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Luthers Wort |
Bedeutung |
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Feldteufel
Feldteuffel |
Feldteufel, der Was mit einem Feldteufel genau gemeint ist, bleibt unklar.
Hier wird deutlich, dass auch im vorchristlichen vorderen Orient die Vorstellung von Dämonen, Geistern und Kobolden wie im frühen Europa verbreitet war.
Feldteufel
hebräisch: שָׂעִיר (śͻ˙ir) lateinisch: daemon ruralis
Feldteufel
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert. Feldteuffel
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Das hebräische Wort שָׂעִיר (śͻ˙ir) bedeutet »langhaarig, zottig«. Ein davon abgeleitetes Substantiv meint »Ziegenbock«.
Doch aus dem Zusammenhang ergibt sich jeweils, dass es sich um ein geisterhaftes, dämonenhaftes Wesen handeln muss, das demnach zumindest langhaarig und zottig wie eine Ziege sei.
Moderne Übersetzungen schreiben daher:
Bocksgeist (Lutherbibel 2017) Bocksgeist (Jerusalemer 1968) Bocksgeist / Böcke (Einheitsübersetzung) Bocksdämon (Elberfelder)
Die Lutherbibel schreibt in den älteren Ausgaben:
Feldteufel (1912) Feldgeist (1964)
Vorstellbar ist auch, dass die Bezeichnung dieser Dämonen ihre Herkunft anzeigt. Bei ihrer Verehrung könnte es sich um einen Kult handeln, der ursprünglich aus der Gegend südlich von Palästina stammt, dem Gebiet der Horiter. Hier lebten laut der Überlieferung die Nachkommen Esaus, des »Behaarten« (Vgl. 1Mos 25,24-25). Das hebräische Wort für die Horiter und für das Gebirge südlich Palästinas lautet שֵׂעִיר (śē˙ir, Haariger), worin etymologisch die selbe Wurzel wie in שָׂעִיר (śͻ˙ir, langhaarig) steckt. Dann wäre die Bezeichnung dieser Dämonen als Name aufzufassen.
Luthers Konstruktion Feldteufel tendiert in diese Richtung: Sie besitzt keine Verbindung zu einem realen Lebewesen. Sie erlaubt keine konkrete Vorstellung von einer äußeren Gestalt, anders als der neue Begriff Bocksgeist. Sollen das Wort »Teufel« und ein fremd wirkender Name wie beispielsweise »Sair« vermieden werden, wären gute optionale Begriffe auch Felddämon oder Gebirgsdämon.
Feldteufel in 5Mos 32,17
hebräisch: שֵׁד (šēd), Dämon lateinisch: daemon
Auch in 5Mos 32,17 benutzt Luther Feldteufel, allerdings für das hebräische Wort שֵׁד (šēd), Dämon. Spätestens hier wird klar, dass die Wesen, die im Text genannt sind, keine Tiere, sondern eine Art Mittelwesen zwischen Mensch und Gott sind, weshalb es einen Opferkult gab.
Feldgeister
Luther übersetzt 1545 das selbe hebräische Wort in Jes 13,21 einmal nicht mit »Feldteufel«, sondern mit »Feldgeister«.
Siehe Feld geist
3Mos 17,7
6Vnd der Prieſter ſol das blut auff den Altar des HERRN ſprengen /... 7Vnd mit nicht jre Opffer hinfort den Feldteufeln opffern / mit den ſie huren /
Und der Priester soll das Blut auf den Altar des Herrn sprengen ... und keinesfalls ihre Opfer weiterhin den Felddämonen opfern, mit denen sie huren.
Sie haben den Feldteufeln geopffert / vnd nicht jrem Gott /
Sie haben den Felddämonen geopfert und nicht ihrem Gott.
2Chr 11,15
Er ſtifftet jm aber Prieſter zu den Höhen vnd zu den Feldteufeln vnd Kelbern / die er machen lies.
Er stiftete ihm aber Priester für die Höhen und für die Feldteufel und Kälber, die er machen lies.
Da werden vnternander lauffen Marder vnd Geyre / vnd ein Feldteuffel wird dem andern begegnen / Der Kobold wird auch daſelbs herbergen / vnd ſeine ruge daſelbs finden.
Da werden untereinander laufen Marder und Geier, und ein Felddämon wird dem anderen begegnen. Der Kobold wird auch am selben Ort wohnen und dort seine Ruhe finden.
SK Version 25.09.2024 ● |
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