Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 22 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XIX. | ||
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1Kon 14,1 - 2Kon 1,18
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V. DIE GESCHICHTE DER GETRENNTEN REICHE
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16,29 - 22,40 |
V.11 König Ahab von Israel und der Prophet Elia
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19,1-21 |
V.11.3 Elia am Horeb
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1 | 19,1-2 | |
2 | 19,3-5a | |
3 | 19,5b-8 | |
4 | 19,9-14 | |
5 | 19,15-18 | |
6 | 19,19-21 |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[200a]
19,1-21
VND Ahab ſaget Iſebel an / alles was Elia gethan hatte / vnd wie er hatte alle Propheten Baal mit dem Schwert erwürget. 2Da ſandte Iſebel einen Boten zu Elia / vnd lies jm ſagen / Die Götter thun mir dis vnd das / wo ich nicht morgen vmb dieſe zeit / deiner Seele thu / wie dieſer ſeele eine.
DA er das a ſahe / macht er ſich auff / vnd gieng wo er hin wolt / vnd kam gen BerSeba in Juda / vnd lies ſeinen Knaben daſelbs. 4Er aber gieng hin in die wüſten eine Tagreiſe / vnd kam hin ein vnd ſetzet ſich vnter eine Wacholdern / vnd bat / das ſeine Seele ſtürbe / vnd ſprach / Es iſt gnug / So nim nu HERR meine Seele / Ich bin nicht beſſer / denn meine Veter. 5Vnd legt ſich vnd ſchlieff vnter der Wacholdern.
VND ſihe / der Engel rüret jn / vnd ſprach zu jm / Stehe auff / vnd iſs. 6Vnd er ſahe ſich vmb / Vnd ſihe / zu ſeinen heubten lag ein geröſtet Brot / vnd eine kanne mit Waſſer / Vnd da er geſſen vnd getruncken hatte / legt er ſich wider ſchlaffen. 7Vnd der Engel des HERRN kam zum andern mal wider / vnd rüret jn / vnd ſprach / Stehe auff vnd iſs / denn du haſt einen groſſen weg fur dir. 8Vnd er ſtund auff vnd aſs vnd tranck / vnd gieng durch krafft der ſelben ſelben ſpeiſe vierzig tage vnd vierzig nacht bis an den berg Gottes Horeb.
VND kam daſelbs in eine Höle / vnd bleib daſelbs vber nacht / Vnd ſihe / das wort des HERRN kam zu jm / vnd ſprach zu jm / Was machſtu hie Elia? 10Er ſprach / Ich hab geeiuert vmb den HERRN den Gott Zebaoth / Denn die kinder Iſrael haben deinen Bund verlaſſen / vnd deine Altar zubrochen / vnd deine Propheten mit dem Schwert erwürget / vnd ich bin alleine vberblieben / vnd ſie ſtehen darnach / das ſie mit mein Leben nemen. 11Er ſprach / Gehe er aus / vnd trit auff den Berg fur dem HERRN / vnd ſihe / Der HERR gieng fur vber / vnd ein groſſer ſtarcker Wind / der die Berge zureis vnd die Felſen zubrach fur dem HERRN her / Der HERR aber war nicht im winde. Nach dem winde aber kam ein Erdbeben / Aber der HERR war nicht im erdbeben. 12Vnd nach dem Erdbeben kam ein Fewr / Aber der HERR war nicht im fewr. Vnd nach dem Fewr kam ein ſtill ſanfftes Sauſen.
13DA das Elia höret / verhüllet er ſein andlitz mit ſeinem Mantel / vnd gieng er aus vnd trat in die thür der Hölen / vnd ſihe / da kam eine ſtim zu jm / vnd ſprach / Was haſtu hie zu thun Elia? 14Er ſprach / Ich hab vmb den HERRN den Gott Zebaoth geeiuert / Denn die kinder Iſrael haben deinen Bund verlaſſen / Deine Altar zubrochen / deine Propheten mit dem Schwert erwürget / vnd ich bin allein vberblieben / vnd ſie ſtehen darnach das ſie mir das Leben nemen.
[200a | 200b]
I․ Bucĥ von den C․ XIX․XX․
Eliá.
ABer der HERR ſprach zu jm / Gehe widerumb deines weges durch die wüſten gen Damaſcon / vnd gehe hin ein vnd ſalbe Haſael zum könige vber Syrien / 16vnd Jehu den ſon Nimſi zum könige vber Iſrael / vnd Eliſa den ſon Saphat von Abel Mehola zum Propheten an deine ſtat. 17Vnd ſol geſchehen / das / wer dem ſchwert Haſael entrinnet / den ſol Jehu tödten / Vnd wer dem ſchwert Jehu entrinnet / den ſol Eliſa tödten. 18Vnd ich wil laſſen vber bleiben ſieben tauſent in Iſrael / nemlich / alle knie die ſich nicht gebeuget haben fur Baal / vnd allen mund der jn nicht geküſſet hat.
VND er gieng von dannen / vnd fand Eliſa den ſon Saphat / das er pflüget mit zwelff Jochen fur ſich hin / vnd er war ſelbs vnter den zwelffen / vnd Elia gieng zu jm / vnd warff ſeinen Mantel auff jn. 20Er aber lies die Rinder / vnd lieff Elia nach / vnd ſprach / Las mich meinen Vater vnd meine Mutter küſſen / ſo wil ich dir nachfolgen. Er ſprach zu jm / Gehe hin vnd kom wider / denn ich hab etwas mit dir zu thun. 21Vnd er lieff wider von jm vnd nam ein joch Rinder vnd opffert es / vnd kochet das fleiſch mit dem holtzwerg an den rindern / vnd gabs dem Volck das ſie aſſen / Vnd macht ſich auff vnd folgete Elia nach / vnd dienete jm.
Eliſa.
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1) lat: Alij / Timuit.
dt.: »Ein anderer [Texttzeuge schreibt hier]: [weil] er das gefürchtet hat«, bzw. »Nach anderer Quelle: Da geriet er in Angst«
Luther verweist darauf, dass seine Übersetzung aus den hebräischen Quellen stammt (»Da sah er«), während geläufige lateinische Quellen an dieser Stelle timuit schreiben (»er hat gefürchtet«, »er geriet in Angst«) .
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
3. Reg. | 1. Buch von den Königen. | Das erste Buch der Könige Das 1. Buch der Könige | 1. Kön 1 Kön 1Kon |
4. Reg. | 2. Buch von den Königen. | Das zweite Buch der Könige Das 2. Buch der Könige | 2. Kön 2 Kön 2Kon |
Eccl. | Der Prediger Salomo. | Der Prediger Salomo (Kohelet) Das Buch Kohelet Prediger Ecclesiastes | Prd Koh Prd |
Rom. | Epiſtel S. Paul an die Römer.Biblia Vulgata: | Der Brief des Paulus an die Römer Römerbrief | Röm Röm Rom |
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LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT
Dritter Sonntag der Passionszeit
AT
VI
M
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.