Der Brief an die Hebräer

Kapitel XI.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Apostelbriefe

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Brief an die Hebräer

 

C. XI.

 

Hebr 11,1-40

 

Der Text in 13 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XI.

 

 

10,19 - 12,29

 

IV. DIE GLAUBENSTREUE

 

 

 

11,1-40

 

IV.2 Der Weg des Glaubens
seit der Schöpfung

 

1

11,1-7

→Von der Schöpfung bis Noah

2

11,8-22

→Von Ab­ra­ham bis Joseph

3

11,23-31

→Von Moses bis Rahab

4

11,32-40

→Der Glaube ist das Motiv aller Geschichten im Alten Testament

 

 

Hebr 11,8-10%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Die Epiſtel:
An die Ebreer.

 

 

 

 

[389b]

 

 

XI.

 

 

IV.2

Der Weg des Glaubens
seit der Schöpfung

 

11,1-40

 

 

Von der Schöpfung bis Noah

 

 

 

 

 

 

 

 

→Gene. 1.

 

 

 

 

→Gen. 4.

ES iſt aber der Glaube / eine ge­wiſ­ſe zuuerſicht / des / das man hoffet / Vnd nicht zweiueln an dem / das man nicht ſi­het. 2Durch den haben die Alten zeug­nis vberko­men. 3Durch den Glauben mercken wir / das die Welt durch Got­tes wort c fertig iſt / Das alles das man ſi­het / d aus nichte wor­den iſt.

4DVrch den glauben hat Abel Gott ein gröſſer Opf­fer ge­than / denn Kain / Durch welchen er zeug­nis vberko­men hat / das er gerecht ſey / da Gott zeu­ge­te von ſei­ner Gabe / Vnd durch den­ſel­bi­gen redet er noch / wiewol er geſtorben iſt.

c

(Fertig)

Das iſt / Sie iſt in ſchwang ge­bracht das ſie ge­het vnd ſte­het nach Got­tes wort on vn­ter­las / vn­ge­hin­dert vnd on auff­hö­ren.

d

(Aus nicht)

Das hie ſte­het / Inui­ſi­bi­li­bus / heiſ­ſen wir / Nichts / vnd iſt auch noch nichts / bis es ge­ſchicht.

Abel.

Kain.

→*1)

5DVrch den glauben ward Enoch weggenomen / das er den Tod nicht

Enoch.

 

 

 

 

[389b | 390a]

 

 

An die Ebreer.     C․ XI.

CCCXC.

 

 

ſehe / vnd ward nicht erfunden / da­r­umb das jn Gott wegnam / Denn vor ſei­nem wegnemen / hat er zeug­nis gehabt / das er Gott gefallen habe. 6Aber on glauben iſts vmmüglich / Gott gefallen / Denn wer zu Gott ko­men wil / der mus gleuben / das er ſey / vnd denen / die jn ſu­chen / ein Vergelter ſein wer­de.

 

→Gen. 6.

7DVrch den glauben hat Noe Gott geehret / vnd die Archa zubereitet / zum heil ſei­nes Hauſes / Da er ein göttlichen Befelh empfieng von dem / das man noch nicht ſa­he / Durch welchen er verdampt die Welt / Vnd hat ererbet die Gerechtigkeit / die durch den glauben kompt.

Noe.

 

 

Von Ab­ra­ham bis Joseph

DVrch den Glauben ward gehorſam Ab­ra­ham / da er beruffen ward / aus zugehen in das land / das er ererben ſolte / Vnd gieng aus / vnd wu­ſte nicht wo er hin keme.

Abra-.

ham.

 

9DVrch den glauben iſt er ein Frembd­ling ge­we­ſen in dem ver­heiſ­ſen Lande / als in einem frembden / vnd wonet in Hütten mit Iſaac vnd Jacob / den Miterben der­ſel­bi­gen Ver­heiſ­ſun­ge. 10Denn er wartet auff eine Stad / die einen grund hat / welcher Bawmeiſter vnd Schepffer Gott iſt.

→Gen. 21.

 

 

 

 

 

 

→Gen. 15.

11DVrch den glauben empfieng auch Sara krafft / das ſie ſchwanger ward vnd gebar vber die zeit jres Alters / Denn ſie achtet jn trew / der es ver­heiſ­ſen hatte. 12Da­r­umb ſind auch von einem / wiewol erſtorbens Leibes / viel geboren / wie die Stern am Hi­mel / vnd wie der Sand am rande des Meeres / der vnzelich iſt.

Sara.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Exo.3.

13DIeſe alle ſind geſtorben im glauben / vnd haben die Ver­heiſ­ſung nicht empfangen / Son­dern ſie von fernen geſehen / vnd ſich der vertröſtet / vnd wol benügen laſ­ſen / vnd bekand / das ſie Geſte vnd Frembdlinge auff Erden ſind. 14Denn die ſolchs ſa­gen / die geben zuuerſtehen / das ſie ein Vaterland ſu­chen. 15Vnd zwar / wo ſie das ge­mei­net het­ten / von wel­chem ſie waren ausgezogen / hatten ſie ja zeit wi­der vmb zukeren. 16Nu aber begeren ſie eines beſ­ſern / nem­lich eines Him­li­ſchen. Da­r­umb ſche­met ſich Gott jr nicht zu heiſ­ſen jr Gott / Denn er hat jnen eine Stad zubereit.

