Die Sprüche Salomos (Proverbia)

Kapitel XX.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Die Sprüche Salomos
Proverbia

 

C. XX.

 

Spr 20,1-30

 

Der Text in 31 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XX.

 

 

10,1 - 22,16

 

II. LEBENSREGELN

 

1

20,1-30

→Salomos Lehren von Weisheit und Frömmigkeit (Teil 11)

 

 

Spr 20,11%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Die Sprücĥe Salomo.

 

 

 

 

[337b]

 

 

[Spalte 2]

 

 

XX.

 

Salomos Lehren von Weisheit und Frömmigkeit
Teil 11

 

DER Wein macht lo­ſe Leu­te / vnd ſtarck Ge­tren­cke macht wil­de / Wer da zu luſt hat / wird nim­er weiſe.

2Das ſchrecken des Königes iſt wie das brüllen eins jungen Lewen / Wer jn erzürnet / der ſündigt wi­der ſein Leben.

3Es iſt dem Man eine ehre vom had­der bleiben / Aber die ger­ne had­dern / ſind allzumal Nar­ren.

 

 

 

 

(Wilde)

Das iſt / Aſotia illa /

→*1)

→Ephe. 5.

Saufft euch nicht vol weins / daraus ein vnordig oder wilde we­ſen folgt.

 

4Vmb der kelte willen wil der Faule nicht pflügen / So mus er in der Erndten betteln / vnd nichts krie­gen.

5Der Rat im her­tzen eins Mans iſt wie tieffe waſ­ſer / Aber ein Verſtendiger kans mercken / was er mei­net.

(Der Faule)

Prediger vnd Regenten / die jr Ampt nicht redlich treiben vnd furchten an­fech­tung oder haſs etc. ſind wie faule Haus­hal­ter.

 

6Viel Men­ſchen wer­den From ge­rhümbt / Aber wer wil finden einen der rechtſchaffen From ſey?

7Ein Gerechter der in ſei­ner fromkeit wandelt / Des Kinder wirds wol gehen nach jm.

8Ein König der auff dem Stuel ſitzt zu richten / Zuſtrewet alles arge mit ſei­nen augen.

9Wer kan ſa­gen / Ich bin rein in meim her­tzen? Vnd lauter von meiner ſünde?

10Mancherley Gewicht vnd Mas / Iſt beides grewel dem HER­RN.

(From)

Denn die heucheley iſt gros / auch vn­ter guten wer­ck­en. Man helt man­chen fur bö­ſe / vnd man­chen fur gut / da man bei­den vn­recht thut / Drumb trawe auff Men­ſchen nicht.

 

11Auch kennet man einen Knaben an ſei­nem we­ſen / Ob er From vnd Redlich wer­den wil.

Jung gewont / alt ge­than.

 

12Ein hörend Ohr / vnd ſe­hend Auge / Die macht beides der HERR.

13Liebe den Schlaff nicht / Das du nicht arm wer­deſt / Las deine au-

 

Infr. 22.

 

 

 

 

[337b | 338a]

 

 

Salomo.

 

CCCXXXVIII.

 

 

[Spalte 1]

 

gen wacker ſein / So wir­ſtu brots gnug haben.

(Bö­ſe)

Das iſt / Was man hat / des wird man vber drüſſig / vnd wil haben das nicht da iſt.

Sup. 6.

14Bö­ſe / bö­ſe / ſpricht man / wenn mans hat / Aber wens weg iſt / ſo rhümet man es denn.

15Es iſt gold vnd viel perlen / Aber ein ver­nünff­ti­ger Mund iſt ein edel Klein­od.

16Nim dem ſein Kleid / der fur einen an­dern Bürge wird / Vnd pfende jn vmb des vnbekandten willen.

17Das geſtolen Brot ſchmeckt jederman wol / Aber hernach wird jm der mund vol kiſeling wer­den.

18Anſchlege be­ſte­hen wenn man ſie mit Rat füret / Vnd Krieg ſol man mit vernunfft füren.

19Sey vnuerworren mit dem der heim­lig­keit offenbart / Vnd mit dem Ver­leumb­der / vnd mit dem falſchen Maul.

→Exo. 21.

Leui. 20.

Leui. 21.

Deut. 27.

20Wer ſei­nem Va­ter vnd ſei­ner Mutter flucht / Des Leuchte wird verleſſch­en mitten im fin­ſter­nis.

(Eilet)

Als die Kin­der / ſo gern jr El­tern vnd Freun­de tod ſe­hen etc. Item / die an­der Leu­te Gut / mit ſchein / zu ſich brin­gen wi­der das ze­hend Ge­bot. Exem­pel / Ab­ſo­lom / Bru­tus.

→*2)

21Das Erbe dar­nach man zu erſt ſeer ei­let / Wird zu letzt nicht geſegenet ſein.

22Sprich nicht / Ich wil bö­ſes vergelten / Harre des HER­RN / der wird dir helf­fen.

23Mancherley Gewicht iſt ein grewel dem HER­RN / Vnd ein falſche Wage iſt nicht gut.

24Jedermans genge ko­men vom HER­RN / Welcher menſch verſtehet ſei­nen weg?

 

(Heilige)

Got­tes Na­men / Wort / dienſt etc. Vnd ge­ben denn al­mo­ſen / be­ten / fa­ſten etc. Das heiſſt / Du hei­li­ger S. Mar­tin / ſie opff­ern dir ein Pfen­nig / vnd ſte­len dir ein Pferd.

a

(Leuchte)

Das iſt / Got­tes troſt vnd gne­di­ger wil­le.

b

Mali non uerbis, ſed uerberibus emendantur, Laxa imperia et Anarchia,

iſt kein nutz.

→*3)

25Es iſt dem Men­ſchen ein ſtrick / das Heilige leſtern / Vnd dar­nach Ge­lübde ſu­chen.

26Ein weiſer König zuſtrewet die Gott­lo­ſen / Vnd bringt das Rat vber ſie.

27Die a Leuchte des HER­RN iſt des Men­ſchen odem / Die ge­het durchs gantze hertz.

28From vnd warhafftig ſein / behüten den König / Vnd ſein thron beſtehet durch Frömigkeit.

29Der Jüngling ſtercke iſt jr preis / Vnd graw har iſt der Alten ſchmuck.

30Man b mus dem Bö­ſen wehren mit harter ſtraf­fe / Vnd mit ernſten ſchlegen die man fület.

 

 

 

 

 

1) Lat.: Asotia illa

dt.: »Die Zügellosigkeit jener«

 

 

2) Lat.: Exempel / Absolom / Brutus.

dt.: »Beispiele: Absalom und Brutus«

Luther führt hier zwei Beispiele dafür auf, dass Kinder ihre El­tern und Freunde ger­ne tot sähen oder nicht davor zurückschrecken, sie zu töten. Absalom tötete seinen Halbbruder Ammon und versuchte, seinen Vater, König David, zu stürzen. Marcus Iunius Brutus Caepio beteiligte sich an der Verschwörung gegen seinen Gönner und Förderer Gaius Julius Cäser und an dessen Ermordung.

 

 

3) Lat.: Mali non verbis, sed verberibus emendantur, Laxa imperia et Anarchia [dt.:] iſt kein nutz.

dt.: »Nicht mit Beschimpfungen, sondern mit Schlägen wer­den sie erzogen, [denn] schwache Herrschaft und Zügellosikeit« sind unnütz.

 

 

 
 

 

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Eph

Eph

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Su.

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In.

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Sabrina

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