das Stadtgebiet auf den angrenzenden Nordosthügel ausgeweitet, in dem er dort (wo sich heute der Felsendom befindet) einen Tempel errichtete. Der Name Zion bezeichnet nun diesen Hügel, den Tempelberg. Die Bezeichnung »Zion« ist allerdings in der Bibel unterschiedlich verwendet: In der am engsten gefassten Vorstellung bezeichnet Zion den Tempelberg. Das Wort kann aber auch für ganz Jerusalem, die heilige Stadt Jahwes, stehen. An einigen Stellen in den biblischen Texten können damit auch die Bewohner Jerusalems, bzw. das gesamte Volk oder alle Städte Judäas gemeint sein. Der in Jerusalem heute so genannte »Mount Zion«, südwestlich der alten Stadtmauer gelegen, erhielt diesem Namen, nachdem der kleine Berg im Mittelalter irrtümlich als Berg Zion identifiziert worden war. Neuere Forschungen bestätigten jedoch: Er ist nicht mit dem biblischen Berg Zion identisch. Der Berg behielt aber diesen offiziellen Namen.
Abbildung: Jerusalem, der Tempelberg und der Berg Zion Foto: 2015, © Sabrina | Reiner
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
los | los (Adjektiv) frei, ledig, lose, schwach
Das Wort wird in vielen Bedeutungen benutzt. Es erzeugt zusammen mit verschiedenen Verben neue Bedeutungen (Ich fahre, ich fahre los) und bildet in Zusammensetzungen neue Wörter wie achtlos (frei von Achtung, Beachtung), machtlos (frei von, ohne Macht) usw.
Verwendung in der Lutherbibel
Loſe Leute
Wo ſolche loſe Leute vnter den Menſchen herrſchen.
Wo solche gemeinen Leute unter den Menschen herrschen.
loſe Leute: Leute, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands.
Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, flegelhafte, gemeine, unqualifizierte (usw.) Leute Loſe Lere
Der nicht luſt hat zu loſer Lere
Der keine Lust hat auf inhaltsleere Lehren.
loſe Lere: Lehren, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands und sie nicht enthalten. Lehren, die in diesem Sinne inhaltsleeer und gefährlich sind.
Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, inhaltsleere, wertlose, unqualifizierte (usw.) Lehren Der Teufel ist los!
Die Redensart »Der Teufel ist los!« geht zurück auf Luthers Übersetzung von Off 20,2-3:
2Vnd ergreiff den Drachen / die alte Schlange / welche ist der Teufel vnd der Satan / vnd band jn tausent jar / 3vnd warff jn in den Abgrund / vnd verschlos jn vnd versiegelt oben darauff / das er nicht mehr verfüren solt die Heiden / bis das vollendet wurden tausent jar / vnd darnach mus er los werden eine kleine zeit.
Bedeutung des letzten Satzteils: ... und danach muss er frei sein für kurze Zeit.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Samen
ſamen | Samen, der
Nachkommen, die Im eigentlichen Sinn sind Samen Gebilde, die sich aus den Blüten von Pflanzen entwickeln, und aus denen in geeigneter Umgebung neue Pflanzen wachsen können. Beim Menschen bezeichnet Samen das Sperma.
Luther verwendet den Begriff Samen in Bezug auf Menschen immer wieder in der Bedeutung Nachkommen. Psalm 105,6 (u.a.)
der ſamen Abrahams
die Nachkommen Abrahams
Es ehre jn aller ſame Jacob / vnd fur jm ſchewe ſich aller ſame Jſrael.
Es mögen ihn alle Nachkommen Jakobs ehren, und alle Nachkommen Israels mögen sich vor ihm erschrecken
Dauid vnd ſeinem Samen ewiglich.
David und allen seinen Nachkommen.
der geboren iſt von dem ſamen Dauid nach dem Fleiſch
der geboren ist von Davids Nachkommen nach dem Fleisch
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Erläuterungen siehe Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 | |||||||||
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Die Bußpsalmen thematisieren das Bekenntnis von Schuld. Diese Gruppe von sieben Psalmen wurde bereits im 4. Jahrhundert zusammengestellt.
Zu ihr gehören Psalm 6 (Flehruf in der Not), Psalm 32 (Bekenntnis befreit von der Sünde), Psalm 38 (Gebet in der Not), Psalm 51 (Miserere: Gott sei mir Sünder gnädig), Psalm 102 (Gebet im Unglück), Psalm 130 (Aus tiefer Not) und Psalm 143 (Demütige Bitte um Verschonung und Leitung).
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Liedauswahl und Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und die Textstellen für Textlesungen und Predigten für den Gedenktag der Entschlafenen (Totensonntag) am letzten Sonntag des Kirchenjahres.
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Liedauswahl und Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.