Das erste Buch der Könige

Kapitel XX.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch der Könige

 

C. XX.

 

1Kon 20,1-43

 

Der Text in 22 Kapiteln

 

 

1Kon 20,42

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
von den Kònigen.

 

 

 

 

[200b]

 

 

V.11.4

König Ahabs Krieg mit den Aramäern

 

 

20,1-43

 

 

XX.

 

 

Der syrische König Ben-Hadad belagert Samaria und fordert hohe Tributleistungen, König Ahab stimmt zu

 

VND Ben­ha­dad der könig zu Sy­rien ver­ſam­let alle ſei­ne macht / vnd wa­ren zwey vnd drei­ſſig Kö­ni­ge mit jm vnd roſs vnd wa­gen / vnd zoch er­auff vnd be­la­gert Sa­ma­ri­am / vnd ſtreit wi­der ſie. 2Vnd ſand­te Boten zu Ahab dem kö­ni­ge Iſ­ra­el in die ſtad / 3vnd lies jm ſa­gen / So ſpricht Ben­ha­dad / Dein ſilber vnd dein gold iſt mein / vnd deine Wei­ber vnd deine beſten Kinder ſind auch mein. 4Der könig Iſ­ra­el ant­wor­tet / vnd ſprach / Mein Herr könig / wie du ge­redt haſt / Ich bin dein / vnd alles was ich hab.

Ben­ha­dad

belagert Sama­ri­am.

 

 

Ben-Hadad erhöht den Tribut und kündigt die vollständige Plünderung der Stadt an

 

5VND die Boten ka­men wider / vnd ſpra­chen / So ſpricht Ben­ha­dad / Weil ich zu dir ge­ſand habe / vnd la­ſſen ſa­gen / Dein ſilber vnd dein gold / deine Wei­ber vnd deine Kinder ſoltu mir geben / 6So wil ich mor­gen vmb die­ſe zeit meine Knechte zu dir ſen­den / das ſie dein Haus / vnd deiner Vnterthanen heuſer be­ſu­chen / vnd was dir lieblich iſt / ſollen ſie in jre hende ne­men vnd wegtragen.

 

 

König Ahab verweigert auf Anraten der Ältesten Be-Hadab den Tribut

 

DA rieff der könig Iſ­ra­el allen El­te­ſten des Lands / vnd ſprach / Merckt vnd ſe­het / wie bö­ſe ers furnimpt. Er hat zu mir ge­ſand vmb meine Wei­ber vnd Kinder / ſilber vnd gold / vnd ich hab jm des nicht geweret. 8Da ſpra­chen zu jm alle Alten / vnd alles volck / Du ſolt nicht gehorchen noch bewilligen. 9Vnd er ſprach zu den Boten Ben­ha­dad / Saget meinem Herrn dem könige / Alles was du am erſten deinem knecht entboten haſt / wil ich thun / Aber dis kan ich nicht thun. Vnd die Boten gien­gen hin vnd ſagten ſolchs wider. 10Da ſand­te Ben­ha­dad zu jm / vnd lies jm ſa­gen / Die Götter thun mir dis vnd das / wo der ſtaub Samaria gnug ſein ſol / das alles Volck vn­ter mir ein handuol dauon bringe. 11Aber der könig Iſ­ra­el ant­wor­tet / vnd ſprach / Saget / der den Har­niſch anlegt / ſol ſich * nicht rhümen / als der jn hat abgelegt. 12Da das Ben­ha­dad höret (vnd er eben tranck mit den Königen in den Gezelten) ſprach er zu ſei­nen Knechten / Schicket euch / Vnd ſie ſchickten ſich wi­der die Stad.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*

(Nicht rhümen)

Das iſt / Er ſprech nicht hui / ehe er vber den berg ko­met / Denn wer ge­won­nen hat / der legt den Har­niſch ab / vnd mag ſich rhü­men. Wer jn aber an­legt / hat drumb noch nicht ge­won­nen.

