Das Buch Ester

Kapitel IX.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Ester

 

C. IX.

 

Est 9,1-32

 

Der Text in zehn Kapiteln

 

Gliederung Kapitel IX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel IX.

 

 

8 - 10

 

IV. RETTUNG DER JUDEN UND DAS PURIMFEST

 

1

9,1-16

→Die Rache der Juden an den Feinden

2

9,17-32

→Die Stiftung des Purimfestes

 

 

 

 

 

 

Das Bucĥ Esther.

 

 

 

 

[272b]

 

 

IX.

 

 

 

 

[272b | 273a]

 

 

Esther.     C. IX.

Ahaſueros.

CCLXXIII.

 

 

 

Die Rache der Juden an den Feinden

 

IM zwelff­ten mon­den / das iſt der mond Adar / am dreize­hen­den ta­ge / den des Königs wort vnd gebot beſtimpt hatte / das mans thun ſolte / Eben deſſelben ta­ges / da die Feinde der Jü­den hoffeten / ſie zu vberweldigen / Wand ſichs / das die Jü­den jre Feinde vberweltigen ſolten. 2Da ver­ſam­le­ten ſich die Jü­den in jren Stedten in allen Landen des kö­ni­ges Ahaſueros / das ſie die hand legeten an die / ſo jnen vbel wolten. Vnd niemand kund jnen wi­der­ſte­hen / Denn jre furcht war vber alle Völ­ck­er ko­men. 3Auch alle Oberſten in Landen vnd Für­ſten vnd Landpfleger vnd Ampt­leu­te des Königes / erhuben die Jü­den / denn die furcht Mardachai kam vber ſie / 4Denn Mardachai war gros im hau­ſe des Königes / vnd ſein gerüchte erſchall in allen Lendern / wie er zuneme vnd gros würde.

.

 

 

Jü­den

rechen ſich an jjren Feinden

 

5ALſo ſchlu­gen die Jü­den an allen jren Feinden mit der ſchwertſchlacht / vnd würgeten vnd brachten vmb / vnd the­ten nach jrem willen an denen / die jnen feind waren. 6Vnd zu ſchlos Suſan er­wür­ge­ten die Jü­den vnd brachten vmb / fünff hundert Man. 7Da zu er­wür­ge­ten ſie / Parſandatha / Dalphon / Aſpatha / 8Poratha / Adalja / Aridatha / 9Parmastha / Ariſſai / Aridai / Vaieſatha / 10die zehen ſöne Haman / des ſons Medatha / des Jü­den feinds / Aber an ſei­ne Güter legten ſie die hende nicht.

 

ZV der ſel­bi­gen zeit kam die zal der Er­wür­ge­ten gen ſchlos Suſan fur den König. 12Vnd der König ſprach zu der königin Esther / Die Jü­den haben zu ſchlos Suſan fünff hundert Man erwürget vnd vmbgebracht / vnd die zehen ſöne Haman / Was wer­den ſie thun in den andern Lendern des Kö­ni­ges? Was bitteſtu das man dir gebe? Vnd was fod­der­ſtu mehr / das man thue?

 

13ESther ſprach / Gefelts dem Könige / ſo las er auch morgen die Jü­den zu Suſan thun nach dem heutigen gebot / das ſie die zehen ſöne Haman an den bawm hengen. 14Vnd der König hies al­ſo thun / vnd das gebot ward zu Suſan an­ge­ſchla­gen / vnd die zehen ſöne Haman wurden gehenget. 15Vnd die Jü­den ver­ſam­le­ten ſich zu Suſan am vierze­hen­den ta­ge des mon­den Adar / vnd er­wür­ge­ten zu Suſan drey hun­dert Man / Aber an jre Güter legten ſie jre hende nicht.

 

ABer die andern Jü­den in den Lendern des Königes / ka­men zu­ſa­men / vnd ſtun­den fur jr Leben / das ſie ruge ſchafften fur jren Feinden / vnd er­wür­ge­ten jrer Feinde / fünff vnd ſiebenzig tau­ſent / Aber an jre Güter legten ſie jre hende nicht.

