Das erste Buch der Könige

Kapitel XVIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch der Könige

 

C. XVIII.

 

1Kon 18,1-46

 

Der Text in 22 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XVIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XVIII.

 

 

1Kon 14,1 -

2Kon 1,18

 

 

V. DIE GESCHICHTE DER GETRENNTEN REICHE

 

 

 

16,29 - 22,40

 

V.11 König Ahab von Israel und der Prophet Elia
(874 bis 853 v. Chr.)

 

 

 

17,1 - 18,46

 

V.11.2 Die große Dürre

 

1

18,1-2

→Gott kündigt das Ende der Dürre an

2

18,3-15

→Die Begegnung zwischen Elia und dem Hofmeister Obadja

3

18,16-20

→Elia legt Ahab den Baalskult zu Last

4

18,21-29

→Das Gottesurteil auf dem Berg Karmel

5

18,30-39

→Elia bereitet sein Brandopfer zu

B1

→ABBILDUNG:

 

Das Gottesurteil auf dem Berg Karmel

6

18,40

→Elia tötet die Propheten des Baalskultes

7

18,41-46

→Das Ende der Dürre

 

 

1Kon 18,21-40%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
von den Kònigen.

 

 

 

 

[198b]

 

 

XVIII.

 

 

 

 

[198b | 199a]

 

 

Koniǵen․     C. XVIII

Elia.

CXCIX.

 

 

 

Gott kündigt das Ende der Dürre an

 

VND vber eine lange zeit / kam das wort des HER­RN zu Elia im drit­ten jar / vnd ſprach / Gehe hin vnd zei­ge dich Ahab / das ich re­gen laſſe auff Er­den. 2Vnd Elia gieng hin das er ſich Ahab zei­ge­te / Es war aber eine groſ­ſe Tew­rung zu Sa­ma­ria.

 

Thew-

rung zu Elia zeiten.

 

 

Die Begegnung zwischen Elia und dem Hofmeister Obadja

 

VND Ahab rieff ObadJa ſei­nem Hofmeiſter (ObadJa aber furchte den HER­RN ſeer / 4Denn da Iſebel die Propheten des HER­RN ausrottet / nam ObadJa hundert Propheten / vnd verſteckt ſie in der Hölen / hie funff­zig / vnd da funff­zig / vnd verſorget ſie mit brot vnd waſ­ſer) 5So ſprach nu Ahab zu ObadJa / Zeuch durchs Land zu allen Waſ­ſer­brun­nen vnd Bechen / ob wir möchten hew finden / vnd die Roſs vnd Meuler erhalten / das nicht das Vieh alles vmbkome. 6Vnd ſie teileten ſich ins Land / das ſie es durchzogen / Ahab zoch allein auff einen weg / vnd ObadJa auch allein den andern weg.

 

Iſebel töd­tet

die Propheten.

 

DA nu ObadJa auff dem wege war / Sihe / da begegenet jm Elia / Vnd da er jn kennet / fiel er auff ſein andlitz / vnd ſprach / Biſtu nicht mein Herr Elia? 8Er ſprach / Ja. Gehe hin vnd ſa­ge deinem Herrn / Sihe / Elia iſt hie. 9Er aber ſprach / Was hab ich ge­ſün­di­get / das du deinen Knecht wilt in die hende Ahab geben / das er mich tödte? 10So war der HERR dein Gott lebt / Es iſt kein Volck noch Königreich da hin mein Herr nicht ge­ſand hat / dich zu ſu­chen / Vnd wenn ſie ſpra­chen / Er iſt nicht hie / Nam er einen Eid von dem Königreich vnd Volck / das man dich nicht funden het­te.

