Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 22 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XX. | ||
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1Kon 14,1 - 2Kon 1,18
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V. DIE GESCHICHTE DER GETRENNTEN REICHE
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16,29 - 22,40 |
V.11 König Ahab von Israel und der Prophet Elia
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20,1-43 |
V.11.4 König Ahabs Krieg mit den Aramäern
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1 | 20,1-4 | |
2 | 20,5-6 | Ben-Hadad erhöht den Tribut und kündigt die vollständige Plünderung der Stadt an |
3 | 20,7-12 | König Ahab verweigert auf Anraten der Ältesten Be-Hadab den Tribut |
4 | 20,13-17a | Ein Prophet sagt König Ahab den Sieg über die Aramäer voraus trotz deren militärischer Überlegenheit |
5 | 20,17b-21 | |
6 | 20,22-25 | Ein Prophet bereitet König Ahab auf eine weitere Schlacht mit den Aramäern vor |
7 | 20,26-30 | |
8 | 20,31-34 | |
9 | 20,35-43 | Ein Prophet verurteilt König Ahabs Haltung gegenüber Ben-Hadad |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[200b]
20,1-43
VND Benhadad der könig zu Syrien verſamlet alle ſeine macht / vnd waren zwey vnd dreiſſig Könige mit jm vnd roſs vnd wagen / vnd zoch erauff vnd belagert Samariam / vnd ſtreit wider ſie. 2Vnd ſandte Boten zu Ahab dem könige Iſrael in die ſtad / 3vnd lies jm ſagen / So ſpricht Benhadad / Dein ſilber vnd dein gold iſt mein / vnd deine Weiber vnd deine beſten Kinder ſind auch mein. 4Der könig Iſrael antwortet / vnd ſprach / Mein Herr könig / wie du geredt haſt / Ich bin dein / vnd alles was ich hab.
Benhadad
belagert Samariam.
5VND die Boten kamen wider / vnd ſprachen / So ſpricht Benhadad / Weil ich zu dir geſand habe / vnd laſſen ſagen / Dein ſilber vnd dein gold / deine Weiber vnd deine Kinder ſoltu mir geben / 6So wil ich morgen vmb dieſe zeit meine Knechte zu dir ſenden / das ſie dein Haus / vnd deiner Vnterthanen heuſer beſuchen / vnd was dir lieblich iſt / ſollen ſie in jre hende nemen vnd wegtragen.
DA rieff der könig Iſrael allen Elteſten des Lands / vnd ſprach / Merckt vnd ſehet / wie böſe ers furnimpt. Er hat zu mir geſand vmb meine Weiber vnd Kinder / ſilber vnd gold / vnd ich hab jm des nicht geweret. 8Da ſprachen zu jm alle Alten / vnd alles volck / Du ſolt nicht gehorchen noch bewilligen. 9Vnd er ſprach zu den Boten Benhadad / Saget meinem Herrn dem könige / Alles was du am erſten deinem knecht entboten haſt / wil ich thun / Aber dis kan ich nicht thun. Vnd die Boten giengen hin vnd ſagten ſolchs wider. 10Da ſandte Benhadad zu jm / vnd lies jm ſagen / Die Götter thun mir dis vnd das / wo der ſtaub Samaria gnug ſein ſol / das alles Volck vnter mir ein handuol dauon bringe. 11Aber der könig Iſrael antwortet / vnd ſprach / Saget / der den Harniſch anlegt / ſol ſich * nicht rhümen / als der jn hat abgelegt. 12Da das Benhadad höret (vnd er eben tranck mit den Königen in den Gezelten) ſprach er zu ſeinen Knechten / Schicket euch / Vnd ſie ſchickten ſich wider die Stad.
*
(Nicht rhümen)
Das iſt / Er ſprech nicht hui / ehe er vber den berg komet / Denn wer gewonnen hat / der legt den Harniſch ab / vnd mag ſich rhümen. Wer jn aber anlegt / hat drumb noch nicht gewonnen.
