Die Bergpredigt
Teil 4

Symbol Texte aus der Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Ausgewählte Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Die Bergpredigt

Evangelium des Matthäus
Kapitel 5,1 - 7,29

 

Der Text in fünf Teilen

Teil 4 von 5

Teil 4

Matthäus 6,16–34

Die Bergpredigt
 
 
 

 

Die Bergpredigt

Teil IV.

 

Euangelium
S. Mattheus

VI.

 

 

 

Die Rede über das Fasten und gegen die Scheinheiligkeit

Faſten.

WEnn jr faſtet / ſolt jr nicht ſawr ſe­hen / wie die Heuch­ler / Denn ſie verſtellen jre angeſicht / Auff das ſie fur den Leu­ten ſcheinen mit jrem faſten. Warlich ich ſage euch / ſie haben jren Lohn da hin. 17Wenn du aber faſteſt / ſo ſalbe dein heubt / vnd waſſche dein angeſicht / 18Auff das du nicht ſcheineſt fur den Leu­ten mit deinem faſten / Son­dern fur deinem Va­ter / welcher verborgen iſt / vnd dein Va­ter / der in das verborgen ſi­het / wird dirs vergelten öffentlich.

 

 

Eine Warnung vor Habsucht und Gier
Der wahre Schatz

|| → Lk 12,33-34

Luc. 12.

Schetze

ſamlen.

IR ſolt euch nicht Schetze ſamlen auff Erden / Da ſie die Motten vnd der Roſt freſſen / vnd da die Diebe nach graben vnd ſtelen. 20Samlet euch aber Schetze im Hi­mel / da ſie weder motten noch roſt freſſen / vnd da die Diebe nicht nach graben / noch ſtelen / 21Denn wo ew­er Schatz iſt / da iſt auch ew­er Hertz.

 

 

Die Rede über das Auge, das Licht des Leibes

|| → Lk 11,34-36

Luc.11.

22DAS Auge iſt des leibs Liecht. Wenn dein auge ein­fel­tig iſt / ſo wird dein gan­tzer Leib liecht ſein. 23Wenn aber dein Au­ge ein Schalck iſt / ſo wird dein gan­tzer Leib fin­ſter ſein. Wenn aber das liecht / das in dir iſt / fin­ſter­nis iſt / Wie gros wird denn die fin­ſter­nis ſel­ber ſein?

 

 

Die Rede über Gott und das Geld

|| → Lk 16,13

Luc.16.

NIemand kan zweien herrn dienen / Ent­we­der er wird einen haſſen / vnd den andern lie­ben / Oder wird einem anhangen / vnd den andern verachten. Ir künd nicht Gott dienen / vnd dem Mammon.

 

 

Die Rede über Vertrauen auf Got­tes Fürsorge

→ Lk 12,22-31

 

 

 

 

 

 

 

 

Luc.12.

25Da­r­umb ſage ich euch / Sorget nicht fur ew­er Leben / was jr eſſen vnd trin­cken wer­det / Auch nicht fur ew­ren Leib / was jr anziehen wer­det. Iſt nicht das Leben mehr denn die Speiſe? vnd der Leib mehr denn die Kleidung? 26Sehet die Vogel vn­ter dem Hi­mel an / Sie ſeen nicht / ſie erndten nicht / ſie ſamlen nicht in die Schewnen / Vnd ew­er himliſcher Va­ter neeret ſie doch. Seid jr denn nicht viel mehr denn ſie? 27Wer iſt vn­ter euch / der ſei­ner Lenge eine elle zuſetzen müge / ob er gleich da­r­umb ſorget?

 

28VND warumb ſorget jr fur die Kleidung? Schawet die Lilien auff dem felde / wie ſie wachſen / Sie erbeiten nicht / auch ſpinnen ſie nicht. 29Ich ſage euch / Das auch Salomon in aller ſei­ner Herrligkeit nicht bekleidet ge­we­ſen iſt / als der ſel­bi­gen eins. 30So denn Gott das Gras auff dem felde al­ſo kleidet / das doch heute ſtehet / vnd morgen in den ofen geworffen wird / Solt er das nicht viel mehr euch thun / o jr Kleingleubigen?

 

31DArumb ſolt jr nicht ſorgen / vnd ſagen / Was wer­den wir eſſen? Was wer­den wir trin­cken? Wo mit wer­den wir vns kleiden? 32Nach ſolchem allen trachten die Hei­den / Denn ew­er himliſcher Va­ter weis / das jr des alles bedürfft. 33Trachtet am erſten nach dem reich Got­tes / vnd nach ſei­ner Gerechtigkeit / So wird euch ſol­ches alles zufallen.34Da­r­umb ſorget nicht fur den andern morgen / Denn der morgend tag wird fur das ſei­ne ſorgen. Es iſt gnug / das ein jg­li­cher tag ſein a eigen Plage habe.