 

11VND du ſprichſt nu / Gehe hin / ſa­ge deinem Herrn / Sihe / Elia iſt hie. 12Wenn ich nu hin gienge von dir / ſo würde dich der Geiſt des HER­RN wegnemen / weis nicht wo hin / vnd ich denn keme vnd ſa­gets Ahab an / vnd fünde dich nicht / ſo er­wür­ge­te er mich. Aber dein Knecht fürcht den HER­RN von ſei­ner jugent auff. 13Iſts meinem Herrn nicht angeſagt / was ich ge­than habe / da Iſebel die Propheten des HER­RN erwürget? Das ich der Propheten des HER­RN hundert verſteckt / hie funff­zig vnd da funff­zig / in der Höle / vnd verſorget ſie mit brot vnd waſ­ſer? 14Vnd du ſprichſt / Nu gehe hin / ſa­ge deinem Herrn / Elia iſt hie / das er mich erwürge. 15Elia ſprach / So war der HERR Ze­ba­oth lebet / fur dem ich ſtehe / Ich wil mich jm heute zeigen.

 

 

Elia legt Ahab den Baalskult zu Last

 

DA gieng ObadJa hin Ahab entgegen / vnd ſagts jm an / Vnd Ahab gieng hin Elia ent­ge­gen. 17Vnd da Ahab Elia ſa­he / ſprach Ahab zu jm / Biſtu der Iſ­ra­el ver­wir­ret? 18Er aber ſprach / Ich verwirre Iſ­ra­el nicht / Son­dern du vnd deins vaters Haus / da mit / das jr des HER­RN Gebot ver­laſ­ſen habt / vnd wandelt Baalim nach. 19Wolan / So ſende nu hin / vnd verſamle zu mir das gantze Iſ­ra­el auff den berg Carmel / vnd die vier hundert vnd funff­zig Pro­phe­ten Baal / Auch die vier hundert Pro­phe­ten des Hayns / die vom tiſch Iſebel eſſen. 20Al­ſo ſand­te Ahab hin vn­ter alle kin­der Iſ­ra­el / vnd verſamlet die Pro­phe­ten auff dem berg Carmel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Propheten

Baal vnd des Hayns.

 

 

Das Gottesurteil auf dem Berg Karmel

 

DA trat Elia zu allem volck / vnd ſprach / Wie lange hincket jr auff beiden ſeiten? Iſt der HERR Gott / ſo wandelt jm nach / Iſts aber Baal / ſo wan­delt jm nach / Vnd das Volck ant­wor­tet jm nichts. 22Da ſprach Elia zum volck / Ich bin allein vberblieben ein Prophet des HER­RN / Aber der Pro­phe­ten Baal ſind vier hundert vnd funff­zig man. 23So gebt vns nu zween Farren / vnd laſſt ſie er­we­len einen Farren / vnd jn zuſtücken vnd auffs holtz legen / vnd kein fewr dran legen / So wil ich den andern Farren ne­men / vnd auffs holtz legen / vnd auch kein fewr dran legen. 24So ruffet jr an den namen ewrs Gottes / vnd ich wil den Namen des HER­RN anruffen / Welcher Gott nu mit fewr antworten wird / der ſey Gott. Vnd das gantze volck ant­wor­tet / vnd ſprach / Das iſt recht.

 

25VND Elia ſprach zu den Propheten Baal / Erwelet jr einen Farren / vnd

 

 

 

 

[199a | 199b]

 

 

I. Bucĥ vón den    C․ XVIII

Elia.

 

 

 

→Gen. 32.

macht am erſten / Denn ewr iſt viel / vnd ruffet ewrs Gottes namen an / vnd legt kein fewr dran. 26Vnd ſie namen den Farren / den er jnen gab / vnd richten zu / vnd rieffen an den namen Baal / von morgen an bis an den mittag / vnd ſpra­chen / Baal erhöre vns. Aber es war da kein ſtim­me noch antwort / Vnd ſie a hincketen vmb den Altar den ſie gemacht hatten. 27Da es nu mittag ward / ſpottet jr Elia / vnd ſprach / Rufft laut / denn er iſt ein Gott / Er tichtet oder hat zu ſchaffen / oder iſt vber feld / oder ſchlefft vieleicht / das er auff­wa­che. 28Vnd ſie rieffen laut / vnd ritzeten ſich mit Meſſern vnd Pfrümen / nach jrer weiſe / bis das jr blut her nach gieng. 29Da aber der mittag vergangen war / weiſſagten ſie / bis das man das Speis­op­f­fer thun ſolt / vnd war da keine ſtim­me / noch antwort / noch Auffmercker.

