Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[313a]
[Spalte 1]
1Ein Vnterweiſung Ethan /
des Eſrahiten.
a
Durch Jheſum iſt gnade vnd warheit worden.
b
(Im himmel)
Denn Chriſtus Reich iſt nicht ein jrdiſch Reich / ſondern Himliſch / vnd in wolcken / das iſt / nicht auff Erden.
ICH wil ſingen von der Gnade des HERRn ewiglich / Vnd ſeine Warheit verkündigen mit meinem munde fur vnd fur.
3Vnd ſage alſo / Das ein ewige a Gnade wird auffgehen / Vnd du wirſt deine Warheit trewlich halten b im Himel.
4ICh habe einen Bund gemacht mit meinem Auſſerweleten / Ich habe Dauid meinem knechte geſchworen.
[Spalte 2]
5Ich wil dir ewiglich Samen verſchaffen / Vnd deinen Stuel bawen fur vnd fur / Sela.
6Vnd die Himel werden HERR deine Wunder preiſen / Vnd deine Warheit in der gemeine der Heiligen.
7DEnn wer mag in den Wolcken dem HERRN gleich gelten? Vnd gleich ſein vnter den Kindern der Götter dem HERRN?
8Gott iſt faſt mechtig in der ſamlunge der Heiligen / Vnd Wunderbarlich vber alle die vmb jn ſind.
9HERR Gott Zebaoth / Wer iſt wie du / ein mechtiger Gott? Vnd deine Warheit iſt vmb dich her.
10DV herrſcheſt vber das vngeſtüme Meer / Du ſtilleſt ſeine Wellen / wenn ſie ſich erheben.
11Du ſchleheſt Rahab zu tod / Du zurſtreweſt deine Feinde mit deinem ſtarcken Arm.
12Himel vnd Erden iſt dein / Du haſt gegründet den Erdboden / vnd was drinnen iſt.
13Mitternacht vnd Mittag haſtu geſchaffen / Thabor vnd Hermon jauchzen in deinem Namen.
14DV haſt einen gewaltigen Arm / Starck iſt deine Hand / Vnd hoch iſt deine Rechte.
15Gerechtigkeit vnd Gericht iſt deines Stuels feſtung / Gnade vnd Warheit ſind fur deinem Angeſichte.
16WOL dem Volck / das jauchzen kan / HERR ſie werden im Liecht deines Andlitz wandeln.
17Sie werden vber deinem Namen teglich frölich ſein / Vnd in deiner Gerechtigkeit herrlich ſein.
18DEnn du biſt der Rhum jrer ſtercke / Vnd durch deine Gnade wirſtu vnſer Horn erhöhen.
19Denn der HERR iſt vnſer Schild / Vnd der Heilige in Iſrael iſt vnſer König.
(Rahab)
Egypten / vt ſupra / vnd heiſſt ſtoltz.
(Jauchzen)
Das gantze Land grunet vnd ſtehet lüſtig.
(Jauchzen)
Das iſt / das frölich wort Gottes hat.
DA zumal redeſtu im Geſichte zu
deinem Heiligen / vnd ſpracheſt / Ich habe einen Helt erweckt der helffen ſol / Ich habe erhöhet einen Auſſerweleten aus dem volck.
21Ich habe funden meinen knecht Da
[313a | 314b]
Der Pſalter.
[Spalte 1]
uid / Ich hab jn geſalbet mit meinem heiligen Ole.
22Meine Hand ſol jn erhalten / Vnd mein Arm ſol jn ſtercken.
23Die Feinde ſollen jn nicht vberweldigen / Vnd die Vngerechten ſollen jn nicht dempffen.
24Sondern ich wil ſeine Widerſacher ſchlahen fur jm her / Vnd die jn haſſen / wil ich plagen.
25ABer meine Warheit vnd Gnade ſol bey jm ſein / Vnd ſein Horn ſol in meinem Namen erhaben werden.
26Ich wil ſeine Hand ins Meer ſtellen / Vnd ſeine Rechte in die Waſſer.
27ER wird mich nennen alſo / Du biſt mein Vater / Mein Gott vnd Hort der mir hilfft.
28Vnd ich wil jn zum erſten Son machen / Allerhöheſt vnter den Königen auff Erden.
29Ich wil jm ewiglich behalten meine Gnade / Vnd mein Bund ſol jm feſte bleiben.
30Ich wil jm ewiglich Samen geben / Vnd ſeinen Stuel / ſo lange der Himel wehret / erhalten.
31WO aber ſeine Kinder mein Geſetze verlaſſen / Vnd in meinen Rechten nicht wandeln.
32So ſie meine Ordenung entheiligen / Vnd meine Gebot nicht halten.
33So wil ich jre Sünde mit der Ruten heimſuchen / Vnd jre Miſſethat mit plagen.
34Aber meine Gnade wil ich nicht von jm wenden / Vnd meine Warheit nicht laſſen feilen.
35Ich wil meinen Bund nicht entheiligen / Vnd nicht endern / was aus meinem Munde gangen iſt.
(Zeuge)
Das iſt / Der Regenbogen / den Gott zum Zeugen ſetzet des ewigen Bunds mit Noah. Gen.9.
36ICh habe einſt geſchworen bey meiner Heiligkeit / Ich wil Dauid nicht liegen.
37Sein Same ſol ewig ſein / Vnd ſein Stuel fur mir / wie die Sonne.
38Wie der Mond ſol er ewiglich erhalten ſein / Vnd gleich wie der Zeuge in wolcken gewis ſein / Sela.
ABer nu verſtöſſeſtu vnd verwir
ffeſt / Vnd zürneſt mit deinem Geſalbeten.
[Spalte 2]
40Du verſtöreſt den Bund deines Knechtes / Vnd tritteſt ſeine Krone zu boden.
41Du zureiſſeſt alle ſeine Mauren / Vnd leſſeſt ſeine Feſten zubrechen.
42Es rauben jn Alle die fur vber gehen / Er iſt ſeinen Nachbarn ein ſpot worden.
43Du erhöheſt die Rechte ſeiner Widerwertigen / Vnd erfreweſt alle ſeine Feinde.
44Auch haſtu die Krafft ſeines ſchwerts weggenomen / Vnd leſſeſt jn nicht ſiegen jm ſtreit.
45Du zuſtöreſt ſeine Reinigkeit / Vnd wirffeſt ſeinen Stuel zu boden.
46Du verkürtzeſt die zeit ſeiner Jugent / Vnd bedeckeſt jn mit Hohn / Sela.
47HERR / Wie lange wiltu dich ſo gar verbergen / Vnd deinen Grim / wie fewr / brennen laſſen?
48GEdencke / wie kurtz mein Leben iſt / Warumb wiltu alle Menſchen vmb ſonſt geſchaffen?
49Wo iſt jemand der da lebet / vnd den Tod nicht ſehe? Der ſeine Seele errette aus der Hellen hand? Sela.
(Reinigkeit)
Das iſt / Alle ſeinen ſchmuck vnd zierde des Gottesdienſts.
50HErr / wo iſt deine vorige Gnade? Die du Dauid geſchworen haſt in deiner Warheit.
51GEdencke HErr an die Schmache deiner Knechte / Die ich trage in meinem ſchos / von ſo vielen Völckern allen.
52Da mit dich HERR deine Feinde ſchmehen / Da mit ſie ſchmehen die Fusſtapffen deines Geſalbeten.
53GElobet ſey der HERR ewiglich / Amen / Amen.
❦
1) Druckfehler: 1.Reg. 7. (1Sam 7).
Korrektur: 2.Reg. 7 (2Sam 7).
Dort ist die Geschichte Davids niedergeschrieben.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Gen. | Das erste Buch Moſe. | Das erste Buch Mose (Genesis) Genesis 1. Buch Mose | 1. Mose Gen 1Mos |
1. Reg. | I. Buch Samuel. | Das erste Buch Samuel Das 1. Buch Samuel
| 1. Sam 1 Sam 1Sam |
Joh. | Euangelium S. Johannis.Biblia Vulgata: | Das Evangelium nach Johannes Johannesevangelium | Joh Joh Joh |
Ac. | Der Apoſteln Geſchicht / beſchrieben von S. Lucas.Biblia Vulgata: | Die Apostelgeschichte des Lukas Apostelgeschichte | Apg Apg Apg |
Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 89 werden hier erläutert.