 

 

Ein Prophet prophezeit König Ahab den Sieg über die Syrer trotz deren militärischer Überlegenheit

 

VND / ſi­he / ein Prophet trat zu Ahab dem kö­ni­ge Iſ­ra­el / vnd ſprach / So ſpricht der HERR / Du haſt je geſehen alle die­ſen gro­ſſen Hauffen? Sihe / Ich wil jn heute in deine hand geben / Das du wi­ſſen ſolt / Ich ſey der HERR. 14Ahab ſprach / Durch wen? Er ſprach / ſo ſpricht der HERR / Durch die knaben der Landuögte. Er ſprach / Wer ſol den ſtreit an­ſpan­nen? Er ſprach / Du. 15Da zelet er die kna­ben der Land­uög­te / vnd jr war zwey hundert vnd zween vnd drei­ſſig / Vnd zelet nach jnen das gantze volck aller kin­der

 

 

 

 

[200b | 201a]

 

 

Konigen.     C․ XX

Ahab

ſieget wi­der die Syrer.

CCI.

 

 

Iſ­ra­el / ſieben tau­ſent Man / 16vnd zogen aus im mit­ta­ge. Ben­ha­dad aber tranck vnd war truncken im Gezelt / ſampt den zwey vnd drei­ſſig Königen / die jm zu hülff komen waren. 17Vnd die knaben der Landuögte zogen am erſten aus.

 

 

Die Israeliten schlagen das Heer der Syrer

 

BEnhadad aber ſand­te aus / vnd die ſagten jm an / vnd ſpra­chen / Es ziehen menner aus Samaria. 18Er ſprach / Greiffet ſie lebendig / ſie ſeien vmb friede oder vmb ſtreit willen ausgezogen. 19Da aber die knaben der Landuögte waren ausgezogen vnd das Heer jnen nach / 20ſchlug ein jg­li­cher wer jm fur kam. Vnd die Syrer flohen / Vnd Iſ­ra­el jaget jnen nach. Vnd Ben­ha­dad der könig zu Syrien entran mit roſſen vnd reutern. 21Vnd der könig Iſ­ra­el zoch aus vnd ſchlug roſs vnd wagen / das er an den Syrern eine gro­ſſe ſchlacht thet.

 

 

 

Syrer ge-

ſchlagen.

 

 

Ein Prophet bereitet König Ahab auf eine weitere Schlacht mit den Syrern vor

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→*1)

DA trat ein Prophet zum könige Iſ­ra­el / vnd ſprach zu jm / Gehe hin vnd ſtercke dich / vnd mercke vnd ſi­he / was du thuſt / Denn der könig zu Syrien wird wi­der dich er auff ziehen / wenn das jar vmb iſt. 23Denn die knechte des königs zu Syrien ſpra­chen zu jm / Ire Götter ſind berge Götter / da­r­umb haben ſie vns angewunnen / O das wir mit jnen auff der Ebene ſtreitten müſten / Was gilts / wir wolten jnen angewinnen? 24Thu jm al­ſo / thn die Könige weg / ein jg­li­chen von ſei­nem ort / vnd ſtelle Herrn an jre ſtete / 25vnd ordene dir ein Heer wie das Heer war / das du verloren haſt / vnd roſs vnd wa­gen / wie jene waren / vnd las vns wi­der ſie ſtreitt­en auff der Ebene / Was gilts / wir wöl­len jnen ob­li­gen? Er gehorchet jrer ſtim­me / vnd thet al­ſo.

 

 

Der endgültige Sieg der Israeliten in der Schlacht bei Afek

 

26ALs nu das jar vmb war / ordenet Ben­ha­dad die Syrer / vnd zoch er auff gen Aphek wi­der Iſ­ra­el zu ſtreitten. 27Vnd die kin­der Iſ­ra­el ordenten ſich auch / vnd ver­ſor­ge­ten ſich / vnd zogen hin / jnen entgegen / vnd lagerten ſich gegen ſie wie zwo klein Herde zigen / Der Syrer aber war das Land vol.

 

 

 

→*2)

VND es trat ein man Got­tes erzu / vnd ſprach zum könige Iſ­ra­el / So ſpricht der HERR / Dar­umb / das die Syrer haben geſagt / Der ERRr ſey ein Gott der berge / vnd nicht ein Gott der gründe / So hab ich alle die­ſen gro­ſſen Hauf­fen in deine hand gegeben / Das jr wi­ſſet / Ich ſey der HERR. 29Vnd ſie lagerten ſich ſtracks gegen jene ſieben ta­ge. Am ſie­ben­den ta­ge zogen ſie zu hauff im ſtreit / Vnd die kin­der Iſ­ra­el ſchlu­gen der Syrer hundert tau­ſent Fusuolcks auff einen tag. 30Vnd die vbri­gen flohen gen Aphek in die Stad / vnd die maur fiel auff die vbrigen ſieben vnd zwen­zig tau­ſent man. Vnd Ben­ha­dad floch auch in die Stad von einer Kamer in die ander.

