Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch
Der Text in 16 Kapiteln
Nr. |
Textstelle |
Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel III. |
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1,18 - 3,20 |
II. ALLE MENSCHEN SIND IN GLEICHER WEISE SCHULDIG
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1 |
3,1-8 |
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2 |
3,9-20 |
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3,21 - 4,25 |
III. DIE GERECHTIGKEIT GOTTES UND DER GLAUBE
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3 |
3,21-26 |
Gerechtigkeit vor Gott kommt durch den Glauben an Jesus Christus |
4 |
3,27-31 |
[336a]
WAS haben denn die Jüden vorteils? Oder was nützet die Beſchneitung? 2Zwar faſt viel. Zum erſten / Inen iſt vertrawet / was Gott geredt hat. 3Das aber etliche nicht gleuben an daſſelbige / was ligt daran? Solt jrer vnglaube Gottes glaube auffheben? 4Das ſey ferne. Es bleibe viel mehr alſo / Das Gott ſey warhafftig / Vnd alle Menſchen falſch. Wie geſchrieben ſtehet / Auff das du gerecht ſeieſt in deinen worten / vnd vberwindeſt / wenn du gerichtet wirſt.
5ISts aber alſo / das vnſer vngerechtigkeit Gottes gerechtigkeit preiſet / was wollen wir ſagen? Iſt denn Gott auch vngerecht / das er darüber zürnet?
(Falsch)
Gott helt gewis / Wer aber auff Menſchen trawet / der feilet.
[336a | 336b]
Die Epiſtel C. III.
(Ich rede alſo auff Menſchen weiſe) 6Das ſey ferne. Wie köndte ſonſt Gott die welt richten? 7Denn ſo die warheit Gottes durch meine Lügen / a herrlicher wird zu ſeinem preis / Warumb ſolt ich denn noch als ein Sünder gerichtet werden? 8Vnd nicht viel mehr alſo thun (wie wir geleſtert werden / vnd wie etliche ſprechen / das wir ſagen ſollen) Laſſet vns vbel thun / auff das gutes daraus kome? Welcher verdamnis iſt gantz recht.
WAs ſagen wir denn nu? Haben wir einen vorteil? Gar keinen. Denn wir haben droben beweiſet / das beide Jüden vnd Griechen alle vnter der ſünde ſind / 10Wie denn geſchrieben ſtehet / Da iſt nicht der gerecht ſey / auch nicht einer / 11da iſt nicht der verſtendig ſey / da iſt nicht / der nach Gott frage. 12Sie ſind alle abgewichen / vnd alle ſampt vntüchtig worden / Da iſt nicht der gutes thu / auch nicht einer. 13Ir Schlund iſt ein offen grab / mit jren Zungen handeln ſie trüglich / Otterngifft iſt vnter jren Lippen. 14Ir mund iſt vol fluchens vnd bitterkeit / 15Ir füſſe ſind eilend blut zuuergieſſen. 16In jren wegen iſt eitel vnfal vnd hertzleid / 17vnd den weg des Friedes wiſſen ſie nicht / 18Es iſt keine furcht Gottes fur jren augen.
19WIr wiſſen aber das / was das Geſetz ſaget / das ſaget es denen / die vnter dem Geſetz ſind / Auff das aller Mund verſtopffet werde / vnd alle welt Gott ſchüldig ſey / 20Darumb / das kein Fleiſch durch des Geſetzes werck fur jm gerecht ſein mag. Denn durch das Geſetze kompt erkentnis der Sünde.
NV aber iſt on zuthun des Geſetzes / die Gerechtigkeit / die fur Gott gilt / offenbaret vnd bezeuget / durch das Geſetz vnd die Propheten. 22Ich ſage aber von ſolcher gerechtigkeit fur Gott / die da kompt durch den glauben an Jheſum Chriſt / zu allen vnd auff alle / die da gleuben.
