in allen Ländern der Bundesrepublik Deutschland
Gedenken zur Todesstunde und Grablegung Jesu
Hans Nielsen Hauge
(† 29. März 1824 bei Oslo)
Der Karfreitag in den Jahren 2024 bis 2031
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
Der Karfreitag ist im Jahr 2024 gesetzlicher Feiertag in allen 16 Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland (DE).
Die Feiertagsgesetze der Länder erklären Karfreitag zu einem stillen Tag, an dem besondere Beschränkungen gelten. Die Beschränkungen können in den einzelnen Ländern unterschiedlich festgelegt sein.
So sind am Karfreitag i. d. R. ganztägig alle öffentlichen Veranstaltungen untersagt, »wenn sie nicht der Würdigung der Feiertage, der seelischen Erhebung oder einem überwiegenden Interesse der Kunst, Wissenschaft, Volksbildung oder Politik dienen.« Dazu zählen insbesondere Tanzveranstaltungen und Sportveranstaltungen jeder Art. (zitiert nach: Hessisches Feiertagsgesetz, §8). So sind beispielsweise öffentliche Hallenbäder i. d. R. geschlossen. Die Beschränkungen gelten auch für nicht-öffentliche Veranstaltungen außerhalb privater Wohnungen wie z. B. Familienfeiern mit Tanz »in geschlossener Gesellschaft«, bespielsweise in Gaststätten.
In unserem Kalender zum evangelischen Kirchenjahr finden Sie einen weiteren Artikel zum Karfreitag:
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und Liedauswahl für den Tag sowie die Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.
Der Kartag (mittelhochdeutsch: kar , althochdeutsch: chara, Wehklage, Trauer) ist im Trauerbrauchtum der Tag, an dem ein Leichnam unter Klageschrei bestattet und anschließend das Leichenmahl (der Leichenschmaus) gehalten wurde. Heute ist dies der Tag der Beisetzung oder Tag der Bestattung.
Die Bezeichnung Karfreitag ist schon im Mittelhochdeutschen bekannt (karvrītag) als Bezeichnung für den auf Christus bezogenen Kartag.
Der Namensteil »Kar« findet sich heute noch in »Karsamstag« und in »Karwoche«. Die Bezeichnungen Karmontag, Kardienstag und Karmittwoch für Montag, Dienstag und Mittwoch der Karwoche gab es, sie sind aber mit der Zeit unüblich geworden.
Für den Karfreitag sind unterschiedliche Bezeichnungen bekannt. Die lateinisch-kirchliche Bezeichnung Feria Sexta in Passione et Morte Domini bedeutet »Sechster Tag, im Gedenken an das Leiden und den Tod des Herrn«.
Feria sexta ist die mittelalterliche Bezeichnung für Freitag, für den sechsten Tag der Woche, wobei der Sonntag (dies dominica) der erste Tag, feria prima, ist.
Der Karfreitag war lange Zeit und ist wieder Teil des Triduum Sacrum. Informationen und Erläuterungen dazu finden sich in diesem Artikel:
Die Begriffe »Triduum Sacrum« und »Triduum Paschale« sind auch in der evangelischen Kirche bekannt. Doch was bedeuten sie? Der Artikel gibt Antworten.
Am Karfreitag gedenken die Christen des Kreuzestodes Christi. Der Name leitet sich aus dem Althochdeutschen ab, wo Kara
soviel wie Klage
, Kummer
oder Trauer
bedeutet. Der Tag wurde und wird demnach als ein Tag der Trauer verstanden. Unterstrichen wird das in der katholischen Kirche dadurch, dass der Karfreitag ein Tag strenger Abstinenz und des Fastens ist.
Bereits in der alten Kirche des 2. Jahrhunderts wurde der Karfreitag zusammen mit dem Karsamstag als Einheit verstanden. Beide Tage bildeten ein »biduum« (lateinisch für: Zeitraum von zwei Tagen) des Fastens als Ausdruck der Trauer und Wehklage.
