Die Sprüche Salomos (Proverbia)

Kapitel XXIIII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Die Sprüche Salomos
Proverbia

 

C. XXIIII.

 

Spr 24,1-34

 

Der Text in 31 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXIIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXIIII.

 

 

22,17 - 24,34

 

III. WORTE DER WEISEN

 

1

24,1-34

→Worte der Weisen (Teil 3)

 

 

Spr 24,23%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Die Sprücĥe Salomo.

 

 

 

 

[339b]

 

 

[Spalte 1]

 

 

XXIIII.

 

Worte der Weisen
Teil 3

a

Das iſt / Las dich dein arm bös leben nicht ver­drieſ­ſen / das du den bö­ſen in jrem guten le­ben wölleſt fol­gen.

b

(Ordentlich)

Wens ördent­lich im hau­ſe gehalten wird

das ſchafft mehr denn groſ­ſe erbeit. Als wenn man gibt / wo / wenn / wem man ſol etc.

Sic impetus non eſt fortis, ſed conſilium eſt potens.

→*1)

 

FOlge a nicht bö­ſen Leu­ten / Vnd wünd­ſche nicht bey jnen zu ſein.

2Denn jr hertz trach­tet nach ſcha­den / Vnd jre lip­pen ra­ten zu vn­glück.

3DVrch Weisheit wird ein Haus ge­bawet / Vnd durch verſtand er­hal­ten.

4Durch b ördentlich haushalten wer­den die Kamer vol / Aller köſtlicher lieb­licher Reichthum.

5Ein weiſer Man iſt ſtarck / Vnd ein ver­nünfftiger Man / iſt mech­tig von krefften.

 

 

[Spalte 2]

 

6Denn mit Rat mus man krieg füren / Vnd wo viel Rat geben ſind / da iſt der Sieg.

7Weisheit iſt dem Nar­ren zu hoch / Er thar ſei­nen mund im Thor nicht auff­thun.

 

8Wer jm ſelbs ſchaden thut / Den heiſſt man billich einen Ertzböſewicht.

9Des Nar­ren tücke iſt ſünde / Vnd der Spötter iſt ein grewel fur den Leu­ten.

10Der iſt nicht a ſtarck / Der in der not nicht feſt iſt.

11ERrette die ſo man b töd­ten wil / Vnd entzeuch dich nicht von denen / die man würgen wil.

12Sprichſtu / ſi­he / Wir verſtehens nicht / Meinſtu nicht der die her­tzen weiſet / merckets? vnd der auff die ſeelen acht hat / kennets? Vnd vergilt dem Men­ſchen nach ſei­nem werck.

13ISs mein Son / c honig / denn es iſt gut / Vnd honig ſeim iſt ſüſs in dei­nem halſe.

14Al­ſo lerne die Weisheit / Fur deine Seelen.

Wenn du ſie findeſt / So wirds her­nach wolgehen / Vnd deine hoff­nung wird nicht vmb ſonſt ſein.

15Laure nicht als ein Gott­lo­ſer auff das haus des Gerechten / Verſtöre ſei­ne d ruge nicht.

16Denn ein Gerechter e felt ſieben mal vnd ſtehet wi­der auff / Aber die Gott­lo­ſen verſincken in vnglück.

17FRewe dich des falles deines Feindes nicht / Vnd dein hertz ſey nicht fro vber ſei­nem Vnglück.

18Es möcht der HERR ſe­hen vnd jm vbel gefallen / Vnd ſei­nen zorn von jm wenden.

19ERzürne dich nicht vber den Bö­ſen / Vnd eiuer nicht vber die Gott­lo­ſen.

20Denn der Bö­ſe hat nichts zu hoffen / Vnd die Leuchte der Gott­lo­ſen wird verleſſchen.

21MEin kind / fürchte den HER­RN vnd den König / Vnd men­ge dich nicht vn­ter die Auff­rü­ri­ſchen.

22Denn jr Vnfal wird plötzlich entſte-

 

(Erzböſe­wicht)

Etliche ſind ſo boshafftig / das ſie jn ſelbs gern ſchaden thun / da mit jr Neheſter noch gröſſer ſchaden leiden müſſe. Als der jm lies ein auge aus­ſtech­en / das dem an­dern zwey au­gen aus­ge­ſtoch­en wür­den.

a

(Starck)

Viel ſind keck wenn es wol ſte­het / vnd fürch­tet ſich fur ze­hen nicht wenn er al­lein iſt.

b

(Tödten)

Wie man die Chri­ſten vor zei­ten vnd noch jmer er­wür­get / vnd lacht noch da­zu. Oder ſpricht / wir ver­ſte­hens nicht / Ich mus mei­nes Herrn be­fehl ge­hen laſ­ſen vnd ge­hor­ſam ſein.

c

(Honig)

Das iſt / Brauche der Gü­ter / ſo dir Gott gibt / vnd ſpare jr nicht dir zu nachteil.

d

(Ruge)

Als die der armen Heuſer vnd Güter zu ſich reiſſen / Oder ſonſt mit tücken aus­beiſ­ſ­en.

e

(Felt)

Gott hilfft jmer wi­der auff dem Ge­rechten / wie offt er verdirbt vnd vertri­eben wird.

 

 

 

 

 

[339b | 340a]

 

 

Salomo.

 

CCCXL.

 

 

[Spalte 1]

 

hen / Vnd wer weis wenn beider vn­glück kompt?

 

DIs kompt auch von den Wei­ſen / Der perſon anſehen im Ge­richt iſt nicht gut.

24Wer zum Gott­lo­ſen ſpricht / du biſt From / Dem fluchen die Leu­te / vnd haſſet das Volck.

25Welche aber ſtraf­fen / die gefallen wol / Vnd kompt ein reicher Segen auff ſie.

26Ein richtiges antwort / Iſt wie ein lieblicher Kuſs.

27Richte drauſſen dein ge­ſchefft aus / Vnd erbeite deinen acker / Dar­nach bawe dein haus.

Sup. 14.

28Sey nicht Zeuge on vrſach wi­der dei­nen Ne­he­ſten / Vnd betreug nicht mit deinem mun­de.

Sup. 20.

29Sprich nicht / Wie man mir thut / ſo wil ich wi­der thun / Vnd eim jg­li­chen ſein werck vergelten.

30ICh gieng fur dem acker des Faulen / Vnd fur dem Weinberg des Nar­ren.

31Vnd ſi­he / da waren eitel Neſſel drauff vnd ſtund vol Diſteln / Vnd die maur war eingefallen.

32Da ich das ſa­he / nam ichs zu her­tzen / Vnd ſchaw­et vnd lernete dran.

Sup. 6.

Al­ſo verziehen die Faulen jre ſa­chen / Mor­gen morgen etc. Ey es kompt noch wol etc. Item / Es iſt bald geſche­hen etc.

→*2)

33Du wilt ein wenig ſchlaffen vnd ein wenig ſchlummern / vnd ein wenig die hende zu ſamen thun / das du rugeſt.34Aber es wird dir dein ar­mut ko­men wie ein Wanderer / vnd dein mangel / wie ein gewapne­ter Man.

 

 

 

 

1) Lat.: Sic impetus non est fortis, sed consilium est potens.

dt.: »So hält die [anfängliche] Begeisterung nicht an, auch wenn die Absicht [dahinter] stark ist.«

 

 

2) Lat.: Item

dt.: »Oder auch: .«

 

 

 
 

 

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Sabrina

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