Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch
Der Text in 16 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel II. | ||
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1,18 - 3,20 |
II. ALLE MENSCHEN SIND IN GLEICHER WEISE SCHULDIG
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1 | 2,1-16 | |
2 | 2,17-24 | |
3 | 2,25-29 |
[335b]
DARumb / o Menſch / kanſtu dich nicht entſchüldigen / wer du biſt / der da richtet. Denn worinne du einen andern richteſt / verdamſtu dich ſelbs / Sintemal du eben daſſelbige thuſt / das du richteſt. 2Denn wir wiſſen / das Gottes vrteil iſt recht vber die / ſo ſolchs thun. 3Denckeſtu aber / o Menſch / der du richteſt die / ſo ſolches thun / vnd thuſt auch daſſelbige / das du dem vrteil Gottes entrinnen werdeſt? 4Oder verachteſtu den reichthum ſeiner güte / gedult vnd l langmütigkeit? Weiſſeſtu nicht / das dich Gottes güte zur Buſſe leitet?
5DV aber nach deinem verſtockten vnd vnbuſfertigen Hertzen / heuffeſt
l
(Langmütigkeit)
Auff latiniſch tardus jra / vnd iſt dem Ebreiſchen nachgeredt / Arich Appaim.
Vnd iſt eine Tugent eigentlich die langſam zürnet vnd ſtraffet das vnrecht. Aber Gedult iſt / die das vbel tregt an gut / leib vnd ehre / ob es gleich mit recht geſchehe. Güte iſt die leibliche wolthat vnternander / vnd freundliches weſen.
[335b | 336a]
An die Römer. C. II.
CCCXXXVI.
heuffeſt dir ſelbſt den zorn auff den tag des zorns vnd der offenbarung des gerechten gerichtes Gottes / 6Welcher geben wird einem jglichen nach ſeinen wercken / 7nemlich / Preis vnd ehre / vnd vnuergenglichs weſen / denen / die mit gedult in guten wercken trachten nach dem ewigen Leben / 8Aber denen / die da zenckiſch ſind / vnd der warheit nicht gehorchen / gehorchen aber dem vngerechten / Vngnade vnd zorn / 9trübſal vnd angſt / vber alle Seelen der Menſchen / die da böſes thun / fürnemlich der Jüden vnd auch der Griechen. 10Preis aber / vnd ehre vnd friede / allen denen / die da gutes thun / furnemlich den Jüden vnd auch den Griechen.
11DEnn es iſt kein anſehen der perſon fur Gott / 12Welche on Geſetz geſündiget haben / Die werden auch on Geſetz verloren werden / Vnd welche am Geſetz geſündiget haben / die werden durchs Geſetz verurteilet werden. 13Sintemal fur Gott nicht die das Geſetz hören / gerecht ſind / Sondern die das Geſetze thun / werden gerecht ſein. 14Denn ſo die Heiden / die das Geſetz nicht haben / vnd doch * von natur thun des Geſetzes werck / dieſelbigen / dieweil ſie das Geſetze nicht haben / ſind ſie jnen ſelbs ein Geſetz / 15damit / das ſie beweiſen / des Geſetzes werck ſey beſchrieben in jrem hertzen / Sintemal jr Gewiſſen ſie bezeuget / da zu auch die gedancken / die ſich vnternander verklagen oder entſchüldigen / 16auff den tag / da Gott das verborgen der Menſchen / durch Jheſum Chriſt / richten wird / lauts meines Euangelij.
*
(Von natur)
Das natürliche Geſetz iſt / Was du wilt dir gethan vnd vberhaben ſein von einem andern / das thu vnd vberhebe du auch einen andern. Darinnen das gantze Geſetz Moſi begriffen iſt / wie Chriſtus ſagt / Math. 7. An welchem Geſetz die Heiden auch nicht mehr denn das euſſerliche werck thun / wie die Jüden an Moſes Geſetz. Vnd das verklagen vnd entſchüldigen iſt / das eine ſünde gröſſer iſt / denn die andere / wider das Geſetz.