 

Elia bereitet sein Brandopfer zu

DA ſprach Elia zu allem volck / Kompt her alles volck zu mir / Vnd da alles Volck zu jm trat / heilet er den Altar des HER­RN der zu­bro­chen war. 31Vnd nam zwelff Stei­ne / nach der zal der Stemme der kin­der Jacob (zu wel­chem das wort des HER­RN redet / vnd ſprach / Du ſolt Iſ­ra­el heiſ­ſen) 32vnd baw­et von den ſteinen einen Altar im Namen des HER­RN / Vnd macht vmb den Altar her eine gruben / zwey Kornmas weit. 33Vnd richtet das holtz zu / vnd zuſtücket den Farren / vnd legt jn auffs holtz. 34Vnd ſprach / Holet vier Cad waſ­ſer vol / vnd gieſſet es auff das Brand­op­f­fer vnd auffs holtz. Vnd ſprach / Thuts noch ein mal / Vnd ſie the­tens noch ein mal. Vnd er ſprach / Thuts zum dritten mal / Vnd ſie the­tens zum dritten mal / 35Vnd das Waſ­ſer lieff vmb den Altar her / vnd die grube ward auch vol waſ­ſers.

a

(Hincketen)

Die falſchen Hei­li­gen wenn ſie an­dech­tig ſein wöl­len / wer­ffen ſie den Kopff zu bei­den ſei­ten / wie eine Gans ge­het / das es ſchei­net / wie ein Hin­cken­der zu bei­den ſei­ten hin vnd her wa­ckelt. Da her auch das Paſſah kompt / Exo. 12. Da Gott in Egyp­ten durch­gieng vnd hin­cket / das er ſchlug tod zu bei­den ſei­ten hie vnd da / wie ein trun­cken man ge­het. Sic ſu­pra / Vt quid clau­di­ca­tis in duas par­tes? Sig­ni­fi­cat im­pios eſſe va­gos et dupli­ces ani­mo / ni­hil cer­ti ha­be­re / Eph. 4. In­de etiam ſal­ta­re di­cun­tur ta­les / quia mo­tu ca­pi­tum ſi­mi­les ſunt ſal­tan­ti­bus et vere ca­pi­ti­bus ſal­tant.

→*1)

 

 

Das Gottesurteil auf dem Berg Karmel

 

 

Abbildung 1

 

 

36VND da die zeit war Speis­op­f­fer zu opffern / trat Elia der Prophet erzu / vnd ſprach / HERR Gott Ab­ra­ham / Iſaac vnd Iſ­ra­el / Las heute kund wer­den / das du Gott in Iſ­ra­el biſt / vnd ich dein Knecht / vnd das ich ſolchs alles nach deinem wort ge­than habe. 37Erhöre mich HERR / erhöre mich / Das dis Volck wiſ­ſe / das du HERR Gott biſt / das du jr hertz dar­nach bekereſt. 38Da fiel das fewr des HER­RN erab / vnd fraſs / Brand­op­f­fer / holtz / ſtein vnd erden / vnd lecket das waſ­ſer auff jn der gruben. 39Da das alles Volck ſa­he / fiel es auff ſein angeſicht / vnd ſpra­chen / Der HERR iſt Gott / Der HERR iſt Gott.