 

 

 

 

 

 

a

(Eigen plage)

Das iſt / teg­li­che erbeit. Vnd wil / es ſey gnug / das wir teg­lich erbeiten / ſollen nicht weiter ſorgen.

 

 

 

 

 

Biblia 1545

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Biblia 1545

Namen und Abkürzungen biblischer Bücher

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Luce.
Luc.
Euangelium S. Lucas.

Biblia Vulgata:
Evangelium secundum Lucam

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Das Evangelium nach Lukas

Lukasevangelium

Lk

Lk

Lk

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text Mt 6,16-34 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

16: faſten

16: Heuchler

17: Heubt

23: Schalck

24: Mammon

27: Lenge

27: Elle

30: Kleingleubige

32: Heiden

34: jglicher

  

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
Weltkugel

Aus dem Wörterbuch

Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Mt 6,16-34

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

faſten

fasten (Verb)

Für eine bestimmte Zeit ganz oder teilweise auf Nahrung, Genussmittel und ggf. auf bestimmte Handlungen verzichten.

 

 

→ Mt 6,16-18

 

WEnn jr faſtet / ſolt jr nicht ſawr ſe­hen / wie die Heuch­ler / Denn ſie verſtellen jre angeſicht ...

 

Hintergrund der Erklärungen Jesu in Mt 6,16ff. sind die jüdischen Traditionen und die religiösen Gesetze seiner Zeit.

 

In der katholischen Kirche hatten sich für das Fasten Vorschriften entwickelt mit genauen Vorgaben, wer wann zum Fasten verpflichtet sei, wie es zu gestalten ist, welche Speisen und Getränke erlaubt sind und welche Ausnahmen es gibt. Damit verbunden war ein Verdienstlichkeitsprinzip: Fasten wird belohnt, der Verstoß gegen die Fastenvorschriften bestraft.

 

Die Reformation hat beides bekämpft, Gesetzlichkeit und Verdienstlichkeit, nicht aber das Fasten an sich. Luther versteht das Fasten als äußere Läuterung, als Korrektiv, das die Christen immer wieder zur Mäßigung einlädt.

 

So sind evangelische Christen durchaus angehalten, zu fasten, jedoch ist dies weder an bestimmte Feste oder Jahreszeiten gebunden, noch wird es kollektiv praktiziert.

 

Im Sinne von Mt 16,16-18 mag ein jeder im Stillen und Verborgenen fasten.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Heuchler

Heuchler, der

von →heucheln, heucheln (Verb)

 

Jemand, der ständig heuchelt, der et­was Besonderes vorgibt (Blender, Aufschneider), der so tut, als läge ein bestimmter Zustand vor (Simulant).

 

Heuchler
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
47 20 3 24

 

Auffälig häufig kommt das Wort im Buch Hiob vor (neunmal) und im Evangelium nach Matthäus (sechzehnmal).

 

 

→ Mt 6,2

 

Wenn du nu Al­mo­ſen gibſt / ſoltu nicht la­ſſen fur dir poſaunen / wie die Heuch­ler thun / in den Schu­len vnd auff den gaſſen / Auff das ſie von den Leu­ten gepreiſet wer­den /

 

Wenn du nun Almosen gibst, dann sollst Du es keinesfalls vor dir her Posaunen lassen, wie es die Heuchler tun, in den Schulen und auf den Straßen, damit sie von den Leu­ten gepriesen wer­den.

 

 

 

SK Version 06.04.2024  

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Heubt

Haupt, das

a) (gehobener Ausdruck für:) Kopf

 

b) von Menschen: die vorstehende Person (einer Grup­pe)

 

c) von Dingen: das wichtigste, das he­r­aus­ra­gen­de Ele­ment

 

 

Das Wort kommt in zahlreichen Zu­sam­men­set­zun­gen vor. So in der Luther­bi­bel von 1545 bei­spiels­wei­se:

 

Heuptborn (Hauptquelle)

Heubtbücher (Hauptbücher)

Heupthar (Kopfhaar)

Heuptkrafft (Hauptkraft)

Heubt­leu­te (Hauptmänner; Vorsteher)

Heubtman (Hauptmann)

Heubtmenner (Hauptmänner)

Heuptquelle (Hauptquelle)

Heubtſa­chen (Hauptsachen)

Heubtſchmuck (Kopfschmuck)

Heuptſchrifft (Hauptschrift)

Heubtſpruch (Haubtspruch)

Heuptſprüch (Hauptspruch)

Heubtſtad (Hauptstadt)

Heubtſtück (Hauptstück)

Heubt­ſum­ma (Gesamtsumme)

→Heubtwaſſer (Hauptstrom)

 

 

Der menschliche Kopf: →Rom 12,20

 

Wenn du das thuſt / ſo wir­ſtu few­ri­geKolen auff ſein Heubt ſamlen.