SIhe aber zu / Du heiſſeſt ein Jüde / vnd verleſſeſt dich auffs Geſetz / vnd rhümeſt dich Gottes / 18vnd weiſſeſt ſeinen willen / Vnd weil du aus dem Geſetze vnterrichtet biſt / prüfeſtu was das beſte zu thun ſey / 19vnd vermiſſeſt dich zu ſein ein Leiter der blinden / ein Liecht dere / die im finſternis ſind / 20ein Züchtiger der törichten / ein Lerer der einfeltigen / haſt die forme / was zu wiſſen vnd recht iſt im Geſetz. 21Nu lereſtu andere / Vnd lereſt dich ſelber nicht / Du predigeſt / man ſolle nicht ſtelen / Vnd du ſtileſt / 22Du ſprichſt / man ſolle nicht ehebrechen / Vnd du bricheſt die ehe / Dir grewelt fur den Götzen / Vnd a raubeſt Gott was ſein iſt / 23Du rhümeſt dich des Geſetzes / Vnd ſchendet Gott durch vbertrettung des Geſetzes. 24Denn ewrent halben wird Gottes namen geleſtert vnter den Heiden / als geſchrieben ſtehet.
a
(Raubeſt)
Du biſt ein Gottes dieb / Denn Gottes iſt die Ehre die nemen jm alle Werckheiligen.
DIe Beſchneitung iſt wol nutz / wenn du das Geſetz helteſt. Helteſtu aber das Geſetz nicht / ſo iſt deine Beſchneitung ſchon ein Vorhaut worden. 26So nu die b Vorhaut das recht im Geſetz helt / meineſtu nicht / das ſeine Vorhaut werde fur eine Beſchneitung gerechnet? 27Vnd wird alſo das von natur eine Vorhaut iſt / vnd das Geſetz volbringet / dich richten / der du vnter dem Buchſtaben vnd Beſchneitung biſt / vnd das Geſetz vbertritteſt. 28Denn das iſt nicht ein Jüde / der auswendig ein Jüde iſt / Auch iſt das nicht eine Beſchneitung / die auswendig im fleiſch geſchicht / 29Sondern das iſt ein Jüde / der inwendig verborgen iſt / vnd die Beſchneitung des hertzen iſt eine Beſchneitung / die im ** Geiſt vnd nicht im Buchſtaben geſchicht / Welches lob iſt nicht aus den Menſchen / ſondern aus Gott.
b
(Vorhaut)
So heiſſet Paulus die Heiden / darumb / das ſie vnbeſchnitten ſind.
**
Geiſt heiſſet / was Gott im menſchen vber die natur wircket. Buchſtab heiſſet / alles thun der natur on Geiſt.
✽
1) Langmütigkeit: Luther beschreibt, dass er aus seinen Quellen den lateinischen Begriff tardus ira (dt.: »langsamer Zorn«, »säumige Erbitterung«, o. ä.) mit Langmütigkeit übersetzt ( d. i.: »lange gutmütig, geduldig« im Ggs. zu schnell wütend, ungeduldig). Er sieht damit die Begriffe »Geduld« und »Güte« verbunden.
Der lateinische Begriff wiederum sei eine Nachbildung (keine Übersetzung) des hebräischen Ausdrucks »Arich Appaim«.
Luther transkribiert die hebräische Wendung אַפָיִם אֹרֶךְ , (»ˀorεk ˀapͻjim«), die »langmütig« oder substantiviert »Geduld« bedeutet.
Nach Luthers Meinung entspricht sein eingedeutschter Begriff eher dem hebräischen Ausdruck, weil der eine Tugend bezeichne und keine situative Stimmungslage.
Die Anmerkung erläutert einerseits den Begriff, andererseits richtet sich Luther an die Kritiker seiner Übersetzung, die sich auf lateinische Quellen und Bibelausgaben berufen, weshalb er lateinisches und transkribiertes hebräisches Vokabular bemüht.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Rom. | Epiſtel S. Paul an die Römer.Biblia Vulgata: | Der Brief des Paulus an die Römer Römerbrief | Röm Röm Rom |
Jeſa. | Der Prophet Jeſaja.Biblia Vulgata: | Der Prophet Jesaja Das Buch Jesaja | Jes Jes Jes Is |
Ezech. | Der Prophet Heſekiel.Biblia Vulgata: | Der Prophet Hesekiel (Ezechiel) Das Buch Ezechiel | Hes Ez Hes |
Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
Die folgenden Begriffe aus dem Text Rom 2 werden hier erläutert.
