Der Brief des Paulus: An die Römer

Kapitel IIII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Paulusbriefe

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Brief des Paulus:
An die Römer

 

C. IIII.

 

Rom 4,1-25

 
Info

mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch

 

Der Text in 16 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel IIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel IIII.

 

 

3,21 - 4,25

 

III. DIE GERECHTIGKEIT GOTTES UND DER GLAUBE

 

1

4,1-25

→Ab­ra­ham und David sind Zeugen der Gerechtigkeit durch Glauben

 

 

Rom 4,9%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

 

 

 

[336b]

 

 

 

IIII.

 

 

Ab­ra­ham vnd David
sind Zeugen der Gerechtigkeit durch Glauben

 

WAS ſa­gen wir denn von vn­ſerm vater Ab­ra­ham / das er fun­den habe nach dem fleiſch? 2Das ſa­gen wir / Iſt Ab­ra­ham durch die Werck gerecht / ſo hat er wol rhum / Aber nicht fur Gott. 3Was ſa­get aber die ſchrifft? Ab­ra­ham hat Gott gegleubet / vnd das iſt jm zur Gerechtigkeit gerechnet.

 

4DEm aber / der mit wercken vmbgehet / wird der Lohn nicht aus gnade zugerechnet / ſon­dern aus pflicht. 5Dem aber / der nicht mit wercken vmbgehet / Gleubet aber an den / der die Gott­lo­ſen gerecht macht / dem wird ſein glaube gerechnet zur gerechtigkeit.

 

 

 

 

 

[336b | 337a]

 

 

An die Römer.     C. IIII.

CCCXXXVII.

 

 

 

 

→Pſal. 32.

6NAch welcher weiſe auch Dauid ſagt / Das die ſe­lig­keit ſey allein des Men­ſchen / wel­chem Gott zurechenet die gerechtigkeit / on zuthun der werck / da er ſpricht / 7Selig ſind die / welchen jre vn­ge­rech­tig­keit vergeben ſind / Vnd Welchen jre ſünde bedecket ſind 8Selig iſt der Man / wel­chem Gott keine ſünde zurechnet.

Hie erweiſet er mit zweien Ex­em­peln / das ver­dienſt nichts ſey / ſon­dern al­lein Got­tes gna­de.

 

9NV die­ſe ſe­lig­keit / ge­het ſie vber die beſchneitung / oder vber die Vorhaut? Wir müſſen je ſa­gen / das Ab­ra­ham ſey ſein glaube zur gerechtigkeit gerechnet. 10Wie iſt er jm denn zugerechnet? In der Beſchneitung / oder in der Vorhaut? On zweiuel nicht in der Beſchneitung / ſon­dern in der Vorhaut.11Das zei­chen aber in der Beſchneitung empfieng er zum Siegel der gerechtigkeit des glaubens / welchen er noch in der Vorhaut hatte / Auff das er würde ein Va­ter aller / die da gleuben in der Vorhaut / das den ſel­bi­gen ſol­ches auch gerechnet wer­de zur gerechtigkeit / 12Vnd würde auch ein Va­ter der beſchneitung / Nicht alleine dere / die von der Beſchneitung ſind / Son­dern auch dere / die wandeln in den fusſtapffen des glaubens / welcher war in der Vorhaut vn­ſers vaters Ab­ra­hams.

 

 

Denn Abra­ham gleu­bet vnd ward ge­lo­bet für ge­recht / ehe denn er be­ſchnit­ten ward / Gen xv. Das je die Gna­de vor dem werck ſein müſſe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Gen. 17.

13DEnn die verheiſſung / Das er ſolte ſein der welt Erbe / iſt nicht ge­ſche­hen Ab­ra­ham oder ſei­nem Samen durchs Ge­ſetz / ſon­dern durch die gerechtigkeit des glaubens. 14Denn wo die vom Ge­ſetz Erben ſind / So iſt der Glaube nichts / vnd die Ver­hei­ſſung iſt abe. 15Sin­te­mal das Ge­ſetz richtet nur zorn an. Denn wo das Ge­ſetz nicht iſt / da iſt auch keine vber­tret­tung. 16Derhalben mus die Gerechtigkeit durch den glauben komen / Auff das ſie ſey aus gnaden / vnd die Ver­hei­ſſung feſt bleibe / allem Samen / Nicht dem alleine / der vn­ter dem Ge­ſetz iſt / ſon­dern auch dem / der des glaubens Ab­ra­ham iſt / welcher iſt vn­ſer aller Va­ter. 17Wie geſchrieben ſtehet / Ich habe dich geſetzt zum Va­ter vieler Heiden / fur Gott / dem du gleubet haſt / Der da lebendig machet die Todten / vnd ruffet dem das nicht iſt / das es ſey.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Allem Samen)

Bei­de der Jü­den vnd Hei­den / Denn die gleu­bi­gen Hei­den ſind ſo wol Abra­hams ſa­men / als die Jü­den.

