Dr. Martin Luther

Vorrede auf die Stücke Esther und Daniel

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Apokryphen

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Stücke in
Esther und Daniel

Dr. Martin Luthers Vorrede

 

 
Auswahl: Stücke zu Esther und Daniel

 

 

 

 

 

 

D. Mart. Luth.

 

 

 

 

[237b]

 

Vorrede auf die Stücke Eſther
vnd Daniel.

 

 

 

HIe folgen etliche Stücke:

ſo wir im Propheten Da­ni­el vnd im buch Eſther nicht ha­ben wöl­len ver­deud­ſchen / Denn wir haben ſolche Korn­blu­men (weil ſie im Ebre­i­ſchen / Daniel vnd Eſther nicht ſtehen) ausgeraufft / Vnd doch / das ſie nicht verdörben / hie in ſon­der­liche Würtzgertlin oder Bete geſetzt / weil dennoch viel guts / vnd ſon­der­lich der Lobgeſang / Benedicite drinnen funden wird.

 

ABer der text Suſanna / des Bel / Abacuc / vnd Drachens / ſi­het auch ſchönen geiſtlichen Getichten gleich / wie Judith vnd Tobias / Denn die namen lauten auch dazu. Als Suſanna / heiſſt eine Roſen / Das iſt / ein ſchön from Land vnd Volck / oder Armer Hauf­fe vn­ter den Dörnern. Daniel / heiſt ein Richter / vnd ſo fort an. Iſt alles leichtlich zu deuten auff eine Policey / Oeconomey oder fromen Hauf­fen der Gleubigen / es ſey vmb die Geſchicht wie es kan.

 

 

 

 

Suſanna.

 

 

Daniel.

 

 

❦❧

 

 

 

Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel

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Hintergründig

Wissenswertes

Die Apokryphen des Alten Testaments

Eine apokryphe Schrift

Die sogenannten apokryphen Text­stü­cke sind nicht in der he­brä­isch-ara­mä­i­schen Bi­bel ent­hal­ten, al­ler­dings in der grie­chi­schen Sep­tu­a­gin­ta und in der la­tei­ni­schen Vul­ga­ta.

Martin Luther, der sich am hebräischen Text orientierte, sah sie als Er­gän­zung der grie­chi­schen und la­tei­ni­schen Quel­len, und woll­te des­halb nicht völ­lig auf sie ver­zich­ten. Er hat diese Text­stü­cke da­her in ei­nem Ab­schnitt zu­sam­men­ge­fasst, den er »Apo­kry­phen« nann­te.

Das lateinische Wort »Apocrypha« (Plu­ral) be­zeich­net Schrif­ten, die nicht in den Ka­non (in die Samm­lung) der bi­b­li­schen Bü­cher auf­ge­nom­men, aber ihnen aus un­ter­schied­li­chen Grün­den sehr ähn­lich sind. Der Grund in Lu­thers Bi­bel ist schlicht das Vor­han­den­sein in den al­ten grie­chi­schen und la­tei­ni­schen Quel­len.

 

Die Einordnung des Textes innerhalb der Bibel

Die Lutherbibeln werden heute in zwei unterschiedlichen Ausgaben gedruckt. Einmal gibt es die gedruckte Bibel mit den Apokryphen, und einmal ohne Apokryphen.

Wenn Sie eine Lutherbibel kaufen möchten, sollten Sie daher darauf achten, dass die Apokryphen enthalten sind. Üblicherweise wer­den die Ausgaben mit Apokryphen ausdrücklich damit beworben. Bei Ausgaben ohne Apokryphen fehlt dazu meist jeder Hinweis. Augen auf beim Bibelkauf!

Die Kirchenordnung der evangelischen Kirchen sieht einige Texte aus den Apokryphen als Texte für die Predigt im Gottesdienst vor, wenn auch nur als Marginaltexte, also als Optionen und Angebote, auf die der Prediger bzw. die Gemeinde zurückgreifen kann. Sie können die Predigten, die darauf gründen, selbstverständlich nur dann nachvollziehen, wenn Sie die Texte ken­nen oder zuhause nachlesen können. Warum es überhaupt Ausgaben gibt, in denen die Apokryphen nicht abgedruckt sind, erscheint nicht zuletzt vor diesem Hintergrund unverständlich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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