Versnummer: Luthers Wort | |||
1: kanſtu | 1: verdamſtu | 1: Sintemal | |
2: thun | 3: denckeſtu | 4: verachteſtu | |
4: Weiſſeſtu | 6: jglichen | 8: zenckiſch | |
9: Seelen | 11: geſündiget | 11: on | |
13: fur | 14: Heiden | 15: ſey | |
18: prüfeſtu | 19: Liecht | 21: lereſtu | |
22: grewelt | 22: Götzen | 23: vbertrettung | |
25: Helteſtu | 26: meineſtu | ||
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Luther-Deutsch | Deutsch | Erläuterungen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
kanſtu | kannst du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von können (Verb)
Präsens: kanſtu: kannst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
DARumb / o Menſch / kanſtu dich nicht entſchüldigen / wer du biſt / der da richtet.
Darum, o Mensch: Du kannst dich nicht entschuldigen, für das, was du bist, wenn du richtest!
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
verdamſtu | verdammst du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von verdammen (Verb)
Präsens: verdamſtu: verdammst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Denn worinne du einen andern richteſt / verdamſtu dich ſelbs
Denn worin du einen anderen richtest, verdammst du dich selbst!
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ſintemal | sintemal (Konjunktion, veraltet) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
thun | tun (Verb) Mhd.: tuon (erweitert tuogen, tuonen) allgemein machen, schaffen, verrichten, handeln in unterschiedlichsten Varianten und Bedeutungen
Formen
FVr jren Vetern thet er Wunder in Egyptenland
Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägypten
SK Version 21.11.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
denckeſtu | denkst du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von denken (Verb)
Präsens: denckeſtu: denkst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Denckeſtu aber / o Menſch / der du richteſt die / ſo ſolches thun / vnd thuſt auch daſſelbige / das du dem vrteil Gottes entrinnen werdeſt?
Denkst du etwa <wirklich>, o Mensch, der du diejenigen richtest, die das tun, was du selbst tust, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst?!
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
verachteſtu | verachtest du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von verachten (Verb)
Präsens: verachteſtu: verachtest du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Oder verachteſtu den reichthum ſeiner güte [...] ?
Oder verachtest du etwa den Reichtumn seiner Güte [...] ?
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
weiſſeſtu | weißt du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von wissen (Verb)
Präsens: weiſſeſtu: weißt du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. weiſſeſtu: weißt du (ganz bestimmt, ohne Zweifel) !
Jch wil mir meinen Mund nicht ſtopffen laſſen / HERR / das weiſſeſtu.
Ich will mir meinen Mund nicht stopfen lassen! HERR, das weist du (doch)!
Ich ſitze oder ſtehe auff ſo weiſſeſtu es.
Ich sitze oder stehe auf: Du weißt es, es entgeht Dir nicht!
SK Version 21.11.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
jglicher
jgliche
jglichs | jeglicher, jegliche, jegliches (Pronomen) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
zenckiſſch
zenckiſch | zänkisch (Adjektiv) zu Zank und Streit veranlagt Mit »s« und »sch«: zenckiſſch
Du hilffſt mir von dem zenckiſſchen Volck
Du hilfst mir vor dem zänkischen Volk Nur mit »sch«: zenckiſch
Du verdeckeſt ſie in der Hütten / fur den zenckiſchen Zungen.
