Der Brief des Paulus: An die Römer

Kapitel III.

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Die Lutherbibel von 1545

 

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Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Brief des Paulus:
An die Römer

 

C. III.

 

Rom 3,1-31

 
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mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch

 

Der Text in 16 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel III.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel III.

 

 

1,18 - 3,20

 

II. ALLE MENSCHEN SIND IN GLEICHER WEISE SCHULDIG

 

1

3,1-8

→Gott ist wahrhaftig und alle Menschen falsch

2

3,9-20

→Das Gesetz macht die schuldig, die unter dem Gesetz sind

 

 

3,21 - 4,25

 

III. DIE GERECHTIGKEIT GOTTES UND DER GLAUBE

 

3

3,21-26

→Gerechtigkeit vor Gott kommt durch den Glauben an Jesus Christus

4

3,27-31

→Alleine durch den Glauben

 

 

Rom 3,3-4%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

 

 

 

[336a]

 

 

 

III.

 

 

Gott ist wahrhaftig und alle Menschen falsch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Pſal. 116.

→Pſal. 51.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WAS haben denn die Jü­den vor­teils? Oder was nützet die Be­ſchnei­tung? 2Zwar faſt viel. Zum er­ſten / Inen iſt ver­traw­et / was Gott ge­redt hat. 3Das aber et­li­che nicht gleu­ben an daſſel­bi­ge / was ligt dar­an? Solt jrer vn­glau­be Got­tes glau­be auff­he­ben? 4Das ſey ferne. Es blei­be viel mehr al­ſo / Das Gott ſey war­haff­tig / Vnd alle Men­ſchen falſch. Wie ge­ſchrie­ben ſte­het / Auff das du ge­recht ſei­eſt in dei­nen wor­ten / vnd vber­win­deſt / wenn du ge­rich­tet wirſt.

5ISts aber al­ſo / das vn­ſer vn­ge­rech­tig­keit Got­tes ge­rech­tig­keit prei­ſet / was wollen wir ſa­gen? Iſt denn Gott auch vn­ge­recht / das er dar­über zür­net?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Falsch)

Gott helt gewis / Wer aber auff Men­ſchen tra­wet / der feilet.

 

 

 

 

[336a | 336b]

 

 

Die Epiſtel     C. III.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Pſal. 14.

 

 

 

 

→Pſal. 5.

→Pſal. 14.

→Pſal. 10.

Prou.1.

 

 

→Jeſa. 59.

→Pſal. 36.

(Ich rede al­ſo auff Men­ſchen weiſe) 6Das ſey ferne. Wie könd­te ſonſt Gott die welt rich­ten? 7Denn ſo die war­heit Got­tes durch meine Lü­gen / a herr­li­cher wird zu ſei­nem preis / War­umb ſolt ich denn noch als ein Sün­der ge­rich­tet wer­den? 8Vnd nicht viel mehr al­ſo thun (wie wir ge­le­ſtert wer­den / vnd wie et­li­che ſpre­chen / das wir ſa­gen ſollen) Laſſet vns vbel thun / auff das gu­tes dar­aus kome? Welcher ver­dam­nis iſt gantz recht.

 

Das Gesetz macht die schuldig, die unter dem Gesetz sind

WAs ſa­gen wir denn nu? Haben wir einen vor­teil? Gar keinen. Denn wir haben dro­ben be­wei­ſet / das beide Jü­den vnd Grie­chen alle vn­ter der ſünde ſind / 10Wie denn ge­ſchrie­ben ſte­het / Da iſt nicht der ge­recht ſey / auch nicht einer / 11da iſt nicht der ver­ſten­dig ſey / da iſt nicht / der nach Gott frage. 12Sie ſind alle ab­ge­wi­chen / vnd alle ſampt vn­tüch­tig wor­den / Da iſt nicht der gutes thu / auch nicht einer. 13Ir Schlund iſt ein offen grab / mit jren Zun­gen han­deln ſie trüg­lich / Ottern­gifft iſt vn­ter jren Lip­pen. 14Ir mund iſt vol flu­chens vnd bitter­keit / 15Ir füſſe ſind eilend blut zu­uer­gie­ſſen. 16In jren we­gen iſt eitel vn­fal vnd hertz­leid / 17vnd den weg des Frie­des wi­ſſen ſie nicht / 18Es iſt keine furcht Got­tes fur jren augen.

19WIr wi­ſſen aber das / was das Ge­ſetz ſa­get / das ſa­get es denen / die vn­ter dem Ge­ſetz ſind / Auff das aller Mund ver­ſtop­ffet wer­de / vnd alle welt Gott ſchül­dig ſey / 20Dar­umb / das kein Fleiſch durch des Ge­ſe­tzes werck fur jm ge­recht ſein mag. Denn durch das Ge­ſetze kompt er­kent­nis der Sünde.

 

III.

