Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
1Ein Vnterweiſung Aſſaph.
HOre mein Volck mein Geſetze / Neiget ewre ohren zu der rede meines mundes.
2ICh wil meinen mund auffthun zu Sprüchen / Vnd alte Geſchichte ausſprechen.
3Die wir gehört haben vnd wiſſen / Vnd vnſer Veter vns erzelet haben.
4Das wirs nicht verhalten ſollen jren Kindern / die hernach komen / Vnd verkündigeten den Rhum des HERRN / vnd ſeine Macht vnd Wunder / die er gethan hat.
ER richtet ein Zeugnis auff in Jacob / vnd gab ein Geſetz in Iſrael / Das er vnſern Vetern gebot zu leren jre Kinder.
6Auff das die Nachkomen lerneten / Vnd die Kinder die noch ſolten geborn werden.
7Wenn ſie auffkemen / Das ſie es auch jren Kindern verkündigeten.
Das ſie ſetzten auff Gott jre hoffnung / Vnd nicht vergeſſen der thatten Gottes / vnd ſeine Gebot hielten.
8Vnd nicht würden wie jre Veter / ein abtrünnige vnd vngehorſame Art / Welchen jr Hertz nicht feſt war / vnd jr Geiſt nicht trewlich hielt an Gott.
9Wie die kinder a Ephraim ſo geharniſcht den Bogen füreten / Abfielen zur zeit des b ſtreits.
10Sie hielten den bund Gottes nicht / Vnd wolten nicht in ſeinem Geſetz wandeln.
11Vnd vergaſſen ſeiner Thatten / Vnd ſeiner Wunder / die er jnen erzeiget hatte.
12FVr jren Vetern thet er Wunder in Egyptenland / Im felde Zoan.
13Er zurteilet das Meer / vnd lies ſie durch hin gehen / Vnd ſtellet das Waſſer / wie eine Maur.
14Er leitet ſie des tages mit einer Wolcken / Vnd des nachts mit einem hellen Fewr.
15Er reis die Felſen in der Wüſten / Vnd trencket ſie mit Waſſer die fülle.
16Vnd lies Beche aus den felſen flieſſen / Das ſie hin ab floſſen wie Waſſerſtröme.
17NOch ſündigeten ſie weiter wider jn / Vnd erzüneten den Höheſten in der Wüſten.
18Vnd verſuchten Gott in jrem hertzen / Das ſie Speiſe fodderten fur jre Seelen.
19Vnd redten wider Gott vnd ſprachen / Ja Gott ſolt wol können einen Tiſch bereiten in der Wüſten?
20SIhe / er hat wol den Felſen geſchlagen / das Waſſer floſſen / Vnd beche ſich ergoſſen.
Aber wie kan er Brot geben / Vnd ſeinem volck Fleiſch verſchaffen?
21DA nu das der HERR höret / entbrand er / Vnd Fewr gieng an in Jacob / vnd zorn kam vber Iſrael.
22Das ſie nicht gleubten an Gott / Vnd hoffeten nicht auff ſeine Hülffe.
23Vnd er gebot den Wolcken droben / Vnd thet auff die thüre des Himels.
24Vnd lies das Man auff ſie regenen / zu eſſen / Vnd gab jnen Himelbrot.
25Sie aſſen Engelbrot / Er ſandte jnen Speiſe die fülle.
26ER lies weben den Oſtwind vnter dem Himel / Vnd erregt durch ſeine ſtercke den Sudwind.
27Vnd lies Fleiſch auff ſie regenen wie ſtaub / Vnd Vogel wie ſand am Meer.
28Vnd lies ſie fallen vnter jr Lager allenthalben / Da ſie woneten.
29Da aſſen ſie vnd wurden all zuſat / Er lies ſie jren Luſt büſſen.
30Da ſie nu jren luſt gebüſſet hatten / Vnd ſie noch dauon aſſen.
31Da kam der zorn Gottes vber ſie / vnd erwürget die Fürnemeſten vnter jnen / Vnd ſchlug darnider die Beſten in Iſrael.
32Aber vber das alles ſündigeten ſie noch mehr / Vnd gleubten nicht an ſeine Wunder.
33Darumb lies er ſie da hin ſterben / das ſie nichts erlangeten / Vnd muſten jr lebenlang geplaget ſein.
34WEnn er ſie erwürget / ſuchten ſie jn / Vnd kereten ſich früe zu Gott.
35Vnd gedachten / das Gott jr Hort iſt / Vnd Gott der Höheſt jr Erlöſer iſt.
36Vnd heuchelten jm mit jrem munde / vnd logen jm mit jrer zungen / 37Aber jr hertz war nicht feſte an jm / vnd hielten nicht trewlich an ſeinem Bunde.
ER aber war Barmhertzig / vnd vergab die Miſſethat / vnd vertilget ſie nicht / Vnd wendet offt ſeinen Zorn ab / vnd lies nicht ſeinen gantzen zorn gehen.
39Denn er gedacht / das ſie Fleiſch ſind / Ein wind der da hin feret / vnd nicht wider kompt.
40Sie erzürneten jn gar offt in der Wüſten / Vnd entrüſteten jn in der Einöde.
41Sie verſuchten Gott jmer wider / Vnd a meiſterten den Heiligen in Iſrael.
42Sie dachten nicht an ſeine Hand / Des tages da er ſie erlöſete von den Feinden.
43WIe er denn ſeine Zeichen in Egypten gethan hatte / Vnd ſeine Wunder im lande Zoan.
44Da er jr waſſer in Blut wandelt / Das ſie jre Beche nicht trincken kundten.
45Da er Vnzifer vnter ſie ſchickt / die ſie fraſſen / Vnd Kröten die ſie verderbeten.
46Vnd gab jre gewechſe den Raupen / Vnd jre ſaat den Hewſchrecken.
47Da er jre Weinſtöcke mit Hagel ſchlug / Vnd jre Maulberbewme mit Schloſen.
48Da er jr Vieh ſchlug mit Hagel / Vnd jre Herde mit Stralen.
49Da er böſe Engel vnter ſie ſandte / in ſeinem grimmigem zorn / Vnd lies ſie toben vnd wüten / vnd leide thun.
50Da er ſeinen zorn lies fortgehen / vnd jrer Seelen fur dem Tode nicht verſchonet / Vnd lies jr Vieh an der Peſtilentz ſterben.
51Da er alle Erſtegeburt in Egypten ſchlug / Die erſten Erben in den hütten Ham.
52VND lies ſein Volck ausziehen wie Schafe / Vnd füret ſie wie eine Herde in der Wüſten.
53Vnd er leitet ſie ſicher / das ſie ſich nicht furchten / Aber jre Feinde bedeckt das Meer.
54VND bracht ſie in ſeine heilige Grentze / Zu dieſem Berge / den ſeine Rechte erworben hat.
55Vnd vertreib fur jnen her die Völcker / Vnd lies jnen das Erbe austeilen / Vnd lies in jener Hütten die ſtemme Iſrael wonen.
56ABer ſie verſuchten vnd erzürneten Gott den Höheſten / Vnd hielten ſeine Zeugnis nicht.
57Vnd fielen zu rück / vnd verachteten alles / wie jre Veter / Vnd hielten nicht / Gleich wie ein loſer Bogen.
58Vnd erzürneten jn mit jren Höhen / Vnd reitzeten jn mit jren Götzen.
59VND da das Gott höret / entbrand er / Vnd verwarff Iſrael ſeer.
60Das er ſeine Wonunge zu Silo lies faren / Die Hütten da er vnter Menſchen wonet.
61Vnd gab jre Macht ins Gefengnis / Vnd jre Herrligkeit in die hand des Feindes.
62Vnd vbergab ſein Volck ins ſchwert / Vnd entbrand vber ſein Erbe.
63Ire junge Manſchafft fras das Fewr / Vnd jre Jungfrawen muſten vngefreiet bleiben.
64Ire Prieſter fielen durchs Schwert / Vnd waren keine Widwen / die da weinen ſolten.
65VND der HERR erwachet wie ein Schlaffender / Wie ein Starcker jauchzet / der vom wein kompt.
66Vnd ſchlug ſeine Feinde im Hindern / Vnd henget jnen eine ewige Schande an.
67VND verwarff die hütten Joſeph / Vnd erwelet nicht den ſtam Ephraim.
68SOndern erwelet den ſtam Juda / Den berg Zion / welchen er liebet.
69Vnd bawet ſein Heiligthum hoch / Wie ein Land / das ewiglich feſt ſtehen ſol.
70VND erwelet ſeinen knecht Dauid / Vnd nam jn von den Schafſtellen.
71Von den ſaugenden Schafen holet er jn / Das er ſein volck Jacob weiden ſolt / vnd ſein Erbe Iſrael.
72Vnd er weidet ſie auch mit aller trew / Vnd regiert ſie mit allem vleis.
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Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 78 werden hier erläutert.
Versnummer: Luthers Wort | |||
1: Aſſaph | 4: verhalten | 4: HERR | |
5: Jacob | 5: Iſrael | 7: thatten | |
8: trewlich | 9: Ephraim | 9: geharniſcht | |
11: erzeiget | 12: FVr | 12: thet | |
12: Zoan | 13: zurteilet | 13: Maur | |
14: Fewr | 15: reis | 17: Höheſten | |
18: fodderten | 18: Seelen | 24: das Man | |
24: Himelbrot | 25: Engelbrot | 26: weben | |
26: erregt | 29: Luſt | 30: dauon | |
31: Fürnemeſten | 32: ſündigeten | 33: lebenlang | |
39: feret | 41: Heiligen | 44: Beche | |
45: Vnzifer | 46: Hewſchrecken | 47: Maulberbewme | |
47: Schloſen | 48: Engel | 49: grimmigem | |
50: fur | 50: Peſtilentz | 51: Ham | |
54: heilige | 58: Götzen | 60: Silo | |
63: Jungfrawen | 64: Widwen | 66: Hindern | |
67: Joſeph | 67: erwelet | 68: Juda | |
68: berg Zion | 69: bawet | 69: Heiligthum | |
70: knecht | 70: Dauid | 72: trew | |
72: vleis | |||
Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen. Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 |
Luther-Deutsch | Deutsch | Erläuterungen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aſſaph | Asaf (Name) Asaf war ein Gesangmeister Davids. Er lebte demnach um 1000 v. Chr., genaue Lebensdaten sind nicht bekannt. Er war als Chorleiter und Leiter des Gottesdienstes mit Gesang im Tempel tätig.
