Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 22 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XI. | ||
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9,1 - 11,43 |
III. SALOMOS MACHT UND UNGEHORSAM
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1 | 11,1-13 | |
2 | 11,14-25 | |
3 | 11,26-40 | |
4 | 11,41 | |
5 | 11,42-43 | Salomos Tod nach vierzig Jahren Regentschaft und sein Nachfolger Rehabeam |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[193b]
ABer der König Salomo liebete viel auslendiſcher Weiber / die tochter Pharao / vnd Moabitiſche / Ammonitiſche / Edomitiſche / Zidonitiſche vnd Hethitiſche / 2Von ſolchen Völckern / dauon der HERR geſagt hatte den kindern Iſrael / GEhet nicht zu jnen / vnd laſſt ſie nicht zu euch komen / Sie werden gewis ewre hertzen neigen jren Göttern nach / An dieſen hieng Salomo mit liebe. 3Vnd er hatte ſieben hundert Weiber zu Frawen / vnd drey hundert Kebsweiber / Vnd ſeine Weiber neigeten ſein hertz.
Salo-
mos Weiber vnd Kebsweiber.
4VNd da er nu alt war / neigeten ſeine Weiber ſein hertz frembden Göttern nach / das ſein hertz nicht gantz war mit dem HERRN ſeinem Gott / wie das hertz ſeines vaters Dauids. 5Alſo wandelt Salomo Aſthoreth dem Gott der von Zidon nach / vnd Milcom dem grewel der Ammoniter. 6Vnd Salomo thet das dem HERRN vbel gefiel / vnd folget nicht gentzlich dem HERRn /
[193b | 194a]
Königen. C. XI.
Salómó.
CXCIIII.
wie ſein vater Dauid. 7Da bawete Salomo ein Höhe Chamos dem Grewel der Moabiter / auff dem Berge der fur Jeruſalem ligt / vnd Molech dem Grewel der Ammoniter. 8Alſo thet Salomo allen ſeinen auslendiſchen Weibern / die jren Göttern reucherten vnd opfferten.
Salo-
mo thut / das dem HERRN nicht gefellet.
DEr HERR aber ward zornig vber Salomo / das ſein hertz von dem HERRN dem Gott Iſrael geneigt war / der jm zwey mal erſchienen war / 10vnd jm ſolchs geboten hatte / Das er nicht andern Göttern nachwandelte / vnd doch er nicht gehalten hatte / was jm der HERR geboten hatte. 11Darumb ſprach der HERR zu Salomo / Weil ſolchs bey dir geſchehen iſt / vnd haſt meinen Bund vnd meine Gebot nicht gehalten / die ich dir geboten habe / So wil ich auch das Königreich von dir reiſſen / vnd deinem Knecht geben. 12Doch bey deiner zeit wil ichs nicht thun / vmb deines vaters Dauids willen / ſondern von der hand deines Sons wil ichs reiſſen. 13Doch wil ich nicht das gantze Reich abreiſſen / Einen ſtam wil ich deinem Son geben / vmb Dauids willen meines Knechts / vnd vmb Jeruſalem willen / die ich erwelet habe.
2.Reg. 8.
Edom.
VND der HERR erwecket Salomo einen Widerſacher / Hadad den Edomiter von königlichem Samen / welcher war in Edom. 15Denn da Dauid in Edom war / vnd Joab der Feldheubtman hinauff zoch die Erſchlagenen zu begraben / ſchlug er was Mansbilde war in Edom. 16Denn Joab bleib ſechs monden daſelbs vnd das gantze Iſrael / bis er ausrottet alles was Mansbilde war in Edom. 17Da floh Hadad / vnd mit jm etliche Menner der Edomiter von ſeines Vaters knechten / das ſie in Egypten kemen / Hadad aber war ein junger Knabe. 18Vnd ſie machten ſich auff von Midian vnd kamen gen Paran / vnd namen Leute mit ſich aus Paran / vnd kamen in Egypten zu Pharao dem könige in Egypten / der gab jm ein Haus vnd Narung / vnd gab jm ein Land ein.
Hadad.
Edomiter.
19VND Hadad fand groſſe gnade fur dem Pharao / das er jm auch ſeines weibs Thaphenes der königin Schweſter zum weibe gab. 20Vnd die ſchweſter Thaphenes gebar jm Genubath ſeinen Son / Vnd Thaphenes zog jn auff im hauſe Pharao / das Genubath war im hauſe Pharao vnter den kindern Pharao. 21Da nu Hadad höret in Egypten / das Dauid entſchlaffen war mit ſeinen Vetern / vnd das Joab der Feldheubtman tod war / ſprach er zu Pharao / Las mich in mein Land ziehen. 22Pharao ſprach zu jm / Was feilet dir bey mir / das du wilt in dein Land ziehen? Er ſprach / Nichts / Aber las mich ziehen.