Abbildung: Kreuzigungsszene
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de
Für Jesus waren Folter und Kreuzigung selbstverständlich allergrößte Leiden. Er selbst hat dieses Leiden als ein Glück für alle Menschen verstanden: Sein Tod ist ein Opfertod im Sinne der religiösen jüdischen Lehren. Sein Opfer wurde für die Vergebung der Sünden, also allen Fehlverhaltens, gegeben.
Das Verhältnis zwischen den Menschen und Gott wird auf neue Fundamente gesetzt. Der neue Bund löst den alten Bund ab. Der alte Bund, beschrieben im Alten Testament, war von zahlreichen Riten und Verpflichtungen bestimmt, die es zu erfüllen galt. Dieser alte Vertrag zwischen Gott und den Menschen ist hinfällig geworden. Der Tod Jesu ist die Auslöse aus diesem Vertrag.
In sofern ist der Karfreitag für uns Christen ein freudiger Tag. Es wurde neuer Vertrag mit Gott geschlossen, der uns Menschen mehr Freiheit und mehr Eigenverantwortung einräumt. Sicher: An diesem Tag selbst, beeindruckt von den schrecklichen Ereignissen und von den furchtbaren Qualen, die Jesus erleiden musste, trüben Kummer und Trauer die Freude. Sie kann sich erst an Ostern entfalten, wenn wir in der Auferstehung die Legitimation Jesus als Messias erfahren und erste Belege dafür erhalten, dass der neue Vertrag mit Gott gültig ist. Die Freude wird völlig aufblühen an Pfingsten, wenn wir erfahren, dass Gott gewillt ist, seinen Vertragsteil zu halten, und uns Menschen näher denn je ist.
Der Karfreitag kann nur im Zusammenhang mit den Ereignissen gesehen werden, denen an Palmsonntag, am Gründonnerstag, an Ostern, an Christi Himmelfahrt und an Pfingsten gedacht wird. Es ist der Weg von der Inanspruchnahme der göttlichen Herrschaft Jesu bis zu seinem Wirken als Sohn Gottes unter den ersten Christen.
Nach der Überlieferung ist die Via Dolorosa jener Straßenzug, auf dem Jesus vom Amtssitz des römischen Statthalters Pontius Pilatus durch Jerusalem zur Hinrichtungsstätte am Hügel Golgatha geführt wurde. Auf einem Großteil der Strecke musste Jesus sein Kreuz selbst tragen, weshalb die Straße heute als »Kreuzweg« ausgestaltet ist. Die ersten acht der 14 Stationen des Kreuzwegs befinden sich auf der Via Dolorosa, die übrigen in der Grabeskirche.
Abbildung: Straßenschild der Via Dolorosa in Jerusalem an der 5. Station des Kreuzwegs Christi
Hier an der an der Kreuzung Al-Wad-Straße/Via Dolorosa, 5. Station des Kreuzwegs Christi
Foto: Dezember 2015, ©Sabrina Reiner| Lizenz CC BY-SA
Abbildung: Via Dolorosa in Jerusalem
Abschnitt zwischen der 5. und 6. Station des Kreuzwegs Christi
Foto: Dezember 2015, ©Sabrina Reiner| Lizenz CC BY-SA
Der Weg zum Hügel Golgatha steigt an. Die enge Straßenschlucht vermittelt ein gutes Bild des historischen Jerusalems. Die Neigung, an gut besuchten Stellen Geschäfte jeder Art zu treiben, ist bereits in der Bibel beschrieben. Allerdings nicht für diese Gasse, die damals wohl kaum Bedeutung hatte und in der anders als heute wohl nur wenig Handel betrieben wurde.
Die beweglichen Feiertage im Jahreslauf hängen ab vom Osterdatum. Der Artikel erläutert, wie sich das Osterdatum berechnet und nennt die aktuellen Daten der Feiertage.
Diese kleine Abhandlung führt zurück in die Zeit Jesu. Sie beleuchtet die historischen Hintergründe unseres Osterfests und unseres christlichen Abendmahls.