Feldteufel

Wörterbuch Luther-Deutsch

Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel 1545

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Feldteufel
Feldteuffel

 
 

 

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Biblia 1545

Artikel aus dem Wörterbuch

Luthers Wort

Bedeutung

Feldteufel

 

Feldteuffel

Feldteufel, der

Was mit einem Feld­teu­fel ge­nau ge­meint ist, bleibt un­klar.

 

Hier wird deut­lich, dass auch im vor­christ­li­chen vor­de­ren Ori­ent die Vor­stel­lung von Dä­mo­nen, Geis­tern und Ko­bol­den wie im frü­hen Eu­ro­pa ver­brei­tet war.

 

Feldteufel

 

hebräisch: שָׂעִיר (śͻ˙ir)

lateinisch: daemon ruralis

 

Feldteufel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 3 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

Feldteuffel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Das hebräische Wort שָׂעִיר (śͻ˙ir) be­deu­tet »lang­haa­rig, zot­tig«. Ein da­von ab­ge­lei­te­tes Sub­stan­tiv meint »Zie­gen­bock«.

 

Doch aus dem Zu­sam­men­hang er­gibt sich je­weils, dass es sich um ein geis­ter­haf­tes, dä­mo­nen­haf­tes We­sen han­deln muss, das dem­nach zu­min­dest lang­haa­rig und zot­tig wie ei­ne Zie­ge sei.

 

 

 

Moderne Übersetzungen schreiben daher:

 

Bocksgeist (Lutherbibel 2017)

Bocksgeist (Jerusalemer 1968)

Bocksgeist / Böcke (Einheitsübersetzung)

Bocksdämon (Elberfelder)

 

Die Lutherbibel schreibt in den älteren Ausgaben:

 

Feldteufel (1912)

Feldgeist (1964)

 

 

Vorstellbar ist auch, dass die Be­zeich­nung die­ser Dä­mo­nen ihre Her­kunft an­zeigt. Bei ih­rer Ver­eh­rung könn­te es sich um ei­nen Kult han­deln, der ur­sprüng­lich aus der Ge­gend süd­lich von Pa­läs­ti­na stammt, dem Ge­biet der Ho­ri­ter. Hier leb­ten laut der Über­lie­fe­rung die Nach­kom­men Esaus, des »Be­haar­ten« (Vgl. →1Mos 25,24-25). Das he­brä­i­sche Wort für die Ho­ri­ter und für das Ge­bir­ge süd­lich Pa­läs­ti­nas lau­tet שֵׂעִיר (śē˙ir, Haa­ri­ger), wo­rin ety­mo­lo­gisch die sel­be Wur­zel wie in שָׂעִיר (śͻ˙ir, lang­haa­rig) steckt. Dann wäre die Be­zeich­nung die­ser Dä­mo­nen als Na­me auf­zu­fas­sen.

 

Luthers Kon­struk­tion Feld­teu­fel ten­diert in die­se Rich­tung: Sie be­sitzt kei­ne Ver­bin­dung zu ei­nem re­a­len Le­be­we­sen. Sie er­laubt kei­ne kon­kre­te Vor­stel­lung von ei­ner äu­ße­ren Ge­stalt, an­ders als der neue Be­griff Bocks­geist. Sol­len das Wort »Teu­fel« und ein fremd wir­ken­der Na­me wie bei­spiels­wei­se »Sair« ver­mie­den wer­den, wä­ren gu­te op­ti­o­na­le Be­grif­fe auch Feld­dä­mon oder Ge­birgs­dä­mon.

 

Feldteufel in 5Mos 32,17

 

hebräisch: שֵׁד (šēd), Dämon

lateinisch: daemon

 

Auch in 5Mos 32,17 benutzt Luther Feld­teu­fel, aller­dings für das he­brä­i­sche Wort שֵׁד (šēd), Dä­mon. Spä­tes­tens hier wird klar, dass die We­sen, die im Text ge­nannt sind, kei­ne Tie­re, son­dern eine Art Mit­tel­we­sen zwi­schen Mensch und Gott sind, wes­halb es ei­nen Opfer­kult gab.

 

Feldgeister

 

Luther übersetzt 1545 das selbe he­brä­i­sche Wort in Jes 13,21 ein­mal nicht mit »Feld­te­ufel«, son­dern mit »Feld­gei­ster«.

 

Siehe →Feld geist

 

 

Verweis3Mos 17,7

 

6Vnd der Prie­ſter ſol das blut auff den Altar des HERRN ſprengen /... 7Vnd mit nicht jre Opffer hinfort den Feldteufeln opffern / mit den ſie huren /

 

Und der Priester soll das Blut auf den Altar des Herrn sprengen ... und keinesfalls ihre Opfer weiterhin den Felddämonen opfern, mit denen sie huren.

 

 

→5Mos 32,17

 

Sie haben den Feldteufeln geopffert / vnd nicht jrem Gott /

 

Sie haben den Felddämonen geopfert und nicht ihrem Gott.

 

 

Verweis2Chr 11,15

 

Er ſtifftet jm aber Prie­ſter zu den Höhen vnd zu den Feldteufeln vnd Kelbern / die er machen lies.

 

Er stiftete ihm aber Priester für die Höhen und für die Feldteufel und Kälber, die er machen lies.

 

 

→Jes 34,14

 

Da wer­den vn­ter­nan­der lauf­fen Marder vnd Geyre / vnd ein Feldteuffel wird dem andern begegnen / Der Kobold wird auch da­ſelbs herbergen / vnd ſei­ne ruge da­ſelbs finden.

 

Da wer­den untereinander laufen Mar­der und Gei­er, und ein Feld­dä­mon wird dem an­de­ren be­geg­nen. Der Ko­bold wird auch am sel­ben Ort woh­nen und dort sei­ne Ru­he fin­den.

 

 

 

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