Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 21 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel X. | ||
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7,1 - 10,19 |
VI. DAS LAUBHÜTTENFEST
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1 | 10,1-21 | |
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10,22 - 11,54 |
VII. DAS TEMPELWEIHFEST
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2 | 10,22-30 | |
3 | 10,31-42 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[303b]
WArlich / warlich / Ich ſage euch / Wer nicht zur Thür hin ein gehet in den Schafſtal / ſondern ſteiget anderswo hin ein / Der iſt ein Dieb vnd ein Mörder. 2Der aber zur Thür hin eingehet / der iſt ein Hirte der Schafe. 3Demſelbigen thut der Thurhüter auff / vnd die Schafe hören ſeine ſtimme. Vnd er ruffet ſeinen ſchafen mit namen / vnd füret ſie aus. 4Vnd wenn er ſeine ſchafe hat ausgelaſſen / gehet er fur jnen hin / vnd die ſchafe folgen jm nach / Denn ſie kennen ſeine ſtimme. 5Einem Frembden aber folgen ſie nicht nach / ſondern fliehen von jm / Denn ſie kennen der Frembden ſtimme nicht. 6Dieſen Spruch ſaget Jheſus zu jnen / Sie vernamen aber nicht / was es war / das er zu jnen ſaget.
7DA ſprach Jheſus wider zu jnen / Warlich / warlich / Ich ſage euch / Ich bin die Thür zu den Schafen. 8Alle die vor mir komen ſind / die ſind Diebe vnd Mörder geweſen / Aber die Schafe haben jnen nicht gehorchet. 9Ich bin die Thür / So jemand durch mich eingehet der wird ſelig werden / vnd wird ein vnd aus gehen / vnd weide finden. 10Ein Dieb kompt nicht / denn das er ſtele / würge / vnd vmbbringe. Ich bin komen / das ſie das Leben vnd volle genüge haben ſollen.
ICh bin ein guter Hirte. Ein guter Hirte leſſet ſein Leben fur die Schafe. 12Ein Miedling / der nicht Hirte iſt / des die Schafe nicht eigen ſind / ſihet den Wolff komen / vnd verleſſet die Schafe / vnd fleucht / vnd der Wolff erhaſchet vnd zerſtrewet die Schafe. Der Miedling aber fleucht / 13denn er iſt ein Miedling / vnd achtet der Schafe nicht. 14Ich bin ein guter Hirte / vnd erkenne die meinen / vnd bin bekand den meinen. 15Wie mich mein Vater kennet / vnd ich kenne den Vater / vnd ich laſſe mein Leben fur die Schafe. 16Vnd ich habe noch andere Schafe / die ſind nicht aus dieſem Stalle / Vnd die ſelben mus ich her füren / vnd ſie werden meine ſtimme hören / Vnd wird eine Herd vnd ein Hirte werden.
[303b | 304a]
S. Jóhánnes. C․ X.
CCCIIII.
17DArumb liebet mich mein Vater / das ich mein Leben laſſe / auff das ichs wider neme. 18Niemand nimpt es von mir / ſondern ich laſſe es von mir ſelber / Ich habe es macht zulaſſen / vnd habe es macht wider zu nemen. Solch Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. 19Da ward aber eine zwitracht vnter den Jüden / vber dieſen worten. 20Viel vnter jnen ſprachen / Er hat den Teufel / vnd iſt vnſinnig / was höret jr jm zu? 21Die andern ſprachen / Das ſind nicht wort eines Beſeſſenen / Kan der Teufel auch der Blinden augen auffthun?
10,22 - 11,54
ES ward aber Kirchweihe zu Jeruſalem / vnd war winter / 23Vnd Jheſus wandelte im Tempel in der halle Salomonis. 24Da vmbringeten jn die Jüden / vnd ſprachen zu jm / Wie lange helteſtu vnſer ſeelen auff? Biſtu Chriſt / ſo ſage es vns frey her aus. 25Jheſus antwortet jnen / Ich habe es euch geſagt / vnd jr gleubet nicht. Die Werck die ich thu in meines Vaters namen / die zeugen von mir / 26Aber jr gleubet nicht / denn jr ſeid meiner Schafe nicht / als ich euch geſagt habe. 27Denn meine Schafe hören meine ſtimme / vnd ich kenne ſie / vnd ſie folgen mir / 28Vnd ich gebe jnen das ewige Leben / vnd ſie werden nimer mehr vmbkomen / vnd niemand wird ſie mir aus meiner Hand reiſſen. 29Der Vater / der mir ſie gegeben hat iſt gröſſer denn alles / vnd niemand kan ſie aus meines Vaters hand reiſſen. 30Ich vnd der Vater ſind eines.