Asaf schrieb mehrere Psalmen. Sein Name erscheint als Autorenvermerk in den Titelzeilen der Psalmen Psalm 50, Psalm 73, Psalm 74, Psalm 75, Psalm 76, Psalm 77, Psalm 78, Psalm 79, Psalm 80, Psalm 81, Psalm 82 und Psalm 83.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
verhalten | verhalten (Verb, veraltet) zurückhalten
zurückhalten, behalten, vorenthalten
Das wirs nicht verhalten ſollen jren Kindern
Dass wir es ihren Kindern nicht vorenthalten sollen
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HERR | HERR, JHWH, Jahwe Aussehen in unseren Frakturschriften: HERR oder HERR
HERR im Alten Testament
hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH) lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr
Luthers Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) folgt einer festen Regel. Sie weist darauf hin, dass im hebräischen Text an dieser Stelle das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der unaussprechliche Name Gottes.
Satztechnisch bedingte Varianten
Um beim Satz der Lettern Platz in einer Zeile zu sparen, wodurch übermäßiger Sperrdruck oder ungünstige Wortumbrüche vermieden werden, sind in der Lutherbibel von 1545 häufig auch die Varianten HERr oder HERRn oder HERrn zu finden. Dabei sind mindestens die ersten drei Zeichen in Versalien gesetzt, womit sie hinreichend von HErr unterscheidbar sind.
An wenigen Stellen im Text wurde eine für uns unübliche Trennung im Wort vorgenommen, um einen Zeilenumbruch zu realisieren, hier beispielhaft gezeigt:
[ ...] fur den HER- RN bringen [...]
HERR HErr
Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im hebräischen Text »JHWH Adonaj« zu lesen ist. (Siehe dazu auch den Artikel HErr.)
Auch die umgekehrte Reihenfolge HErr HERR ist möglich (»Adonaj JHWH«).
4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſſens /
Die neuen Lutherbibeln übersetzen diesen Ausdruck stets mit »Gott der HERR«.
Die Aussprache des Namens Gottes
Das Wissen um die Aussprache der vier Zeichen, die den Gottesnamen ausmachen, ist schon früh in der Geschichte verloren gegangen. Sie werden heute oft mit »Jahwe« (vokalisiert geschrieben יְהוָה nach der Aussprache des hebräischen Adonaj, Herr) oder »Jehova« (יְהוָֹה ebenfalls nach dem hebräischen Adonaj, Herr, jedoch unter Berücksichtigung aller Vokale) transkribiert, aber auch mit »Jewah« (ebenfalls יְהוָה aber nach dem hebräischen Schema, der Name, zu lesen) oder »Jehowih« (יְהוִה nach dem hebräischen Elohim, Gott / Götter).
Luthers Namensersatz
Luther kannte die vokalisierten Varianten und die transkribierten Formen und war wohl besonders dem Wort »Jehova« zugeneigt. Es bezieht alle drei Vokale aus dem Wort Adonaj, das »Herr« bedeutet. Dennoch hatte er es vermieden, in seiner Übersetzung »Jehova« zu verwenden. Stattdessen nutzte er wie die lateinischen Bibeln einen Wortersatz. Er setzte das deutsche Wort ein, das gemäß der jüdischen Tradition zu lesen sei, wenn im Text das Vierfachzeichen erscheint, machte es aber durch die besondere Satzweise in Großbuchstaben kenntlich: HERR.
Luthers Schreibweise hat sich bis heute in etlichen Bibelausgaben gehalten.
HERR im Neuen Testament
Im neuen Testament verwendet Luther die Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) für Gott, den Vater, an Stellen, wo sich Zitate aus dem Alten Testament auf »JHWH« beziehen.
Wichtig: Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jacob
Iſrael | Jakob (Name)
Israel (Name) Jacob
Dort, wo Israel als Name einer Person verwendet wird, ist Jakob gemeint, der von Gott den Namen Israel bekam.
Israel bezeichnet daneben das Volk Israel, die Israeliten, sowie das historische Land Israel. Der heutige Staat Israel trägt offiziell eben diesen Namen: Medinat Jisra'el. (מדינת ישראל).
Jakob ist der zweite Sohn von Isaak, der Zwillingsbruder von Esau, und Enkel von Abraham.
Er lebte mit seinen beiden Frauen und mit seinen Kindern in Haran.
Jakob bekam nach einem Kampf mit Gott von ihm den Namen Israel.
Seine Söhne sind die Namensgeber der zwölf Stämme, aus denen sich das Volk Israel gebildet hat.
Jakob, der nun Israel heißt, zieht in seinen späten Jahren nach Ägypten, wo er auch stirbt. Der Name Jakob
hebräisch: יַעֲקֹב (Ja'ākob, Jakob) lateinisch: Iacob griechisch: Ἰακὼβ Für diesen Namen gibt es unterschiedliche Deutungen:
1) Die erste Deutung findet sich in 1Mos 25,24-26:
DA nu die zeit kam / das ſie [Rebekka, die Frau Isaaks] geberen ſolt / ſihe / da waren zwilling in jrem Leibe. Der erſt der eraus kam / war rötlicht / gantz rauch wie ein fell / Vnd ſie nenneten jn Eſau. Zu hand darnach kam er aus ſein Bruder / der hielt mit ſeiner Hand die ferſen des Eſau / Vnd hieſſen jn Jacob.
Der Name wird auf das hebräische Wort עָקֵב (Akew), Ferse, zurückgeführt, dessen Wurzel im hebräischen Namen Jakob stecke, wobei עָקוֹב (Akow) »die Ferse halten« bedeute, Jakob demnach »Fersenhalter« hieße.
2) Die zweite Deutung wird zurückgeführt auf das selbe hebräische Wort עָקוֹב (Akow), allerdings in der Bedeutung »betrügen«. Als Begründung wird dabei auf die bekannte Erzählung vom Tausch des Erstgeburtsrechts gegen ein Linsengericht verwiesen (1Mos 25,29-34) und auf die Erzählung von der Täuschung des Isaaks, der ungewollt Jakob als Erstgeborenen segnet (1Mos 27,36).
Unsere Deutung:
Das hebräische Wort עָקוֹב (Akow) meint nicht nur »die Ferse halten« oder »betrügen«. Dies sind bereits abgeleitete Begriffe. Es meint ursprünglich und in erster Linie »hinter jemandem herschleichen« (jemandem auf den Fersen sein, dies kann auch in betrügerischer, dunkler Absicht geschehen, daher »betrügen«).
Wir meinen, dass »hinter jemandem herschleichen« hinreichend aus 1Mos 25,26 verständlich ist: Damals waren anders als heute Zwillinge im Mutterleib nicht selbstverständlich vor der Geburt zu erkennen. Bei der Geburt folgte zur Überraschung aller dem ersten Kind ein zweites.
Jakob schlich dem Esau geradezu hinterher als zunächst unentdeckter, heimlicher Verfolger. Er war ihm schließlich bei der Geburt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fersen. Jakob meint in diesem Zusammenhang demnach den Zwilling, der als Zweiter zur Welt kam.
Die Deutung Betrüger erscheint zum Zeitpunkt der Geburt und Namensgebung nicht haltbar und ist bestenfalls ein nettes Wortspiel, womöglich aus der Zeit nach Jakobs Tod.
Der Name Israel
hebräisch: יִשְׂרָאֵל (Jiṣra'el) lateinisch: Israhel griechisch: Ἰσραὴλ
Es gibt unterschiedliche Deutungen für diesen Namen. Fest steht, dass die Endung אל (el) »Gott« bedeutet.
Der vordere Teil wird allgemein auf die semitische Wurzel שרה (sarah) mit der Bedeutung »ringen, kämpfen« zurückgeführt. Es scheint auch möglich, dass sich die Wurzel שרר (sarar) in der Bedeutung »herrschen« dahinter verbirgt. Die deutschen Entsprechung wären in etwa »Gott ringt (mit uns)« bzw. »Gott möge mit uns ringen« oder »Gott herrscht« bzw. »Gott möge herrschen«.
Luther erklärt den Namen Israel im Scholion zu 1Mos 32,28:
Luther: Iſrael kompt von Sara / das heiſſet kempffen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Fürſt oder Herr / vnd Sara ein Fürſtin oder Fraw heiſſt / vnd Iſrael ein Fürſt oder Kempffer Gottes / das iſt / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs geſchicht durch den glauben der ſo feſt an Gottes wort helt / bis er Gottes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Vater.
Jakob wurde Israel
Nach seinem nächtlichen Kampf mit Gott (1Mos 32,25b-30) erhielt Jakob den Namen Israel.
Er ſprach / Wie heiſſeſtu? Er antwortet / Jacob. Er ſprach / Du ſolt nicht mehr Jacob heiſſen / ſondern IſraEl / Denn du haſt mit Gott vnd mit Menſchen gekempfft / vnd biſt obgelegen.
Er sprach: »Wie heißt du denn?« Er antwortete: »Jakob.« Er sprach: »Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern IsraEl. Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und warst überlegen.«
Die Söhne Israels
Jakob heiratete nacheinander Lea und Rahel. Von ihnen und von deren Sklavinnen Bilhas und Silpas, die ihm nach der Sitte dieser Zeit als Nebenfrauen gehörten, hatte Jakob insgesamt zwölf Söhne:
Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Joseph, Benjamin, Dan, Naftali, Gad, Ascher.