17DVrch den glauben opfferte Ab­ra­ham den Iſaac / da er ver­ſucht ward / vnd gab dahin den Ein­ge­bor­nen / da er ſchon die Ver­heiſ­ſung empfangen hatte / 18Von wel­chem geſagt ward / In Iſaac wird dir dein Same ge­heiſ­ſen wer­den / 19Vnd dachte / Gott kan auch wol von den Todten erwecken / Daher er auch jn zum Furbilde wi­der nam.

Iſaac.

20DVrch den glauben ſegenete Iſaac von den zu­künff­ti­gen dingen den Jacob vnd Eſau. 21Durch den glauben ſegnete Jacob / da er ſtarb beide ſöne Joſephs / Vnd neiget ſich gegen ſei­nes Scepters ſpitzen.

Jacob

Eſau.

22DVrch den glauben redet Joſeph / vom Auszug der kin­der Iſ­ra­el / da er ſtarb / Vnd thet befelh von ſei­nen Gebeinen.

Joſeph.

 

 

Von Moses bis Rahab

DVrch den glauben ward Mo­ſes / da er geboren war / drey mon­den verborgen von ſei­nen El­tern / Da­r­umb das ſie ſa­hen / wie er ein ſchön Kind war / vnd furchten ſich nicht fur des Königes gebot.

Mo­ſes.

 

24DVrch den glauben wolt Mo­ſes / da er gros ward / nicht mehr ein Son heiſ­ſen der toch­ter Pharao / 25Vnd erwelet viel lie­ber mit dem volck Got­tes vngemach zu leiden / Denn die zeitliche Ergetzung der ſünden zu haben / 26Vnd achtet die ſchmach Chri­ſti fur gröſſer reichthum / Denn die ſchetze Egypti / Denn er ſa­he an die Belohnung.

 

27DVrch den glauben verlies er Egypten / vnd furchte nicht des Königes grim / Denn er hielt ſich an den / den er nicht ſa­he / als ſe­he er jn.

28DVrch den glauben hielt er die Oſtern vnd das Blutgieſſen / Auff das der die Erſtengeburten würgete / ſie nicht treffe.

29DVrch den glauben gien­gen ſie durchs Rotemeer / als durch trocken land / Welches die Egypter auch ver­ſuch­ten / vnd erſoffen.

30DVrch den glauben fielen die mau­ren Jericho / da ſie ſieben ta­ge vmbher ge­gan­gen waren.

 

 

 

 

[390a | 390b]

 

 

Die Epiſtel     C. XI.

 

31DVrch den glauben ward die Hu­re Rahab nicht verloren mit den vngleubigen / da ſie die Kundſchaffer freundlich auffnam.

Rahab.

 

 

Der Glaube ist das Motiv aller Geschichten im Alten Testament

 

VND was ſol ich mehr ſa­gen? Die zeit würde mir zukurtz / wenn ich ſolte erzelen von Gedeon / vnd Barac / vnd Samſon / vnd Iephthahe / vnd Dauid / vnd Samuel / vnd den Propheten / 33welche haben durch den glauben Königreiche bezwungen / Gerechtigkeit gewircket / die Ver­heiſ­ſung erlanget / der Lewen rachen verſtopffet / 34des Fewers krafft ausgeleſſcht / des Schwerts ſcherffe entrunnen / Sind krefftig wor­den aus der Schwa­cheit / Sind ſtarck wor­den im ſtreit / Haben der frembden Heer darnider gelegt. 35Die Wei­ber haben jre Todten von der Aufferſtehung wi­der genomen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Schwacheit)

Im leiden ſind ſie kreff­ti­ger wor­den 2. Cor. 12. Meine Krafft wird in ſchwa­cheit ſtarck.

 

DIe andern aber ſind zurſchlagen / vnd haben keine Erlöſung angenomen / Auff das ſie die Aufferſtehung / die beſ­ſer iſt / erlangeten. 36Etliche haben ſpot vnd geiſſeln erlidden / dazu band vnd ge­feng­nis. 37Sie ſind geſteiniget / zuhackt / zuſtochen / durchs Schwert ge­töd­tet. Sie ſind vmbher ge­gan­gen in peltzen vnd ziegen Fellen / mit mangel / mit trübſal / mit vngemach / 38Der die welt nicht werd war / Vnd ſind im Elend ge­gan­gen / in den Wü­ſten / auff den Bergen / in den Klüfften vnd Löchern der erden.

 

39Djeſe alle haben durch den Glauben zeug­nis vberko­men / vnd nicht empfangen die Ver­heiſ­ſung / 40Da­r­umb / das Gott et­was beſ­ſers fur vns zu­uor verſehen hat / das ſie nicht on vns vol­en­det würden.

 

 

 

 

1) lat.: Invisibilibus

dt.: »geistig, unsichtbar«

Luther erklärt, warum er das lateinische Wort invisibilibus mit aus nichte, und nicht mit aus un­ſicht­ba­rem bzw. aus geiſtigem (aus dem Geist) übersetzt hat.

 

 

 
 

 

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Ebre.
Die Epiſtel an die Ebreer.

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Hebr

Hebr

Hebr

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Ge.
Gene.
Geneſi.
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Geneſis.

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1. Mose

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1Mos

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Exo.
Exod.
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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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→Hebr 11,8-10

VI

 

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Sabrina

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