Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in vier Kapiteln
(nach der Zählung von 1545)
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel II | ||
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1,6 - 2,9 |
II. ZWEITE BOTSCHAFT:
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1 | 2,1-9 | |
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2,10-17 |
III. DRITTE BOTSCHAFT:
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2 | 2,10-12 | |
3 | 2,13-16 | Gegen die Entweihung des Bunds der Ehe und der Geringschätzung der Ehefrau |
4 | 2,17 |
🕮
Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
[154b]
VND nu / jr Prieſter / dis Gebot gilt euch. 2Wo jrs nicht höret / noch zu hertzen nemen werdet / das jr meinem Namen die Ehre gebt / ſpricht der HERR Zebaoth / So werde ich den Fluch vnter euch ſchicken / vnd ewr a Segen verfluchen / Ja verfluchen werde ich jn / weil jrs nicht wollet zu hertzen nemen. 3Sihe / Ich wil ſchelten euch ſampt dem Samen / vnd den Kot b ewer Feirtagen euch ins angeſicht werffen / vnd ſol an euch kleben bleiben.
a
(Segen)
Ewr Gut vnd alle Habe / da mit ich euch geſegnet vnd begabt hatte.
b
(Kot)
Das Prieſterthum wie er hie drewet / hat er von jnen genomen / vnd die hefen oder kot davon gelaſſen / das ſie nu nichts gelten.
[154b | 155a]
Máleacĥi. C. II.
CLV.
4SO werdet jr denn erfaren / das ich ſolch Gebot zu euch geſand habe / das es mein Bund ſein ſolte mit Leui / ſpricht der HERR Zebaoth. 5Denn mein Bund war mit jm zum Leben vnd Friede / vnd ich gab jm die furcht / das er mich fürchtet / vnd meinen Namen ſchewete. 6Das Geſetz der warheit war in ſeinem Munde / vnd war kein böſes in ſeinen Lippen funden / Er wandelte fur mir friedſam vnd auffrichtig / vnd bekeret viele von ſunden. 7Denn des Prieſters lippen / ſollen die Lere bewaren / Das man aus ſeinem munde das Geſetze ſuche / Denn er iſt ein Engel des HERRN Zebaoth.
8IR aber ſeid von dem wege abgetretten / vnd ergert viel im Geſetze / vnd habt den bund Leui verbrochen / ſpricht der HERR Zebaoth. 9Darumb hab ich auch euch gemacht / das jr veracht vnd vnwerd ſeid fur dem gantzen Volck weil jr meine wege nicht haltet / vnd ſehet Perſonen an im Geſetze.
2,10-17
10Denn haben wir nicht alle einen Vater? Hat vns nicht ein Gott geſchaffen? Warumb verachten wir denn einer den andern / vnd entheiligen den Bund / mit vnſern Vetern gemacht? 11Denn Juda iſt ein Verechter worden / vnd in Iſrael vnd zu Jeruſalem geſchehen Grewel / Denn Juda entheiliget die Heiligkeit des HERRn die er lieb hat / vnd bulet mit eines frembden Gottes tochter. 12Aber der HERR wird den / ſo ſolchs thut / ausrotten / aus der hütten Jacob / beide Meiſter vnd Schüler / ſampt dem / der dem HERRN Zebaoth Speisopffer bringet.
WEiter thut jr auch das / Das fur dem Altar des HERRN eitel threnen vnd weinen vnd ſeufftzen iſt / Das ich nicht mehr mag das Speisopffer anſehen / noch etwas angeneme / von ewern Henden empfahen. 14Vnd ſo ſprecht jr / Warumb das? Darumb / das der HERR zwiſchen dir vnd dem Weib deiner Jugent gezeuget hat / die du verachteſt / So ſie doch deine Geſellin / vnd ein weib deines Bunds iſt.
(Das ſagen wir auff deudſch)
Darumb / das du dein liebes Weib verachteſt / die dir der HERR zu geordnet hat / vnd deine Geſellin iſt / der du dich verpflicht haſt.
15ALſo thet der a Einige nicht / vnd war doch eines groſſen Geiſts / Was thet aber der Einige? Er ſuchte den Samen von Gott (verheiſſen) Darumb / ſo ſehet euch fur / fur ewrem Geiſt / vnd verachte keiner das Weib ſeiner jugent. 16Wer jr aber gram iſt / der laſſe ſie faren / ſpricht der HERR der Gott Iſrael / vnd gebe jr ein Decke des freuels von ſeinem b Kleide / ſpricht der HERR Zebaoth. Darumb / ſo ſehet euch fur / fur ewrem Geiſt / vnd verachtet ſie nicht.
a
(Einige)
Abraham iſt der Einig / wie jn auch Jeſaias nennet / denn von jm alle Jüden komen. Derſelbige nam ein ander Weib / nicht aus furwitz wie jr thut / ſondern das er Gotte Kinder zeugete.
IR machet den HERRN vnwillig / durch ewer reden / So ſprecht jr / Womit machen wir jn vnwillig? Damit / das jr ſprecht / Wer böſes thut / der gefelt dem HERRN / vnd er hat luſt zu den ſelbigen / Oder wo iſt der Gott / der da ſtraffe?
b
(Kleide)
Weil ſie vor dir geſchmecht / iſts billich / das ſie von dir zu ehren gekleidet werde / als die dein Weib geweſt iſt / vnd nicht ſo ſchendlich jns elende verſtoſſen werde.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Mal. | Der Prophet Maleachi.Biblia Vulgata: | Der Prophet Maleachi Das Buch Maleachi | Mal Mal Mal |
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M
Luther widmet den Prophetenbüchern eine umfangreiche Vorrede. Diese Bücher seien reich an Predigten und Beispielen für christliches Leben, und sie weissagen die Ankunft Christi.