Genubath.
DVch erwecket jm Gott einen widerſacher Reſon / den ſon ElJada / der von ſeinem Herrn HadadEſer dem könige zu Zoba geflohen war / 24Vnd ſamlet wider jn Menner / vnd ward ein Heubtman der Kriegsknecht / da ſie Dauid erwürget / vnd zogen gen Damaſcon / vnd woneten daſelbs / vnd regierten zu Damaſco / 25Vnd er war Iſraels / widerſacher / ſo lange Salomo lebet. Das iſt der ſchade den Hadad leid / darumb hatte er einen ekel wider Iſrael / vnd ward König vber Syrien.
Reſon.
DA zu Jerobeam der ſon Nebat ein Ephrater von Zareda Salomo knecht / vnd ſeine mutter hies Zeruga ein Widwin / Der hub auch die hand auff wider den König. 27Vnd das iſt die ſache / darumb er die hand wider den König auff hub / Da Salomo Millo bawet / verſchlos er eine lücke an der ſtad Dauids ſeines vaters. 28Vnd Jerobeam war ein ſtreitbar Man / Vnd da Salomo ſahe / das der Knabe ausrichtig war / ſatzt er jn vber alle Laſt des Hauſes Joſeph.
Jerobeam.
ES begab ſich aber zu der zeit / das Jerobeam ausgieng von Jeruſalem / vnd es traff jn an der Prophet Ahia von Silo auff dem wege / vnd hatte einen newen Mantel an / vnd waren die beide allein im felde. 30Vnd Ahia faſſet den newen Mantel den er anhatte / vnd reiſs jn in zwelff Stück. 31Vnd
Ahia
der Prophet.
[194a | 194b]
I. Bucĥ von den C. XI.XII․
Salomo․
ſprach zu Jerobeam / Nim zehen ſtück zu dir / Denn ſo ſpricht der HERR der Gott Iſrael / Sihe / Ich wil das Königreich von der hand Salomo reiſſen / vnd dir zehen Stemme geben. 32Einen ſtam ſol er haben vmb meines knechts Dauids willen / vnd vmb der ſtad Jeruſalem willen / die ich erwelet habe aus allen ſtemmen Iſrael. 33Darumb / das ſie mich verlaſſen / vnd angebetet haben Aſthoreth den Gott der Zidonier / Chamos den Gott der Moabiter / vnd Milcom den Gott der kinder Ammon / vnd nicht gewandelt haben in meinen wegen / das ſie theten was mir wolgefellet / meine Gebot vnd Rechte / wie Dauid ſein Vater.
34ICH wil auch nicht das gantze Reich aus ſeiner hand nemen / Sondern ich wil jn zum Fürſten machen ſein Leben lang / vmb Dauid meines Knechts willen / den ich erwelet habe / der meine Gebot vnd Rechte gehalten hat. 35Aus der hand ſeines Sons wil ich das Königreich nemen / vnd wil dir zehen Stemme / 36vnd ſeinem Son einen ſtam geben / Auff das Dauid mein Knecht fur mir ein Liecht habe allewege / in der ſtad Jeruſalem / die ich mir erwelet habe / das ich meinen Namen dahin ſtellet.
37SO wil ich nu dich nemen / das du regireſt vber alles was dein hertz begert / vnd ſolt König ſein vber Iſrael. 38Wirſtu nu gehorchen allem / das ich dir gebieten werde / vnd in meinen wegen wandeln / vnd thun was mir gefellet / das du halteſt meine Rechte vnd Gebot / wie mein knecht Dauid gethan hat / So wil ich mit dir ſein / vnd dir ein beſtendig Haus bawen / wie ich Dauid gebawet habe / Vnd wil dir Iſrael geben / 39vnd wil den ſamen Dauid vmb des willen demütigen / doch nicht ewiglich.
SAlomo aber trachtet Jerobeam zu tödten / Da macht ſich Jerobeam auff / vnd floh in Egypten zu Siſak dem könige in Egypten / Vnd bleib in Egypten / bis das Salomo ſtarb.
41WAs mehr von Salomo zu ſagen iſt / vnd alles was er gethan hat / vnd ſeine Weisheit / das iſt geſchrieben in der Chronica von Salomo.
42Die zeit aber die Salomo könig war zu Jeruſalem vber gantz Iſrael iſt vierzig jar. 43Vnd Salomo entſchlieff mit ſeinen Vetern / vnd ward begraben in der ſtad Dauid ſeines Vaters / Vnd ſein ſon Rehabeam ward König an ſeine ſtat.
Salo-
mo 40. jar König in Juda.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.