Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 31 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXVI. | ||
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25,1 - 29,27 |
IV. WEITERE SPRÜCHE SALOMOS
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1 | 26,1-28 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[340b]
[Spalte 1]
Ehre iſt / gut / reichthum vnd alles da man ehre von hat.
WIe der ſchnee im Sommer / vnd regen in der Erndte / Alſo reimet ſich dem Narren ehre nicht.
2Wie ein Vogel da hin feret vnd eine Schwalbe fleuget / Alſo ein vnuerdienet Fluch trifft nicht.
3Dem Roſs ein geiſſel / vnd dem Eſel ein zaum / Vnd dem Narren eine Ruten auff den rücken.
4Antworte dem Narren nicht nach ſeiner narrheit / Das du jm nicht auch gleich werdeſt.
5Antworte aber dem Narren nach ſeiner narrheit / Das er ſich nicht weiſe laſſe düncken.
6Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet / Der iſt wie ein Lamer an füſſen / vnd nimpt ſchaden.
Narren ſollen nicht klug ſein Vnd wöllen doch jmer klügeln.
7Wie einem Kröpel das tantzen / Alſo ſtehet den Narren an von Weisheit reden.
8Wer einem Narren ehre anlegt / Das iſt als wenn einer einen Edlenſtein auff den Rabenſtein würffe.
9Ein Spruch in eins Narren mund /
[Spalte 2]
Iſt wie ein Dornzweig der in eins Truncken hand ſticht.
10Ein guter Meiſter macht ein ding recht / Aber wer einen Hümpler dinget / dem wirds verderbet.
11Wie ein a Hund ſein geſpeiets wider friſſt / Alſo iſt der Narr der ſeine narrheit wider treibt.
12Wenn du einen ſiheſt / der ſich Weiſe düncket / Da iſt an eim Narren mehr hoffnung denn an jm.
13DEr Faule ſpricht / Es iſt ein junger Lew auff dem wege / Vnd ein Lew auff den gaſſen.
14Ein Fauler wendet ſich im bette / Wie die thür in der angel.
(Dornzweig)
Wenn ein Trunckenbold ein Dornpuſch in der hand tregt / vnd gauckelt / So kratzt er mehr da mit denn das er die Roſen zu riechen gebe. Alſo thut ein Narr / mit der ſchrifft oder Rechtſpruch offt mehr ſchaden denn fromen.
a
15Der Faule verbirgt ſeine hand in dem töpffen / Vnd wird jm ſaur / das er ſie zum munde bringe.
Sup. 10.
16Ein Fauler dunckt ſich weiſer / Denn ſieben die da Sitten leren.
17WEr furgehet vnd ſich menget in frembden hadder / Der iſt wie einer der den Hund bey den ohren zwecket.
18Wie einer heimlich mit geſchos vnd pfeilen ſcheuſt vnd tödtet. / 19Alſo thut ein falſcher Menſch mit ſeinem Neheſten / vnd ſpricht darnach / Ich hab geſchertzt.
20WEnn nimer holtz da iſt / ſo verleſcht das fewr / Vnd wenn der Verleumbder weg iſt / ſo höret der hadder auff.
21Wie die kolen ein glut vnd holtz ein fewr / Alſo richt ein zenckiſcher Man hadder an.
(Dunckt)
Das ſind ſie / die ander Leu-te thun leren vnd richten / vnd ſie ſelbs doch nichts beſſers thun können noch wöllen / Ein verdrieslich Volck.
(Geſchertzt}
Feilet jm ſein böſer anſchlag ſo hat er geſchertzt / vnd weis ſich fein zu entſchüldigen. Were jm aber lieber / das er nicht gefeilet hette.
22Die wort des Verleumbders ſind wie ſchlege / Vnd ſie gehen durchs hertz.
23Gifftiger mund vnd böſes hertz / Iſt wie ein Scherben mit ſilberſchaum vberzogen.
24Der Feind wird erkand bey ſeiner rede / Wiewol er im hertzen falſch iſt.
25Wenn er ſeine ſtimme holdſelig macht / ſo gleube jm nicht / Denn es ſind ſieben Grewel in ſeinem hertzen.
26Wer den Haſs heimlich helt ſchaden zu thun / Des bosheit wird fur der Gemeine offenbar werden.
Sup. 18.
27Wer eine Gruben macht / der wird
[340b | 341a]
Salomo.
CCCXLI.
[Spalte 1]
drein fallen / Vnd wer einen ſtein waltzet / auff den wird er komen.
28Ein falſche Zunge haſſet der jn ſtraffet / Vnd ein Heuchelmaul richtet verderben an.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.