Der Name Exaudi für diesen Sonntag geht zurück auf die vorreformatorische Zeit und leitet sich ab aus einer Zeile des liturgischen Wechselgesangs, der Antiphon, der römisch-katholischen Messe für diesen Sonntag:
»Exaudi, Domine, vocem meam, qua clamavi ad te; miserere mei, et exaudi me!«,
»Höre, HERR, meine Stimme, wenn ich dich rufe; Sei mir gnädig und erhöre mich!«
Dieser Name hat sich in den evangelischen Kirchen für den 6. Sonntag nach Ostern bis heute erhalten.
Biblisch stützt sich die Bezeichnung Exaudi auf den Text in Psalm 27,7 (Vulgata: Psalm 26,7).
Hier der Text aus der lateinischen Biblia Sacra Vulgata (Ps 26,7) und
der Text Ps 27,7 aus der Lutherbibel von 1545:
267 Exaudi Domine vocem meam
qua clamavi miserere mei et exaudi me
277 HERR
höre meine ſtim wenn ich ruffe /
Sey mir gnedig vnd erhöre mich.
Der 6. Sonntag nach Ostern ist auch als Dominica post ascensionem bekannt. Die lateinische Bezeichnung bedeutet »Sonntag nach Himmelfahrt«.
Unsere Kalender verwenden die vorreformatorischen Bezeichnungen bis zum Jahr 1530 (Verlesung der Confessio Augustana, des Augsburgischen Bekenntnisses).
Exaudi
Pankratius
(† um 304 in Rom)
7. Sonntag der Osterzeit
Exaudi Domine
Der Sonntag Exaudi in den Jahren 2024 bis 2031
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und Liedauswahl für die Woche sowie die Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.
Die Sonntage zwischen Ostern und Pfingsten dienen dem Gedenken der Ereignisse zwischen Auferstehung und Himmelfahrt sowie dem Warten auf das Heilshandeln Gottes durch die Kraft des Heiligen Geistes an Pfingsten.
Ihre Inhalte betonen den Glauben an die Schöpfung, an die Kraft des Betens, an die Macht des Segnens und an die Wirksamkeit der Taufe. In diesen Wochen begehen die Kirchen die erste Heilige Kommunion und Konfirmationen. In keinem anderen Jahresbereich finden mehr Taufen und kirchliche Eheschließungen statt als in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten.
Die sechs Sonntage zwischen Ostern und Pfingsten werden allgemein als »Sonntage nach Ostern« oder »Sonntage in der Osterzeit« bezeichnet. In der evangelischen Kirche tragen diese Sonntage Namen:
Die römisch-katholische Namensgebung dieser Sonntage unterscheidet sich in der Zählweise »Sonntag der Osterzeit« (nicht »Sonntag nach Ostern«), was sich auf die Nummerierung auswirkt, sowie in der Namensgebung bzw. in der Schreibweise der Namen.
Zusätzlich wurden mit der Liturgiereform von 1970 die beiden Sonntage »Misericordia Domini« und »Jubilate Deo« im Prinzip in der Reihenfolge getauscht.
Papst Johannes Paul II. bestimmte im Jahr 2000 den 2. Sonntag der Osterzeit (1. Sonntag nach Ostern, »Weißer Sonntag«, Dominica in albis) zum »Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit«.
Daraus ergeben sich seit 1970 deutliche Unterschiede des katholischen Kirchenkalenders zwischen Ostern und Pfingsten zum evangelischen Kirchenkalender, der aus der vorreformatorischen römisch-katholischen Liturgie hervorgegangen ist, sowie zum römisch-katholischen Kalender vor 1970.
Die sieben Sonntage ab Ostern werden allgemein als »Sonntage der Osterzeit« bezeichnet. In der römisch-katholischen Kirche tragen diese Sonntage seit der Liturgiereform von 1970 diese Namen:
Wir stützen uns in unseren Kalendern auf die evangelische Kirchenordnung, der wir Zählung und Namensgebung der kirchlichen Feste und Gedenktage entnehmen. Die katholischen Bezeichnungen und Daten werden derzeit nur in den Blättern unseres Ewigen Kalenders gezeigt.
Abbildung: Blüten | Exaudi: »Erhöre mich« – Mein Flehen strebt zu Dir.
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA
27 7 Gott, höre den Ruf meiner Stimme. Erbarme Dich meiner. Erhöre mich.
Die beweglichen Feiertage im Jahreslauf hängen ab vom Osterdatum. Der Artikel erläutert, wie sich das Osterdatum berechnet und nennt die aktuellen Daten der Feiertage.