Mit Ausnahme Josephs, dessen Söhne Efraim und Manasse namentlich in der Stammesliste vertreten sind, gaben diese Söhne den Stämmen Israels ihre Namen.
In den späteren Stammeslisten taucht Levi als Stamm nicht auf. Die Kinder Levi, die Leviten, besaßen als Priestergeschlecht einen Sonderstatus und bekamen bei der Landnahme (Buch Josua) kein Stammesgebiet zugewiesen. Sie erhielten in allen Stammesgebieten Städte, wodurch in allen Gebieten Israels auch die Leviten angesiedelt waren.
Die Zahl der Volksstämme Israels blieb jedoch zwölf, weil nun anstelle von Josef dessen Söhne Efraim und Manasse als Stammväter zweier Stämme gezählt wurden, die eigene Stammesgebiete bei der Landnahme zugewiesen bekamen.
Das Volk Israel
Vom Auszug aus Ägypten bis zum Tod Salomos und dann wieder nach der Zerstörung Samarias im Jahr 722 v. Chr. bezeichnet der Name Israel alle Israeliten.
Die Teilung Palästinas in Israel und Juda
In der Zeit zwischen dem Tod Salomos und dem Jahr 722 v. Chr. hießen nur die zehn Nordstämme Israel, die sich unter Jerobeam von Salomos Sohn Rehabeam getrennt und das Nordreich Israel gebildet hatten. Das Südreich mit der Hauptstadt Jerusalem hieß Juda (siehe dazu 1Kon 12 - 22).
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jacob
Iſrael | Jakob (Name)
Israel (Name) Jacob
Dort, wo Israel als Name einer Person verwendet wird, ist Jakob gemeint, der von Gott den Namen Israel bekam.
Israel bezeichnet daneben das Volk Israel, die Israeliten, sowie das historische Land Israel. Der heutige Staat Israel trägt offiziell eben diesen Namen: Medinat Jisra'el. (מדינת ישראל).
Jakob ist der zweite Sohn von Isaak, der Zwillingsbruder von Esau, und Enkel von Abraham.
Er lebte mit seinen beiden Frauen und mit seinen Kindern in Haran.
Jakob bekam nach einem Kampf mit Gott von ihm den Namen Israel.
Seine Söhne sind die Namensgeber der zwölf Stämme, aus denen sich das Volk Israel gebildet hat.
Jakob, der nun Israel heißt, zieht in seinen späten Jahren nach Ägypten, wo er auch stirbt. Der Name Jakob
hebräisch: יַעֲקֹב (Ja'ākob, Jakob) lateinisch: Iacob griechisch: Ἰακὼβ Für diesen Namen gibt es unterschiedliche Deutungen:
1) Die erste Deutung findet sich in 1Mos 25,24-26:
DA nu die zeit kam / das ſie [Rebekka, die Frau Isaaks] geberen ſolt / ſihe / da waren zwilling in jrem Leibe. Der erſt der eraus kam / war rötlicht / gantz rauch wie ein fell / Vnd ſie nenneten jn Eſau. Zu hand darnach kam er aus ſein Bruder / der hielt mit ſeiner Hand die ferſen des Eſau / Vnd hieſſen jn Jacob.
Der Name wird auf das hebräische Wort עָקֵב (Akew), Ferse, zurückgeführt, dessen Wurzel im hebräischen Namen Jakob stecke, wobei עָקוֹב (Akow) »die Ferse halten« bedeute, Jakob demnach »Fersenhalter« hieße.
2) Die zweite Deutung wird zurückgeführt auf das selbe hebräische Wort עָקוֹב (Akow), allerdings in der Bedeutung »betrügen«. Als Begründung wird dabei auf die bekannte Erzählung vom Tausch des Erstgeburtsrechts gegen ein Linsengericht verwiesen (1Mos 25,29-34) und auf die Erzählung von der Täuschung des Isaaks, der ungewollt Jakob als Erstgeborenen segnet (1Mos 27,36).
Unsere Deutung:
Das hebräische Wort עָקוֹב (Akow) meint nicht nur »die Ferse halten« oder »betrügen«. Dies sind bereits abgeleitete Begriffe. Es meint ursprünglich und in erster Linie »hinter jemandem herschleichen« (jemandem auf den Fersen sein, dies kann auch in betrügerischer, dunkler Absicht geschehen, daher »betrügen«).
Wir meinen, dass »hinter jemandem herschleichen« hinreichend aus 1Mos 25,26 verständlich ist: Damals waren anders als heute Zwillinge im Mutterleib nicht selbstverständlich vor der Geburt zu erkennen. Bei der Geburt folgte zur Überraschung aller dem ersten Kind ein zweites.
Jakob schlich dem Esau geradezu hinterher als zunächst unentdeckter, heimlicher Verfolger. Er war ihm schließlich bei der Geburt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fersen. Jakob meint in diesem Zusammenhang demnach den Zwilling, der als Zweiter zur Welt kam.
Die Deutung Betrüger erscheint zum Zeitpunkt der Geburt und Namensgebung nicht haltbar und ist bestenfalls ein nettes Wortspiel, womöglich aus der Zeit nach Jakobs Tod.
Der Name Israel
hebräisch: יִשְׂרָאֵל (Jiṣra'el) lateinisch: Israhel griechisch: Ἰσραὴλ
Es gibt unterschiedliche Deutungen für diesen Namen. Fest steht, dass die Endung אל (el) »Gott« bedeutet.
Der vordere Teil wird allgemein auf die semitische Wurzel שרה (sarah) mit der Bedeutung »ringen, kämpfen« zurückgeführt. Es scheint auch möglich, dass sich die Wurzel שרר (sarar) in der Bedeutung »herrschen« dahinter verbirgt. Die deutschen Entsprechung wären in etwa »Gott ringt (mit uns)« bzw. »Gott möge mit uns ringen« oder »Gott herrscht« bzw. »Gott möge herrschen«.
Luther erklärt den Namen Israel im Scholion zu 1Mos 32,28:
Luther: Iſrael kompt von Sara / das heiſſet kempffen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Fürſt oder Herr / vnd Sara ein Fürſtin oder Fraw heiſſt / vnd Iſrael ein Fürſt oder Kempffer Gottes / das iſt / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs geſchicht durch den glauben der ſo feſt an Gottes wort helt / bis er Gottes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Vater.
Jakob wurde Israel
Nach seinem nächtlichen Kampf mit Gott (1Mos 32,25b-30) erhielt Jakob den Namen Israel.
Er ſprach / Wie heiſſeſtu? Er antwortet / Jacob. Er ſprach / Du ſolt nicht mehr Jacob heiſſen / ſondern IſraEl / Denn du haſt mit Gott vnd mit Menſchen gekempfft / vnd biſt obgelegen.
Er sprach: »Wie heißt du denn?« Er antwortete: »Jakob.« Er sprach: »Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern IsraEl. Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und warst überlegen.«
Die Söhne Israels
Jakob heiratete nacheinander Lea und Rahel. Von ihnen und von deren Sklavinnen Bilhas und Silpas, die ihm nach der Sitte dieser Zeit als Nebenfrauen gehörten, hatte Jakob insgesamt zwölf Söhne:
Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Joseph, Benjamin, Dan, Naftali, Gad, Ascher.
Mit Ausnahme Josephs, dessen Söhne Efraim und Manasse namentlich in der Stammesliste vertreten sind, gaben diese Söhne den Stämmen Israels ihre Namen.
In den späteren Stammeslisten taucht Levi als Stamm nicht auf. Die Kinder Levi, die Leviten, besaßen als Priestergeschlecht einen Sonderstatus und bekamen bei der Landnahme (Buch Josua) kein Stammesgebiet zugewiesen. Sie erhielten in allen Stammesgebieten Städte, wodurch in allen Gebieten Israels auch die Leviten angesiedelt waren.
Die Zahl der Volksstämme Israels blieb jedoch zwölf, weil nun anstelle von Josef dessen Söhne Efraim und Manasse als Stammväter zweier Stämme gezählt wurden, die eigene Stammesgebiete bei der Landnahme zugewiesen bekamen.
Das Volk Israel
Vom Auszug aus Ägypten bis zum Tod Salomos und dann wieder nach der Zerstörung Samarias im Jahr 722 v. Chr. bezeichnet der Name Israel alle Israeliten.
Die Teilung Palästinas in Israel und Juda
In der Zeit zwischen dem Tod Salomos und dem Jahr 722 v. Chr. hießen nur die zehn Nordstämme Israel, die sich unter Jerobeam von Salomos Sohn Rehabeam getrennt und das Nordreich Israel gebildet hatten. Das Südreich mit der Hauptstadt Jerusalem hieß Juda (siehe dazu 1Kon 12 - 22).
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
That | Tat, die Verbalnomen zu thun (Verb)
Plural: die Thatten
Handlung eines Wesens, das einen freien Willen hat. Die Tat ist das verwirklichte Wort, der ausgeführte Gedanke, Plan, Vorsatz, Entschluss oder Rat.
Das ſie ſetzten auff Gott jre hoffnung / Vnd nicht vergeſſen der thatten Gottes / vnd ſeine Gebot hielten.
Dass sie ihre Hoffnung auf setzen und nicht vergessen die Taten Gottes und seine seine Gebote hielten.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
trewlich | treulich (Adjektiv und Adverb, veraltet) zu: die Treue
auf ein Wort, ein Versprechen, einen Eid, eine Abmachung, ein (Lebens)verhältnis beruhend
HERR ich weis / das deine Gerichte recht ſind / Vnd haſt mich trewlich gedemütiget.
a) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich treulich gedemütigt. b) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich wie abgemacht gedemütigt. c) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich, wie es zu erwarten war, gedemütigt.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ephraim | Efraim (Name)
Efraim, Sohn des Josef Efraim war der Sohn Josefs und Asenats (Tochter eines ägyptischen Priesters, die der ägyptische Pharao dem Josef zur Frau gegeben hat; 1Mos 41,50-52). Bruder des Manasse.