Versnummer: Luthers Wort | |||
2: HERRN | 2: fur vnd fur | 3: trewlich | |
4: Dauid | 4: knechte | ||
5: Samen | 5: bawen | 5: Sela | |
6: gemeine | 6: Heiligen | ||
8: vmb | 11: ſchleheſt | ||
11: zurſtreweſt | 13: haſtu | 16: Liecht | |
16: Andlitz | 18: wirſtu | 18: Horn | |
19: Heilige | 19: Iſrael | 20: Da zumal | |
20: redeſtu | 20: Geſichte | 20: Helt | |
21: funden | 21: heiligen | 21: Ole | |
23: dempffen | 24: ſchlahen | 28: Allerhöheſt | |
32: Ordenung | 32: entheiligen | 33: Sünde | |
34: feilen | 36: Heiligkeit | 36: liegen | |
39: verſtöſſeſtu | 39: zürneſt | 39: Geſalbeten | |
40: verſtöreſt | 41: zureiſſeſt | 41: Mauren | |
41: Feſten | 41: zubrechen | 42: fur vber | |
42: ſpot | 43: erfreweſt | 47: wiltu | |
47: Grim | 47: fewr | 48: vmb ſonſt | |
49: Seele | 49: Hellen | 51: Schmache | |
51: ſchos | 53: Amen | ||
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Luther-Deutsch | Deutsch | Erläuterungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HERR | HERR, JHWH, Jahwe Aussehen in unseren Frakturschriften: HERR oder HERR
HERR im Alten Testament
hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH) lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr
Luthers Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) folgt einer festen Regel. Sie weist darauf hin, dass im hebräischen Text an dieser Stelle das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der unaussprechliche Name Gottes.
Satztechnisch bedingte Varianten
Um beim Satz der Lettern Platz in einer Zeile zu sparen, wodurch übermäßiger Sperrdruck oder ungünstige Wortumbrüche vermieden werden, sind in der Lutherbibel von 1545 häufig auch die Varianten HERr oder HERRn oder HERrn zu finden. Dabei sind mindestens die ersten drei Zeichen in Versalien gesetzt, womit sie hinreichend von HErr unterscheidbar sind.
An wenigen Stellen im Text wurde eine für uns unübliche Trennung im Wort vorgenommen, um einen Zeilenumbruch zu realisieren, hier beispielhaft gezeigt:
[ ...] fur den HER- RN bringen [...]
HERR HErr
Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im hebräischen Text »JHWH Adonaj« zu lesen ist. (Siehe dazu auch den Artikel HErr.)
Auch die umgekehrte Reihenfolge HErr HERR ist möglich (»Adonaj JHWH«).
4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſſens /
Die neuen Lutherbibeln übersetzen diesen Ausdruck stets mit »Gott der HERR«.
Die Aussprache des Namens Gottes
Das Wissen um die Aussprache der vier Zeichen, die den Gottesnamen ausmachen, ist schon früh in der Geschichte verloren gegangen. Sie werden heute oft mit »Jahwe« (vokalisiert geschrieben יְהוָה nach der Aussprache des hebräischen Adonaj, Herr) oder »Jehova« (יְהוָֹה ebenfalls nach dem hebräischen Adonaj, Herr, jedoch unter Berücksichtigung aller Vokale) transkribiert, aber auch mit »Jewah« (ebenfalls יְהוָה aber nach dem hebräischen Schema, der Name, zu lesen) oder »Jehowih« (יְהוִה nach dem hebräischen Elohim, Gott / Götter).
Luthers Namensersatz
Luther kannte die vokalisierten Varianten und die transkribierten Formen und war wohl besonders dem Wort »Jehova« zugeneigt. Es bezieht alle drei Vokale aus dem Wort Adonaj, das »Herr« bedeutet. Dennoch hatte er es vermieden, in seiner Übersetzung »Jehova« zu verwenden. Stattdessen nutzte er wie die lateinischen Bibeln einen Wortersatz. Er setzte das deutsche Wort ein, das gemäß der jüdischen Tradition zu lesen sei, wenn im Text das Vierfachzeichen erscheint, machte es aber durch die besondere Satzweise in Großbuchstaben kenntlich: HERR.
Luthers Schreibweise hat sich bis heute in etlichen Bibelausgaben gehalten.
HERR im Neuen Testament
Im neuen Testament verwendet Luther die Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) für Gott, den Vater, an Stellen, wo sich Zitate aus dem Alten Testament auf »JHWH« beziehen.
Wichtig: Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
fur vnd fur | immerfort eigentlich: vor und vor
vorwärts und vorwärts weiter und weiter
unaufhörlich vorwärts in der Bewegung, andauernd, immerfort vorwärts, immerfort, auf Ewig, ewiglich, usw.
DV gibſt einem Könige langes leben / Das ſeine jare wehren jmer fur vnd fur.
Du gibts einem König langes Leben, damit seine Jahre währen immer weiter und weiter.
Der HERR iſt König ewiglich / Dein Gott Zion fur vnd fur
Der HERR ist König ewiglich, dein Gott, Zion, immerfort.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
trewlich | treulich (Adjektiv und Adverb, veraltet) zu: die Treue
auf ein Wort, ein Versprechen, einen Eid, eine Abmachung, ein (Lebens)verhältnis beruhend
HERR ich weis / das deine Gerichte recht ſind / Vnd haſt mich trewlich gedemütiget.
a) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich treulich gedemütigt. b) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich wie abgemacht gedemütigt. c) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich, wie es zu erwarten war, gedemütigt.
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Auſſerwelete | Auserwählte, der Substantivierung des Verbs auserwählen
a) von einzelnen Personen: auserwählt sein für eine Bestimmung b) vom Volk Israel: das auserwählte Volk
Jr kinder Jacob ſeines Auſſerweleten. Deneben gibt es die Form Auſſwelete, der Ausgewählte, von auswählen
Das wir ſehen mügen die Wolfart deiner Auſſweleten
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Dauid | David hebräisch: דָּוִד (dͻwid) oder דָּוִיד (dͻwīd) lateinisch: David griechisch: Δαυιδ (David) Zur Person Davids
Nach der biblischen Überlieferung war David König von Juda und nach Saul der zweite König Israels. Er lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr.
Genauere Lebensdaten sind unbekannt. Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fragen.
David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer. Schließlich wurde er Sauls Nachfolger als König über Israel.
David in der Bibel
Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuelbüchern (1Sam, 2Sam), in 1Kön 1-2 und in 1Chr 11-29.
König David gilt als der Autor von 73 Psalmen. Siehe dazu die folgenden Artikel:
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Knecht | Knecht, der Das Wort meint im eigentlichen Sinn einen Menschen männlichen Geschlechts unabhängig vom Alter. Davon haben sich verschiedene Bedeutungen abgeleitet:
a) Mann b) Jüngling c) Junggeselle, unverheirateter (junger) Mann b) braver Mann, Ehrenmann e) lernender oder dienender Jüngling; Knappe; Lehrling; Geselle f) Kriegsknecht (Soldat, der das Kriegshandwerk zum Beruf gemacht hat) g) Landsknechte (im edlen Ansinnen) h) allg. Dienender (in Anstellung eines Herrn) i) Gottes Knecht (von Gott dienenden Menschen, so auch von Christen allgemein, unabhängig vom Geschlecht)
Sie haben die Leichnam deiner Knechte den Vogeln vnter dem Himel zu freſſen gegeben
Sie haben die Leichen deiner Knechte den Vögeln unter dem Himmel zu fressen gegeben.
Knechte meint hier die (treuen) Diener Gottes, die Angehörigen des Volkes Israel.