 

Wenn du das tust, dann wirst du glühende Kohlen auf seinem Kopf sammeln.

 

 

Übertragen: →Eph 1,22

 

Vnd hat alle ding vn­ter ſei­ne Füſſe ge­than / vnd hat In geſetzt zum Heubt der Gemeine

 

Und hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat Ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde

 

 

Von Dingen: →2Mos 26,23-24

 

23dazu zwey bret hinden an die zwo ecken der Wonung / 24das ein jglichs der beider ſich mit ſei­nem ortbret von vnten auff geſelle / vnd oben am heubt gleich zu­ſa­men kome mit einem klammer /

 

Dazu [mache] zwei Bretter hinten an die beiden Ecken des Zeltes, dass ein jedes der beiden sich mit seinem Eckbrett von unten zusammenfüge und oben am Kopfende zusammengeahlten wer­de mit einer Klammer.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Schalck

 

ſchalck

Schalk, der

heute: jemand, der ger­ne einen Spaß treibt.

 

Das Wort Schalk meint ursprünglich einen Diener, einen Knecht, einen Hörigen (im Gegensatz zum Herrn). Es entwickelte sich fort zur Bedeutung Mensch mit Knechtssinn, von knechtisch böser Art, arglistiger, ungetreuer Mensch. So wurde es zu Luthers Zeiten im Sprachgebrauch verwendet und verstanden.

 

 

→ Mt 6,22-23    (|| →Lk 11,34)

 

22DAS Auge iſt des leibs Liecht. Wenn dein auge ein­fel­tig iſt / ſo wird dein gan­tzer Leib liecht ſein. 23Wenn aber dein Au­ge ein Schalck iſt / ſo wird dein gan­tzer Leib fin­ſter ſein.

 

Luther benutzt dieses Bild eines Schalks, um das Auge als einen arglistigen Täuscher zu beschreiben: Seine Aufgabe sei es, Licht ins Dunkel zu bringen. Im übertragenen Sinn meint das: Die Wahrheit (im Licht) erkennen. Das Auge täuscht uns aber arglistig, in dem es nur das sieht, was es sehen will und so den Leib verführt, darauf entsprechend zu reagieren (beispielsweise mit Gier, Neid, Boshaftigkeit, Vorurteilen, usw.).

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Mammon

Mammon, der

griechisch: μαμωνᾷ (mamona)

lateinisch: mammona

 

Reichtum, Besitz, Habe

 

Dazu zählt vor allem Geld als Voraussetzung für Besitz und für die Erfüllung von luxuriösen Bedürfnissen.

 

Mammon
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
4* 0 0 4

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Daneben benutzt Luther das Wort noch mehrfach in seinen Vorreden und Anmerkungen.

 

 

→ Mt 6,24

 

Ir künd nicht Gott dienen / vnd dem Mammon.

 

Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

 

 

→ Lk 16,9

 

Vnd ich ſage euch auch / Machet euch Freunde mit dem vngerechten * Mammon / Auff das / wenn jr nu darbet / ſie euch auffnemen in die ewigen Hütten.

 

Und ich sage euch auch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.

 

 

→ Lk 16,11

 

So jr nu in dem vnrechten Mammon nicht trew ſeid / Wer wil euch das warhafftige vertrawen?

 

Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer wird euch das wahre Gut anvertrauen?

 

 

→ Lk 16,13

 

Ir könnet nicht Gott ſampt dem Mammon dienen.

 

Ihr könnt Gott und dem Mommon nicht gleichzeitig dienen.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Lenge

Länge, die

→ Mt 6,27

 

Wer iſt vn­ter euch / der ſei­ner Lenge eine elle zuſetzen müge

 

Gemeint ist hier die Lebenslänge (als Zeiteinheit), obwohl ihr die Elle als Längenmaß beigefügt wird.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Elle

Elle, die

Längeneinheit (bezogen auf den Unterarm), allgemein etwa 45cm bis 85cm, zeitlich und regional unterschiedlich bewertet.

