Der Prediger Salomo (Kohelet)

Kapitel III.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prediger Salomo
Kohelet

 

C. III.

 

Prd 3,1-22

 

Der Text in zwölf Kapiteln

 

Gliederung Kapitel III.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel III.

 

 

1,1 - 3,15

 

I. THEMA: »ALLES IST EITEL«

 

1

3,1-8

→Alles hat seine Zeit

2

3,9-15

→Es genügt, zu tun, was man kann

 

 

3,16 - 6,11

 

II. LEBENSLUST UND GOTTESFFURCHT

 

3

3,16-22

→Die Vergänglichkeit des Menschen

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

Prd 3,20%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

 

 

 

 

[344a]

 

Der Prediger
Salomo.

 

 

III.

 

 

Alles hat seine Zeit

 

EIN jg­lichs hat ſei­ne zeit / Vnd alles fürnemen vn­ter dem Hi­mel hat ſei­ne ſtund.

 

2Geborn wer­den

 

Sterben

 

Pflantzen

 

Ausrotten das gepflantzt iſt

 

3Würgen

 

Heilen

 

Brechen

 

Bawen

hat ſei­ne zeit.

4Weinen

 

Lachen

 

Klagen

 

Tantzen

 

5Stein zeſtrewen

 

Stein ſamlen

 

 

Her­tzen

 

Fernen von her­tzen

 

6Suchen

 

Verlieren

 

Behalten

 

Wegwerffen

 

7Zureiſſen

 

Zuneen

hat ſei­ne zeit.

Schweigen

 

Reden

 

8Lieben

 

Haſſen

 

Streit

 

Fried

 

 

 

 

Es genügt, zu tun, was man kann

 

MAN erbeit wie man wil / So kan man nicht mehr ausrichten. 10Da her ſa­he ich die mühe / die Gott den Men­ſchen gegeben hat / das ſie drinnen geplagt wer­den 11(Er aber thut alles fein zu ſei­ner zeit) Vnd leſſt jr Hertz ſich engſten wie es gehen ſolle / in der Welt / Denn der Menſch kan doch nicht treffen das werck das Gott thut / weder anfang noch ende. 12Da­r­umb merckt ich / das nichts beſ­ſers drinnen iſt / denn frö­lich ſein / vnd jm gütlich thun in ſei­nem Leben. 13Denn ein jg­li­cher Menſch der da iſſet vnd trinckt / vnd hat guten mut in alle ſei­ner erbeit / Das iſt eine gabe Got­tes.

Wenn das ſtünd­lin nicht da iſt / ſo richt man nichts aus / man thu wie man wil / Wens nicht ſein ſol / ſo wird nichts
draus.

 

 

 

 

[344a | 344b]

 

 

Der Prediger    C. III.

 

 

14ICH mercke / das alles was Gott thut / das beſtehet jmer / man kan nichts da zu thun noch abthun / Vnd ſolchs thut Gott / das man ſich fur jm fürchten ſol. 15Was Gott thut / das ſtehet da / Vnd was er thun wil / das mus wer­den / Denn er tracht vnd jagt jm nach.

Was er thut / das ſte­het / Was er wil / das ge­het. Das iſt / Er wanckt nicht / wird auch nicht ver­droſ­ſen / wie ein Menſch / Er drin­get durch.

 

 

II.

LEBENSLUST UND GOTTESFFURCHT

 

3,16 - 6,11

 

 

Die Vergänglichkeit des Menschen

 

WEiter ſa­he ich vn­ter der Sonnen ſtete des Ge­richts / Da war ein Gottlos we­ſen / Vnd ſtete der Gerechtigkeit / da waren Gott­lo­ſe. 17Da dacht ich in meinem her­tzen / Gott mus richten den Gerechten vnd Gott­lo­ſen / Denn es hat alles furnemen ſei­ne zeit / vnd alle werck.

 

ICH ſprach in meinem her­tzen von dem we­ſen der Men­ſchen / darin Gott an zeigt / vnd leſſts anſehen als we­ren ſie vn­ter ſie ſelbs wie das Vihe. 19Denn es ge­het dem Men­ſchen wie dem Vihe / Wie dis ſtirbt / ſo ſtirbt das auch / vnd haben alle einerley odem / vnd der Menſch hat nichts mehr denn das Vihe / Denn es iſt alles eitel. 20Es feret alles an einen ort / Es iſt alles von ſtaub gemacht / vnd wird wi­der zu ſtaub. 21Wer weis / ob der odem der Men­ſchen auffwerts fare / vnd der odem des Vihes vnterwerts vn­ter die Erden fare? 22Da­r­umb ſa­ge ich / das nichts beſ­ſers iſt / Denn das ein Menſch frö­lich ſey in ſei­ner erbeit / Denn das iſt ſein Teil. Denn wer wil jn da hin bringen / das er ſe­he / was nach jm ge­ſche­hen wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das iſt / Sorge nicht fur morgen / Denn du weiſſeſt nicht was wer­den wird. Las dir benügen heute / Morgen kompt auch tag vnd rat.

 

 

 

 

 
 

 

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Eccl.
Eccle.
Der Prediger Salomo.
Prediger Salomonis.
Eccleſiaſes.

Biblia Vulgata:
Libri salomonis: Ecclesiastes

 

Anm.: An vielen Stellen benutzt Luther die Abkürzung Eccl. gemäß den lateinischen Bibeln.
Hier steht Eccl. oder Ecc.für das Buch Jesus Sirach, nicht für den Prediger Salomo (Ecclesiastes).

→Zum Inhaltsverzeichnis

Der Prediger Salomo (Kohelet)

Das Buch Kohelet

Prediger

Ecclesiastes

Prd

Koh

Prd

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

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Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT

→24. Sonntag nach Trinitatis

→Pred 3,1-14

AT
III
VI

 
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Sabrina

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