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Samen
ſamen | Samen, der
Nachkommen, die Im eigentlichen Sinn sind Samen Gebilde, die sich aus den Blüten von Pflanzen entwickeln, und aus denen in geeigneter Umgebung neue Pflanzen wachsen können. Beim Menschen bezeichnet Samen das Sperma.
Luther verwendet den Begriff Samen in Bezug auf Menschen immer wieder in der Bedeutung Nachkommen. Psalm 105,6 (u.a.)
der ſamen Abrahams
die Nachkommen Abrahams
Es ehre jn aller ſame Jacob / vnd fur jm ſchewe ſich aller ſame Jſrael.
Es mögen ihn alle Nachkommen Jakobs ehren, und alle Nachkommen Israels mögen sich vor ihm erschrecken
Dauid vnd ſeinem Samen ewiglich.
David und allen seinen Nachkommen.
der geboren iſt von dem ſamen Dauid nach dem Fleiſch
der geboren ist von Davids Nachkommen nach dem Fleisch
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bawen | bauen (Verb) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sela | Sela In den Psalmen: ein Tonzeichen
Sela (hebr. סֶלָה) ist die transkribierte Form des hebräischen Wortes, dessen Bedeutung und Herkunft unklar sind.
Es kommt in den Psalmen 71 mal vor und wird als Tonzeichen verstanden, und somit als musikalischer Fachbegriff. Es zeigt vermutlich eine Pause oder einen Ruhepunkt im Gesang, bzw. den Abschluss eines Absatzes (einer Strophe) an.
Es kann aber auch als Wiederholungszeichen (Refrain) verstanden werden. Dann könnte es auch die Textzeile abschließen, die als Wechselgesang von einem Chor gegen den Vorsänger wiederholt wird.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gemeine
Gemein | Gemeinde, die von gemein (Adjektiv): gemeinschaftlich, mehreren zukommend
a) Gruppe von Menschen, Zusammenschluss, Zusammengehörigkeit: Gemeinschaft, Gemeinde b) Grund und Boden einer Gruppe von Menschen: Gemeinde(fläche), Kommune, Ort
Heute verwenden wir Gemeinde nach a) noch für die Gemeinschaft der Mitglieder einer örtlichen Kirche (Kirchgemeinde), und nach b) für einen kleineren Ort, der eigenständig verwaltet wird, aber kein Stadtrecht besitzt.
Luther verwendet den Begriff im Sinn der Zusammengehörigkeit einer Gruppe von Menschen:
Darumb bleiben die Gottloſen nicht im Gerichte / Noch die Sünder in der gemeine der Gerechten.
Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinschaft der Gerechten.
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Heilige | Heilige, der jemand, der religiöse Tugenden (göttlich vollkommen) lebt und daher verehrungswürdig ist.
Eine Person als Heiliger: Dan 8,13:
ICH höret aber einen Heiligen reden / vnd der ſelbige Heilige ſprach zu einem der da redet / [...]
Ich hörte aber einen Heiligen reden, und der selbe Heilige sprach zu einem, der da redet [...]
GOTT als Heiliger: Jes 30,15:
DEnn ſo ſpricht der HErr HERR / der Heilige in Iſrael / [...]
Denn so spricht GOTT der HERR, der Heilige in Israel [...]
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wünderbarlich
wunderbarlich | wunderbarlich (Adjektiv, veraltet)
wunderbar (Adjektiv) wunderbarlich ist das selbe wie wunderbar, jedoch war es zu Luthers Zeiten bis in das 17. Jahrhundert hinein die bevorzugte Form.
Luther benutzt die Schreibweisen ohne und mit Umlaut »ü«: wunderbarlich und wünderbarlich.
Ich dancke dir darüber / das ich wünderbarlich gemacht bin / Wünderbarlich ſind deine Wercke.
Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar gemacht bin! Wunderbar sind deine Werke!
MAn dancke deinem groſſen vnd wunderbarlichem Namen / Der da heilig iſt.
Man danke deinem großen, wunderbaren Namen, der heilig ist.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
vmb | um (Partikel) a) Präpostion: um vieles, um alles, usw. b) Adverb: um sein, usw. c) Konjunktion: um zu
Die Schreibweise im Luther-Deutsch ist in allen Fällen vmb, auch als Präfix in Verbindung mit Verben.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zebaoth
HERR Zebaoth | Zebaot
HERR Zebaot Das hebräische Wort Zebaot (צבאות) meint »Heere« oder »Heerscharen« und ist ein Attribut zum Gottesnamen JHWH (יהוה). Es beschreibt Gott entweder als denjenigen, der über der Armee seines Volkes steht, oder als Anführer einer Armee der Engel, als denjenigen, »der über den Cherubim thront« (2Sam 6,2; Jes 37,16). HERR Zebaot
Martin Luther übersetzt JHWH Zebaot mit »HERR Zebaoth«, wobei die in Versalien gesetzte, deutsche Bezeichnung »HERR« angibt, dass sich dahinter das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH«, der unaussprechliche Name Gottes, verbirgt.
Martin Luther belässt Zebaot unübersetzt und gibt dem Wort damit die Bedeutung eines Namensteils, ohne seinen Sinn aufzulösen oder zu werten. Hier steht Zebaoth wie ein Beiname, wie ein Ehrentitel und als Insigne seiner Macht. Diese Wiedergabe wurde in der Lutherbibel bis in die heutige Zeit beibehalten.
Andere moderne Übersetzungen schreiben beispielsweise »Herr der Heere« (Einheitsübersetzung), »Jehova der Heerscharen« (Neue-Welt-Übersetzung der Zeugen Jehovas), »Herr der Heerscharen« (Elberfelder Bibel) oder »Jahwe Zebaot «(Herder-Bibel, 1968).
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ſchlagen
ſchlahen | schlagen (Verb) Das Verb kommt in beiden Formen vor: ſchlagen und ſchlahen, die inhaltlich identisch sind.
Der Gerechte ſchlahe mich freundlich vnd ſtraff mich
Der Gerechte schlage mich freundschaftlich und strafe mich.
Wird er doch nicht geſchlagen / wie jn ſeine Feinde ſchlahen /
Wird er doch nicht geschlagen, wie ihn seine Feinde schlagen
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
zerſtrewen
zurſtrewen | zerstreuen (Verb) a) streuen, auseinanderstreuen, b) auseinandertreiben, auseinanderjagen, c) etwas (zusammenhängendes) auflösen, d) von etwas absondern, teilen
Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:
Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«
Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:
Er zerſtrewet die Völcker die da gern kriegen.
Er zerstreut die Völker, die gerne Krieg führen. zuſtrewen
Vnſer gebeine ſind zuſtrewet bis zur Helle
Unsere Gebeine sind zerstreut bis zum Reich der Toten.
Anmerkung zu Psalm 141,7:
Luther folgt hier dem hebräischen und lateinischen Textvorlagen. Etliche moderne Übersetzungen, so auch Luther-1964 und Luther-1984, schreiben statt »Unsere Gebeine« nun »Ihre Gebeine« und stützen sich dabei auf ältere Übersetzungen.
Durch diese Textglättung erscheint die Aussage passend zu den in Vers 6 genannten »Lehrern«, die gestürzt werden müssten.
Jedoch ist zwischen den Versen 6 und 7 ein gedanklicher Absatz zu sehen, der einen Themenwechsel bedeutet. Das Thema der Lehrer ist in Vers 6 abgeschlossen.
In den Versen 6 bis 10 geht es nun um das Leiden und das Schicksal der Gerechten (zu denen sich der Autor des Psalms zählt), die immer wieder in die Stricke und Fallen der Übeltäter geraten.
Hintergrund des Bildes ist eine Kriegsszene: Die Soldaten Davids stürzen in Fallen und sterben im Kampf. Der Boden des Schlachtfelds ist aufgerissen und durchwühlt. Die toten Leiber und Knochen sind weit über die Erde verstreut, bis an den Rand der Welt, so scheint es, bis zum Beginn des Reichs der Toten. Die Schlacht endete für König David und sein Heer in einer Katastrophe, doch der nächste Angriff steht bevor.