Du verbirgst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seele
ſeele | Seele, die Seele
hebräisch: נֶ֫פֶשׁ (nεfεš), eigtl.: Hauch, Atem 1) was ein Wesen lebendig macht: Seele 2) Sitze der Empfindungen: Gemüt, Herz 3) lebendiges Wesen (worin Leben ist), Lebender, Person griechisch: ψυχή (psyche), eigtl.: das (irdische) Leben 1) die Seele 2) das Leben 3) lebendiges Wesen (worin Leben ist), Lebender, Person, lebender Mensch lateinisch: anima Atem, Hauch, Seele, Gemüt, Leben, Lebenskraft Der Begriff Seele erstreckt sich über ein weites Feld von Bedeutungen, die alle im individuellen Sein eines lebendigen Wesens, speziell eines Menschen angesiedelt sind. Es reicht vom belebenden Atem über den Sitz der Emotionen, über Emotionen selbst, über Gemütszustände bis hin zu Lebenskraft und zu Leben an sich.
Seele grenzt immer lebende und empfindende Wesen von Gegenständen, toten Körpern und Verstorbenen ab, die alle diese Eigenschaften, also die Seele, entweder nicht besitzen oder verloren haben. Das heutige Verständnis
Der Begriff der Seele ist religionsgeschichtlich in allen Kulturen vorhanden, aber mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen verbunden. Heute gibt es viele Interpretationsversuche, die oft zur Erklärung und Abgrenzung verschiedene Seelen-Typen beschreiben, wie die Körper-Seele, die Frei-Seele, die Schatten-Seele u.a.
Allen gemein scheint nur zu sein, dass mit Seele eine individuelle »Lebenskraft« gemeint ist, die jedoch nicht näher greifbar ist. Sie belebt den Körper, wenn der Mensch aktiv und bewusst ist (Körper-Seele). Sie existiert vom Bewusstsein aber auch unabhängig, beispielsweise, wenn der Mensch schläft oder bewusstlos ist (Frei-Seele). Sie beinhaltet die Gedanken und Gefühle (Ich-Seele). Die Hauch-Seele ist eine Art ätherisches Fluidum, und eine spezielle Gabe des Höchstens Wesens (ein Beispiel ist der Odem, den Adam eingeblasen bekommt). Die Schatten-Seele ermöglicht es, im Schlaf in den Träumen zu reisen, ohne den schlafenden Körper mitzunehmen, usw.
Im christlichen Abendland ist die Idee einer Seele zwar selbstverständlich, der Gebrauch des Begriffs aber längst nicht einheitlich. Bis heute steht der Begriff Seele im Zentrum theologischer Untersuchungen und Diskussionen. So ist das hebräische Wort נֶ֫פֶשׁ (nεfεš; Seele) eines der am meisten untersuchten Wörter im Alten Testament, nicht zuletzt, um die Grundlagen zu schaffen für ein christlich religiöses Verständnis.
Die Frei-Seele entspricht in etwa dem christlichen Verständnis: Sie ist von Körper und Geist unabhängig (frei). Die Frei-Seele vertritt den ganzen Menschen mit all seinen persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten, Gedanken und Erinnerungen. Sie kann in Träumen, Trancen oder in Bewusstlosigkeit den Kör0per vorübergehend verlassen und eigenständig existieren (frei). Kehrt sie nicht zurück, stirbt der Mensch, doch die Frei-Seele überlebt, womit die Persönlichkeit des Menschen nach seinem Tod erhalten bleibt.
Damit grenzt sich der Begriff Seele von der Bedeutung Lebenskraft oder von Leben eindeutig ab. Während die Lebenskraft und das Leben mit dem Tod verloren gehen, existiert die Seele weiter. Um eine »lebendige Seele« zu werden (1Mos 2,7), braucht es einen Körper (Materie), einen Geist (Denken und Handeln), eine Seele (das individuelle »Ich«) und das Leben an sich (das Luther Odem nennt).
Die Interpretation des Wortes Seele | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ſündigen
ſundigen | sündigen (Verb) eine religiöse Verfehlung (Sünde) begehen
Zu Luthers Zeiten wurde der Begriff ausschließlich im religiösen und im kirchlichen Kontext verwendet. Durch die Vielzahl religiöser und kirchlicher Vorschriften war der Begriff Sünde inhaltlich eindeutig geprägt. Die Ermahnung, nicht zu sündigen, beeinflusste viele alltägliche Verhaltensweisen.