 

 

→Gen. 15.

18VND der hat gegleubet auff Hoffnung / da nichts zu hoffen war / Auff das er würde ein Va­ter vieler Heiden. Wie denn zu jm geſagt iſt / Al­ſo ſol dein Same ſein.19Vnd er ward nicht ſchwach im glauben / ſa­he auch nicht an ſei­nen eigen Leib / welcher ſchon erſtorben war / weil er faſt hundert jerig war / Auch nicht den erſtorben Leib der Sara. 20Denn er zweiuelt nicht an der verheiſſung Got­tes durch vnglauben / Son­dern ward ſtarck im glauben / vnd gab Gott die Ehre / 21vnd wuſte auffs allerge­wi­ſſeſt / das / was Gott ver­hei­ſſet das kan er auch thun. 22Da­r­umb iſts jm auch zur Gerechtigkeit gerechnet.

 

 

Wer Gott gleu­bet der gibt jm ſei­ne Ehre / als das er war­haff­tig / all­mech­tig / wei­ſe / gut ſey. Al­ſo er­fül­let der glau­be die er­ſten drey Ge­bot / vnd macht den Men­ſchen ge­recht fur Gott / Das iſt denn der rech­te Got­tes­dienſt.

 

 

DAS iſt aber nicht geſchrieben allein vmb ſei­nen willen / das jm zugerechnet iſt / 24Son­dern auch vmb vn­ſern willen / welchen es ſol zugerechnet wer­den / So wir gleuben an den / der vn­ſern HErrn Jhe­ſum auff­er­we­cket hat / von den Todten / 25Welcher iſt vmb vn­ſer Sünde willen da hin gegeben / Vnd vmb vn­ſer Gerechtigkeit willen auff­er­we­cket.

 

 

 

 

 
 

 

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Rom.
Ro.
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Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text Rom 4 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

1: Abraham

2: fur

3: gegleubet

4: vmbgehet

4: Gottloſen

5: glaube

6: Dauid

6: ſey

6: on zuthun

7: Selig

7: ſünde

9: On zweiuel

13: Samen

14: abe ſein

15: Sin­te­mal

15: vbertrettung

17: Heiden

19: Sara

20: vnglauben

21: thun

24: vmb

24: HErrn

  

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
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Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Rom 4

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

Ab­ra­ham

 

Abram

Ab­ra­ham (Name)

 

Abram (Name)

Die Namen Abram und Ab­ra­ham

 

Abram
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
64 64 0 0

Abram

 

hebräisch:‎ אַבְרָמ (Abrām), hoher Vater

griechisch: Άβρὰμ

lateinisch: Abram

 

Ab­ra­ham
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
271 172 15 84

Ab­ra­ham

 

hebräisch: ‏ אַבְרָהָם‎ (Abrāhām, Vater der vielen [Völker])

lateinisch: Ab­ra­ham

griechisch: Άβραὰμ

 

Es handelt sich bei Abram und Ab­ra­ham um die selbe Person. In 1Mos 11,27 - 25,10 wird die Geschichte Ab­ra­hams erzählt, der zunächst Abram hieß.

 

In 1Mos 17,5-6 bekommt Abram von Gott zum Zei­chen des Bundes zwischen Gott und Abram den neuen Namen Ab­ra­ham. Dort wird zugleich die Bedeutung des Namens begründet und erläutert:

 

5Da­r­umb ſoltu nicht mehr Abram hei­ſſen / ſondern Ab­ra­ham ſol dein name ſein / Denn Jch habe dich gemacht / vieler völcker Va­ter. 6Vnd wil dich faſt ſeer fruchtbar machen / vnd wil von dir Völ­ck­er machen / vnd ſollen auch Könige von dir komen.

 

Im zugehörigen Scholion erklärt Luther den Namen.

 

Luther: Abram Heiſſt hoher Va­ter. Ab­ra­ham aber der Hauf­fen Va­ter wiewol die ſelben hauffen nur mit einem Buchstaben angezeigt wer­den in ſei­nem namen / nicht on vrſach.