Mit »Unsere Gebeine« schreibt David über seine Soldaten, die der gerechten Sache folgten, und doch in Fallen der üblen Feinde fielen. Nun bittet er Gott darum, ihn nicht zu verdammen, und darum, dass er ihn (und sein Heer) vor den Fallen der Feinde bewahren möge.
deine Feinde werden vmbkomen / Vnd alle Vbelthetter müſſen zuſtrewet werden.
deine Feinde werden umkommen, und alle Übeltäter müssen zerstreut werden
... vnd ſie zurſtreweten ſich alle in die lender Judea vnd Samaria ...
... und sie zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samaria ...
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
haſtu | hast du (Verb) haſtu
2. Person Singular Indikativ Aktiv von haben (Verb)
Präsens: haſtu: hast du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. haſtu?: (antworte mir!) hast du? haſtu: hast du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!
Er aber ſprach / Was haſtu gethan?
Er aber sprach: Was hast Du getan!?
Der Text 1Mos 12,18-19 enthält eine ganze Reihe Verben mit der Endung -tu, die eindrücklich Vorwurf, Entrüstung und Befehlston des Pharaos ausdrücken:
18DA rieff Pharao Abram zu ſich / vnd ſprach zu jm / Warumb haſtu mir das gethan? Warumb ſageſtu mirs nicht / das dein Weib were? 19Warumb ſprachſtu denn / ſie were deine Schweſter? Derhalben ich ſie mir zum Weibe nemen wolt. Vnd nu ſihe / Da haſtu dein weib / nim ſie vnd zeuch hin.
a) 18Da rief der Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: »Warum <nur> hast du mir das angetan?! Warum <nur> sagtest du nicht, dass sie deine Frau sei?! 19Warum <nur> sprachst du denn, sie wäre deine Schwester?! Wegen all dem wollte ich sie mir zur Frau nehmen! Nun denn, hier hast du deine Frau! Nimm sie und verzieh dich!«
b) 18Da rief der Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: »Sag, warum nur hast du mir das angetan?! Wieso hast du mir verschwiegen, dass sie deine Frau ist?! 19Wie konnstest du nur behaupten, sie wäre deine Schwester?! Allein wegen dieser Behauptungen wollte ich sie doch zur Frau nehmen! Nun denn, hier hast du deine Frau zurück! Nimm sie und verzieh dich!«
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Liecht | Licht, das Substantivierung des Adjektivs liecht
a) Helligkeit (im Gegs. zur Finsternis) b) Lichtstrahlen (von Himmelskörpern, vom Feuer, von Lampen, usw.) c) als leuchtender Körper: Licht, Leuchte, Lampe ( besonders im Plural)
LJecht iſt dein Kleid / das du an haſt
a) Licht ist dein Kleid, das du an hast.
Hier ist Licht im Gegensatz zu Finsternis zu verstehen: b) Helligkeit umgibt dich.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Andlitz | Antlitz, das | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wirſtu | wirst du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von werden (Verb)
Präsens: wirſtu: wirst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. wirſtu: wirst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel) !
Du wirſt jn laſſen eine kleine zeit von Gott verlaſſen ſein / Aber mit ehren vnd ſchmuck wirstu jn krönen.
Du wirst ihn kurze Zeit von Gott verlassen sein, doch dann krönst du ihn mit Ehren und Schmuck!
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Horn | Horn, das 1) Auswuchs am Kopf von Tieren
Das Horn ist die Spitze, der höchste Punkt am Kopf, der dadurch Größe erhält. Es ist Ausdruck von gesundem Wachstum, von Agilität, von Kraft und Stärke und von beeindruckender Imposanz.
2) Die Bibelsprache benutzt das Wort Horn im Zusammenhang mit Menschen als Symbol der Macht, der Stärke und des Ansehens.
Mein Schild / vnd Horn meines heils / Vnd mein Schutz.
a) Mein Schild, mein Horn meines Heils und mein Schutz. b) Mein Schild, meine Quelle der Macht für mein Wohlergehen und mein Schutz.
durch deine Gnade wirſtu vnſer Horn erhöhen.
a) durch deine Gnade wirst Du ganz sicher unser Horn erhöhen. b) durch deine Gnade wirst du ganz sicher unsere Macht und unser Ansehen stärken.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heilige | Heilige, der jemand, der religiöse Tugenden (göttlich vollkommen) lebt und daher verehrungswürdig ist.
Eine Person als Heiliger: Dan 8,13:
ICH höret aber einen Heiligen reden / vnd der ſelbige Heilige ſprach zu einem der da redet / [...]
Ich hörte aber einen Heiligen reden, und der selbe Heilige sprach zu einem, der da redet [...]
GOTT als Heiliger: Jes 30,15:
DEnn ſo ſpricht der HErr HERR / der Heilige in Iſrael / [...]
Denn so spricht GOTT der HERR, der Heilige in Israel [...]
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jacob
Iſrael | Jakob (Name)
Israel (Name) Jacob
Dort, wo Israel als Name einer Person verwendet wird, ist Jakob gemeint, der von Gott den Namen Israel bekam.
Israel bezeichnet daneben das Volk Israel, die Israeliten, sowie das historische Land Israel. Der heutige Staat Israel trägt offiziell eben diesen Namen: Medinat Jisra'el. (מדינת ישראל).
Jakob ist der zweite Sohn von Isaak, der Zwillingsbruder von Esau, und Enkel von Abraham.
Er lebte mit seinen beiden Frauen und mit seinen Kindern in Haran.
Jakob bekam nach einem Kampf mit Gott von ihm den Namen Israel.
Seine Söhne sind die Namensgeber der zwölf Stämme, aus denen sich das Volk Israel gebildet hat.
Jakob, der nun Israel heißt, zieht in seinen späten Jahren nach Ägypten, wo er auch stirbt. Der Name Jakob
hebräisch: יַעֲקֹב (Ja'ākob, Jakob) lateinisch: Iacob griechisch: Ἰακὼβ Für diesen Namen gibt es unterschiedliche Deutungen:
1) Die erste Deutung findet sich in 1Mos 25,24-26:
DA nu die zeit kam / das ſie [Rebekka, die Frau Isaaks] geberen ſolt / ſihe / da waren zwilling in jrem Leibe. Der erſt der eraus kam / war rötlicht / gantz rauch wie ein fell / Vnd ſie nenneten jn Eſau. Zu hand darnach kam er aus ſein Bruder / der hielt mit ſeiner Hand die ferſen des Eſau / Vnd hieſſen jn Jacob.
Der Name wird auf das hebräische Wort עָקֵב (Akew), Ferse, zurückgeführt, dessen Wurzel im hebräischen Namen Jakob stecke, wobei עָקוֹב (Akow) »die Ferse halten« bedeute, Jakob demnach »Fersenhalter« hieße.
2) Die zweite Deutung wird zurückgeführt auf das selbe hebräische Wort עָקוֹב (Akow), allerdings in der Bedeutung »betrügen«. Als Begründung wird dabei auf die bekannte Erzählung vom Tausch des Erstgeburtsrechts gegen ein Linsengericht verwiesen (1Mos 25,29-34) und auf die Erzählung von der Täuschung des Isaaks, der ungewollt Jakob als Erstgeborenen segnet (1Mos 27,36).
Unsere Deutung:
Das hebräische Wort עָקוֹב (Akow) meint nicht nur »die Ferse halten« oder »betrügen«. Dies sind bereits abgeleitete Begriffe. Es meint ursprünglich und in erster Linie »hinter jemandem herschleichen« (jemandem auf den Fersen sein, dies kann auch in betrügerischer, dunkler Absicht geschehen, daher »betrügen«).
Wir meinen, dass »hinter jemandem herschleichen« hinreichend aus 1Mos 25,26 verständlich ist: Damals waren anders als heute Zwillinge im Mutterleib nicht selbstverständlich vor der Geburt zu erkennen. Bei der Geburt folgte zur Überraschung aller dem ersten Kind ein zweites.