Zürnet jr / ſo ſündiget nicht / Redet mit ewrem hertzen auff ewrem Lager / vnd harret Luther (zu »sündiget«): Bewegt euch etwas zu vnluſt.
Psalm 4,5 bezieht sich auf die Geschichte von Kain und Abel (1Mos 4,7), in der sich der erzürnte Kain von der Sünde überwältigen lässt, anstatt abzuwarten, um sie in Ruhe zu beherrschen.
welche die Leute ſundigen machen durchs predigen /
... welche die Leute durch das Predigen verführen zu sündigen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
on | ohne (Präposition) Wegfall einer Sache oder eines Grundes
Psalm 18,32 on der HERR: ohne dem HERRN
Psalm 27,12 on ſchew: ohne Scheu
Psalm 35,15 on meine ſchuld: ohne meine Schuld
Psalm 18,32 on vnſer Gott: ohne unserem Gott
Röm 1,9 on vnterlas: ohne Unterlass
Psalm 7,5 on vrſach: ohne Ursache, ohne Grund, grundlos
Psalm 15,2 on wandel: ohne Makel, makellos, unverändert
Psalm 105,34 on zahl: ohne Zahl, zahllos, unzählig
Röm 4,6 on zuthun: ohne Zutun
Röm 4,9 on zweiuel: ohne Zweifel, zweifelsohne, zweifellos
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
fur | a) vor (Präposition)
b) für (Präposition)
c) fuhr (Verb)
Die Präpositionen vor und für
Die beiden heutigen Wörter vor und für gehen sprachlich auf das selbe Wort zurück, was in der Lutherbibel noch gut verfolgt werden kann.
Überwiegend tritt fur in der Bedeutung vor auf und ist gleichbedeutend mit Luthers Schreibweise vor.
Die konkrete Bedeutung erschließt sich aus dem Textzusammenhang.
Das Verb fuhr
Das Wort fur kann auch das Verb fahren (Luther-Deutsch: faren) in der 3. Person Singular Präteritum meinen.
fur in der Bedeutung »vor«: Psalm 3,1
Ein Pſalm Dauids / Da er floh fur ſeinem ſon Abſalom.
Ein Psalm Davids, [gesungen,] als er vor seinem Sohn Aschalom floh.
fur in der Bedeutung »für«: Psalm 40,18
Denn ich bin Arm vnd Elend / Der HERR aber ſorget fur mich
Denn ich bin arm und elend. Der HERR sorgt aber für mich.
fur in der Bedeutung »fuhr«: Psalm 18,10
Er neigete den Himel vnd fur herab
Er neigte den Himmel und fuhr herab.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiden | Heiden, die
Heide, der Heiden
Im Alten Testament nur im Plural gebräuchlich.
(eigtl. Völker). Im religiösen Sinn sind Heiden Menschen, die nicht an Gott glauben bzw. angehörige fremder Religionen.
Gemeint sind (allumfassend) Völker mit fremden Religionen und fremden Gotteskulten aus der Sicht des Sprechenden in Abgrenzung zum Volk Gottes, die anderen bzw. fremden Völker.
vnd [ſie] ſprachen zu jm [d. i. Samuel] / Sihe / Du biſt alt worden / Vnd deine Söne wandeln nicht in deinen wegen / So ſetze nu einen König vber vns / der vns richte / wie alle Heiden haben.
... und sie sprachen zu Samuel: »Schau, du bist alt geworden und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen. Setze daher einen König ein, der über uns Recht spreche, so, wie ihn alle anderen Völker haben!«
Im Neuen Testament verwendet Luther das Wort auch im Singular.
Unsere Übersetzung »Ungläubiger« trifft es nicht ganz: Gemeint ist in den Texten eigentlichen eine Person, die einem anderen Staat angehört und daher eine andere Religion ausübt. Der Begriff »Ausländer« würde allerdings in der heutigen Zeit noch weniger passen.
Höret er die Gemeine nicht / So halt jn als einen Heiden vnd Zölner.
Hört er nicht auf die Gemeinde, dann halte ihn für einen Ungläubigen und Zöllner.