23DEnn es iſt hie kein vnterſcheid / b Sie ſind allzumal Sünder / vnd mangeln des Rhumes / den ſie an Gott haben ſollen / 24Vnd werden on verdienſt gerecht aus ſeiner Gnade / durch die Erlöſung / ſo durch Chriſto Jheſu geſchehen iſt /25Welchen Gott hat furgeſtellet zu einem Gnadenſtuel / durch den glauben in ſeinem Blut / Da mit er die Gerechtigkeit / die fur jm gilt / darbiete / in dem / das er SVNDE VERGIBT / c welche bis an her blieben war / vnter göttlicher gedult / 26Auff das er zu dieſen zeiten darböte die Gerechtigkeit / die fur jm gilt / Auff das er allein Gerecht ſey / vnd gerecht mache den / der da iſt des glaubens an Jheſu.
a
(Herrlicher wird)
Dauid ſpricht Dir allein habe ich geſündigt vnd vbel fur dir gethan / Auff das du gerecht ſeieſt / in deinen worten / vnd vberwindeſt wenn du gerichtet wirſt etc. Das lautet / als ſolte man ſünde thun / auff das Gott gerecht ſey / wie hie S. Paulus auch anzeiget / Vnd iſt doch nicht alſo. Sondern wir ſollen die ſünde erkennen / die vns Gott ſchuld gibt / auff das er alſo in ſeinem Geſetze warhafftig vnd gerecht bekennet werde. Aber vber dieſem erkentnis zancken die Werckheiligen mit Gott vnd wollen jre werck nicht ſünde ſein laſſen / vnd mus alſo Gott jr Lügener vnd in ſeinen worten gerichtet ſein. So wil nu S. Paulus / Das nicht die ſünde Gott preiſen (Sonſt were es beſſer ſündigen denn gutes thun) ſondern der ſünden bekenntnis preiſet Gott vnd ſeine gnade. Alſo bleibt Gott warhafftig / vnd alle Menſchen lügenhafftig / die ſolches nicht bekennen wollen / vnd jr vnglaube macht Gottes glaube nicht zu nicht / Denn er gewinnet doch / vnd bleibet warhafftig.
b
Merck dis / da er ſaget (Sie ſind alle ſünder etc.) Iſt das Heubtſtück vnd der Mittelplatz dieſer Epiſt. vnd der gantzen Schrifft / nemlich / Das alles ſünde iſt / was nicht durch das blut Chriſti erlöſet / im glauben gerecht wird. Darumb faſſe dieſen Text wol / denn hie ligt darnider aller werck verdienſt vnd rhum / wie er ſelbſt hie ſaget / vnd bleibet allein lauter Gottes gnade vnd ehre.
WO bleibt nu der Rhum? Er iſt aus / Durch welch Geſetz? durch der werck geſetz? Nicht alſo / Sondern durch des glaubens geſetz. 28So halten wir es nu / Das der Menſch gerecht werde / on des Geſetzes werck / alleine durch den Glauben.29Oder iſt Gott alleine der Jüden Gott? Iſt er nicht auch der Heiden Gott? Ja freilich auch der Heiden Gott. 30Sintemal es iſt ein einiger Gott / der da gerecht machet die Beſchneitung aus dem glauben / vnd die Vorhaut durch den glauben. 31Wie? Heben wir denn das Geſetz auff / durch den glauben? Das ſey ferne / ſondern wir d richten das Geſetz auff.
c (Bis an her) Die ſünde kundte weder Geſetz noch kein gut werck wegnemen / Es muſte Chriſtus vnd die Vergebung thun.
d (Richten auff) Der Glaube erfüllet alle Geſetze / die werck erfüllen kein titel des Geſetzes.
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Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 |
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Röm Röm Rom |
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Der Prophet Jeſaja.Biblia Vulgata: |
Der Prophet Jesaja Das Buch Jesaja |
Jes Jes Jes Is |
Ezech. |
Der Prophet Heſekiel.Biblia Vulgata: |
Der Prophet Hesekiel (Ezechiel) Das Buch Ezechiel |
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LESUNG AUS DEN BRIEFEN DER APOSTEL UND PREDIGTTEXT
31. Oktober
EP
II
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