Das Buch Ester

Kapitel II.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Ester

 

C. II.

 

Est 2,1-23

 

Der Text in zehn Kapiteln

 

Gliederung Kapitel II.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel II.

 

 

1 - 2

 

I. ESTER WIRD PERSISCHE KÖNIGIN

 

1

2,1-14

→Der König sucht eine neue Gemahlin

2

2,15-18

→Ester wird Königin

3

2,19-23

→Mordechai entdeckt eine Verschwörung gegen den König

 

 

 

 

 

 

Das Bucĥ Esther.

 

 

 

 

[270a]

 

 

II.

 

 

Der König sucht eine neue Gemahlin

 

NAch die­ſen Geſchichten / da der grim des königs Ahaſueros ſich geleget hatte / gedacht er an Vaſthi / was ſie ge­than hatte / vnd was vber ſie beſchloſſen we­re. 2Da ſpra­chen die knaben des Königes die jm dieneten / Man ſu­che dem Könige junge ſchöne Jung­fraw­en / 3vnd der könig beſtelle Schawer in allen Landen ſei­nes Königreichs / das ſie al­ler­ley junge ſchöne Jung­fraw­en zu­ſa­men bringen gen ſchlos Suſan ins Frawenzimmer / vn­ter die hand Hege des königs Kemerer / der der Wei­ber wartet / vnd gebe jnen jren Geſchmuck / 4vnd welche Dirne dem könige gefellet / die wer­de Königin an Vaſthi ſtat. Das gefiel dem Könige / vnd thet al­ſo.

 

ES war aber ein Jüdiſcher man zu ſchlos Suſan / der hies Mardachai / ein ſon Jair / des ſons Simei / des ſons Kis / des ſons Jemini / 6der mit weggefürt war von Je­ru­ſa­lem / da Jechanja der könig Juda weggefürt ward / welchen Ne­bu­cad­Ne­zar der könig zu Babel wegfüret. 7Vnd er war ein vormünd Hadaſſa / die iſt Esther / eine toch­ter ſei­nes vettern / Denn ſie hatte weder vater noch mutter / vnd ſie war eine ſchöne vnd feine Dirne. Vnd da jr vater vnd mutter ſtarb / nam ſie Mar­da­chai auff zur Tochter.

Mardachai.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hadaſſa

die ſonſt Esther heiſ­ſet.

 

 

8DA nu das gebot vnd geſetz des Königes laut ward / vnd viel Dirne zu hauffe bracht wurden gen ſchlos Suſan / vn­ter die hand Hegai / ward Esther auch genomen zu des kö­ni­ges hau­ſe / vn­ter die hand Hegai des Hüters der weiber. 9Vnd die Dirne gefiel jm / vnd ſie fand barm­her­tzig­keit fur jm. Vnd er eilet mit jrem Geſchmuck / das er jr jren teil gebe / vnd ſie­ben feine Dirnen / von des Königes hau­ſe dazu / Vnd er thet ſie mit jren Dirnen an den beſten ort im Fraw­en­zim­mer. 10Vnd Esther ſa­get jm nicht an jr Volck vnd jre Freundſchafft / Denn Mar­da­chai hatte jr geboten / ſie ſolts nicht anſa­gen. 11Vnd Mar­da­chai wandelte alle ta­ge fur dem Hofe am Fraw­en­zim­mer / das er erfüre / obs Esther wol­gien­ge / vnd was jr ge­ſche­hen würde.

 

12WEnn aber die beſtimpte zeit einer jg­li­chen Dirnen kam / das ſie zum könige Ahaſueros ko­men ſolt / nach dem ſie zwelff mon­den im Fraw­en­ſchmück­en ge­we­ſen war (Denn jr ſchmücken mu­ſte ſo viel zeit haben / nem­lich / ſechs mon­den mit Balſam vnd Myrren / vnd ſechs mon­den mit guter Specerey / ſo waren denn die weiber geſchmückt) 13als denn gieng eine Dirne zum Könige / vnd welche ſie wolte / mu­ſte man jr geben / die mit jr vom Frawenzimmer zu des Königes hau­ſe gienge. 14Vnd wenn eine des abends hin ein kam / die gienge des mor­gens von jm in das ander Frawenzimmer / vn­ter die hand Saasgas des kö­ni­ges Kemerer / der kebsweiber Hütter / Vnd ſie mu­ſte nicht wi­der zum Könige ko­men / es lüſtete denn den König / vnd lieſſe ſie mit namen ruffen.

 

 

Ester wird Königin

 

DA nu die zeit Esther erzu kam / der toch­ter Abihail / des vettern Mardachai (die er zur Tochter hatte auffgenomen) das ſie zum könig ko­men ſolt / begerte ſie nichts / denn was Hegai des Königes kemerer der weiber Hüter ſprach / Vnd Esther fand gnade fur allen die ſie anſahen. 16Es ward aber Esther genomen zum könige Ahaſueros / ins königliche Haus / im

 

 

 

 

[270a | 270b]

 

 

Das Bucĥ    C. II. III.

Aháſuerós.

 

 

ze­hen­den mon­den / der da heiſſt Tebeth / im ſie­ben­den jar ſei­nes Königreichs. 17Vnd der König gewan Esther lieb vber alle Wei­ber / vnd ſie fand gnade vnd barm­her­tzig­keit fur jm / fur allen Jung­fraw­en / Vnd er ſetzte die königliche Kron auff jr heubt / vnd machte ſie zur Königen an Vaſthi ſtat. 18Vnd der Kö­nig machte ein gros Mal allen ſei­nen Für­ſten vnd Knechten / das war ein Mal vmb Esthers willen. Vnd lies die Lender rugen / vnd gab königliche Ge­ſchencke aus.

 

 

Mordechai entdeckt eine Verschwörung gegen den König

 

19VND da man das ander mal Jung­fraw­en verſamlet / ſas Mardachai im thor des Königes. 20Vnd Esther hatte noch nicht angeſagt jre Freund­ſchafft noch jr Volck / wie jr denn Mar­da­chai geboten hatte / Denn Esther thet nach dem wort Mar­da­chai / gleich als da er jr Vormund war.

 

 

 

 

 

 

Mardachai.

 

 

ZVR ſel­bi­gen zeit / da Mardachai im thor des Kö­ni­ges ſas / wurden zween Kemerer des Kö­ni­ges / Bigthan vnd Theres / die der thür hü­te­ten / zornig vnd trachten jre hende an den könig Aha­ſu­e­ros zu legen. 22Das ward Mar­da­chai kund / vnd ſagts an der könig Esther / vnd Esther ſa­gets dem Kö­ni­ge in Mar­da­chai namen. 23Vnd da man ſolchs for­ſchet / wards funden / Vnd ſie wur­den beide an Bew­me ge­hen­get. Vnd ward ge­ſchrie­ben in die Chro­ni­ca fur dem Könige.

 

 

 

Bigthan.

Theres.

 

 

 

 

 

 
 

 

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Sabrina

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