So aber jemand die ſeinen / ſonderlich ſeine Hausgenoſſen / nicht verſorget / der hat den glauben verleugnet / vnd iſt erger denn ein Heide.
Wenn aber jemand die Seinen, insbesondere seine Mitbewohner, nicht versorgt, dann hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ſey | er/sie/es sei (Verb) von: sein (Verb) Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.
Es werde eine Feſte zwiſchen den Waſſern / vnd die ſey ein Vnterſcheid zwiſchen den Waſſern.
Es werde ein Himmelsgewölbe zwischen den Gewässern, und das sei die Trennung zwischen den Gewässern.
SK Version 21.11.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
prüfeſtu | prüfst du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von prüfen (Verb)
Präsens: prüfeſtu: prüfst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Vnd weil du aus dem Geſetze vnterrichtet biſt / prüfeſtu was das beſte zu thun ſey
Und weil du dich mit dem Gesetz auskennst, prüft du <doch sicher>, was am besten zu tun sei!
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Liecht | Licht, das Substantivierung des Adjektivs liecht
a) Helligkeit (im Gegs. zur Finsternis) b) Lichtstrahlen (von Himmelskörpern, vom Feuer, von Lampen, usw.) c) als leuchtender Körper: Licht, Leuchte, Lampe ( besonders im Plural)
LJecht iſt dein Kleid / das du an haſt
a) Licht ist dein Kleid, das du an hast.
Hier ist Licht im Gegensatz zu Finsternis zu verstehen: b) Helligkeit umgibt dich.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
lereſtu | lehrest du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von lehren (Verb)
Präsens: lereſtu: lehrst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Nu lereſtu andere / Vnd lereſt dich ſelber nicht
Nun, du belehrst andere, dich selber aber nicht!
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
greweln | greueln (Verb, veraltet) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Götze | Götze, der Dummkopf, Bildwerk, gegossenes Bildwerk, Abgott
Etymologisch ist das Wort unklar. Einerseits kann darin das Wort »gießen« stecken, was zu »Gegossenem« (Bildwerk) führt, anderseits das Wort »Gott«, was auch »Gottesbild« oder »Heiligenbild« einschließen würde.
Luther verwendet den Begriff Götze jedoch ausschließlich abwertend in den Bedeutungen Dummkopf und (gegossenes Bild vom) Abgott.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vbertrettung | Übertretung, die Substantivierung von übertreten (Verb): über etwas hinweg, hinaus treten, eine Grenze überschreiten, sich über etwas (abgegrenztes) hinweg setzen
Gemeint ist die Übertretung der Gesetze und Gebote Gottes.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
helteſtu | hieltest du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von halten (Verb)
Präsens: helteſtu: hältst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Helteſtu aber das Geſetz nicht / ſo iſt deine Beſchneitung ſchon ein Vorhaut worden.
<Erkenne es:> Hältst du das Gesetz nicht, dann ist deine Beschneidung bereits längst zur Vorhaut geworden.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
meinſtu
meineſtu | meinst du (Verb) 2. Person Singular Aktiv von meinen (Verb)
Präsens Indikativ: meinſtu, du meinst Präsens Konjunktiv: meineſtu, du meinest -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Meinſtu das ich Ochſſenfleiſch eſſen wölle / Oder Bockſblut trincken?
(Was denkst Du nur?!) Meinst du etwa, das ich Ochsenfleisch essen wolle oder Bockblut trinken?!
Das thuſtu / vnd ich ſchweige / Da meineſtu / Jch werde ſein gleich wie du /
(Ich weiß,) das tust du! Und ich schweige. Und deswegen meinest du (womöglich), ich bin wie du?!
meineſtu nicht / das ſeine Vorhaut werde fur eine Beſchneitung gerechnet?
meinest du nicht auch, dass seine Vorhaut als Beschnitten gilt?!
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erläuterungen siehe Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
EP
II
Luthers Vorrede zum Neuen Testament ist in neuen Bibelausgaben nicht mehr enthalten. Lesen Sie, was Luther seinen Lesern 1545 mit auf den Weg gegeben hatte.