Jakob schlich dem Esau geradezu hinterher als zunächst unentdeckter, heimlicher Verfolger. Er war ihm schließlich bei der Geburt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fersen. Jakob meint in diesem Zusammenhang demnach den Zwilling, der als Zweiter zur Welt kam.
Die Deutung Betrüger erscheint zum Zeitpunkt der Geburt und Namensgebung nicht haltbar und ist bestenfalls ein nettes Wortspiel, womöglich aus der Zeit nach Jakobs Tod.
Der Name Israel
hebräisch: יִשְׂרָאֵל (Jiṣra'el) lateinisch: Israhel griechisch: Ἰσραὴλ
Es gibt unterschiedliche Deutungen für diesen Namen. Fest steht, dass die Endung אל (el) »Gott« bedeutet.
Der vordere Teil wird allgemein auf die semitische Wurzel שרה (sarah) mit der Bedeutung »ringen, kämpfen« zurückgeführt. Es scheint auch möglich, dass sich die Wurzel שרר (sarar) in der Bedeutung »herrschen« dahinter verbirgt. Die deutschen Entsprechung wären in etwa »Gott ringt (mit uns)« bzw. »Gott möge mit uns ringen« oder »Gott herrscht« bzw. »Gott möge herrschen«.
Luther erklärt den Namen Israel im Scholion zu 1Mos 32,28:
Luther: Iſrael kompt von Sara / das heiſſet kempffen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Fürſt oder Herr / vnd Sara ein Fürſtin oder Fraw heiſſt / vnd Iſrael ein Fürſt oder Kempffer Gottes / das iſt / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs geſchicht durch den glauben der ſo feſt an Gottes wort helt / bis er Gottes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Vater.
Jakob wurde Israel
Nach seinem nächtlichen Kampf mit Gott (1Mos 32,25b-30) erhielt Jakob den Namen Israel.
Er ſprach / Wie heiſſeſtu? Er antwortet / Jacob. Er ſprach / Du ſolt nicht mehr Jacob heiſſen / ſondern IſraEl / Denn du haſt mit Gott vnd mit Menſchen gekempfft / vnd biſt obgelegen.
Er sprach: »Wie heißt du denn?« Er antwortete: »Jakob.« Er sprach: »Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern IsraEl. Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und warst überlegen.«
Die Söhne Israels
Jakob heiratete nacheinander Lea und Rahel. Von ihnen und von deren Sklavinnen Bilhas und Silpas, die ihm nach der Sitte dieser Zeit als Nebenfrauen gehörten, hatte Jakob insgesamt zwölf Söhne:
Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Joseph, Benjamin, Dan, Naftali, Gad, Ascher.
Mit Ausnahme Josephs, dessen Söhne Efraim und Manasse namentlich in der Stammesliste vertreten sind, gaben diese Söhne den Stämmen Israels ihre Namen.
In den späteren Stammeslisten taucht Levi als Stamm nicht auf. Die Kinder Levi, die Leviten, besaßen als Priestergeschlecht einen Sonderstatus und bekamen bei der Landnahme (Buch Josua) kein Stammesgebiet zugewiesen. Sie erhielten in allen Stammesgebieten Städte, wodurch in allen Gebieten Israels auch die Leviten angesiedelt waren.
Die Zahl der Volksstämme Israels blieb jedoch zwölf, weil nun anstelle von Josef dessen Söhne Efraim und Manasse als Stammväter zweier Stämme gezählt wurden, die eigene Stammesgebiete bei der Landnahme zugewiesen bekamen.
Das Volk Israel
Vom Auszug aus Ägypten bis zum Tod Salomos und dann wieder nach der Zerstörung Samarias im Jahr 722 v. Chr. bezeichnet der Name Israel alle Israeliten.
Die Teilung Palästinas in Israel und Juda
In der Zeit zwischen dem Tod Salomos und dem Jahr 722 v. Chr. hießen nur die zehn Nordstämme Israel, die sich unter Jerobeam von Salomos Sohn Rehabeam getrennt und das Nordreich Israel gebildet hatten. Das Südreich mit der Hauptstadt Jerusalem hieß Juda (siehe dazu 1Kon 12 - 22).
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dazumal
da zumal | dazumal (Adverb, veraltet) soviel wie damals
Luther verwendet häufig die getrennte Schreibweise, die allerdings als feste Konjunktion steht.
Da zumal redeſtu im Geſichte zu deinem Heiligen
a) Damals redetest du in einer Visionen zu deinem Heiligen b) Damals hast du doch in einer Vision zu deinem Heiligen geredet
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redeſtu | redetest du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von reden (Verb)
Präsens: redeſtu: redetest du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. redeſtu : redestest du, hast du (doch) geredet
Da zumal redeſtu im Geſichte zu deinem Heiligen
a) Damals redetest du in einer Visionen zu deinem Heiligen b) Damals hast du doch in einer Vision zu deinem Heiligen geredet
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Geſicht | Gesicht, das Das Wort Gesicht umfasst zahlreiche Bedeutungen im Umfeld des Sehens, die wir hier nicht alle auflisten können.
Grundbedeutung: das Sehen
a) das Sehvermögen, die Sehkraft, der Blick, das Sehorgan, das Auge, die Augen b) das Anschauen, der Anblick c) das Antlitz, das Angesicht d) das innere Sehen, der geistige Blick e) das Hellsehen, das Sehen von ahnungsvollen Traumbildern im wachen Zustand, die Vision u. a.
Da zumal redeſtu im Geſichte zu deinem Heiligen
Damals redetest du in einer Visionen zu deinem Heiligen
Jch habe mich müde geſchrien / mein Halſs iſt heiſch / Das Geſicht vergehet mir
Ich habe mich müde geschrien. Meine Stimme ist heiser. Mein Blick verschwimmt.
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Helt | Held, der a) der durch Tapferkeit und Kampfgewandtheit hervorragende Krieger b) im geistlichen Sinne c) jemand, der auf einem bestimmten Gebiet etwas Hervorragendes leistet d) jemand, der den Mittelpunkt einer Begebenheit oder einer Handlung bildet
Jch habe einen Helt erweckt der helffen ſol
Ich habe einen Helden erweckt, der helfen soll.
GVrte dein Schwert an deine ſeiten du Helt / Vnd ſchmücke dich ſchön.
Gürte dein Schwert an deine Seite, du Held, und schmücke dich schön!
Vnd frewet ſich / wie ein Helt zu lauffen den weg.
Und freut sich, den Weg zu laufen wie ein Held.
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finden
fanden
funden
| finden (starkes Verb) mhd: vinden der Wirklichkeit entsprechend, verwirklicht, wirklich, echt, naturgetreu, wahrhaft u. s. w.
Formen
Im Präteritum Plural erscheint neben fanden auch funden.
funden (Verb) mhd: vunden funden ist
a) Präteritum Plural von finden wir funden: wir fanden
b) das alte Partizip Präteritum von finden ich habe funden: ich habe gefunden wir haben funden: wir haben gefunden
Zubrich den arm des Gottloſen / vnd ſuche das böſe / So wird man ſein gottlos weſen nimer finden.
Zebrich den Arm des Gottlosen und suche das Böse, so wird man sein gottloses Wesen nie mehr finden.
Vnd funden keine Stad / da ſie wonen kundten
Und sie fanden keine Stadt, in der sie hätten wohnen können.
Denn der Vogel hat ein haus funden / Vnd die Schwalbe jr neſt /
Denn der Vogel hat ein Haus gefunden, und die Schwalbe ihr Nest.
Wir haben ſie funden auff dem felde des waldes.
a) Wir haben sie gefunden im Gebiet des Waldes. b) Wir haben sie gefunden in der Gegend von Jaar.
Anmerkung zu Psalm 132,6:
Luther übersetzt den Ortsnamen »Jaar« wörtlich mit »Wald«.
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heilig | heilig (Adjektiv) (In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungswürdig.
Das Adjektiv kommt häufig vor in den Verbindungen:
u.a.
Ort, Boden: 2Mos 3,5:
Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land.