 

 

Elia tötet die Propheten des Baalskultes

 

ELia aber ſprach zu jnen / Greifft die Pro­phe­ten Baal / das jr keiner entrinne /

 

 

 

 

[199b | 200a]

 

 

Koniǵen․     C․ XVIIIXIX

Eliá

ſchlachtet die Propheten Baal.

CC.

 

 

Vnd ſie griffen ſie. Vnd Elia füret ſie hin ab an den bach Kiſon / vnd ſchlachtet ſie da­ſelbs.

 

 

Das Ende der Dürre

 

VND Elia ſprach zu Ahab / Zeuch hin auff / iſs vnd trinck / denn es rauſſchet als wolts ſeer regen. 42Vnd da Ahab hin auff zoch zu eſſen vnd zu trin­cken / gieng Elia auff des Carmels ſpitzen / vnd bücket ſich zur erden / vnd thet ſein Heubt zwiſſchen ſei­ne knie. 43Vnd ſprach zu ſei­nem Knaben / Gehe hin auff / vnd ſchaw­e zum Meer zu. Er gieng hin auff vnd ſchaw­et / vnd ſprach Es iſt nichts da. Er ſprach / Gehe wi­der hin ſieben mal. 44Vnd im ſie­ben­den mal ſprach er / Sihe / Es ge­het eine kleine Wol­cke auff aus dem Meer / wie eins Mans hand. Er ſprach / Gehe hin auff vnd ſa­ge Ahab / Span an / vnd fahre hin ab / das dich der Regen nicht ergreiffe. 45Vnd ehe man zuſahe / ward der Hi­mel ſchwartz von wolcken vnd wind / vnd kam ein groſ­ſer regen / Ahab aber fuhr vnd zoch gen Jeſreel. 46Vnd die hand des HER­RN kam vber Elia / vnd er gürtet ſei­ne Lenden vnd lieff fur Ahab hin / bis er kam gen Jeſreel.

 

 

 

 

1) lat: Sic supra / Vt quid claudicatis in duas partes? Significat impios esse vagos et duplices animo / nihil certi habere / Eph. 4. Inde etiam saltare dicuntur tales / quia motu capitum similes sunt saltantibus et vere capitibus saltant.

dt.: »Wie oben: Warum hinken sie nach beiden Seiten? Es bedeutet frevelhaft sein, wankelmütig und verschlagen im Geist, nichts zu haben, was sicher ist (Eph 4). Zudem bewegen sie sich derartig / weil sie mit der Bewegung der Köpfe Tänzern ähnlich sind und sie wirklich mit den Köpfen tanzen.«

Luther wendet sich gegen Rituale in der religiösen Praxis, die durch besondere Körperbewegungen in Form von zyklischen Tänzen, Körperbiegungen, regelmäßigem Kopfnicken usw. Ausdruck finden. Dies alles dient dazu, die Betenden in eine Art Trance zu versetzen, wodurch die Wirksamkeit des Gebets erreicht wer­den solle. Das zeige, dass sie einen zwiespältigen (doppelten) und frevelhaften Geist besitzen, der nichts anderes hat, als an solchen Ritualen festzuhalten gemäß Eph 4: in der Eitelkeit ihres Sinnes, mit verfinstertem Verstand, entfremdet von dem Leben, das aus Gott ist.

 

 

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Holzschnitt im 1. Buch der Könige, Kapitel XVIII.

»Das Gottesurteil auf dem Berg Karmel«

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Die Bildsprechung finden Sie in diesem Artikel:

Bild zu 1Kon 18
Die Holzschnitte der Bibel

→»Das Gottesurteil« (1Kon 18)

Das Bild in 1Kon 18, zeigt die Er­eig­nis­se beim Got­tes­ur­teil auf dem Berg Kar­mel, zu dem der Pro­phet Elia die Baals­pro­phe­ten Kö­nig Ahabs her­aus­ge­for­dert hat­te. Der Gott Is­ra­els ent­zün­det das Brand­op­fer.

 

 

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1. Mose

Gen

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Sabrina

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