Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in dreizehn Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel IX. Das Kapitel IX. umfasst die heutigen Verse 9,1 - 10,1 | ||
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8 - 10 |
III. ESRA VERPFLICHTET DIE ISRAELITEN AUF DAS GESETZ
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1 | 9,1 - 10,1 |
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Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[265b]
IM vier vnd zwenzigſten tage dieſes monden / kamen die kinder Iſrael zuſamen / mit faſten vnd ſecken vnd erden auff jnen 2vnd ſonderten den ſamen Iſrael von allen frembden Kindern / vnd traten hin vnd bekanten jre ſünde vnd jrer Veter miſſethat. 3Vnd ſtunden auff an jre ſtet / vnd man las im Geſetzbuch des HERRN jres Gottes / vier mal des tages / vnd ſie bekandten / vnd beten an den HERRN jres Gottes / vier mal des tages / vnd ſie bekandten / vnd beten an den HERrn jren Gott vier mal des tages.
Iſrael
bekennet jre ſunde etc.
4VND die Leuiten ſtunden auff in die höhe / nemlich / Jeſua / Bani / Kadmiel / Sebanja / Buni / Serebja / Bani / vnd Chenani / vnd ſchrien laut zu dem HERRN jrem Gott. 5Vnd die Leuiten Jeſua / Kadmiel / Bani / Haſabenja / Serebja / Hodja / Sebanja / Pethahja ſprachen / Stehet auff / lobet den HERRN ewren Gott / von ewigkeit zu ewigkeit / Vnd man lobe den Namen
[265b | 266a]
Nehemiá. C․ IX.
Lobe
vnd Gebet Nehemia.
CCLXVI.
deiner Herrligkeit / der erhöhet iſt mit allem ſegen vnd lobe. 6HERR du biſts allein / du haſt gemacht den Himel vnd aller himel himel / mit alle jrem Heer / die Erden vnd alles was drauff iſt / die Meere vnd alles was drinnen iſt / Du macheſt alles lebendig / vnd das himliſche Heer betet dich an.
7DV biſt der HERR Gott / der du Abram erwelet haſt / vnd jn von Vr in Chaldea ausgefürt / vnd Abraham genennet / 8Vnd ſein hertz trew fur dir funden / vnd einen Bund mit jm gemacht / ſeinem Samen zu geben das Land der Cananiter / Hethiter / Amoriter / Phereſiter / Jebuſiter / vnd Girgoſiter / vnd haſt dein wort gehalten / Denn du biſt gerecht.
9VND du haſt angeſehen das elend vnſer Veter in Egypten / vnd jr ſchreien erhöret am Schilffmeer / 10vnd Zeichen vnd Wunder gethan an Pharao vnd allen ſeinen Knechten / vnd an allem Volck ſeines Landes / Denn du erkandteſt / das ſie ſtoltz wider ſie waren / vnd haſt jnen einen namen gemacht / wie es heute gehet. 11Vnd haſt das Meer fur jnen zuriſſen / das ſie mitten im Meer trocken durch hin giengen / Vnd jre Verfolger in die Tieffe verworffen wie ſteine in mechtigen waſſern. 12Vnd ſie gefürt des tages in einer Wolckſeulen / vnd des nachts in einer Fewrſeulen / jnen zu leuchten auff dem wege / den ſie zogen.
13VND biſt her ab geſtiegen auff den berg Sinai / vnd haſt mit jnen vom Himel geredt / vnd gegeben ein wahrhafftig Recht / vnd ein recht Geſetz / vnd gute Gebot vnd Sitten. 14Vnd deinen heiligen Sabbath jnen kund gethan / vnd Gebot / Sitten vnd Geſetz jnen geboten durch deinen knecht Moſe. 15Vnd jnen Brot vom Himel gegeben / da ſie hungerte / vnd Waſſer aus dem Felſen laſſen gehen / da ſie dürſtete. Vnd jnen geredt / ſie ſolten hin ein gehen / vnd das Land einnemen / darüber du deine Hand hubeſt jnen zugeben.
ABer vnſer Veter wurden ſtoltz vnd halsſtarrig / das ſie deinen Geboten nicht gehorchten. 17Vnd wegerten ſich zu hören / vnd gedachten auch nicht an deine Wunder / die du an jnen thateſt / Sondern ſie wurden halſtarrig / vnd wurffen ein Heubt auff / das ſie ſich wendeten zu jrer dienſtbarkeit in jrer vngedult. Aber du mein Gott vergabeſt vnd wareſt gnedig / barmhertzig / gedültig vnd von groſſer barmhertzigkeit / vnd verlieſſeſt ſie nicht. 18Vnd ob ſie wol ein gegoſſen Kalb machten / vnd ſprachen / Das iſt dein Gott / der dich aus Egyptenland gefüret hat / vnd theten groſſe leſterunge. 19Noch verlieſſeſtu ſie nicht in der Wüſten nach deiner groſſen barmhertzigkeit / vnd die Wolckenſeule weich nicht von jnen / des tags ſie zu füren auff dem wege / noch die Fewrſeule des nachts / jnen zu leuchten auff dem wege den ſie zogen.
Sünde vnd vndanckbarkeit des Volcks Iſrael.