(Wie lange)
Das reden ſie aus falſchem hertzen / Das ſie jn verklagen vnd vmbbringen möchten / wo er ſich Chriſtum bekennete / wider das verbot.
31DA huben die Jüden abermal ſteine auff / das ſie jn ſteinigeten. 32Jheſus antwortet jnen / Viel guter werck habe ich euch erzeiget von meinem Vater / Vmb welchs wercks vnter denſelbigen ſteiniget jr mich? 33Die Jüden antworten jm / vnd ſprachen / Vmb des guten wercks willen ſteinigen wir dich nicht / Sondern vmb der Gottesleſterung willen / vnd / Das du ein Menſch biſt / vnd macheſt dich ſelbs einen Gott. 34Jheſus antwortet jnen / Stehet nicht geſchrieben in ewrem Geſetz / Ich hab geſagt / Ir ſeid Götter? 35So jr die Götter nennet / zu welchen das wort Gottes geſchach / vnd die Schrifft kan doch nicht gebrochen werden / 36Sprecht jr denn zu dem / den der Vater geheiliget vnd in die welt geſand hat / Du leſterſt Gott? Darumb / das ich ſage / Ich bin Gottes Son? 37Thu ich nicht die werck meines Vaters / ſo gleubet mir nicht / 38Thu ich ſie aber / gleubet doch den wercken / wolt jr mir nicht gleuben / Auff das jr erkennet vnd gleubet / das der Vater in mir iſt / vnd ich in jm.
39SIe ſuchten aber mal jn zu greiffen / Aber er entgieng jnen / aus jren henden / 40vnd zoch hin wider jenſeid des Jordans / an den Ort / da Johannes vorhin getaufft hatte / vnd bleib alda. 41Vnd viel kamen zu jm / vnd ſprachen / Johannes thet kein Zeichen. Aber alles was Johannes von dieſem geſagt hat / das iſt war / 42Vnd gleubten alda viel an jn.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Joh. | Euangelium S. Johannis.Biblia Vulgata: | Das Evangelium nach Johannes Johannesevangelium | Joh Joh Joh |
Pſal. | Der Pſalter.Biblia Vulgata: | Der Psalter Die Psalmen Das Buch der Psalmen | Ps Ps Ps |
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Perikope | Typ | Tag |
---|---|---|
1531 - 1898 | ||
Joh 10,12-16 | Evangelium | |
1899 - 1978 | ||
Joh 10,12-16 | Evangelium | |
Joh 10,23-30 | 2. Evangelium | |
Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Joh 10,1-5.27-30 | Reihe V | |
Joh 10,7-11 | Marginaltext | |
Joh 10,11-16 | Reihe I | |
1979 - 2018 | ||
Joh 10,1-11 | Marginaltext | |
Joh 10,11-16(27-30) | Evangelium + | |
seit 2019 | ||
Joh 10,1-11 | Marginaltext | |
Joh 10,11-16(27-30) | Evangelium + |
VERSE AUS DEM TEXT IN LITURGISCHEN TAGES- UND WOCHENSPRÜCHEN
Vers / Typ | Text | Tag |
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1531 - 1898 | ||
Joh 10,11a.27-28a | Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. | |
Wochenspruch | ||
1899 - 1978 | ||
Joh 10,11a.27-28a | Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. | |
Wochenspruch | ||
Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Joh 10,11a.27-28a | Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. | |
Wochenspruch | ||
1979 - 2018 | ||
Joh 10,11a.27-28a | Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. | |
Wochenspruch | ||
seit 2019 | ||
Joh 10,11a.27-28a | Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. | |
Wochenspruch |
Das Video zeigt den Text der Erzählung aus der Lutherbibel von 1545, in der Jesus von sich als guten Hirten spricht, vorgelesen von Reiner Makohl.
Luthers Vorrede zum Neuen Testament ist in neuen Bibelausgaben nicht mehr enthalten. Lesen Sie, was Luther seinen Lesern 1545 mit auf den Weg gegeben hatte.