Jakob, der Großvater von Efraim, adoptierte auf dem Sterbebett seinen Enkel Efraim, den er dabei dessen älteren Bruder Manasse vorzog (1Mos 48,1).
Efraim und Manasse gelten als die Ahnherren und Stammväter von Zweien der zwölf Stämme Israels.
Der Stamm Efraim besiedelte das Zentrum des Landes Kanaan zwischen der Hochebene von Judäa und dem Berg Garizim. Efraim wurde der mächtigste Stamm im Norden. Nach der Reichsteilung wird der Name Efraim oft für das gesamte Nordreich verwendet.
VND Joſeph wurden zween Söne geboren / ehe denn die Thewrezeit kam / welche gebar jm Aſnath / Potiphera des Prieſters zu On tochter. 51Vnd hies den erſten Manaſſe / Denn Gott (ſprach er) hat mich laſſen vergeſſen alles meines vnglücks / vnd alle meines Vaters hauſes. 52Den andern hies er / Ephraim / Denn Gott (ſprach er) hat mich laſſen wachſen in dem lande meines elends.
Und Josef wurden zwei Söhne geboren, bevor die Teuerungszeit kam, die ihm Asenat gebar, die Tochter Potiferas, eines Priesters zu On. Und er nannte den ersten Manasse. »Denn Gott«, sprach Josef, »hat mich vergessen lassen all mein Unglück und alle aus meines Vaters Haus.« Den andern nannte er Efraim. »Denn Gott«, sprach er, »hat mich wachsen lassen im Land meines Elends.«
Erwecke deine Gewalt / der du fur Ephraim / BenJamin vnd Manaſſe biſt / Vnd kome vns zu hülffe.
Entfalte deine Macht, der du vor Efraim, Benjamin und Manasse stehst, und komme uns zu Hilfe!
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
geharniſcht | geharnischt (Verb) Partizip Passiv zu harnischen (Verb)
1) im eigentlichen Sinn der Kriegsausstattung: gerüstet, in voller Rüstung 2) übetragen, bildlich: gerüstet, vorbreitet, mit dem Notwenigen ausgestattet
geharniſcht
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Anm: Weitere Formen des Verbs harnischen kommen in der Lutherbibel 1545 nicht vor.
Wie die kinder Ephraim ſo geharniſcht den Bogen füreten / Abfielen zur zeit des b ſtreits.
Wie die Nachkommen Ephraims so gerüstet den Bogen führten und abfielen in der Zeit des Streits.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
erzeigen | erzeigen (Verb) Das Wort erzeigen ist noch heute geläufig, allerdings nur noch sehr selten anzutreffen. Stattdessen wird i.d.R. erweisen verwendet.
erweisen
Vnd vergaſſen ſeiner Thatten / Vnd ſeiner Wunder / die er jnen erzeiget hatte.
Und <sie> vegaßen seine Taten und seine Wunder, die er ihnen erwiesen hatte.
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fur | a) vor (Präposition)
b) für (Präposition)
c) fuhr (Verb)
Die Präpositionen vor und für
Die beiden heutigen Wörter vor und für gehen sprachlich auf das selbe Wort zurück, was in der Lutherbibel noch gut verfolgt werden kann.
Überwiegend tritt fur in der Bedeutung vor auf und ist gleichbedeutend mit Luthers Schreibweise vor.
Die konkrete Bedeutung erschließt sich aus dem Textzusammenhang.
Das Verb fuhr
Das Wort fur kann auch das Verb fahren (Luther-Deutsch: faren) in der 3. Person Singular Präteritum meinen.
fur in der Bedeutung »vor«: Psalm 3,1
Ein Pſalm Dauids / Da er floh fur ſeinem ſon Abſalom.
Ein Psalm Davids, [gesungen,] als er vor seinem Sohn Aschalom floh.
fur in der Bedeutung »für«: Psalm 40,18
Denn ich bin Arm vnd Elend / Der HERR aber ſorget fur mich
Denn ich bin arm und elend. Der HERR sorgt aber für mich.
fur in der Bedeutung »fuhr«: Psalm 18,10
Er neigete den Himel vnd fur herab
Er neigte den Himmel und fuhr herab.
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thun | tun (Verb) Mhd.: tuon (erweitert tuogen, tuonen) allgemein machen, schaffen, verrichten, handeln in unterschiedlichsten Varianten und Bedeutungen
Formen
FVr jren Vetern thet er Wunder in Egyptenland
Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägypten
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Zoan | Zoan (Stadt) Tanis (Stadt) Nach der hebräischen Bibel war Zoan eine Stadt in Ägypten,. dort gelegen im östlichen Nildelta.
Nach 4Mos 13,22 wurde Zoan sieben Jahre nach Hebron erbaut. Psalm 78,12 und 43 identifizieren das »Feld von Zoan« als den Ort, wo die Plagen auftraten, die Mose dem Pharao angekündigt hatte. Die Stadt wird daneben noch in Jes 19,11.13, Jes 30,4 und Ez 30,14 genannt.
Die griechische Septuaginta benutzt an allen Bibelstellen statt Zoan den Namen Tanis. Beide Namen lassen sich aus dem ägyptischen Namen ableiten (ägyptisch: Djanet or Djan; in modernem Arabisch: Tsan).
Tanis wurde nicht vor 1075 v.Chr. erbaut. Ältere Referenzen dieses Namens bezeichnen eine andere Stadt: in Ägypten: Avaris, die Hauptstadt der Hyksos, bzw. Pi-Ramesses, die ramessidische Hauptstadt.
FVr jren Vetern thet er Wunder in Egyptenland / Jm felde Zoan.
Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägypten, im Felde Zoan.
WJe er denn ſeine Zeichen in Egypten gethan hatte / Vnd ſeine Wunder im lande Zoan.
Wie er denn seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
zurteilen | zerteilen (Verb) in Stücke zerlegen, in seine Bestandteile teilen
Er zurteilet das Meer / vnd lies ſie durch hin gehen
Er teilte das Meer und lies sie hindurch gehen.
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Maur
Mauren | Mauer, die
Mauern, die mauren zu Jeruſalem: die Mauern Jerusalems
Er zurteilet das Meer / vnd lies ſie durch hin gehen / Vnd ſtellet das Waſſer / wie eine Maur.
Er teilte das Meer und lies sie hindurch gehen. Und <er> stellte Wasser <auf> wie eine Mauer.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fewr
fewr
Fewer
fewer | Feuer, das Luther benutzt beide Schreibweisen, sowohl fewr wie auch fewer.
Der HERR wird ſie verſchlingen in ſeinem zorn / Fewr wird ſie freſſen.
Der HERR wird sie verschlingen in seinem Zorn. Feuer wird sie fressen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
reiſſen | reißen (Verb) a) Linien oder Furchen ziehen b) zerteilen, in Stücke trennen
Er reis die Felſen in der Wüſten / Vnd trencket ſie mit Waſſer die fülle. Vnd lies Beche aus den felſen flieſſen
Er spaltete die Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich mit Wasser. Und <er> lies Bäche aus den Felsen fließen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höheſte
Höhest | Höchste, der Substantivierung von: höchst (weit oben, sehr hoch)
Als Rangbezeichnung und Ehrenbezeichnung besonders für Gott, aber auch für Könige gebraucht.
hebräisch: עליון (ʿäljôn), Oberer, Höchster abgeleitet von עָלָה (ʿalāh), hinaufgehen, aufsteigen
Vnd der HERR donnerte im Himel / Vnd der Höheſt lies ſeinen donner aus
Und der HERR donnnerte im Himmel, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
foddern | fordern (Verb) a) fordern, einfordern, verlangen b) auffordern
foddern
foddern im Sinne von verlangen:
Vnd verſuchten Gott in jrem hertzen / Das ſie Speiſe fodderten fur jre Seelen.
Und versuchten Gott in ihren Herzen, als sie Speise forderten für ihre Seelen.
foddern im Sinne von auffordern, zu kommen:
Vnd nu ſende Menner gen Joppen / vnd las foddern Simon / mit dem zunamen Petrus
EUnd nun sende Männer nach Joppe und lass Simon holen, der den Beinamen Petrus hat.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seele
ſeele | Seele, die Seele
hebräisch: נֶ֫פֶשׁ (nεfεš), eigtl.: Hauch, Atem 1) was ein Wesen lebendig macht: Seele 2) Sitze der Empfindungen: Gemüt, Herz 3) lebendiges Wesen (worin Leben ist), Lebender, Person griechisch: ψυχή (psyche), eigtl.: das (irdische) Leben 1) die Seele 2) das Leben 3) lebendiges Wesen (worin Leben ist), Lebender, Person, lebender Mensch lateinisch: anima Atem, Hauch, Seele, Gemüt, Leben, Lebenskraft Der Begriff Seele erstreckt sich über ein weites Feld von Bedeutungen, die alle im individuellen Sein eines lebendigen Wesens, speziell eines Menschen angesiedelt sind. Es reicht vom belebenden Atem über den Sitz der Emotionen, über Emotionen selbst, über Gemütszustände bis hin zu Lebenskraft und zu Leben an sich.
Seele grenzt immer lebende und empfindende Wesen von Gegenständen, toten Körpern und Verstorbenen ab, die alle diese Eigenschaften, also die Seele, entweder nicht besitzen oder verloren haben. Das heutige Verständnis
Der Begriff der Seele ist religionsgeschichtlich in allen Kulturen vorhanden, aber mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen verbunden. Heute gibt es viele Interpretationsversuche, die oft zur Erklärung und Abgrenzung verschiedene Seelen-Typen beschreiben, wie die Körper-Seele, die Frei-Seele, die Schatten-Seele u.a.