Er [GOTT] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Boden, auf dem du stehst, ist heiliges Land.«
Tätigkeiten: 2Mos 16,23:
Das iſts / das der HERR geſagt hat / Morgen iſt der Sabbath der heiligen ruge des HERRN /
Das ist es, was der HERR gesagt hat: »Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN.«
Gegenstände: 2Mos 28,2:
Vnd ſolt Aaron deinem Bruder heilige Kleider machen / die herrlich vnd ſchön ſeien.
Und [ihr] sollt Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien.
Menschen: 2Mos 19,6:
Vnd jr ſolt mir ein prieſterlich Königreich / vnd ein heiliges Volck ſein.
Und ihr sollt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein.
GOTT: Offb 4,8:
[...] vnd ſprachen / Heilig / heilig / heilig iſt der Gott der HERR / der Allmechtige / der da war / vnd der da iſt / vnd der da kompt.
[...] und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist der Gott, der HERR, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und kommt und da sein wird.
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Ole
öle | Öl, das speziell das Öl, das zur Salbung benutzt wird, das Salböl.
Wenn das Wort am Anfang mit Großbuchstaben gesetzt ist, entfällt im Drucksatz das hochgestellte Umlaut-e auf dem Buchstaben O.
Du ſalbeſt mein Heubt mit öle
Du salbest mein Haupt mit Öl.
Jch hab jn geſalbet mit meinem heiligen Ole.
Ich habe ihn gesalbt mit meinem heiligen Öl.
ABer mein Horn wird erhöhet werden / wie eines Einhorns / Vnd werde geſalbet mit friſchem Ole
Aber meine Macht und mein mein Ansehen werden werden wachsen, und ich werde gesalbt mit frischem Öl.
Jr wort ſind gelinder denn Ole
Ihre Worte sind milder als Öl.
VND das der Wein erfrewe des Menſchen hertz / vnd ſeine geſtalt ſchön werde von Ole
Dass der Wein erfreue des Menschen Herz und seine Gestalt schön werde vom Öl.
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dempffen | dämpfen (Verb; veraltet) eigtl.: durch Dampf ersticken, Feuer auslöschen, ersticken übertragen: niederdrücken, überwätigen, unterdrücken, vertilgen, klein machen, demütigen
So wolt ich jre Feinde bald dempffen / Vnd meine Hand vber jre Widerwertige wenden.
So wollte ich recht bald ihre Feinde demütigen, und meine Hand gegen ihre Widersacher wenden.
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ſchlagen
ſchlahen | schlagen (Verb) Das Verb kommt in beiden Formen vor: ſchlagen und ſchlahen, die inhaltlich identisch sind.
Der Gerechte ſchlahe mich freundlich vnd ſtraff mich
Der Gerechte schlage mich freundschaftlich und strafe mich.
Wird er doch nicht geſchlagen / wie jn ſeine Feinde ſchlahen /
Wird er doch nicht geschlagen, wie ihn seine Feinde schlagen
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allerhöheſt | allerhöchst (Adjektiv) ganz oben, höher geht es nicht
Als Attribut des Ranges und der Ehre besonders für Gott, aber auch für Könige gebraucht.
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Ordenung | Ordnung, die von: orden (Verb), ordnen
a) in Reihenfolge gestellt, regelrecht nach- und nebeneinander, äußerliche oder innerliche Ordnung, regelrecht gemacht und behandelt, eingerichtet b) korrekt besorgt, veranstaltet c) Anordnung, Verordnung, Verfügung, Bestimmung, Festsetzung
So ſie meine Ordenung entheiligen / Vnd meine Gebot nicht halten.
Wenn sie meine Ordnungen entweihen und meine Gebote nicht halten.
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entheiligen | entheiligen (Verb) etwas göttlich Vollkommenes, Verehrungswürdiges entweihen, moralisch verletzen
Ableitung aus dem Adjektiv heilig: (In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungswürdig.
Denn ſie legen jre hende an ſeine Friedſamen / Vnd entheiligen ſeinen Bund.
Denn sie legen ihre Hände an seine Friedsamen und entweihen seinen Bund.
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Sünde
ſünde
Sunde
ſunde | Sünde, die Handlung, die den Tatbestand einer religiösen oder kirchlichen Verfehlung erfüllt, insbesondere der Verstoß gegen ein religiöses (göttliches) oder kirchliches Gebot.
So war in der katholisch-kirchlichen Praxis bereits das Unterlassen des Zehntenzahlens (Kirchensteuer) ein Vergehen gegen die Kirche und somit eine Sünde.
Darumb wird da durch die ſunde Jacob auffhören /
Darum wird dadurch die Sünde Jakobs ein Ende haben
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feilen | fehlen (Verb) im Sinne von: irren, fehlschlagen, nicht treffen, nicht gelingen, versagen
Vnd die den HERRN haſſen / Müſten an jm feilen
Und die den HEERN hassen, müssten an ihm zerbrechen.
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Heiligkeit | Heiligkeit, die Heiligkeit
das Heiligsein, Zustand des Heiligen
Die verehrungswürdige, göttliche Vollkommenheit, die sich im Leben und Handeln nach religiösen Tugenden ausdrückt.
Das Jeruſalem ſol eine Stad der Warheit heiſſen / vnd der Berg des HERRN Zebaoth / ein Berg der heiligkeit.
Dass Jerusalem soll eine Stadt der Wahrheit heißen, und der Berg des HERRN Zebaot ein Berg der Heiligkeit.
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liegen | lügen (Verb)
Unwahrheiten, Falschheiten sagen oder behaupten Anmerkung:
Das Luther-Wort ligen (liegen) sollte nicht mit liegen (lügen) verwechselt werden.
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verſtöſſeſtu | verstößt du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von verstoßen (Verb)
Präsens: verſtöſſeſtu: verstößt du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. verſtöſſeſtu: verstößt du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!
Warumb verſtöſſeſtu vns denn nu
Sag doch: Warum verstößt du uns denn?!
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zörnen
zürnen | zürnen (Verb) a) der Zustand des Zorns b) in Zorn geraten c) heftig im Zorn handeln d) häufig im Zusammenhang mit Gott: Gott zürnt
Luther verwendet die Schreibweisen zürnen und zörnen.
Wer gleubts aber / das du ſo ſeer zörneſt?
Wer glaubt es aber, dass du so sehr zürnst?
Aus dem Scholion zu Psalm 90,11:
Luther: (Zörneſt) Das iſt / Das ſolches dein Zorn iſt / vnd vnſer ſünde ſo gros iſt / die ſolchen zorn verdienet.
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Geſalbte
Geſalbete | Gesalbte, der Mensch, der durch Salbung geweiht und geheiligt ist.
1. Nach biblischer Sitte bezeichnet der Begriff Könige. U. a. beinhaltet das Ritual der Krönung die Salbung mit wertvollen Ölen.
2. »Der Gesalbte« bezeichnet den Messias, den von den Juden erwarteten mächtigen König: Wir haben den Messias funden (welches ist verdolmetscht der Gesalbete) (Joh 1,14).
Der Gesalbte: - hebräisch: משיח, Messias - in griechischer Transkription: Μεσσίας, Messias - ins Griechische übersetzt: Χριστός, Christos - latinisiert: Christus.
3. Ein Gesalbter ist ein Eingeweihter, einer der mit den Geheimnissen einer Gesellschaft, eines Bundes u. s. w. bekannt ist.
Bezeichnung für den König
Der ſeinem Könige gros Heil beweiſet vnd wolthut ſeinem Geſalbeten / Dauid vnd ſeinem Samen ewiglich.
Der seinem König große Hilfe erweist, der seinem Gesalbten Gutes tut, David und allen seinen Nachkommen
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verſtören | zerstören (Verb) 1) etwas zerstören, verwüsten 2) jemanden verstören, stören
Siehe auch: Verſtörer (Substantiv)
WEh aber dir du Verſtörer / meinſtu du werdeſt nicht verſtöret werden?