 

Luther: [Das hebräische Wort] Abram heißt »hoher Vater«. Ab­ra­ham [heißt] aber »der Haufen Vater« [»Vater eines Haufens, Va­ter vieler«], obwohl die selben Haufen [die vielen] nur mit einem Buchstaben angezeigt wer­den, nicht ohne Grund. [Im Hebräischen ist der Unterschied nur ein Konsonant (Buchstabe »h«), im Deutschen sind es zwei Buchstaben, da wir auch das »a« schreiben.]

 

Zur Person Ab­ra­hams

 

Abram wurde im Gebiet von Ur in Kaldäa geboren (1Mos 11,26ff.), im heutigen Irak, wahrscheinlich zu Beginn des 2. Jahrtausends vor Christus. Er ist der Sohn Terachs, ein Semit, also ein Nachkomme Sems, des Sohnes Noahs.

 

Mit seinem Va­ter Terach und einem Teil seiner Familie ließ sich Ab­ra­ham zunächst in Haran nieder, nahe der jetzigen syrisch-türkischen Grenze. Dort folgte er dem Ruf Got­tes und zog nach Süden. Einige Zeit verbrachte er in Ägypten, das damals von semitischen Pharaonen, den Hyksos, beherrscht wurde. Dann wanderte er nach Kanaan, wo er in Mamre bei Hebron (heute Al-Khalil) sein Hauptlager aufschlug.

 

Materiell war Ab­ra­ham ein Scheich, der eine riesige Viehherde besaß. Er war das Oberhaupt eines wohlhabenden Stammes und besaß viele Diener, Sklaven, wie damals üblich.

 

Nach seinem Tod wurde er nahe seinem Lagerplatz in Mamre in der Höhle von Machpela bestattet.

 

Ab­ra­ham ist der Stammvater der Israeliten: Der Sohn seines Sohns Isaak, Ab­ra­hams Enkel, war Jakob, der später Israel hieß und durch seine Söhne der Va­ter der zwölf Stämme Israels wurde .

 

Ahnherr der monotheistischen Religionen

 

Durch den Bund mit Gott steht Ab­ra­ham religiös am Beginn des Monotheismus, wie er sich als Religion in den zwölf Stämmen Israels etabliert hatte.

 

Für die Christen ist er der Ahnherr des Messias: Die Linie Jesu lässt sich auf Ab­ra­ham zurückführen. Jesus ist im christlichen Glauben der »Samen Adams« (vgl. →1Mos 3,15; Luthers Scholion zu →1Mos 4,1) und der »Samen Ab­ra­hams«, den die alttestamentlichen Schriften immer wieder benennen.

 

Somit ist Ab­ra­ham der geistige Va­ter all derer, die der Kirche Christi angehören. Doch dies gilt nicht nur für Christen. Auf ihn berufen sich die Anhänger der drei großen monotheistischen Religionen: Juden, Christen und Moslems.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

fur

a) vor (Präposition)

 

b) für (Präposition)

 

c) fuhr (Verb)

 

Die Präpositionen vor und für

 

Die beiden heutigen Wörter vor und für gehen sprachlich auf das selbe Wort zurück, was in der Lutherbibel noch gut verfolgt wer­den kann.

 

Überwiegend tritt fur in der Bedeutung vor auf und ist gleichbedeutend mit Luthers Schreibweise vor.

 

Die konkrete Bedeutung erschließt sich aus dem Textzusammenhang.

 

 

Das Verb fuhr

 

Das Wort fur kann auch das Verb fahren (Luther-Deutsch: →faren) in der 3. Person Singular Präteritum mei­nen.

 

 

fur in der Bedeutung »vor«: →Psalm 3,1

 

Ein Pſalm Dauids / Da er floh fur ſei­nem ſon Abſalom.

 

Ein Psalm Davids, [gesungen,] als er vor seinem Sohn Aschalom floh.

 

 

fur in der Bedeutung »für«: →Psalm 40,18

 

Denn ich bin Arm vnd Elend / Der HERR aber ſorget fur mich

 

Denn ich bin arm und elend. Der HERR sorgt aber für mich.

 

 

fur in der Bedeutung »fuhr«: →Psalm 18,10

 

Er neigete den Hi­mel vnd fur herab

 

Er neigte den Himmel und fuhr herab.

 

 

 

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gleuben

glauben (Verb)

In der Bibel tritt der Begriff bevorzugt in seiner religiösen Bedeutung auf:

 

glauben bezeichnet das Verhalten religiöser Menschen ihrem Gott gegenüber, insbesondere ausgedrückt im Vertrauen auf Got­tes Allmacht, Gerechtigkeit und Gnade, sowie im Fürwahrhalten der Glaubenslehren.