Allen gemein scheint nur zu sein, dass mit Seele eine individuelle »Lebenskraft« gemeint ist, die jedoch nicht näher greifbar ist. Sie belebt den Körper, wenn der Mensch aktiv und bewusst ist (Körper-Seele). Sie existiert vom Bewusstsein aber auch unabhängig, beispielsweise, wenn der Mensch schläft oder bewusstlos ist (Frei-Seele). Sie beinhaltet die Gedanken und Gefühle (Ich-Seele). Die Hauch-Seele ist eine Art ätherisches Fluidum, und eine spezielle Gabe des Höchstens Wesens (ein Beispiel ist der Odem, den Adam eingeblasen bekommt). Die Schatten-Seele ermöglicht es, im Schlaf in den Träumen zu reisen, ohne den schlafenden Körper mitzunehmen, usw.
Im christlichen Abendland ist die Idee einer Seele zwar selbstverständlich, der Gebrauch des Begriffs aber längst nicht einheitlich. Bis heute steht der Begriff Seele im Zentrum theologischer Untersuchungen und Diskussionen. So ist das hebräische Wort נֶ֫פֶשׁ (nεfεš; Seele) eines der am meisten untersuchten Wörter im Alten Testament, nicht zuletzt, um die Grundlagen zu schaffen für ein christlich religiöses Verständnis.
Die Frei-Seele entspricht in etwa dem christlichen Verständnis: Sie ist von Körper und Geist unabhängig (frei). Die Frei-Seele vertritt den ganzen Menschen mit all seinen persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten, Gedanken und Erinnerungen. Sie kann in Träumen, Trancen oder in Bewusstlosigkeit den Kör0per vorübergehend verlassen und eigenständig existieren (frei). Kehrt sie nicht zurück, stirbt der Mensch, doch die Frei-Seele überlebt, womit die Persönlichkeit des Menschen nach seinem Tod erhalten bleibt.
Damit grenzt sich der Begriff Seele von der Bedeutung Lebenskraft oder von Leben eindeutig ab. Während die Lebenskraft und das Leben mit dem Tod verloren gehen, existiert die Seele weiter. Um eine »lebendige Seele« zu werden (1Mos 2,7), braucht es einen Körper (Materie), einen Geist (Denken und Handeln), eine Seele (das individuelle »Ich«) und das Leben an sich (das Luther Odem nennt).
Die Interpretation des Wortes Seele | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Man
Manna | Man, das
Manna, das Lateinisch: manna
Siehe auch: Himelbrot
Siehe auch: Engelbrot
Die Form Manna kommt nur im Neuen Testament vor (Joh 6 und Offb 2).
24 Vnd lies das Man auff ſie regenen / zu eſſen / Vnd gab jnen Himelbrot. 25 Sie aſſen Engelbrot / Er ſandte jnen Speiſe die fülle.
Hier stehen die Begriffe »Man« (lat: manna, Manna), »Himmelbrot« (lat: panis caeli) und »Engelbrot« (lat: panis angelorum) für vermutlich die selbe Speise.
Vnſer Veter haben Manna geſſen in der Wüſten / wie geſchrieben ſtehet / Er gab jnen Brot vom Himel zu eſſen.
Unsere Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Himelbrot | Himmelbrot, das
Himmelsbrot, das Lateinisch: panis caeli wörtlich: Brot des Himmels,
Siehe auch: Man Siehe auch: Engelbrot
Vnd er ſettiget ſie mit Himelbrot.
Psalm 105 nimmt Bezug auf 2Mos 16, wo das »Brot des Himmels« als Naturphänomen in der Wüste auftrat und den Hebräern als Nahrung diente. Dort wird es als Man (Manna) bezeichnet:
13b Vbnd am morgen lag der taw vmb das Heer her / 14 vnd als der taw weg war / Sihe / da lags in der wüsten rund vnd klein / wie der Reiffe auff dem lande. 15 Vnd da es die kinder Jsrael sahen / sprachen sie vnternander / Das ist Man / Denn sie wusten nicht was es war. Mose aber sprach zu jnen / Es ist das Brot / das euch der HERR zu essen gegeben hat.
24 Vnd lies das Man auff ſie regenen / zu eſſen / Vnd gab jnen Himelbrot. 25 Sie aſſen Engelbrot / Er ſandte jnen Speiſe die fülle.
Hier stehen die Begriffe »Man« (lat: manna, Manna), »Himmelbrot« (lat: panis caeli) und »Engelbrot« (lat: panis angelorum) für vermutlich die selbe Speise.
SK Version 20.11.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Engelbrot | Engelbrot, das Lateinisch: panis angelorum
wörtlich: Brot der Engel
Siehe auch: Himelbrot Siehe auch: Man
24 Vnd lies das Man auff ſie regenen / zu eſſen / Vnd gab jnen Himelbrot. 25 Sie aſſen Engelbrot / Er ſandte jnen Speiſe die fülle.
Hier stehen die Begriffe »Man« (lat: manna, Manna), »Himmelbrot« (lat: panis caeli) und »Engelbrot« (lat: panis angelorum) für vermutlich die selbe Speise.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
weben | weben (Verb) 1) auf dem Webstuhl fertigen 2) sich hin und her bewegen 3) sich zeigen und wirksam sein 4) wehen
Es errege ſich das Waſſer mit webenden vnd lebendigen Thieren
a) Es rege sich das Wasser mit lebendigen, wimmelnden Tieren b) Es belebe sich das Wasser mit lebendigen Tieren, die sich darin tummeln
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
erregen | erregen (Verb) a) sich regen, sich rühren, sich tätig zeigen, etwas unternehmen; b) antreiben, anspornen, anfeuern, erregen, reizen; c) sich in schnelle Bewegung setzen, seinen Lauf beschleunigen, eilen, stürzen;
Es errege ſich das Waſſer mit webenden vnd lebendigen Thieren
a) Es rege sich das Wasser mit lebendigen, wimmelnden Tieren b) Es belebe sich das Wasser mit lebendigen Tieren, die sich darin tummeln
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Luſt | Lust, die/der heftiges Verlangen, Begierde
Luther verwendet das Wort häufig in der maskulinen Form.
Vnd er hat luſt zum Leben
a) Und er hat Verlangen nach Leben b) Doch das Leben ist seine Passion Wendungen
Eine feste Wendung in der Lutherbibel von 1545 ist der Ausdruck:
ein Luſt büſſen - ein Verlangen stillen, befriedigen
Da aſſen ſie vnd wurden all zuſat / Er lies ſie jren Luſt büſſen. Da ſie nu jren luſt gebüſſet hatten / Vnd ſie noch dauon aſſen. Da kam der zorn Gottes vber ſie
Da aßen sie und wurden allzu satt. Er lies sie ihr Verlangen stillen. Als sie nun ihr Verlangen gestillt hatten, und sie noch davon aßen, da kam der Zorn Gottes über sie.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
dauon
da von | davon (Adverb) dauon
da von
mhd: dâ von Luther benutzt die zusammengestzte (dauon) und die getrennte Schreibweise (da von).
Das Wort bezeichnet
a) eine Entfernung von einem Ort: davon (entfernt sein) b) eine Ablösung, Trennung, Befreiung von einer Sache, einem Verhältnis oder einem Zustand: davon (befreit sein, u. ä.) c) eine Richtung für Bewegungen: von da, von daher, (da) hinweg, weg, dahin d) einen Bezug zu einer Sache, einem Vorgang oder einem Zustand: davon (sagen, reden, denken, nehmen, usw.) Beispiel für zusammengesetzte Schreibung: dauon
Kvrtz / Wenn ein Menſch in der wirde iſt / vnd hat keinen verſtand / So feret er dauon wie ein Vieh.
Kurz: Wenn ein Mensch in Amt und Würden ist, aber keinen Verstand besitzt, dann fährt er dahin wie ein Stück Vieh.
Beispiel für getrennte Schreibung: da von
Dennoch können ſie nicht bleiben in ſolcher wirde / Sondern müſſen da von / wie ein Vieh.
Dennoch können sie nicht bleiben in dieser Würde, sondern sie müssen davon, nicht anders als Vieh.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fürnemeſten | Vornehmsten, die die ganz nach vorn gebrachten Personen
Im gesellschaftlichen oder politischen Stand: die Führer, Anführer, Vorstehende, Leiter usw.
Da kam der zorn Gottes vber ſie / vnd erwürget die Fürnemeſten vnter jnen
Da kam der Zorn Gottes über sie. Und <er> erwürgte die Vornehmsten unter ihnen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ſündigen
ſundigen | sündigen (Verb) eine religiöse Verfehlung (Sünde) begehen
Zu Luthers Zeiten wurde der Begriff ausschließlich im religiösen und im kirchlichen Kontext verwendet. Durch die Vielzahl religiöser und kirchlicher Vorschriften war der Begriff Sünde inhaltlich eindeutig geprägt. Die Ermahnung, nicht zu sündigen, beeinflusste viele alltägliche Verhaltensweisen.
Zürnet jr / ſo ſündiget nicht / Redet mit ewrem hertzen auff ewrem Lager / vnd harret Luther (zu »sündiget«): Bewegt euch etwas zu vnluſt.
Psalm 4,5 bezieht sich auf die Geschichte von Kain und Abel (1Mos 4,7), in der sich der erzürnte Kain von der Sünde überwältigen lässt, anstatt abzuwarten, um sie in Ruhe zu beherrschen.
welche die Leute ſundigen machen durchs predigen /
... welche die Leute durch das Predigen verführen zu sündigen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lebenlang
lebenlang | Lebenlang (veraltet)
lebenlang (veraltet) Lebenlang
lebenlang
lebenlang ist die Zusammenziehung aus der Wendung »(ein) Leben lang«.