Weh aber Dir, du Zerstörer! Meinst du etwa, du wirst nicht zerstört werden?
Anmerkung zu Jes 33,1: Luther hatte bei seiner Übersetzung die unmittelbare Folge für den Zerstörer gleich im ersten Satz herausgearbeitet. Die genauere Übersetzung moderner Bibelausgaben leistet das nicht so direkt. So übersetzt beispielsweise die Lutherbibel 2017: »Weh dir, du Verwüster, der du selbst nicht verwüstet bist,«. Hier kommt die Konsequenz erst im nächsten Satz zum Tragen (siehe dort).
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zureiſſen
zureis | zerreißen (Verb)
zerriß (3. Pers. sing. Imperf.)
Laſſet vns zureiſſen jre Bande / Vnd von vns werffen jre Seile.
Lasst uns ihre Bande zerreissen und ihre Seile von uns werfen.
Sie haben dein Geſetze zuriſſen.
Sie haben dein Gesetz zerrissen.
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Maur
Mauren | Mauer, die
Mauern, die mauren zu Jeruſalem: die Mauern Jerusalems
Er zurteilet das Meer / vnd lies ſie durch hin gehen / Vnd ſtellet das Waſſer / wie eine Maur.
Er teilte das Meer und lies sie hindurch gehen. Und <er> stellte Wasser <auf> wie eine Mauer.
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Feſte | Feste, die eigentl.: befestigte Stelle
1) ein von der Natur gedeckter, sicherer Ort 2) ein Bau, Anbau, Festung
Gewölbe, Firmament, Himmelsgewölbe
Es werde eine Feſte zwiſchen den Waſſern / vnd die ſey ein Vnterſcheid zwiſchen den Waſſern.
Es werde ein Himmelsgewölbe zwischen den Gewässern, und das sei die Trennung zwischen den Gewässern.
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zerbrechen
zebrechen
zubrechen | zerbrechen (Verb) etwas vollständig, gänzlich brechen
1) Gegenstände, Gerätschaften: in Stücke brechen 2) Speisen (wie z. B. Brot): brechen 3) Steine, Erze: in Stücke brechen, zerstoßen 4) Gebäude, Bauten, Anlagen: niederreißen, einreißen, zum Einsturz bringen 5) Körper und Glieder von Menschen oder Tieren: in Stücke teilen 5) Menschlicher Geist, Wille: den Willen brechen
Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:
Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«
Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:
Denn ſie wöllen nicht achten auff das Thun des HERRN / noch auff die werck ſeiner Hende / Darumb wird er ſie zebrechen vnd nicht bawen.
Denn sie wollen weder die Taten des HERRN respektieren noch die Werke seiner Hände. Deshalb wird er sie [ihren Geist, ihre Absichten] brechen und nicht aufbauen [gedeihen lassen, bestärken, fördern].
Zubrich den arm des Gottloſen
Zerbrich den Arm der Gottlosen
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fur vber | vorüber (Adverb) fur vber
vorüber, vorbei vorüber sein: fur vber iſt, Weish 5,10 Komposita:
vorüberfahren: fur vber feret, Weish 5,9 vorübergehen: fur vber gehen, Psalm 141,10 vorübergehen: fur vbergehen, Hiob 11,16 vorüberkommen: fur vber kam, Hld 3,4 vorüberziehen: fur vber gezogen, Psalm 48,5
vorüberziehen: Psalm 48,5
DEnn ſihe / Könige ſind verſamlet / Vnd miteinander fur vber gezogen
Denn siehe: Könige sind versammelt und sind miteinander vorüber gezogen.
vörübergehen: Psalm 141,10
Die Gottloſen müſſen in jr eigen Netze fallen mit einander / Jch aber jmer fur vber gehen.
Die Gottlosen sollen gemeinsam in ihre eigenen Netze fallen, ich aber gehe immer daran vorbei.
vorübergehen: Hiob 11,16
Denn würdeſtu der mühe vergeſſen / vnd ſo wenig gedencken / als des waſſers das fur vbergehet.
Dann würdest Du alle Mühe vergessen und so wenig gedenken, wie des Wassers, das vorüber geht.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spott
ſpott
Spot
ſpot | Spott, der Spott, ſpott
Spot, ſpot
Das Wort kommt vor in den Schreibweisen Spott und Spot, wobei die zweite Form (nur ein »t«) häufiger erscheint.
Hohn in Worten, Gebärden und Verhalten
Jch aber bin ein Wurm vnd kein Menſch / Ein ſpot der Leute vnd verachtung des Volcks.
Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute, die Verachtung des Volks.
Die Stoltzen haben jren ſpott an mir
a) Die Stolzen haben ihren Spott an mir. b) Die Stolzen treiben ihren Spott mit mir.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
erfrewen | erfreuen (Verb) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wiltu | willst du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von wollen (Verb)
Präsens: wiltu: willst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. wiltu: willst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!
wie lang wiltu mein ſo gar vergeſſen?
Wie lange willst du mich noch so ganz vergessen?!
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Grim
grim | Grimm, der | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fewr
fewr
Fewer
fewer | Feuer, das Luther benutzt beide Schreibweisen, sowohl fewr wie auch fewer.
Der HERR wird ſie verſchlingen in ſeinem zorn / Fewr wird ſie freſſen.
Der HERR wird sie verschlingen in seinem Zorn. Feuer wird sie fressen.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
vmb ſonſt
vmbſonſt | umsonst (Adverb) a) ohne Lohn, ohne Entgelt, ohne Gegenleistung, ohne Vergütung; gratis b) ohne die erwartete, nutzbringende Wirkung: erfolglos, nutzlos, vergebens, sinnlos, zwecklos c) ohne Grund (negiert: nicht umsonst, aus gutem Grund)
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seele
ſeele | Seele, die Seele
hebräisch: נֶ֫פֶשׁ (nεfεš), eigtl.: Hauch, Atem 1) was ein Wesen lebendig macht: Seele 2) Sitze der Empfindungen: Gemüt, Herz 3) lebendiges Wesen (worin Leben ist), Lebender, Person griechisch: ψυχή (psyche), eigtl.: das (irdische) Leben 1) die Seele 2) das Leben 3) lebendiges Wesen (worin Leben ist), Lebender, Person, lebender Mensch lateinisch: anima Atem, Hauch, Seele, Gemüt, Leben, Lebenskraft Der Begriff Seele erstreckt sich über ein weites Feld von Bedeutungen, die alle im individuellen Sein eines lebendigen Wesens, speziell eines Menschen angesiedelt sind. Es reicht vom belebenden Atem über den Sitz der Emotionen, über Emotionen selbst, über Gemütszustände bis hin zu Lebenskraft und zu Leben an sich.
Seele grenzt immer lebende und empfindende Wesen von Gegenständen, toten Körpern und Verstorbenen ab, die alle diese Eigenschaften, also die Seele, entweder nicht besitzen oder verloren haben. Das heutige Verständnis
Der Begriff der Seele ist religionsgeschichtlich in allen Kulturen vorhanden, aber mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen verbunden. Heute gibt es viele Interpretationsversuche, die oft zur Erklärung und Abgrenzung verschiedene Seelen-Typen beschreiben, wie die Körper-Seele, die Frei-Seele, die Schatten-Seele u.a.
Allen gemein scheint nur zu sein, dass mit Seele eine individuelle »Lebenskraft« gemeint ist, die jedoch nicht näher greifbar ist. Sie belebt den Körper, wenn der Mensch aktiv und bewusst ist (Körper-Seele). Sie existiert vom Bewusstsein aber auch unabhängig, beispielsweise, wenn der Mensch schläft oder bewusstlos ist (Frei-Seele). Sie beinhaltet die Gedanken und Gefühle (Ich-Seele). Die Hauch-Seele ist eine Art ätherisches Fluidum, und eine spezielle Gabe des Höchstens Wesens (ein Beispiel ist der Odem, den Adam eingeblasen bekommt). Die Schatten-Seele ermöglicht es, im Schlaf in den Träumen zu reisen, ohne den schlafenden Körper mitzunehmen, usw.