 

→Rom 1,16

 

Denn ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht / Denn es iſt eine Krafft Got­tes / die da ſe­lig machet / alle / die daran gleuben

 

Denn ich schäme des Evengeliums von Christus nicht. Denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben.

 

→Rom 4,3

 

Ab­ra­ham hat Gott gegleubet / vnd das iſt jm zur Gerechtigkeit gerechnet.

 

Ab­ra­ham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.

 

 

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vmbgehen

umgehen (Verb)

1) um et­was herum gehen, umschreiten

1a) umhergehen

2) einen Menschen umgehen:

2a) ihn umwerben

2b) ihn meiden

3) et­was geht um

3a) z. B.: Seuchen, Krankheiten, Gerüchte: et­was verbreitet sich

3b) z. B.: ein Gespenst läuft herum

 

→Psalm 40,5

 

Vnd ſich nicht wendet zu den Hoffertigen / vnd die mit Lügen vmbgehen.

 

a) Und sich nicht den Hochnäsigen zuwendet, die mit Lügen umherschreiten.

b) Und sich nicht den Hochnäsigen zuwendet, die mit Lügen daherkommen.

c) Und sich nicht den Hochnäsigen zuwendet, die Lügen verbreiten.

 

 

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Gottloſe

 

Gotloſe

Gottlose, der

Substantivierung von: →gottlos (Adjektiv)

 

Religiöser Begriff, der die Existenz Got­tes voraussetzt:

 

1) Zustand: los von Gott; von Gott los [sein]; von Gott verlassen; ohne Gott.

2) religiöse Grundhaltung: Gott nicht dienend; die Ehre, den Willen, die Gebote Got­tes missachtend

 

 

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Glaube

Glaube, der

Glauben, der

Glaube(n)
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
552 94 28 430
Mhd.: geloube, gloube, f., m.

Gegenstück: →Unglaube(n).

 

In der Bibel tritt der Begriff bevorzugt in seiner religiösen Bedeutung auf:

 

Glaube bezeichnet allgemein sowohl das auf Gott gerichtete hingebende Vertrauen religiöser Menschen, sowie eine innere Bejahung, Aneignung und Bewahrung der offenbarten Gotteserkenntnis, mit der sich Gehorsam, Treue u. s. w. gegenüber den göttlichen Geboten und religiösen Lehren verbinden.

 

Ein zentraler Begriff reformatorischer Lehre

 

Sowohl die neutestamentlichen Schriften selbst, wie auch die Theologen der christlichen Konfessionen definieren den Begriff Glaube im einzelnen verschieden. Für Luther ist es der zentrale Begriff, der das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen begründet. Dabei stützt er sich insbesondere auf die Erläuterungen des Paulus im Römerbrief.

 

Das Wort Glaube(n) kommt im Neuen Testament sehr häufig vor (430 mal), bevorzugt in den Paulusbriefen. Dabei finde sich das Wort allein im relativ kurzgehaltenen Römerbrief an 130 Stellen.

 

Luthers Übersetzung von →Rom 3,28, alleine durch den Glauben, führte zu heftigen Disputen zwischen Luther und seinen Gegenspielern, weil in den griechischen Quellen das Wort »allein« nicht vorkommt. Man versuchte Luther als stümperhaften Übersetzer zu entlarven, der Bibeltexte verfälscht. Doch Luther pariert, dass dies auch in den Quellen absolut gemeint sei und in solchen Fällen die Verwendung des Wortes allein die Anforderungen eines guten deutschen Sprachgebrauchs erfüllt. Es käme nicht darauf an, einzelne Wörter zu übersetzen und blank aneinanderzureihen, sondern darauf, den Inhalt möglichst wortgetreu in die deutsche Sprache und deren üblichen Gebrauch zu übertragen.

 

Aus Rom 3,28 hat sich ein wesentlicher Lehrsatz der Reformation und der Kirchen, die aus ihr entstanden sind, entwickelt: Allein aus Glauben! bzw. Allein durch Glauben!, lateinisch: sola fide!

