Der Prophet Zefanja

Kapitel III.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Zefanja

 

C. III.

 

Zef 3,1-20

 

Der Text in drei Kapiteln

 

Gliederung Kapitel III.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel III.

 

 

2 - 3

 

II. GERICHT UND RETTUNG

 

1

3,1-8

→Ge­richt über Jerusalem

2

3,9-20

→Das kommende Heil

 

  Ende des Propheten ZephanJa.

 

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

Zef 3,3-4%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Próphet ZephánJá.

 

 

 

 

[146a]

 

 

III.

 

 

Ge­richt über Jerusalem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

g

Sicut Papa, Tu es Petrus etc.

→*1)

WEH der ſcheus­lichen / vn­fle­ti­gen / ty­ran­ni­ſchen / Stad / 2Sie wil nicht ge­hor­chen / noch ſich züch­ti­gen laſ­ſen / Sie wil auff den HER­RN nicht traw­en / noch ſich zu jrem Gott hal­ten. 3Ire Für­ſten ſind vn­ter jnen brül­len­de Le­wen / vnd jre Rich­ter Wol­ffe am abend / die nichts laſ­ſen / bis auff den mor­gen vber­blei­ben. 4Ire Pro­phe­ten ſind leicht­fer­tig vnd ver­ech­ter / Ire Prie­ſter ent­wei­hen das Hei­lig­thum / vnd g deu­ten das Ge­ſetz fre­ue­lich.

 

(Stad)

Das iſt Je­ru­ſa­lem ſelbs / Denn wo Got­tes wort am mei­ſten ge­pre­digt wird / da wirds am mei­ſten ver­acht.

 

(Hei­lig­thum)

Got­tes wort das da hei­lig iſt.

 

5ABer der HERR der vn­ter jnen iſt / leret wol recht / vnd thut kein arges / Er leſſt alle morgen ſei­ne Rechte öffentlich leren / vnd leſſt nicht abe / Aber die bö­ſen Leu­te wollen ſich nicht ſchemen lernen. 6Dar­umb wil ich die­ſe Leu­te ausrotten / jre Schlöſſer ver­wü­ſten vnd jre Gaſſen ſo lere machen / das niemand drauff gehen ſol / Ire Stedte ſollen zerſtöret wer­den / das niemand mehr da wone.

 

ICH lies dir ſa­gen / Mich ſoltu fürchten / vnd dich laſ­ſen züchtigen / So würde jre Wonung nicht ausgerottet / vnd der keines ko­men / damit ich ſie heim­ſu­chen wer­de / Aber ſie ſind vleiſſig al­ler­ley bos­heit zu vben. 8Dar­umb (ſpricht der HERR) müſſet jr wi­der­umb mein auch harren / Bis ich mich auffmache / zu ſei­ner zeit / Da ich auch rechten wer­de / vnd die Hei­den ver­ſam­len / vnd die Königreiche zu hauffe bringen / mei­nen zorn vber ſie zu ſchütten / ja allen zorn meines grimmes / Denn alle welt ſol durch meines eiuers Fewr verzehret wer­den.

 

 

Das kommende Heil

 

ALs denn wil ich den Völ­ck­ern anders predigen laſ­ſen mit freundlichen Lippen / Das ſie alle ſollen des HER­RN Namen anruffen vnd jm dienen eintrechtiglich. 10Man wird mir meine Anbeter / nem­lich / die zer­ſtrew­eten von jenſeid dem Waſ­ſer im Morenlande / her bringen zum Ge­ſchenck.

 

(Lippen)

Das iſt das Euan­ge­li­um von der Gna­de Got­tes in al­ler Welt zu pre­di­gen / welchs vns er­lö­ſet von vn­ſer ſün­de.

Jere. 7.

11ZVR ſel­bi­gen zeit / wir­ſtu dich nicht mehr ſchemen / alles deines Thuns / damit du wi­der mich vbertretten haſt / Denn / Ich wil die ſtol­tzen Heiligen von dir thun / Das du nicht mehr ſolt dich erheben / vmb meines heiligen Berges willen. 12Ich wil in dir laſ­ſen vberbleibrn ein arm / gering Volck / die wer­den auff des HER­RN Namen trawen. 13Die vbrigen in Iſ­ra­el wer­den kein bö­ſes thun / noch falſch reden / vnd man wird in jrem mun­de kein betriegliche Zungen finden / Son­dern ſie ſollen weiden vnd rugen / on alle furcht.