VND / ſihe / ein Prophet trat zu Ahab dem könige Iſrael / vnd ſprach / So ſpricht der HERR / Du haſt je geſehen alle dieſen groſſen Hauffen? Sihe / Ich wil jn heute in deine hand geben / Das du wiſſen ſolt / Ich ſey der HERR. 14Ahab ſprach / Durch wen? Er ſprach / ſo ſpricht der HERR / Durch die knaben der Landuögte. Er ſprach / Wer ſol den ſtreit anſpannen? Er ſprach / Du. 15Da zelet er die knaben der Landuögte / vnd jr war zwey hundert vnd zween vnd dreiſſig / Vnd zelet nach jnen das gantze volck aller kinder
[200b | 201a]
Konigen. C․ XX․
Ahab
ſieget wider die Syrer.
CCI.
Iſrael / ſieben tauſent Man / 16vnd zogen aus im mittage. Benhadad aber tranck vnd war truncken im Gezelt / ſampt den zwey vnd dreiſſig Königen / die jm zu hülff komen waren. 17Vnd die knaben der Landuögte zogen am erſten aus.
BEnhadad aber ſandte aus / vnd die ſagten jm an / vnd ſprachen / Es ziehen menner aus Samaria. 18Er ſprach / Greiffet ſie lebendig / ſie ſeien vmb friede oder vmb ſtreit willen ausgezogen. 19Da aber die knaben der Landuögte waren ausgezogen vnd das Heer jnen nach / 20ſchlug ein jglicher wer jm fur kam. Vnd die Syrer flohen / Vnd Iſrael jaget jnen nach. Vnd Benhadad der könig zu Syrien entran mit roſſen vnd reutern. 21Vnd der könig Iſrael zoch aus vnd ſchlug roſs vnd wagen / das er an den Syrern eine groſſe ſchlacht thet.
Syrer ge-
ſchlagen.
DA trat ein Prophet zum könige Iſrael / vnd ſprach zu jm / Gehe hin vnd ſtercke dich / vnd mercke vnd ſihe / was du thuſt / Denn der könig zu Syrien wird wider dich er auff ziehen / wenn das jar vmb iſt. 23Denn die knechte des königs zu Syrien ſprachen zu jm / Ire Götter ſind berge Götter / darumb haben ſie vns angewunnen / O das wir mit jnen auff der Ebene ſtreitten müſten / Was gilts / wir wolten jnen angewinnen? 24Thu jm alſo / thn die Könige weg / ein jglichen von ſeinem ort / vnd ſtelle Herrn an jre ſtete / 25vnd ordene dir ein Heer wie das Heer war / das du verloren haſt / vnd roſs vnd wagen / wie jene waren / vnd las vns wider ſie ſtreitten auff der Ebene / Was gilts / wir wöllen jnen obligen? Er gehorchet jrer ſtimme / vnd thet alſo.
26ALs nu das jar vmb war / ordenet Benhadad die Syrer / vnd zoch er auff gen Aphek wider Iſrael zu ſtreitten. 27Vnd die kinder Iſrael ordenten ſich auch / vnd verſorgeten ſich / vnd zogen hin / jnen entgegen / vnd lagerten ſich gegen ſie wie zwo klein Herde zigen / Der Syrer aber war das Land vol.
VND es trat ein man Gottes erzu / vnd ſprach zum könige Iſrael / So ſpricht der HERR / Darumb / das die Syrer haben geſagt / Der ERRr ſey ein Gott der berge / vnd nicht ein Gott der gründe / So hab ich alle dieſen groſſen Hauffen in deine hand gegeben / Das jr wiſſet / Ich ſey der HERR. 29Vnd ſie lagerten ſich ſtracks gegen jene ſieben tage. Am ſiebenden tage zogen ſie zu hauff im ſtreit / Vnd die kinder Iſrael ſchlugen der Syrer hundert tauſent Fusuolcks auff einen tag. 30Vnd die vbrigen flohen gen Aphek in die Stad / vnd die maur fiel auff die vbrigen ſieben vnd zwenzig tauſent man. Vnd Benhadad floch auch in die Stad von einer Kamer in die ander.