 

Dies schmälert die Bedeutung der Gesetze und Gebote nicht. Doch der Glauben ist ihr tragendes Fundament, der ihre Einhaltung und Erfüllung bestimmt und in konkreten Situationen überzeichnet. Nur so ist (christliche) Eigen­verant­wortung gewährleistet. Nur das Handeln aus dem Glauben heraus macht den Menschen vor Gott gerecht. Diese Gerechtigkeit wird aus Gnade anerkannt, nicht aus Erfüllung der Gesetze. Die Gesetzeswerke sind nicht länger erforderlich, weil der glaubende Mensch sie ihrem Inhalt nach eigenverantwortlich erfüllt. Ähnlich wie das Gebot »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst« einerseits die entsprechenden Gebote aus den Zehn Geboten enthält, andererseits da­r­ü­ber weit hinausgeht. So umfasst das Handeln aus Glauben an Gott alle Gebote und Gesetze, geht aber weit da­r­ü­ber hinaus. Umgekehrt: Die Erfüllung der Gebote und Gesetze ohne Glauben an Gott macht zwar vor dem Gesetz gerecht, erfüllt aber nicht Got­tes Anspruch auf Eigen­verant­wortlichkeit des Menschen in der Beziehung der Menschen zu Gott und in der Beziehung der Menschen zueinander.

 

Damit rückte der Glaubensbegriff und seine Interpretation in den Mittelpunkt reformatorischer Lehren.

 

 

→Rom 3,28

 

So hal­ten wir es nu / Das der Menſch gerecht wer­de / on des Ge­ſe­tzes werck / alleine durch den Glauben.

 

a) So hal­ten wir es nun: Der Mensch wird gerecht ohne die Gesetzeswerke, allein durch den Glauben.

b) So hal­ten wir fest: Der Mensch wird allein durch Glauben gerecht. Die Vorgaben der Gesetze und ihre Erfüllung haben dabei keine Bedeutung.

 

 

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Dauid

David

hebräisch: דָּוִד (dͻwid) oder דָּוִיד (dͻwīd)

lateinisch: David

griechisch: Δαυιδ (David)

 

Zur Person Davids

 

Nach der biblischen Überlieferung war David König von Juda und nach Saul der zweite König Israels. Er lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr.

 

Genauere Lebensdaten sind unbekannt. Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer. Schließlich wurde er Sauls Nachfolger als König über Israel.

 

 

David in der Bibel

 

Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuel­büchern (1Sam, 2Sam), in 1Kön 1-2 und in 1Chr 11-29.

 

König David gilt als der Autor von 73 Psalmen. Siehe dazu die folgenden Artikel:

 

→Psalm Davids

 

→Gülden Kleinod Davids

 

→Unterweisung Davids

 

→Lied Davids

 

→Psalmlied Davids

 

→Gebet Davids

 

→Unschuld Davids

 

→Lob Davids

 

→Davids

 

 

 

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ſey

er/sie/es sei (Verb)

von: sein (Verb)

 

Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.

 

→1Mos 1,6

 

Es wer­de eine Feſte zwi­ſchen den Waſſern / vnd die ſey ein Vnterſcheid zwi­ſchen den Waſſern.

 

Es wer­de ein Himmelsgewölbe zwischen den Gewässern, und das sei die Trennung zwischen den Gewässern.

 

 

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on

ohne (Präposition)

Wegfall einer Sache oder eines Grundes

 

→Psalm 18,32 on der HERR: ohne dem HERRN

 

→Psalm 27,12 on ſchew: ohne Scheu

 

→Psalm 35,15 on meine ſchuld: ohne meine Schuld

 

→Psalm 18,32 on vn­ſer Gott: ohne unserem Gott

 

→Röm 1,9 on vnterlas: ohne Unterlass

 

→Psalm 7,5 on vrſach: ohne Ursache, ohne Grund, grundlos

 

→Psalm 15,2 on wandel: ohne Makel, makellos, unverändert

 

→Psalm 105,34 on zahl: ohne Zahl, zahllos, unzählig

 

→Röm 4,6 on zuthun: ohne Zutun

 

→Röm 4,9 on zweiuel: ohne Zweifel, zweifelsohne, zweifellos

 

 

 

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ſelig

selig (Adjektiv)

ſelig
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
2810 2552 184 74

Im eigentlichen Sinn glücklich, erfolgreich.

 

Das Wort selig wird allgemein überwiegend religiös gebraucht.

 

selig drückt in der aktiven Verwendung aus:

 

1) Schutz bietend, Gedeihen bietend, heilsam, förderlich, günstig

2) das innere, seelische Wohl

3) das ewige Heil der Seele

4) hoch beglückend

5) als Beiwort für Personen: Schutz und Förderung bietend, andere beglückend, dazu geeignet, tüchtig. gütig, herrlich, usw.