 

 

(Stoltzen)

Die ſich rhü­me­ten vnd ver­lieſ­ſen auff den Tem­pel / Opff­er / Ve­ter vnd an­der hei­li­ge Werck Rom. 9. Vnd nicht auff lau­ter Gnad.

→*2)

 

14JAuchze du toch­ter Zion / ruffe Iſ­ra­el / frewe dich / vnd ſey frö­lich von gantzem her­tzen / du toch­ter / Je­ru­ſa­lem. 15Denn der HERR hat deine a ſtraf­fe weggenomen / vnd deine Feinde abgewendet. Der HERR / der König Iſ­ra­el iſt bey dir / das du dich fur keinem vnglück mehr fürchten darffeſt.

a

(Straffe)

Er wil nicht mehr zür­nen / ſon­dern es ſol ei­tel ver­ge­bung ſein / Vnd die fein­de heiſſt er Ge­ſetz vnd bö­ſe Ge­wiſ­ſen.

 

16ZVR ſel­bi­gen zeit wird man ſprechen zu Je­ru­ſa­lem / Fürcht dich nicht / vnd zu Zion / Las deine hende nicht laſs wer­den. 17Denn der HERR dein Gott iſt bey dir / ein ſtar­cker Heiland / Er wird ſich vber dich frewen / vnd dir freundlich ſein / vnd b vergeben / vnd wird vber dir mit ſchal frö­lich ſein.

 

 

 

b

(Vergeben)

Nicht ſtraf­fen / noch die Sün­de zu re­chen / ſon­dern zu de­cken vnd ver­geſ­ſen.

 

18DIe / ſo durch Satzungen geengſtet waren / wil ich wegſchaffen / das ſie von dir ko­men / welche c Satzungen jre Laſt waren / dauon ſie Schmach hatten. 19Sihe / ich wils mit allen denen ausmachen / zur ſel­bi­gen zeit / die dich beleidigen / Vnd wil der Hinckenden helf­fen / vnd die Verſtoſſene ſamlen / vnd wil ſie zu lob vnd ehren machen in allen Landen / darin man ſie verachtet. 20Zur ſel­bi­gen

 

 

c

(Satzungen)

Die das Ge­ſe­tze auff werck drin­gen / vnd nicht auf Gna­de / Da doch das Ge­ſe­tze ſelbſt auff drin­get / Galat. 3.

 

 

 

 

[146a | 146b]

 

 

Der Próphet    C. III.

 

 

zeit / wil ich euch herein bringen / vnd euch zur ſel­bi­gen zeit ver­ſam­len / Denn ich wil euch zu lob

vnd ehre machen vn­ter allen Völ­ck­ern auff Erden /
wenn ich ewr Gefengnis wenden wer­de /
fur ew­ern augen /
ſpricht der HERR⁂

 

 

Ende des Propheten ZephanJa.

 

 

 

 

1) lat.: Sicut Papa, Tu es Petrus etc.

dt.: »Wie der Papst: Du bist Petrus, usw.«

Luther merkt an, dass die römisch-katholische Kirche die Schrift (in Zef 3,4: »das Gesetz«) frevelhaft auslege, wie sie beispielsweise den Spruch Jesu »Du bist Petrus« (→Mt 16,18) allein auf den Papst beziehe und ihn damit gleichsam zur einzigen und wahren Person Petrus erkläre.

Luther erklärt sein Verständnis in der Anmerkung zu Mt 16,18:

»alle Chriſt­en ſind Petri / vmb der bekent­nis willen / die hie Petrus thut / Welche iſt der Fels / da­rauff Petrus vnd alle Petri ge­bawet ſind. Gemein iſt die be­kent­nis / al­ſo auch der name.«

Luther sieht nicht allein den Papst, sondern jeden einzelnen Christen als »Fels , auf den Jesus seine Gemeinde baut« aufgrund des Bekenntnisses. Wie das Bekenntnis nicht an eine Perosn gebunden ist, sondern Allgemeingut der Christen ist, so sei auch der Name Petrus nicht an eine Person gebunden, sondern Besitz eines jeden bekennenden Christen.

 

 

2) Druckfehler: vberbleibrn; Korrektur: vber­blei­ben

 

 

 
 

 

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Zef

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Gal

Gal

Gal

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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