Das Wort wird substantivisch gebraucht, ist jedoch nicht deklinierbar und steht geläufig mit einem Pronomen (mein, dein, ihr, usw.).
Es ist nicht zu verwechseln mit unserem heutigen Adjektiv »lebenslang«, das in der Lutherbibel 1545 nicht vorkommt.
Der HERR wird dich ſegenen aus Zion / Das du ſeheſt das glück Jeruſalem / dein lebenlang.
Der HERR wird dich segnen aus Zion, damit du das Glück Jerusalem dein Leben lang siehst.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
faren | fahren (Verb) die rasche, schnelle Bewegung im Unterschied zur sanften Bewegung des Gehens. Formen
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heilige | Heilige, der jemand, der religiöse Tugenden (göttlich vollkommen) lebt und daher verehrungswürdig ist.
Eine Person als Heiliger: Dan 8,13:
ICH höret aber einen Heiligen reden / vnd der ſelbige Heilige ſprach zu einem der da redet / [...]
Ich hörte aber einen Heiligen reden, und der selbe Heilige sprach zu einem, der da redet [...]
GOTT als Heiliger: Jes 30,15:
DEnn ſo ſpricht der HErr HERR / der Heilige in Iſrael / [...]
Denn so spricht GOTT der HERR, der Heilige in Israel [...]
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
bach | Bach, der | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vnzifer | Ungeziefer, das | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hewſchrecke | Heuschrecke, die (Tier) pflanzenfressendes Insekt
Heuschrecken, insbesondere die gefürchtete Wanderheuschrecke, können in ungeheuren Mengen auftreten. Als Schwarm fallen sie in Felder ein und fressen innerhalb kurzer Zeit alle für sie nutzbaren Pflanzenteile. Die Ernte ist nicht mehr möglich. Erstreckt sich die Plage über weite Landstriche, führt das i.d.R. zu so heftigen Ernteverlusten, dass landesweit mindestens erhebliche Teuerungen eintreten oder gar Hungersnöte ausbrechen.
In biblischen Zeiten und in Gegenden, in denen fruchtbares Land rar und der Getreideanbau mühsam war, waren Heuschreckenplagen gefürchtet. Bis heute ist es trotz dem Einsatz moderner Technik nicht möglich, präventiv oder nachhaltig Heuschreckenplagen wirksam zu verhindern oder zu bekämpfen.
Die Heuschreckenplage war die 8. Plage, die Gott über die Ägypter hereinbrechen ließ (2Mos 10,12).
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maulberbawm
Maulberbewme
Maulbeerbewme
Maulbeerbewm
Maulberbaum
| Maulbeerbaum, der
Maulbeerbäume, die (Pl.) die Maulbeer-Feige (Ficus sycomorus).
In Deutschland ist die Maulbeere als Baum oder Busch der Gattung Morus bekannt. Ihre Früchte erinnern in Farbe und Form an Brombeeren, allerdings gibt es Sorten mit hellen Früchten. Das ist der Baum, den Luthers Leser kannten.
Die in der Bibel genannte Maulbeere ist jedoch die Maulbeer-Feige. Ihre Früchte erinnern an rundliche Feigen, ihr Durchmesser beträgt bis zu 5 Zentimeter. Sie reifen nicht dunkelfarben, sondern gelblich-rosa. Im Vorderen Orient, so auch in Israel wurde die Maulbeer-Feige kultiviert.
Die Früchte der Maulbeer-Feige sind essbar. Sie können auch zu Saft verarbeitet werden.
Luther verwendet unterschiedliche Schreibweisen, von denen keine als Druckfehler interpretiert werden kann. Dies belegt, wie sehr die Schriftsprache noch im Wandel und vom gesprochenen Wort abhängig war.
Maulberbawm
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Maulberbewme
Maulbeerbewme
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Maulbeerbewm
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Maulberbaum
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Maulberbawm: Lk 17,6
Der HErr aber ſprach / Wenn jr glauben habt / als ein Senffkorn / vnd ſaget zu dieſem Maulberbawm / reis dich aus / vnd verſetze dich ins meer / So wird er euch gehorſam ſein.
Der HErr aber sprach: »Wenn ihr Glauben hättet [so groß] wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dieser Maulbeer-Feige sagen: Reiß dich aus und verpflanze dich ins Meer!, und er würde euch gehorsam sein.«
Maulberbaum: Lk 19,4
Vnd er lieff fur hin / vnd ſteig auff einen Maulberbaum / auff das er jn ſehe /
Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen.
Maulberbewme: 2Sam 5,23-24
23Vnd Dauid fragt den HERRN / Der ſprach / Du ſolt nicht hin auff ziehen / Sondern kom von hinden zu jnen / das du an ſie komeſt gegen den Maulberbeumen. 24Vnd wenn du hören wirſt das rauſſchen auff den wipffeln der Maulberbeume ein her gehen / ſo zawe dich / Denn der HERR iſt denn ausgegangen fur dir her / zu ſchlahen das Heer der Philiſter.
Und David befragte den HERRN. Der Sprach: »Du sollst ihnen nicht entgegen ziehen, sondern überfalle sie von hinten, im Schutz des Baka-Waldes. Und wenn Du hörst, wie ein Rauschen in den Wipfeln der Baka-Bäume aufkommt, dann leg los! Denn der HERR ist vor dir her ausgezogen, um das Heer der Philister zu schlagen.«
Anm. Die Maulbeerbäume in 2Sam 5 übersetzt die Lutherbibel 2017 mit »Bakawald« bzw. »Bakabäume«. Dabei wird das zugrundeliegende hebräische Wort (bacha) transkribiert. Hier ist nicht die Maulbeer-Feige genannt. Wahrscheinlich ist eine Baumart gemeint, die Saft oder dünnflüssige Harze über Blätter oder Rinde absondert, jedoch kann die Art bis heute nicht bestimmt werden. Luther entschied sich für Maulbeerbäume. Heute ist der in der deutschen Sprache benutzte Begriff nur ein Platzhalter für eine unbekannte Pflanze.
Maulbeerbeum: 1Chr 27,28
Vber die Olegarten vnd Maulbeerbewm in den awen / war BaalHanan der Gaderiter.
Über die Olivengärten und Maulbeer-Feigen in den Auen war Baal-Hanan, der Gaderiter.
Maulbeerbeume: 2Chr 9,27
Vnd der König macht des Silbers ſo viel zu Jeruſalem / wie der Steine / vnd der Cedern ſo viel / wie die Maulbeerbewme in den gründen.
Und der König verbaute in Jerusalem so viel Silber wie Steine und so viel Zedern wie Maulbeerfeigenbäume in den Tälern [stehen].
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schloſe
ſchloſe | Schloße,die Hagelkörner
In Abgrenzung zu Hagel beutet Schloße wohl eine Art heftigen Eisregens oder Graupelschauers.
Das Wort ist heute noch stellenweise regional gebräuchlich, allgemein jedoch veraltet.
Da er jre Weinſtöcke mit Hagel ſchlug / Vnd jre Maulberbewme mit Schloſen.
Da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Eisregen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Engel | Engel, der griechisch: ἄνγελος (ángelos) lateinisch: angelus Übersetzung vom Hebräischen: מלאך (mal'ach)
(göttlicher) Bote, der
Engel sind Geistwesen, die im religiösen Verständnis von Gott erschaffen wurden und ihm unterstellt sind. Sie sind Teil der himmlischen Heerscharen und treten oft als Boten Gottes auf.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
grimmig | grimmig (Adjektiv) ergrimmt, wütend, zornig
Da er böſe Engel vnter ſie ſandte / in ſeinem grimmigem zorn
a) Da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn b) Da er böse Engel unter sie sandte in seinem wütenden Zorn
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
fur | a) vor (Präposition)
b) für (Präposition)
c) fuhr (Verb)
Die Präpositionen vor und für
Die beiden heutigen Wörter vor und für gehen sprachlich auf das selbe Wort zurück, was in der Lutherbibel noch gut verfolgt werden kann.
Überwiegend tritt fur in der Bedeutung vor auf und ist gleichbedeutend mit Luthers Schreibweise vor.
Die konkrete Bedeutung erschließt sich aus dem Textzusammenhang.
Das Verb fuhr
Das Wort fur kann auch das Verb fahren (Luther-Deutsch: faren) in der 3. Person Singular Präteritum meinen.
fur in der Bedeutung »vor«: Psalm 3,1
Ein Pſalm Dauids / Da er floh fur ſeinem ſon Abſalom.
Ein Psalm Davids, [gesungen,] als er vor seinem Sohn Aschalom floh.
fur in der Bedeutung »für«: Psalm 40,18
Denn ich bin Arm vnd Elend / Der HERR aber ſorget fur mich
Denn ich bin arm und elend. Der HERR sorgt aber für mich.
fur in der Bedeutung »fuhr«: Psalm 18,10
Er neigete den Himel vnd fur herab
Er neigte den Himmel und fuhr herab.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Peſtilentz | Pestilenz, die die Pest
Eine bakterielle, hochgradig ansteckende Infektionskrankheit, die in verschiedenen Formen auftreten kann, wie Beulenpest oder Lungenpest, und die in sehr vielen Fällen tödlich endet.
Oft auch als Seuche bezeichnet.
Denn er errettet mich vom ſtrick des Jegers / Vnd von der ſchedlichen Peſtilentz.
Denn er rettet mich vor dem Fallstrick des Jägers und vor der schädlichen Pest.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ham | Ham (Name) Ham war nach 1Mos 9,24 der jüngste der drei Söhne Noahs. Er gilt als der Stammvater der Hamiten, allerdings ist dieser Volksstamm nicht klar auszumachen, zumal zahlreiche Theorien dazu höchst spekulativ bzw. propagandistisch geprägt erscheinen.