6) im religiösen Sinn:

   6a) von Christus, der den Menschen das ewige Heil bietet

   6b) von Menschen, die auf ihr ewiges Heil bedacht sind, fromm

 

selig drückt in der passiven Verwendung aus:

 

1) geschützt, gesichert, unverletzt

2) vom Erfolg begünstigt, beglückt

3) als Ausdruck des Dankes: er möge selig sein

4) gepriesen sein

5) im religiösen Sinn:

   5a) des ewigen Heils teilhaftig

   5b) bei Seligpreisungen: glücklich (Selig sind die, ...)

   5c) mit besonderem Bezug auf das Leben nach dem Tode, das ewige Leben: glücklich, errettet sein

   5d) in Bezug auf Verstorbene allgemein und als Beiwort für lie­be Verstorbene anstelle von heilig, (vom Tod) errettet, anstelle von verstorben und aufgenommen in den Himmel

   5e) in der Beziehung zu Gott, als Ausdruck göttlicher Vollendung des Seins

 

→Rom 10,10:

 

Denn ſo man von Her­tzen gleubet / ſo wird man gerecht / Vnd ſo man mit dem Munde bekennet / ſo wird man ſe­lig.

 

a) Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man selig.

b) Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.

 

 

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Sünde

 

ſünde

 

Sunde

 

ſunde

Sünde, die

Handlung, die den Tatbestand einer religiösen oder kirchlichen Verfehlung erfüllt, insbesondere der Verstoß gegen ein religiöses (göttliches) oder kirchliches Gebot.

 

So war in der katholisch-kirchlichen Praxis bereits das Unterlassen des Zehntenzahlens (Kirchensteuer) ein Vergehen gegen die Kirche und somit eine Sünde.

 

 

→Jes 27,9

 

Da­r­umb wird da durch die ſun­de Jacob auffhören /

 

Darum wird dadurch die Sünde Jakobs ein Ende haben

 

 

 

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on

ohne (Präposition)

Wegfall einer Sache oder eines Grundes

 

→Psalm 18,32 on der HERR: ohne dem HERRN

 

→Psalm 27,12 on ſchew: ohne Scheu

 

→Psalm 35,15 on meine ſchuld: ohne meine Schuld

 

→Psalm 18,32 on vn­ſer Gott: ohne unserem Gott

 

→Röm 1,9 on vnterlas: ohne Unterlass

 

→Psalm 7,5 on vrſach: ohne Ursache, ohne Grund, grundlos

 

→Psalm 15,2 on wandel: ohne Makel, makellos, unverändert

 

→Psalm 105,34 on zahl: ohne Zahl, zahllos, unzählig

 

→Röm 4,6 on zuthun: ohne Zutun

 

→Röm 4,9 on zweiuel: ohne Zweifel, zweifelsohne, zweifellos

 

 

 

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Samen

 

ſamen

Samen, der

 

Nachkommen, die

Im eigentlichen Sinn sind Samen Gebilde, die sich aus den Blüten von Pflanzen entwickeln, und aus denen in geeigneter Umgebung neue Pflanzen wachsen können. Beim Menschen bezeichnet Samen das Sperma.

 

Luther verwendet den Begriff Samen in Bezug auf Menschen immer wieder in der Bedeutung Nachkommen.

 

→Psalm 105,6 (u.a.)

 

der ſamen Ab­ra­hams

 

die Nachkommen Ab­ra­hams

 

 

→Psalm 22,24

 

Es ehre jn aller ſame Jacob / vnd fur jm ſchewe ſich aller ſame Jſrael.

 

Es mögen ihn alle Nachkommen Jakobs ehren, und alle Nachkommen Israels mögen sich vor ihm erschrecken

 

 

→Psalm 18,51

 

Dauid vnd ſei­nem Samen ewiglich.

 

David und allen seinen Nachkommen.

 

 

→Röm 1,3

 

der geboren iſt von dem ſamen Dauid nach dem Fleiſch

 

der geboren ist von Davids Nachkommen nach dem Fleisch

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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abe ſein

ab sein

Partikel aus abe (ab) und ſein (sein).

Nach der neuen deutschen Rechtschreibung ist das bisherige absein wieder getrennnt zu schreiben: ab sein.

 

Bei der Partikel abe ſein ist häufig ein Verb mitzudenken, um einen sinnvollen Kontext zu erzeugen.

 

→Rom 4,14

 

Denn wo die vom Ge­ſetz Erben ſind / So iſt der Glaube nichts / vnd die Ver­hei­ſſung iſt abe.