Im christlichen Abendland ist die Idee einer Seele zwar selbstverständlich, der Gebrauch des Begriffs aber längst nicht einheitlich. Bis heute steht der Begriff Seele im Zentrum theologischer Untersuchungen und Diskussionen. So ist das hebräische Wort נֶ֫פֶשׁ (nεfεš; Seele) eines der am meisten untersuchten Wörter im Alten Testament, nicht zuletzt, um die Grundlagen zu schaffen für ein christlich religiöses Verständnis.
Die Frei-Seele entspricht in etwa dem christlichen Verständnis: Sie ist von Körper und Geist unabhängig (frei). Die Frei-Seele vertritt den ganzen Menschen mit all seinen persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten, Gedanken und Erinnerungen. Sie kann in Träumen, Trancen oder in Bewusstlosigkeit den Kör0per vorübergehend verlassen und eigenständig existieren (frei). Kehrt sie nicht zurück, stirbt der Mensch, doch die Frei-Seele überlebt, womit die Persönlichkeit des Menschen nach seinem Tod erhalten bleibt.
Damit grenzt sich der Begriff Seele von der Bedeutung Lebenskraft oder von Leben eindeutig ab. Während die Lebenskraft und das Leben mit dem Tod verloren gehen, existiert die Seele weiter. Um eine »lebendige Seele« zu werden (1Mos 2,7), braucht es einen Körper (Materie), einen Geist (Denken und Handeln), eine Seele (das individuelle »Ich«) und das Leben an sich (das Luther Odem nennt).
Die Interpretation des Wortes Seele | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Helle | Hölle, die
Totenreich, das Helle
hebräisch: שאול (Scheol), lateinisch: infernum, auch: abyssus, baratrum, loca inferna, loca infernorum griechisch: Ἅδης (Hades). das Totenreich
Gedacht als konkreter Ort unter der Erdoberfläche (im Gegensatz zum Himmel über der Erdoberfläche), zu dem die Toten hinabsteigen.
Ort der Toten, Totenreich, in Abgrenzung zum Ort (zur Welt) der Lebenden.
Bedeutung
Der Begriff Hölle ist schwierig und zwischenzeitlich längst mystisch verklärt als Ort der Qual für die nach dem Tode Verdammten, als Ort des Feuers, wo Pech und Schwefel brennen, als Ort der Sünder, die aufgrund ihrer irdischen Verfehlungen Höllenpein zu erleiden haben, usw. Derartige Inhalte sind mit dem hebräischen Begriff Scheol nicht verbunden!
Moderne Übersetzungen vermeiden daher meist das Wort Hölle, um nicht einem nichtbiblischen und unchristlichen Glauben an einen verklärten Ort der Qualen, der Dämonen und Teufel Vorschub zu leisten.
Herrscher über den Scheol ist der Gott JHWH (s. Psalm 139,8), nicht der Teufel (griechisch: διάβολος, als Gegenspieler des Gottes JHWH).
Auch Jesus ist nach seinem Tod zunächst in den Hades hinabgestiegen (Glaubensbekenntnis).
Häufig werden daher heute statt Hölle Begriffe wie Totenreich oder Ort der Toten o. ä. verwendet.
Das Wort Helle im Psalter der Lutherbibel
Vorrede zum Psalter: Da ſiheſtu aber mal allen Heiligen ins hertze / wie in den Tod / ja wie in die Helle. Wie finſter vnd tunckel iſts da
Psalm 6,6: Denn im Tode gedenckt man dein nicht / Wer wil dir in der Helle dancken?
Psalm 9,18: Ah das die Gottloſen müſten zur Helle gekeret werden meint: Die Gottlosen sollten sterben
Psalm 16,10: DEnn du wirſt meine Seele nicht in der Helle laſſen
Psalm 18,6: Der Hellen band vmbfiengen mich / Vnd des Tods ſtrick vberweldiget mich.
Psalm 28,1: Auff das nicht / wo du ſchweigeſt / ich gleich werde denen / die in die Helle faren.
Psalm 30,4: HERR du haſt meine Seele aus der Helle gefüret
Psalm 30,4: Du haſt mich lebend behalten / da die in die Helle furen.
Psalm 31,18: Die Gottloſen müſſen zu ſchanden vnd geſchweigt werden in der Helle. meint: die Gottlosen müssen zum Schweigen gebracht werden durch einen schändlichen Tod
Psalm 49,15: Sie ligen in der Helle wie ſchafe / der Tod naget ſie meint: sie liegen in ihren Gräbern wie Schafe und der Tod nagt an ihnen
Psalm 49,15: Jn der Helle müſſen ſie bleiben. meint: sie müssen in ihren Gräbern bleiben
Psalm 49,16: ABer Gott wird meine Seele erlöſen aus der Hellen gewalt meint: Gott wird meine Seele vor der Macht des Todes retten
Psalm 55,16: Der Tod vbereile ſie / vnd müſſen lebendig in die Helle faren meint: Der Tod mag sie einholen und mitten aus dem Leben reißen
Psalm 86,13: Vnd haſt meine Seele errettet aus der tieffen Helle. meint: bewahre mein Leben vor dem Tod
Psalm 88,4: Vnd mein Leben iſt nahe bey der Helle. meint: ich sieche dahin und bin dem Tode nahe, oder: ich fühle mich, als würde ich sterben
Psalm 88,5: Jch bin geacht gleich denen / die zur Helle fahren meint: ich werde genauso wenig geachtet wie Verstorbene
Psalm 89,49: Der ſeine Seele errette aus der Hellen hand? meint: der sein Leben bewahrt
Scholion zu Psalm 94,17: (Stille) Das iſt / in der Helle da es ſtille iſt vnd alles aus. meint: im Grab ist es still und alles ist aus.
Psalm 116,3: STricke des Todes hatten mich vmbfangen / Vnd angſt der Hellen hatten mich troffen meint: Der Tod umklammert mich und Todesangst hat mich überwältigt
Psalm 139,8: Füre ich gen Himel / ſo biſtu da / Bettet ich mir in die Helle / Sihe / ſo biſtu auch da. meint: führe ich in den Himmel: du bist da! Begäbe ich mich ins Totenreich: Da bist du auch!
Psalm 141,7: VNſer gebeine ſind zuſtrewet bis zur Helle meint: Die Leiber und Knochen unserer Verwundeten und Toten sind <über das ganze Feld> verstreut
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schmach
ſchmach
Schmache
ſchmache | Schmach, die Schmähung, Beschimpfung, Herabsetzung.
eine Schmach für jemanden sein: eine Schande für jemanden sein
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schos
ſchos | Schoß, der eigentlich: Teil eines Mantels, einer langen Jacke, eines Rockes
a) Teil einer Bekleidung oder einer Rüstung, die den Unterleib schützt und bedeckt.
b) Dann auch verselbständigt: der vordere Unterleib
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Amen | Amen, das Amen
hebräisch: אָמֵן (āmén), griechisch: ἀμήν (amēn) lateinisch: amen
Biblische Beteuerung am Schluss der Gebete. Das hebräische Wort אָמֵן bedeutet »wahrlich!« oder »gewiss!« und wird verwendet als
a) Bestätigung oder Zustimmung nach der Rede eines anderen, b) Bekräftigung des vorgelesenen Bundes oder Eides, c) am Schluss eines Gebets.
Daher ist es Teil der jüdischen und der christlichen Liturgie.
Im Neuen Testament wird die griechische Transkription ἀμήν verwendet. Christus, das Amen der Schöpfung
Offb 3,14 bezeichnet Christus selbst als »Amen«, mit dem Gott alle Verheißungen erfüllt hat:
VND dem Engel der gemeinen zu Laodicea schreibe / Das saget / Amen / Der trewe vnd warhafftiger Zeuge / der anfang der creatur Gottes.
Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Dies sagt, der »Amen« [heißt], der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes.
SK Version 25.09.2024 ● | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erläuterungen siehe Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
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Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und Liedauswahl für die Woche sowie die Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.
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