 

 

Die Stiftung des Purimfestes

 

17Das ge­ſchach am dreize­hen­den ta­ge des mon­den Adar / vnd rugeten am vierze­hen­den ta­ge des ſelben mon­den / Den macht man zum ta­ge des wollebens vnd freuden. 18Aber die Jü­den zu Suſan waren zu­ſa­men ko­men beide am dreize­hen­den vnd vier­ze­hen­den ta­ge / vnd rugeten am funffze­hen­den ta­ge / vnd den tag machet man zum ta­ge des wol­le­bens vnd freuden. 19Da­r­umb machten die Jü­den die auff den Dörffern vnd Flecken woneten / den vierze­hen­den tag des mon­den Adar zum tag des wollebens vnd freuden / vnd ſand­te einer dem andern Ge­ſchen­cke.

 

VND Mardachai beſchreib die­ſe Geſchichte / vnd ſand­te die brieue zu allen Jü­den / die in allen Lendern des kö­ni­ges Ahaſueros waren / beide nahen vnd fernen / 21Das ſie an­ne­men vnd hiel­ten den vierze­hen­den vnd funffze­hen­den tag des mon­den Adar jerlich / 22Nach den ta­gen / darinnen die Jü­den zu ruge ko­men waren von jren Feinden / vnd nach dem mon­den / darinnen jre ſchmer­tzen in freude / vnd jr leid in gute ta­ge verkeret war / Das ſie die ſelben hal­ten ſolten fur ta­ge des wollebens vnd freuden / vnd einer dem andern Ge­ſchenck ſchicken / vnd den Armen mitteilen.

 

23VND die Jü­den namens an / das ſie an­ge­fan­gen hatten zu thun / vnd das Mardachai zu jnen ſchreib. 24Wie Haman der ſon Madatha der Agagiter aller Jü­den Feind / gedacht hatte alle Jü­den vmb zu bringen vnd das Los

 

 

 

 

[273a | 273b]

 

 

Das Bucĥ    C. IX. X.

Ahaſueros.

 

 

werffen laſ­ſen / ſie zuſchrecken vnd vmb zubringen. 25Vnd wie Esther zum Könige ge­gan­gen war vnd ge­redt / Das durch brieue ſei­ne böse an­ſchle­ge / die er wi­der die Jü­den gedacht auff ſei­nen Kopff gekeret würden / vnd wie man jn vnd ſei­ne Söne an die bawm gehenget het­te. 26Daher ſie die­ſe ta­ge Purim nenneten / nach dem namen des Los / nach allen wor­ten die­ſes brieues / vnd was ſie ſelbs geſehen hatten / vnd was an ſie gelanget hatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

Tage Purim

 

27VND die Jü­den richten es auff / vnd namens auff ſich / vnd auff jren Samen / vnd auff alle die ſich zu jnen thaten / Das ſie nicht vbergehen wolten / zu hal­ten die­ſe zween ta­ge jerlich / wie die beſchrieben vnd beſtimpt wurden / 28Das die­ſe ta­ge nicht zu vergeſſen / ſon­dern zu hal­ten ſeien / bey kinds kin­dern / bey allen Ge­ſchlech­ten in allen Lendern vnd Stedten. Es ſind die ta­ge Purim welche nicht ſollen vbergangen wer­den vn­ter den Jü­den / vnd jr gedechtnis nicht vmbko­men bey jrem Samen.

 

29VND die königin Esther die toch­ter Abihail / vnd Mardachai der Jüde / ſchrieben mit gan­tzer gewalt zu beſtettigen die­ſen andern brieff von Purim / 30vnd ſand­te die brieue zu allen Jü­den in den hundert vnd zwey vnd ſiebenzig Lendern des königreichs Ahaſueros / mit freundlichen vnd trewen wor­ten / 31das ſie beſtettigeten die­ſe ta­ge Purim auff jre beſtimpte zeit / wie Mardachai der Jüde vber ſie beſtettiget hatte / vnd die königin Esther / wie ſie auff jre Seele vnd auff jren Samen beſtettiget hatten / die Geſchichte der faſten vnd jres ſchrei­ens. 32Vnd Esther befalh / die­ſe Geſchichte die­ſer Purim zu beſtettigen / vnd in ein Buch zu ſchreiben.

 

 

 

 

 
 

 

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Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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