DIE GERECHTIGKEIT GOTTES UND DER GLAUBE

3,21 - 4,25

 

Gerechtigkeit vor Gott kommt durch den Glauben an Jesus Christus

NV aber iſt on zuthun des Ge­ſe­tzes / die Ge­rech­tig­keit / die fur Gott gilt / offenbaret vnd be­zeu­get / durch das Ge­ſetz vnd die Propheten. 22Ich ſa­ge aber von ſolcher gerechtigkeit fur Gott / die da kompt durch den glauben an Jhe­ſum Chriſt / zu allen vnd auff alle / die da gleuben.

23DEnn es iſt hie kein vn­ter­ſcheid / b Sie ſind all­zu­mal Sün­der / vnd man­geln des Rhumes / den ſie an Gott ha­ben ſollen / 24Vnd wer­den on ver­dienſt ge­recht aus ſei­ner Gna­de / durch die Er­lö­ſung / ſo durch Chri­ſto Jhe­ſu ge­ſche­hen iſt /25Wel­chen Gott hat fur­ge­ſtel­let zu ei­nem Gna­den­ſtuel / durch den glau­ben in ſei­nem Blut / Da mit er die Ge­rech­tig­keit / die fur jm gilt / dar­bie­te / in dem / das er SVN­DE VER­GIBT / c wel­che bis an her blie­ben war / vn­ter gött­li­cher ge­dult / 26Auff das er zu die­ſen zei­ten dar­bö­te die Ge­rech­tig­keit / die fur jm gilt / Auff das er allein Ge­recht ſey / vnd ge­recht ma­che den / der da iſt des glau­bens an Jhe­ſu.

 

a

(Herrlicher wird)

Dauid ſpricht Dir allein habe ich ge­ſün­digt vnd vbel fur dir ge­than / Auff das du ge­recht ſei­eſt / in dei­nen wor­ten / vnd vber­win­deſt wenn du ge­rich­tet wirſt etc. Das lau­tet / als ſol­te man ſün­de thun / auff das Gott ge­recht ſey / wie hie S. Pau­lus auch an­zeiget / Vnd iſt doch nicht al­ſo. Son­dern wir ſol­len die ſün­de er­ken­nen / die vns Gott ſchuld gibt / auff das er al­ſo in ſei­nem Ge­ſe­tze war­haff­tig vnd ge­recht be­ken­net wer­de. Aber vber die­ſem er­kent­nis zan­cken die Werck­hei­li­gen mit Gott vnd wol­len jre werck nicht ſün­de ſein laſ­ſen / vnd mus al­ſo Gott jr Lü­ge­ner vnd in ſei­nen wor­ten ge­rich­tet ſein. So wil nu S. Pau­lus / Das nicht die ſün­de Gott prei­ſen (Sonſt we­re es beſ­ſer ſün­di­gen denn gutes thun) ſon­dern der ſün­den be­kennt­nis prei­ſet Gott vnd ſei­ne gna­de. Al­ſo bleibt Gott war­haff­tig / vnd alle Men­ſchen lü­gen­haff­tig / die ſol­ches nicht be­ken­nen wol­len / vnd jr vn­glau­be macht Got­tes glau­be nicht zu nicht / Denn er ge­win­net doch / vnd blei­bet war­haff­tig.

 

b

Merck dis / da er ſa­get (Sie ſind al­le ſün­der etc.) Iſt das Heubt­ſtück vnd der Mit­tel­platz die­ſer Epiſt. vnd der gan­tzen Schrifft / nem­lich / Das al­les ſün­de iſt / was nicht dur­ch das blut Chri­ſti er­lö­ſet / im glau­ben ge­recht wird. Dar­umb fa­ſſe die­ſen Text wol / denn hie ligt dar­ni­der aller werck ver­dienſt vnd rhum / wie er ſelbſt hie ſa­get / vnd blei­bet al­lein lau­ter Got­tes gna­de vnd eh­re.

 

 

Alleine durch den Glauben

 

WO bleibt nu der Rhum? Er iſt aus / Durch welch Ge­ſetz? durch der werck geſetz? Nicht al­ſo / Son­dern durch des glau­bens ge­ſetz. 28So hal­ten wir es nu / Das der Menſch ge­recht wer­de / on des Ge­ſetzes werck / alleine durch den Glau­ben.29Oder iſt Gott alleine der Jü­den Gott? Iſt er nicht auch der Hei­den Gott? Ja frei­lich auch der Hei­den Gott. 30Sin­te­mal es iſt ein ei­ni­ger Gott / der da ge­recht ma­chet die Be­ſchnei­tung aus dem glau­ben / vnd die Vor­haut durch den glau­ben. 31Wie? Heben wir denn das Ge­ſetz auff / durch den glau­‌ben? Das ſey fer­ne / ſon­dern wir d rich­ten das Ge­ſetz auff.

 


c      (Bis an her) Die ſünde kundte weder Ge­ſetz noch kein gut werck wegnemen / Es muſte Chri­ſtus vnd die Vergebung thun.
d      (Richten auff) Der Glaube erfüllet alle Ge­ſe­tze / die werck erfüllen kein titel des Ge­ſe­tzes.

 

 

 

 

 
 

 

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Versnummer: Luthers Wort

1:

  

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Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

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Sabrina

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