In der Bibel umfasst der Begriff die Völker Nordafrikas ohne klare Abgrenzung, die sich zugleich feindlich gegen Israel stellen.
Da er alle Erſtegeburt in Egypten ſchlug / Die erſten Erben in den hütten Ham.
Da er alle Erstgeburt schlug, die ersten Erben in den Hütten Ham.
In diesem Vers erscheinen die Ägypter als Nachkommen Hams.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
heilig | heilig (Adjektiv) (In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungswürdig.
Das Adjektiv kommt häufig vor in den Verbindungen:
u.a.
Ort, Boden: 2Mos 3,5:
Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land.
Er [GOTT] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Boden, auf dem du stehst, ist heiliges Land.«
Tätigkeiten: 2Mos 16,23:
Das iſts / das der HERR geſagt hat / Morgen iſt der Sabbath der heiligen ruge des HERRN /
Das ist es, was der HERR gesagt hat: »Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN.«
Gegenstände: 2Mos 28,2:
Vnd ſolt Aaron deinem Bruder heilige Kleider machen / die herrlich vnd ſchön ſeien.
Und [ihr] sollt Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien.
Menschen: 2Mos 19,6:
Vnd jr ſolt mir ein prieſterlich Königreich / vnd ein heiliges Volck ſein.
Und ihr sollt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein.
GOTT: Offb 4,8:
[...] vnd ſprachen / Heilig / heilig / heilig iſt der Gott der HERR / der Allmechtige / der da war / vnd der da iſt / vnd der da kompt.
[...] und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist der Gott, der HERR, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und kommt und da sein wird.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Götze | Götze, der Dummkopf, Bildwerk, gegossenes Bildwerk, Abgott
Etymologisch ist das Wort unklar. Einerseits kann darin das Wort »gießen« stecken, was zu »Gegossenem« (Bildwerk) führt, anderseits das Wort »Gott«, was auch »Gottesbild« oder »Heiligenbild« einschließen würde.
Luther verwendet den Begriff Götze jedoch ausschließlich abwertend in den Bedeutungen Dummkopf und (gegossenes Bild vom) Abgott.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Silo | Silo (Stadt) hebräisch: שילה, Schilo, Schiloh
Silo ist im Alten Testament ein Ort im Nordreich Israels. Es wird mit dem heutigen Chirbet Selun, 16 km nördlich von Bet El im Westjordanland, identifiziert.
Das er ſeine Wonunge zu Silo lies faren / Die Hütten da er vnter Menſchen wonet.
Dass er seine Wohnung in Silo aufgab, das Zelt, in dem er unter Menschen wohnte.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jungfraw | Jungfrau, die hebräisch: בְּתוּלָה (bĕṯŭlāh), Jungfrau von בתל (batal), trennen, absondern lateinisch: virgo, Jungfrau, junge Frau, Mädchen
a) ein junges erwachsenes Mädchen, das noch unverheiratet ist (abgesondert, getrennt, nicht vereint lebt);
b) daraus in der Ableitung: das von einem Mann noch unberührt ist, das noch keinen Geschlechtsverkehr hatte
c) Der Begriff existiert auch als maskuline Form für einen unverheirateten Mann oder Jüngling.
Der Begriff Jungfrau zur Zeit Luthers
Der Begriff Jungfrau war vielschichtig und trug starke gesellschaftliche Merkmale in sich (Herrin, aber auch Dienerin), die sogar in Anreden und Titel (beispielsweise für Dokumente) einflossen. Er konnte sich auf den Familienstand beziehen (unverheiratete, ledige Frau) oder auf die Jugendlichkeit (junge Frau, herangewachsenes Mädchen).
Der Begriff Jungfrau steht dem Begriff Jüngling (als herangewachsener Junge, junger Mann) gegenüber.
a) die junge Herrin, Gebieterin (ohne Rücksicht darauf ob sie verheiratet oder unverheiratet ist) b) eine noch nicht lange verheiratet Frau, vor allem aus der Sicht der Dienstboten c) ehrende Bezeichnung eines herangewachsenen Mädchens d) als ausdrückliche Hervorhebung des geschlechtlich Unbefleckten e) die jugendliche Dienerin, höheren, aber auch niederen Ranges f) kirchlich: Bezeichnung für Maria, der Mutter Jesu (neben Frau oder unser Frau)
Die Bezeichnung Jungfrau für eine Frau, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatte, war zu Luthers Zeit keineswegs so vordergründig wie heute. Dennoch verwendet Luther den Begriff gemäß der Quellen für Frauen, die noch nicht verheiratet sind und folglich bisher nach der gesellschaftlichen Gepflogenheit und Moral jener Zeit keinen Geschlechtsverkehr hatten, unabhängig davon, ob das tatsächlich so war, oder nicht. Mit der Eheschließung entfällt dieses Attribut in aller Regel, spätestens jedoch mit der Geburt eines Kindes: aus Jungfrauen werden geehelichte Frauen bzw. Mütter, auch in der Lutherbibel von 1545.
Heutiges Verständnis
Dieser Umstand hat sich schon vor längerer Zeit grundlegend geändert. Der Begriff »Jungfrau« wird bis heute ausschließlich für Frauen verwendet, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten. Diese Eingrenzung führte immer wieder auch dazu, dass Frauen den Beweis durch eine medizinische Untersuchung antreten mussten, was keineswegs ein gesichertes Ergebnis erbringt, aber als solches mit allen Folgen gewertet wurde.
Vorehelicher Geschlechtsverkehr ist heute durchaus üblich (und war zu allen Zeiten nicht ungewöhnlich!), weshalb dem Begriff Jungfrau eine neue Qualität zugewachsen ist, die es zu Luthers Zeiten (und davor) so nicht gab, und die heutige Übersetzungen vor neue Herausforderungen stellt.
Vorschnelle Intepretationen auf der Grundlage des heutigen oder eines kirchlichen Verständnisses vom Begriff »Jungfrau« führen ganz sicher zu fehlerhaften Ergebnissen in der Auslegung eines Textes.
Jünglinge vnd Jungfrawen / Alten mit den Jungen. Sollen loben den Namen des HERRN
a) Jünglinge und Jungfrauen, die Alten mit den Jungen. Sie sollen loben den Namen des HERRN
Die paarige Gegenüberstellung deutet an, dass es nicht um die Unbeflecktheit der Frau an sich ging, sondern um den unverheirateten Stand und die Jugendlichkeit, was sich für heutigen Gebrauch kaum vollendet formulieren lässt:
b) <Unverheiratete> Junge Männer und Frauen, alte und junge Menschen: Sie alle sollen loben den Namen des HERRN. c) Jugendliche, ob Mann oder Frau, sowie die Alten und die Kinder: Sie alle sollen loben den Namen des HERRN.
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Widwe | Witwe, die Verheiratete Frau, deren Ehemann gestorben ist
Jre Prieſter fielen durchs Schwert / Vnd waren keine Widwen / die da weinen ſolten
a) Ihre Priester fielen durch das Schwert. Und es gab keine Witwen, die darüber weinten. b) Ihre Priester fielen durch das Schwert. Und die Witwen weinten nicht.
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Hindern | Hintern, der Substantivierung des Adjektivs hinter
hinter: nach hinten befindlich, zurückliegend Hintern: der hinten befindliche Teil, der zurückliegende Teil
Das Wort Hindern beschrieb zu Luthers Zeiten anders als heute nicht ausschließlich das (menschliche) Gesäß, sondern alles, was den rückwärtigen Teil eines (beliebigen) Körpers oder Gegenstandes oder einer Fläche bedeutete.
Vnd ſchlug ſeine Feinde im Hindern
a) Und schlug seine Feinde im hinteren Teil. b) Und schlug seine Feinde <von> hinten.
Das meint: Er fiel ihnen in den Rücken (dort, wo sie zu ihrer Schande diesen überraschenden Angriff weder erwarteten noch bemerkten).
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Joseph | Josef (Name)
Josef, Sohn Jakobs und Rahels hebräischer Männername
hebräisch: יוֹסֵף griechisch: Ἰωσήφ lateinisch: Ioseph
Der hebräische Name Josef bedeutet »Gott möge hinzufügen« (nämlich noch weitere Kinder) und war beliebt als Name für den erstgeborenen Sohn einer Familie.
Josef, der Sohn Jakobs und Rahels.
Josef war der erstgeborene Sohn von Jakob und Rahel (1Mos 30,22-24). Zu diesem Zeitpunkt hatte Jakob aber bereits zehn Söhne (und sehr wahrscheinlich mehrere Töchter) mit seiner zweiten Frau Lea, sowie mit den Nebenfrauen Bilhas und Silpas.
Rahel wurde erst spät schwanger und galt lange Zeit als unfruchtbar, was als Unglück galt. Bei der Geburt ihres ersten Sohnes wählte sie daher für ihn den Namen Josef, um damit ihre Bitte zu manifestieren, dass ihr Gott noch einen Sohn schenken möge (1Mos 30,24).
Josef war der zweitjüngste Sohn Jakobs. Rahels Bitte erfüllte sich: Nach Josef gebar Rahel noch Benjamin, bei dessen Geburt Rahel starb (1Mos 35,16-20).
Die Geschichte des Josef
Die Geschichte des Josef ist ausführlich beschrieben im 1. Buch Mose, Kapitel 37 bis 50.
Josefs Geschichte ist verbunden mit der Zeit, in der Ägypten unter der Fremdherrschaft der Hyksos steht. Die Josefsgeschichte erklärt, wie es zur Ansiedlung der Hebräer in Ägypten kam. Sie liefert die Vorgeschichte zum Auszug der Hebräer aus Ägypten unter Mose.
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erwelen | erwählen (Verb) auslesen, auswählen, wählen
Denn ich habe erwelet deine Befelh.
Denn ich habe deine Anordnungen gewählt.