König von
Syrien geſchlaggen.
DA ſprachen ſeine Knechte zu jm / Sihe / Wir haben gehöret / das die Könige des hauſes Iſrael barmhertzige könige ſind / So laſt vns ſecke vmb vnſer Lenden thun / vnd ſtricke vmb vnſer Heubte vnd zum könige Iſrael hinaus gehen / vieleicht leſſt er deine Seele leben. 32Vnd ſie gürteten ſecke vmb jre Lenden / vnd ſtricke vmb jre Heubter / vnd kamen zum könige Iſrael / vnd ſprachen / Benhadad dein Knecht leſt dir ſagen / Lieber / las meine Seele leben. Er aber ſprach / Lebt er noch / ſo iſt er mein Bruder. 33Vnd die Menner namen eilend das wort von jm / vnd deutens fur ſich vnd ſprachen / Ja dein bruder Benhadad. Er ſprach / Kompt / vnd bringet jn. Da gieng Benhadad zu jm er aus. Vnd lies jn auff den Wagen ſitzen. 34Vnd ſprach zu jm / Die Stedte die mein Vater deinem Vater genomen hat / wil ich dir widergeben / vnd mache dir Gaſſen zu Damaſco / wie mein Vater zu Samaria gethan hat / So wil ich mit einem Bund dich laſſen / Vnd er macht mit jm einen Bund / vnd lies jn ziehen.
DA ſprach ein Man vnter den kindern der Propheten zu ſeinem Neheſten / durch das wort des HERRN / Lieber / ſchlahe mich / Er aber wegert ſich jn zu ſchlahen. 36Da ſprach er zu jm / Darumb / das du der ſtim des HERRN nicht haſt gehorcht / Sihe / ſo wird dich ein Lewe ſchlahen / wenn du von mir geheſt / Vnd da er von jm abgieng fand jn ein Lewe vnd ſchluge jn. 37Vnd er fand einen andern Man / vnd ſprach / Lieber ſchlahe mich / Vnd der
[201a | 201b]
I․ Bucĥ von den C․XX․XXI․
Aháb.
man ſchlug jn wund. 38Da gieng der Prophet hin / vnd trat zum Könige an den weg / vnd verſtellet ſein angeſicht mit aſſchen. 39Vnd da der König fur vberzoch / ſchrey er den König an / vnd ſprach / Dein Knecht war ausgezogen mitten im ſtreit / vnd ſihe / ein Man war gewichen / vnd bracht einen Man zu mir / vnd ſprach / Verware dieſen Man / wo man ſein wird miſſen / So ſol deine Seele an ſtat ſeiner ſeele ſein / Oder ſolt ein Centner ſilbers darwegen. 40Vnd da dein Knecht hie vnd da zuthun hatte / war der nicht mehr da. Der könig Iſrael ſprach zu jm / das iſt dein Vrteil / du haſts ſelbs gefellet.
41DA thet er eilend die aſſchen von ſeinem angeſicht / Vnd der könig Iſrael kennet jn / das er der Propheten einer war. 42Vnd er ſprach zu jm / So ſpricht der HERR / Darumb / das du haſt den verbanten Man von dir gelaſſen / wird deine Seele fur ſeine ſeele ſein / vnd dein Volck fur ſein volck. 43Aber der könig Iſrael zoch hin / vnmuts vnd zornig in ſein haus / vnd kam gen Samaria.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
3. Reg. | 1. Buch von den Königen. | Das erste Buch der Könige Das 1. Buch der Könige | 1. Kön 1 Kön 1Kon |
Infr. | Latein: [vide] infra Kapitelnummer
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.