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Luthers Wort |
Bedeutung |
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ſteupen |
steupen (Verb; veraltet) stäupen (Verb; veraltet) ſteupen
eigentl.: mit Ruten züchtigen, schlagen
züchtigen auspeitschen geißeln
Anzunehmen ist das Schlagen mit einer Rute oder mit einem Rutenbündel bzw. mit einem Gegenstand, der dem gleich kommt.
Steupen kommt vor im Zusammenhang mit:
a) Züchtigung von Kindern als Bestrafungs- und Erziehungsmethode (in Haushalten und Schulen) b) öffentlich ausgeführte Bestrafung für Vergehen c) bei den Römern: Foltermethode als Erstbestrafung vor der Einkerkerung und Verurteilung d) Mißhandlung eines Opfers durch eine Gruppe e) sinnbildlich für Schicksalsschläge als göttliche Strafe, die z. B. das Leiden im Dienst Gottes erklären
Der Begriff fand insbesondere durch Luthers Verwendung in seiner Bibelübersetzung Verbreitung. Dort steht er neben dem Wort züchtigen, ersetzt es demnach nicht völlig.
Wesentliches Merkmal des Steupens ist die Ausführung durch eine Gruppe, bzw. stellvertretend durch die Gruppe die Ausführung in der Öffentlichkeit. a) steupen als außergewöhliche Erziehungsmaßnahme bei Kindern bei schlimmen Vergehen:
Spr 23,13f.
13Las nicht an den Knaben zu züchtigen / Denn / wo du jn mit den Ruten heweſt / So darff man jn nicht tödten.
Dazu Luther im Scholion zu Spr 23,13: Steupeſtu jn / so darff jn der Hencker nicht ſteupen / Es mus doch geſteupet ſein / Thuts der Vater nicht / So thuts Meiſter Hans / da wird nicht anders aus / Niemand ist jm je entlauffen / denn es ist Gottes gericht. b) steupen als öffentlich ausgeführte Bestrafung:
24Von den Jüden habe ich [Paulus] fünff mal empfangen viertzig Streich / weniger eines. 25Jch bin drey mal gesteupet / Einmal geſteiniget c) steupen als römische Foltermethode:
Hies jn [Paulus] der Heubtman in das Lager furen / vnd ſaget / das man jn ſteupen vnd erfragen ſolt / Das er erfüre / vmb welcher vrſach willen ſie alſo vber jn rieffen. d) steupen als Mißhandlung eines Opfers durch eine Gruppe:
Vnd zu ſeiner zeit ſandte er einen Knecht zu den Weingartnern / das ſie jm geben von der Frucht des Weinberges. Aber die Weingartner ſteupten jn / vnd lieſſen jn leer von ſich. e) steupen sinnbildlich für Schicksalsschläge, die als Strafen Gottes erkannt werden:
Weish 16,16
Denn die Gottloſen ſo dich nicht kennen wolten / ſind durch deinen mechtigen Arm geſteupt / da ſie durch vngewönliche Regen / Hagel / Geweſſer / den ſie nicht entgehen kundten / verfolget / vnd durchs Fewr auffgefreſſen worden.
Denn welchen der HERR lieb hat / den züchtiget er / Er ſteupt aber einen jglichen Son / den er auffnimpt. steupen kann als Bestrafung mit unterschiedlicher Härte ausfallen:
Sie werden ein wenig geſteupt / Aber viel guts wird jnen widerfaren
SK Version 21.11.2024 ● |
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