 

 

 

 

 

 

 

 

König von

Syrien geſchlag­gen.

 

 

Ben-Hadad bittet König Ahab um Schonung, die Ahab gewährt

 

DA ſpra­chen ſei­ne Knechte zu jm / Sihe / Wir haben ge­hö­ret / das die Könige des hau­ſes Iſ­ra­el barmhertzige könige ſind / So laſt vns ſecke vmb vn­ſer Lenden thun / vnd ſtricke vmb vn­ſer Heubte vnd zum könige Iſ­ra­el hinaus gehen / vieleicht leſſt er deine Seele leben. 32Vnd ſie gürteten ſecke vmb jre Lenden / vnd ſtricke vmb jre Heubter / vnd ka­men zum könige Iſ­ra­el / vnd ſpra­chen / Ben­ha­dad dein Knecht leſt dir ſa­gen / Lieber / las meine Seele leben. Er aber ſprach / Lebt er noch / ſo iſt er mein Bruder. 33Vnd die Men­ner namen eilend das wort von jm / vnd deutens fur ſich vnd ſpra­chen / Ja dein bruder Ben­ha­dad. Er ſprach / Kompt / vnd bringet jn. Da gieng Ben­ha­dad zu jm er aus. Vnd lies jn auff den Wagen ſi­tzen. 34Vnd ſprach zu jm / Die Stedte die mein Va­ter dei­nem Va­ter genomen hat / wil ich dir widergeben / vnd mache dir Gaſſen zu Da­maſ­co / wie mein Va­ter zu Samaria ge­than hat / So wil ich mit einem Bund dich la­ſſen / Vnd er macht mit jm einen Bund / vnd lies jn ziehen.

 

 

Ein Prophet verurteilt König Ahabs Haltung gegenüber Ben-Hadad

 

DA ſprach ein Man vn­ter den kin­dern der Propheten zu ſei­nem Ne­he­ſten / durch das wort des HER­RN / Lieber / ſchlahe mich / Er aber wegert ſich jn zu ſchlahen. 36Da ſprach er zu jm / Dar­umb / das du der ſtim des HER­RN nicht haſt gehorcht / Sihe / ſo wird dich ein Lewe ſchlahen / wenn du von mir geheſt / Vnd da er von jm abgieng fand jn ein Lewe vnd ſchluge jn. 37Vnd er fand einen andern Man / vnd ſprach / Lieber ſchlahe mich / Vnd der

 

 

 

 

[201a | 201b]

 

 

I․ Bucĥ von den    C․XXXXI

Aháb.

 

 

man ſchlug jn wund. 38Da gieng der Prophet hin / vnd trat zum Könige an den weg / vnd verſtellet ſein angeſicht mit aſſchen. 39Vnd da der König fur vber­zoch / ſchrey er den König an / vnd ſprach / Dein Knecht war ausgezogen mitten im ſtreit / vnd ſi­he / ein Man war gewichen / vnd bracht einen Man zu mir / vnd ſprach / Verware die­ſen Man / wo man ſein wird miſſen / So ſol deine Seele an ſtat ſei­ner ſeele ſein / Oder ſolt ein Centner ſilbers darwegen. 40Vnd da dein Knecht hie vnd da zuthun hatte / war der nicht mehr da. Der könig Iſ­ra­el ſprach zu jm / das iſt dein Vrteil / du haſts ſelbs gefellet.

 

 

 

 

 

→Infr. 22.

41DA thet er eilend die aſſchen von ſei­nem angeſicht / Vnd der könig Iſ­ra­el kennet jn / das er der Propheten einer war. 42Vnd er ſprach zu jm / So ſpricht der HERR / Da­r­umb / das du haſt den verbanten Man von dir ge­la­ſſen / wird deine Seele fur ſei­ne ſeele ſein / vnd dein Volck fur ſein volck. 43Aber der könig Iſ­ra­el zoch hin / vnmuts vnd zornig in ſein haus / vnd kam gen Samaria.

 

 

 

 

1) Druckfehler: thn

Korrektur: thu

 

 

2) Druckfehler: ERRr

Korrektur: HERr.

 

 

 
 

 

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3. Reg.
1. Buch von den Königen.
Regum iij.

Biblia Vulgata:
Malachim seu Regum,
III Regum

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Das erste Buch der Könige

Das 1. Buch der Könige

1. Kön

1 Kön

1Kon

Infr.
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In.

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