 

Im Neuen Testament ist damit immer eine Länge von 45cm gemeint.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Kleingleubige

Kleingläubige, der

 

Kleingläubige, die (Pl.)

Kleingleubige
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
5* 0 0 5

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

von kleingläubig (Adjektiv)

 

ängstliche, zweifelnde Menschen, die nicht vertrauen können

 

 

→ Mt 6,30

 

So denn Gott das Gras auff dem felde al­ſo kleidet / das doch heute ſtehet / vnd morgen in den ofen geworffen wird / Solt er das nicht viel mehr euch thun / o jr Kleingleubigen?

 

Wenn denn Gott das Gras auf dem Feld auch kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, sollte er das nicht viel eher euch tun, ihr Kleingläubigen?

 

 

→ Mt 8,26

 

Da ſagt er zu jnen / Jr Kleingleubigen / Warumb ſeid jr ſo furchtſam?

 

Da sagte er zu ihnen: »Ihr Kleingläubigen! Warum seid ihr so furchtsam?«

 

 

→ Mt 14,31

 

Jheſus aber recket bald die Hand aus / vnd ergreiff jn / vnd ſprach zu jm / O du Kleingleubiger / warumb zweiuelteſtu?

 

Jesus aber streckte bald die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: »O du Kleingläubiger! Warum nur zweifelst du?«

 

 

→ Mt 16,8

 

Da das Jheſus vernam / ſprach er zu jnen / Jr Kleingleubigen / was bekümmert jr euch doch / das jr nicht habt Brot mit euch genomen?

 

Als Jesus das vernahm, sprach er zu ihnen: »Ihr Kleingläubigen! Warum bekümmert es euch, dass ihr kein Brot mitgenommen habt?«

 

 

→ Lk 12,28

 

SO denn das Gras / das heute auff dem felde ſtehet / vnd morgen in den ofen geworffen wird / Gott al­ſo kleidet / Wie viel mehr wird er euch kleiden / jr Kleingleubigen?

 

Wenn das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, von Gott gekleidet wird, um wieviel besser wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen!?

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Heiden

Heiden, die

 

Heide, der

Heiden
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
684 412 120 152

Im Alten Testament nur im Plural gebräuchlich.

 

(eigtl. Völker). Im religiösen Sinn sind Heiden Menschen, die nicht an Gott glauben bzw. angehörige fremder Religionen.

 

Gemeint sind (allumfassend) Völker mit fremden Religionen und fremden Gotteskulten aus der Sicht des Sprechenden in Abgrenzung zum Volk Gottes, die anderen bzw. fremden Völker.

 

 

→1Sam 8,5

 

vnd [ſie] ſpra­chen zu jm [d. i. Samuel] / Sihe / Du biſt alt wor­den / Vnd deine Söne wandeln nicht in deinen wegen / So ſetze nu einen König vber vns / der vns richte / wie alle Hei­den haben.

 

... und sie sprachen zu Samuel: »Schau, du bist alt ge­wor­den und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen. Setze daher einen König ein, der über uns Recht spreche, so, wie ihn alle anderen Völker haben!«

 

 

Im Neuen Testament verwendet Luther das Wort auch im Singular.

 

Unsere Übersetzung »Ungläubiger« trifft es nicht ganz: Gemeint ist in den Texten eigentlichen eine Person, die einem anderen Staat angehört und daher eine andere Religion ausübt. Der Begriff »Ausländer« würde allerdings in der heutigen Zeit noch weniger passen.

 

→ Mt 18,17

 

Höret er die Gemeine nicht / So halt jn als einen Heiden vnd Zölner.

 

Hört er nicht auf die Gemeinde, dann halte ihn für einen Ungläubigen und Zöllner.

 

 

→1Tim 5,8

 

So aber jemand die ſei­nen / ſon­der­lich ſei­ne Hausgenoſſen / nicht verſorget / der hat den glauben verleugnet / vnd iſt erger denn ein Heide.

 

Wenn aber jemand die Seinen, insbesondere seine Mitbewohner, nicht versorgt, dann hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

jglicher

 

jgliche

 

jglichs

jeglicher, jegliche, jegliches (Pronomen)

veraltet für: jeder, jede, jedes

 

→Jes 28,25

 

.. ſo ſtrewet er Wicken / vnd wirfft Kümel / vnd ſeet Weitzen vnd Gerſten / jglichs wo ers hin haben wil /

 

...so streut er Wicken und wirft Kümmel und sät Weizen und Gerste, jegliches [dahin], wo er es hin haben will.

 

 

 

SK Version 22.03.2024  

→Register

Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
Sabrina

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SK Version 04.04.2024