 

a) Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube nichts, und die Verheißung ist ab <-getan>.

b) Wenn nämlich diejenigen, die dem Gesetz folgen, die Erben sind, dann ist der Glaube nichts, und die Verheißung ist aufgehoben (oder: bedeutungslos).

 

 

 

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ſintemal

sintemal (Konjunktion, veraltet)

entstanden aus der Verbindung sint (seit) dem male (dem Zeitpunktpunkt)

 

da, weil, indem

darum, derhalben, deswegen

dieweil, denn, dann, nachdem

 

 

→Röm 1,17

 

Sin­te­mal darinnen offenbaret wird die Gerechtigkeit

 

Denn darin wird die Gerechtigkeit offenbart

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Vbertrettung

Übertretung, die

Substantivierung von übertreten (Verb): über et­was hinweg, hinaus treten, eine Grenze überschreiten, sich über et­was (abgegrenztes) hinweg setzen

 

Gemeint ist die Übertretung der Gesetze und Gebote Got­tes.

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Heiden

Heiden, die

 

Heide, der

Heiden
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
684 412 120 152

Im Alten Testament nur im Plural gebräuchlich.

 

(eigtl. Völker). Im religiösen Sinn sind Heiden Menschen, die nicht an Gott glauben bzw. angehörige fremder Religionen.

 

Gemeint sind (allumfassend) Völker mit fremden Religionen und fremden Gotteskulten aus der Sicht des Sprechenden in Abgrenzung zum Volk Gottes, die anderen bzw. fremden Völker.

 

 

→1Sam 8,5

 

vnd [ſie] ſpra­chen zu jm [d. i. Samuel] / Sihe / Du biſt alt wor­den / Vnd deine Söne wandeln nicht in deinen wegen / So ſetze nu einen König vber vns / der vns richte / wie alle Hei­den haben.

 

... und sie sprachen zu Samuel: »Schau, du bist alt ge­wor­den und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen. Setze daher einen König ein, der über uns Recht spreche, so, wie ihn alle anderen Völker haben!«

 

 

Im Neuen Testament verwendet Luther das Wort auch im Singular.

 

Unsere Übersetzung »Ungläubiger« trifft es nicht ganz: Gemeint ist in den Texten eigentlichen eine Person, die einem anderen Staat angehört und daher eine andere Religion ausübt. Der Begriff »Ausländer« würde allerdings in der heutigen Zeit noch weniger passen.

 

→ Mt 18,17

 

Höret er die Gemeine nicht / So halt jn als einen Heiden vnd Zölner.

 

Hört er nicht auf die Gemeinde, dann halte ihn für einen Ungläubigen und Zöllner.

 

 

→1Tim 5,8

 

So aber jemand die ſei­nen / ſon­der­lich ſei­ne Hausgenoſſen / nicht verſorget / der hat den glauben verleugnet / vnd iſt erger denn ein Heide.

 

Wenn aber jemand die Seinen, insbesondere seine Mitbewohner, nicht versorgt, dann hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger.

 

 

 

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Sara

Sara (Name)

hebräisch: שָׂרָה (Sārāh, »Herrin«)

lateinisch: Sarra

griechisch: Σάρρᾳ

Frau →Ab­ra­hams

 

Sarai (hebr.: שָׂרַי) ist die Frau Ab­ra­hams (1Mos 11,29). Sie bekommt später von Gott den Namen Sara (1Mos 17,15).

 

 

→1Mos 11,29

Da namen Abram vnd Nahor weiber / Abrams weib hies Sarai


→1Mos 17,15

VND Gott sprach abermal zu Ab­ra­ham / Du ſolt dein weib Sarai / nicht mehr Sarai hei­ſſen / sondern Sara ſol jr namen ſein

 

Sara wird als autoritäre und rechthaberische Frau geschildert, die lange Zeit unfruchtbar blieb. Durch Got­tes Gnade wird ihr schließlich ein Sohn verheißen (1Mos 17,16). Sie gebiert Isaak. Deshalb wird sie als Mutter Israels angesehen (→Jes 51,2; →Rom 4,19).

 

 

→1Mos 17,16

Denn ich wil ſie [Sara] ſegenen. Vnd von jr wil ich dir einen Son geben / Denn ich wil ſie ſegenen / vnd Völ­ck­er ſollen aus jr wer­den / vnd Könige vber viel Völ­ck­er.


 

 

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Vnglaube

Unglaube, der

Unglauben, der

Vnglaube
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
40 11 1 28
Mhd.: ung(e)loube, m.