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Juda
Jude | Juda (Name)
Judäa (Name) Gräzisierte Form von Judäa, zur Zeit Jesu Gebiet in Palästina mit der Hauptstadt Jerusalem.
Judäa (Name)
hebräisch:יְהוּדָה (Jehūdāh), Juda griechisch: Ιουδαία lateinisch: Iudaea
Das westlich vom Jordan gelegene Judäa war im Wesentlichen das ehemalige Stammesgebiet Juda, einem der zwölf Stämme Israels. Das Königreich Juda wurde nach biblischer Erzählung von König David gegründet und umfasst zunächst nur ein sehr kleines Gebiet rund um Jerusalem in den judäischen Hügeln.
Der Name Judäa ist die hellenistische (Altgriechisch) und römische (Latein) Bezeichnung für den Teil Palästinas, der von Juden bewohnt wurde.
Judaä zur Zeit des Neuen Testaments
Von 37 v. Chr. bis 4 v. Chr. gehörte Judäa zum Reich von Herodes dem Großen. Nach seinem Tod wurde Herodes Archelaos als Gebietsfürst eingesetzt, aber nach vielen Unruhen auf Drängen der Bevölkerung bereits 6 n. Chr. wieder abgesetzt und des Landes verwiesen. Judäa unterstand ab da direkt der römischen Verwaltung, vertreten durch einen römischen Statthalter, der an den Legaten von Syrien berichtete. In Judäa herrschte mit der Duldung Roms bezüglich aller Fragen der jüdischen Religion und damit des jüdischen Lebens, sofern es sich nicht um Verwaltungsfragen der Obrigkeit Roms handelte, der Hohepriester.
In den Geschichten der Evangelien sind insbesondere die beiden judäischen Städte Jerusalem und Bethlehem genannt.
Vgl. dazu unsere Karten
a) Palästina zwischen 20 v. Chr. und 4 v. Chr. b) Palästina zwischen 4 v. Chr. und 6 n. Chr.
zu der ſtad Jude
Luther stützt sich bei seiner Übersetzung auf die Biblia Vulgata (Latein), die da schreibt: in civitatem Iuda, wobei Iuda (altgriechisch: Ίούδα) die gräzisierte Form von Judäa (hebräisch:יְהוּדָה (Jehūdāh), Juda) ist.
Gleichzeitig benutzt Luther Juda im Genitiv und schreibt daher: Stadt Jude.
Die Textstelle meint demnach im modernen Deutsch: zu der Stadt Judäas.
Dieses Konstrukt (so auch in der Biblia Vulgata und in den griechischen Texten des neuen Testaments) lässt vermuten, dass der Urheber des Textes die Hauptstadt Judäas meint, Jerusalem, ohne sie direkt zu benennen.
Das macht in diesem Zusammenhang Sinn. Zacharias, der Ehemann von Elisabeth, die von Maria in jener Stadt besucht wird, war Priester in Jerusalem. Mit hoher Wahrscheinlichkeit lebten Zacharias und Elisabeth in Jerusalem.
Korrekte Übersetzungen, die dem Sinn entsprechen, wären dann u.a.:
a) zur Hauptstadt Judäas, oder eindeutiger und auf den Punkt gebracht: b) nach Jerusalem
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Zion
berg Zion
berg Gottes
des HERRN Berg
der heilige Berg | Zion, der Berg Zion, der Der in der Bibel genannte Berg Zion ist der Tempelberg in Jerusalem. Er steht als Synonym für den Wohnsitz des Gottes JHWH.
König David eroberte Jerusalem sowie den Berg Zion südlich der Stadt (Südosthügel) mit der Burg Zion und machte Jerusalem zu seinem Königssitz. Salomo hatte das Stadtgebiet auf den angrenzenden Nordosthügel ausgeweitet, in dem er dort (wo sich heute der Felsendom befindet) einen Tempel errichtete. Der Name Zion bezeichnet nun diesen Hügel, den Tempelberg. Die Bezeichnung »Zion« ist allerdings in der Bibel unterschiedlich verwendet: In der am engsten gefassten Vorstellung bezeichnet Zion den Tempelberg. Das Wort kann aber auch für ganz Jerusalem, die heilige Stadt Jahwes, stehen. An einigen Stellen in den biblischen Texten können damit auch die Bewohner Jerusalems, bzw. das gesamte Volk oder alle Städte Judäas gemeint sein. Der in Jerusalem heute so genannte »Mount Zion«, südwestlich der alten Stadtmauer gelegen, erhielt diesem Namen, nachdem der kleine Berg im Mittelalter irrtümlich als Berg Zion identifiziert worden war. Neuere Forschungen bestätigten jedoch: Er ist nicht mit dem biblischen Berg Zion identisch. Der Berg behielt aber diesen offiziellen Namen.
Abbildung: Jerusalem, der Tempelberg und der Berg Zion Foto: 2015, © Sabrina | Reiner
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bawen | bauen (Verb) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiligthum
Heiligthüme | Heiligtum, das
Heiligtümer, die gewöhnlich bedeutet Heiligthum einen heiligen Ort oder ein heiliges Ding. Dabei meint heilig in Abgrenzung zum Irdischen »göttlich vollkommen und verehrungswürdig«.
Heiligthum, Heiligthüme
Der Plural kommt nur dreimal im Buch des Propheten Hesekiel und einmal im Buch des Propheten Amos vor.
Besonders häufig erscheint das Wort im Buch des Propheten Hesekiel (sechundreißigmal) und im 1. Buch der Makkabäer (einundvierzigmal)
GOTT spricht: VND ſie ſollen mir ein Heiligthum machen / Das ich vnter jnen wone.
Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich unter ihnen wohne.
GOTT spricht: Ire Prieſter verkeren mein Geſetz freuelich / vnd entheiligen mein Heiligthum / Sie halten vnter dem Heiligen vnd vnheiligen kein vnterſcheid / vnd leren nicht / was rein oder vnrein ſey / Vnd warten meiner Sabbathen nicht / vnd ich werde vnter jnen entheiliget.
Ihre Priester verdrehen auf frevelhafte Weise mein Gesetz und entheiligen mein Heiligtum. Sie unterscheiden nicht zwischen Heiligem und Unheiligem. Sie lehren nicht, was rein, und was unrein sei. Und sie pflegen meine Sabbate nicht. Und ich werde unter ihnen entheiligt.
Anm.: Der Text ist nahezu zeitlos, wenn er auch nicht verallgemeinert und nur auf Priester (oder Pfarrer) bezogen werden kann. Heute ist es wohl die Christenheit an sich, die sich mehr und mehr selbst entheiligt (in dem sie nicht mehr zwischen »Heiligem« und »Unheiligem« unterscheidet) und damit Gott infrage stellt.
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Knecht | Knecht, der Das Wort meint im eigentlichen Sinn einen Menschen männlichen Geschlechts unabhängig vom Alter. Davon haben sich verschiedene Bedeutungen abgeleitet:
a) Mann b) Jüngling c) Junggeselle, unverheirateter (junger) Mann b) braver Mann, Ehrenmann e) lernender oder dienender Jüngling; Knappe; Lehrling; Geselle f) Kriegsknecht (Soldat, der das Kriegshandwerk zum Beruf gemacht hat) g) Landsknechte (im edlen Ansinnen) h) allg. Dienender (in Anstellung eines Herrn) i) Gottes Knecht (von Gott dienenden Menschen, so auch von Christen allgemein, unabhängig vom Geschlecht)
Sie haben die Leichnam deiner Knechte den Vogeln vnter dem Himel zu freſſen gegeben
Sie haben die Leichen deiner Knechte den Vögeln unter dem Himmel zu fressen gegeben.
Knechte meint hier die (treuen) Diener Gottes, die Angehörigen des Volkes Israel.
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Dauid | David hebräisch: דָּוִד (dͻwid) oder דָּוִיד (dͻwīd) lateinisch: David griechisch: Δαυιδ (David) Zur Person Davids
Nach der biblischen Überlieferung war David König von Juda und nach Saul der zweite König Israels. Er lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr.
Genauere Lebensdaten sind unbekannt. Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fragen.
David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer. Schließlich wurde er Sauls Nachfolger als König über Israel.
David in der Bibel
Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuelbüchern (1Sam, 2Sam), in 1Kön 1-2 und in 1Chr 11-29.
König David gilt als der Autor von 73 Psalmen. Siehe dazu die folgenden Artikel:
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Trewe | Treue, die ursprünglich: 1) Vertrag, Waffenstillstand, Friede 2) Wort, Versprechen, Eid
dann vielfältig verwendet, z. B.:
3) die Treue im geistlichen Bereich beschreibt das Verhältnis zwischen Gott und Menschen 4) die Treue im ethischen Bereich beschreibt bestimmte Handlungen oder Eigenschaften der Menschen im Verhältnis zueinander oder zu Ideen, Ideologien und Ethiken. 5) die Treue im politisch-staatlichen Bereich beschreibt Verhältnis als Bündnis zwischen Staaten oder zwischen der Staatsmacht (Regierung) und dem Volk (Untertanen) 6) die Treue im gesellschaftlichen Bereich beschreibt Verhältnisse in der Gemeinschaft, der Brüderschaft, der Familie, der Ehe, der Liebe usw.
Wird man in Grebern erzelen deine Güte? Vnd deine Trewe im verderben?
Wird man in den Gräbern von deiner Güte erzählen? Und bei den Toten von deiner Treue?
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Vleis
vleis | Fleiß, der Eifer, Anstrengung
Eigentlich fleis oder fleisz, doch Luther verwendet durchgehend die Schreibweise vfleis (mit »v« staff »f«), die das Grimmsche Wörterbuch als fehlerhaft deklariert.
Vnd regiert ſie mit allem vleis.
Und <er> regiert sie mit allem Fleiß.
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Erläuterungen siehe Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.