20VND du gabeſt jnen deinen guten Geiſt / ſie zu vnterweiſen / vnd dein a Man wendeſtu nicht von jrem munde / vnd gabeſt jnen Waſſer da ſie dürſtete. 21Vierzig jar verſorgeteſtu ſie in der wüſten / das jnen nichts mangelſt / Ire Kleider veralteten nicht / vnd jre Füſſe zuſchwollen nicht. 22Vnd gabeſt jnen Königreiche vnd Völcker / vnd teileteſt ſie hie vnd da her / das ſie einnamen das land Sihon / des königes zu Heſbon / vnd das land Og / des königes in Baſan. 23Vnd vermereteſt jre Kinder wie die Sterne am Himel / vnd brachteſt ſie ins Land / das du jren Vetern geredt hatteſt / das ſie einziehen vnd einnemen ſolten. 24Vnd die Kinder zogen hin ein / vnd namen das Land ein / Vnd du demütigeteſt fur jnen die Einwoner des landes / die Cananiter / vnd gabeſt ſie in jre hende / vnd jre Könige vnd Völcker im Lande / das ſie mit jnen theten nach jrem willen.
a
Himelbrot.
25VND ſie gewonnen feſte Stedte vnd ein fett Land / vnd namen Heuſer ein vol allerley Güter / ausgehawen Brun / Weinberge / Olegarten / vnd Bewme dauon man iſſet / die menge / vnd aſſen vnd worden ſat vnd fett / vnd lebeten in wolluſt / durch deine groſſe Güte. 26Aber ſie wurden vngehorſam / vnd widerſtrebten dir / vnd wurffen deine Geſetze hinder ſich zurück / Vnd erwürgeten deine Propheten / die ſie bezeugeten / Das ſie ſolten ſich zu dir bekeren / vnd the-
[266a | 266b]
Das Bucĥ C․ IX.X.
Iſrael
bekennet das ſichs an Gott verſundiget etc.
ten groſſe leſterunge. 27Darumb gabeſtu ſie in die hand jrer Feinde / die ſie engſteten / Vnd zur zeit jrer Angſt / ſchrien ſie zu dir. Vnd du erhöreteſt ſie vom Himel / vnd durch deine groſſe Barmhertzigkeit gabeſtu jnen Heilande / die jnen holffen aus jrer Feinde hand.
Leui. 23.
28WEnn ſie aber zu ruge kamen / verkereten ſie ſich vbel zu thun fur dir / So verlieſſeſtu ſie in jrer Feinde hand / das ſie vber ſie herrſcheten. So bekereten ſie ſich denn / vnd ſchrien zu dir / Vnd du erhöreteſt ſie vom Himel / vnd erretteſt ſie nach deiner groſſen barmhertzigkeit viel mal / 29vnd lieſſeſt ſie bezeugen / das ſie ſich bekeren ſolten zu deinem Geſetze. Aber ſie waren ſtoltz / vnd gehorchten deinen Geboten nicht / vnd ſundigeten an deinen Rechten (welche ſo ein Menſch thut / lebet er drinnen) vnd wendeten jre Schulder weg / vnd wurden halſtarrig / vnd gehorchten nicht. 30Vnd du hielteſt viel jar vber jnen / vnd lieſſeſt ſie bezeugen durch deinen Geiſt in deinen Propheten / Aber ſie namens nicht zu ohren / Darumb haſtu ſie gegeben in die hand der Völcker in Lendern. 31Aber nach deiner groſſen barmhertzigkeit haſtu es nicht gar aus mit jnen gemacht / noch ſie verlaſſen / Denn du biſt ein gnediger vnd barmhertziger Gott.
NV vnſer Gott / du groſſer Gott / mechtig vnd ſchrecklich / der du helteſt Bund vnd Barmhertzigkeit / Achte nicht geringe alle die mühe / die vns troffen hat / vnd vnſer Könige / Fürſten / Prieſter / Propheten / Veter / vnd dein gantzes Volck / von der zeit an der Könige zu Aſſur / bis auff dieſen tag. 33Du biſt gerecht an allem das du vber vns gebracht haſt / Denn du haſt recht gethan / Wir aber ſind Gottlos geweſen. 34Vnd vnſer Könige / Fürſten / Prieſter / vnd Veter haben nicht nach deinem Geſetze gethan / vnd nicht acht gehabt auff deine Gebot vnd Zeugnis / die du haſt jnen laſſen zeugen. 35Vnd ſie haben dir nicht gedienet / in jrem Königreich vnd in deinen groſſen Güttern / die du jnen gabeſt / vnd in dem weiten vnd fetten Lande / das du jnen dargelegt haſt / vnd haben ſich nicht bekeret von jrem böſen weſen.
36SIhe / wir ſind heutes tages Knechte / vnd im Lande das du vnſern Vetern gegeben haſt / zu eſſen ſeine Früchte vnd Güter / Sihe / da ſind wir Knechte innen. 37Vnd ſein Einkomen mehret ſich den Königen die du vber vns geſetzt haſt / vmb vnſer ſünden willen / vnd ſie herrſchen vber vnſer Leibe vnd Vieh nach jrem willen / vnd wir ſind in groſſer not.
10
Beginn des Kapitels 10 nach heutiger Zählweise!
1Vnd in dieſem allen machen wir einen Bund / vnd ſchreiben / vnd laſſens vnſere Fürſten / Leuiten vnd Prieſter verſiegeln.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.