Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 31 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel X. | ||
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10,1 - 22,16 |
II. LEBENSREGELN
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1 | 10,1-31 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
1Dis ſind die Sprüche Salomo.
[333a]
[Spalte 1]
10,1 - 22,16
EIN weiſer Son iſt ſeines Vaters freude / Aber ein törichter Son iſt ſeiner Mutter gremen.
2Vnrecht Gut hilfft nicht / Aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.
3Der HERR leſſt die ſeele des Gerechten nicht hunger leiden / Er ſtörtzt aber der Gottloſen a ſchinderey.
[Spalte 2]
4Leſſige Hand macht arm / Aber der Vleiſſigen hand macht reich.
5Wer im Sommer ſamlet / der iſt klug / Wer aber in der Erndte ſchlefft / wird zu ſchanden.
6Den Segen hat das heubt des Gerechten / Aber den mund der Gottloſen wird jr freuel vberfallen.
7Das Gedechtnis der Gerechten bleibt im ſegen / Aber der Gottloſen name wird verweſen.
8Wer Weiſe von hertzen iſt / nimpt die Gebot an / Der aber ein Narrenmaul hat / wird geſchlagen.
Schande vnd ehre heiſſt Salomo offt armut vnd reichthum / Darumb / das wer reich iſt / ehre hat.
[333a | 333b]
Die Sprücĥe
[Spalte 1]
9Wer vnſchüldig lebet / der lebet ſicher / Wer aber verkeret iſt auff ſeinen wegen / wird offenbar werden.
10Wer mit Augen wincket / wird mühe anrichten / Vnd der ein Narrenmaul hat / wird geſchlagen.
11Des Gerechten mund iſt ein lebendiger Brun / Aber den mund der Gottloſen wird jr freuel vberfallen.
1.Cor. 13. Liebe leſſt ſich nicht erzürnen.
12Haſs erreget hadder / Aber Liebe deckt zu alle vbertrettunge.
13In den lippen des Verſtendigen findet man Weisheit / Aber auff den rücken des Narren gehört ein Ruten.
(Schrecken)
Das iſt / der fahr vnd dem vnglück.
a
Gut macht mut / Armut weh thut.
b
(Zum Leben)
Das er ſich neere.
c
Es gehet im nicht wol.
(Falſche)
Der eine vermanet ſeinen Bruder nicht ſeiner ſünden / Oder wo er an leufft / ſihet ers gerne. Der ander affterredet vnd beſſert auch niemand da mit.
14Die Weiſen bewaren die Lere / Aber der Narren mund iſt nahe dem ſchrecken.
15Das gut des Reichen a iſt ſeine feſte ſtad / Aber die Armen macht das armut blöde.
16Der Gerechte braucht ſeins guts zum b Leben / Aber der Gottloſe braucht ſeins Einkomens zur ſünde.
17Die zucht halten / iſt der weg zum Leben / Wer aber die ſtraffe verleſſt / der bleibt c jrrig.
18Falſche Meuler decken haſs / Vnd wer verleumbdet / der iſt ein Narr.
19Wo viel wort ſind / Da gehets on ſünde nicht ab / Wer aber ſeine lippen helt / iſt klug.
20Des Gerechten zunge iſt köſtlich ſilber / Aber der Gottloſen hertz iſt nichts.
21Des Gerechten lippen weiden viele / Aber die Narren werden jrer torheit ſterben.
Gott beſcheret Gott berett.
22Der ſegen des HERRN macht reich / On mühe.
23Ein Narr treibt mutwillen / vnd hats noch dazu ſeinen ſpot / Aber der Man iſt weiſe / der drauff merckt.
24Was der Gottloſe fürchtet / das wird jm begegenen / Vnd was die Gerechten begeren / wird jnen gegeben.
d
(Eſſig)
Wo loſe Herrn vnd Amptleute ſind / da ſehen die Augen nicht / vnd beiſſen die Zeene nicht. Das iſt / Es gehet zucht vnd ſtraffe vnter.
25Der Gottlos iſt wie ein Wetter das vber hin gehet / vnd nicht mehr iſt / Der Gerechte aber beſtehet ewiglich.
26Wie der d Eſſig den zeenen / vnd der Rauch den augen thut / So thut der Faule denen / die jn ſenden.
[Spalte 2]
27Die furcht des HERRN mehret die tage / Aber die jare der Gottloſen werden verkürtzt.
28Das warten der Gerechten wird freude werden / Aber der Gottloſen hoffnung wird verloren ſein.
29Der weg des HERRN iſt des Fromen trotz / Aber die Vbelthetter ſind blöde.
30Der Gerecht wird nimer mehr vmbgeſtoſſen / Aber die Gottloſen werden nicht im Lande bleiben.
31Der mund des Gerechten bringt Weisheit / Aber das maul der Verkereten wird ausgerot.
32Die lippen der Gerechten leren heilſam ding / Aber der Gottloſen mund iſt verkeret.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.