Gegenstück: →Glaube(n).

 

A) Im weiteren Sinn ohne religiösen Begriffsinhalt:

 

1) Nichtglaube, das Nichtglauben, Mangel an Zutrauen, Misstrauen, Zweifel

2) Nichtgeglaubtes, Unglaubliches, Unglaubwürdiges

3) Fehlen der Vertrauenswürdigkeit, Unglaubwürdigkeit, Misskredit

4) Treulosigkeit, Untreue, Treuebruch, Verrat, Betrug

 

B) Im engeren Sinne, dem Glauben als religiösem Begriff entgegengestellt ( Fehlen des von religiöser Gemeinschaft oder Autorität geforderten Glaubens, Mangel des rechten Glaubens, Gegenteil von Glauben):

 

1) Ungehorsam, Abfall, Versündigung, Gottlosigkeit, Atheismus

2) Aberglaube, Zauberei

3) Irrglaube, Ketzerei

 

In der Bibel tritt der Begriff bevorzugt in seiner religiösen Bedeutung auf:

 

 

Der Glaube bezeichnet allgemein sowohl das auf Gott gerichtete hingebende Vertrauen religiöser Menschen, sowie eine innere Bejahung, Aneignung und Bewahrung der offenbarten Gotteserkenntnis, mit der sich Gehorsam, Treue u. s. w. gegenüber den göttlichen Geboten und religiösen Lehren verbinden.

Der Unglaube ist danach allgemein das Fehlen dieses Vertrauens, die Verneinung, Ablehnung und Bekämpfung der Gotteserkenntnis, die sich dann in Ungehorsam, Untreue u. s. w. gegenüber Geboten und religiösen Lehren ausdrückt.

 

→Rom 3,3

 

Das aber etliche nicht gleuben an daſſelbige / was ligt daran? Solt jrer vnglaube Got­tes glaube auffheben?

 

Dass aber einige <Menschen> daran nicht glauben: Was solls? Sollte <etwa> ihr Unglaube Got­tes Glauben aufheben?

 

 

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thun

tun (Verb)

Mhd.: tuon (erweitert tuogen, tuonen)

allgemein machen, schaffen, verrichten, handeln in unterschiedlichsten Varianten und Bedeutungen

 

Formen

 

  Luther-Deutsch Deutsch
Infinitiv thun tun
Präsens ich thu ich tue
  du thuſt du tust
  er thut er tut
Präteritum ich thet ich tat
  er thet er tat
  wir theten wir taten
  jr thetet ihr tatet
  sie theten sie taten
Perfekt du haſt ge­than du hast getan
  er hat ge­than er hat getan
Plusquamperfekt er hatte ge­than er hatte getan
  er het­te ge­than er hätte getan
Imperative thu (es)! tue (es)!
  haſtu ge­than du hast getan!
 

 

→Psalm 78,12

 

FVr jren Vetern thet er Wunder in Egyp­ten­land

 

Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägypten

 

 

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vmb

um (Partikel)

a) Präpostion: um vieles, um alles, usw.

b) Adverb: um sein, usw.

c) Konjunktion: um zu

 

Die Schreibweise im Luther-Deutsch ist in allen Fällen vmb, auch als Präfix in Verbindung mit Verben.

 

 

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HErr

HErr, Adonaj

 

HErr, Kyrios

Aussehen in unseren Frakturschriften: HErr oder HErr

 

Feststehende, besondere Schreibweise Luthers (zwei Großbuchstaben, gefolgt von zwei Kleinbuchstaben), um anzuzeigen, dass sich dahinter eine Bezeichnung Got­tes (im Alten Testament) oder Jesu (im Neuen Testament) befindet.

 

 

HErr im Alten Testament

 

Luther verwendet im Alten Testament die Schreibweise HErr, wenn im hebräischen Text das Wort Adonaj (hebr. ‏אֲדֹנָי‎, pl. von Adon, Herr) anstelle des Gottesnamens steht.

 

HErr im Neuen Testament

 

Im Neuen Testament steht HErr dort, wo in den griechischen Quellen mit dem Wort kyrios (Herr, Besitzer, Gebieter) Jesus Christus als Sohn Got­tes gemeint ist.

 

 

Wichtig:

 

Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen →»HERR« (in Groß­buch­staben) und →»Herr« (in Kleinbuchstaben bzw. mit Großbuchstaben »H« am Anfang.

 

 

 

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Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

MARGINALTEXT

→Sonntag Septuagesimae

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→Rom 4,1-5

M

 
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Sabrina

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IIII.