Das Buch Rut

Kapitel II.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Rut

 

C. II.

 

Rut 2,1-23

 

Der Text in vier Kapiteln

 

Gliederung Kapitel II.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel II.

1

2,1-23

→Rut liest Ähren auf dem Feld des Boas

 

 

 

 

 

 

Das Bucĥ Ruth.

 

 

 

 

[147a]

 

 

II.

 

 

Rut liest Ähren auf dem Feld des Boas

 

ES war auch ein Man / der Na­e­mi man Freunde / von dem ge­ſchlecht EliMelech / mit namen Bo­as / der war ein weid­li­cher Man.

 

VND Ruth die Moabitin ſprach zu Naemi / Las mich auffs Feld gehen vnd Ehern auffleſen / dem nach / fur dem ich gnade finde. Sie aber ſprach zu jr / Gehe hin meine Tochter. 3Sie gieng hin / kam vnd las auff den Schnittern nach auff dem felde. Vnd es begab ſich eben / das das ſelbe feld / war des Boas der von dem ge­ſchlecht EliMelech war. 4Vnd ſi­he / Boas kam eben von Beth­le­hem / vnd ſprach zu den Schnittern / Der HERR mit euch / Sie antworten / Der HERr ſegene dich.

 

VND Boas ſprach zu ſei­nem knaben / der vber die Schnitter geſtellet war / Wes iſt die Dirne? 6Der Knabe / der vber die Schnitter geſtellet war / ant­wor­tet vnd ſprach / Es iſt die Dirne die Mo­a­bi­tin / die mit Naemi widerkomen iſt von der Mo­a­bi­ter­land. 7Denn ſie ſprach / Lieber / Laſſt mich auff­le­ſen vnd ſamlen vn­ter den garben / den Schnit­tern nach / Vnd iſt al­ſo komen / vnd da ge­ſtan­den von morgen an bis her / vnd bleibt wenig daheime.

 

 

 

 

 

[147a | 147b]

 

 

Das Bucĥ    C. II.III.

Boas.

 

 

8DA ſprach Boas zu Ruth / Hörſtu es / meine toch­ter? Du ſolt nicht gehen auff einen andern Acker auffzuleſen / vnd gehe auch nicht von hinnen / Son­dern halt dich zu mei­nen Dirnen / 9vnd ſi­he wo ſie ſchneiten im felde / da gehe jnen nach / Ich hab meinem Knaben geboten / das dich niemand antaſte. Vnd ſo dich dürſtet / ſo gehe hin zu dem gefeſs vnd trin­cke / da meine Knaben ſchepffen. 10Da fiel ſie auff jr angeſicht vnd be­tet an zur erden / vnd ſprach zu jm / Wo mit hab ich die Gnade funden fur deinen augen / das du mich erkenneſt / die ich doch Frembd bin.

Das iſt / Sie iſt nicht der Me­tzen eine / die da heim auffm Pol­ſter ſitz­en vnd fau­lentz­en etc.

 

BOas ant­wor­tet / vnd ſprach zu jr / Es iſt mir an­ge­ſagt / alles was du ge­than haſt an deiner Schwi­ger / nach deines Mans tod / Das du ver­la­ſſen haſt deinen Vater vnd deine Mutter vnd dein Va­ter­land / vnd biſt zu einem Volck gezogen / das du zuuor nicht kandteſt. 12Der HERR vergelte dir deine that / vnd müſſe dein Lohn volkomen ſein bey dem HER­RN dem Gott Iſ­ra­el / zu wel­chem du komen biſt / das du vn­ter ſei­nen Flügeln zuuerſicht het­teſt. 13Sie ſprach / Las mich gnade fur deinen au­gen finden / mein Herr / Denn du haſt mich ge­trö­ſtet / vnd deine Magd freundlich an­ge­ſpro­chen / So ich doch nicht bin / als deiner Megde eine.

 

14BOas ſprach zu jr / Wens eſſens zeit iſt / ſo mache dich hie her zu / vnd iſs des Brots / vnd tuncke deinen biſſen in den Eſſig. Vnd ſie ſatzt ſich zur ſeiten der Schnitter. Er aber legt jr Sangen fur / Vnd ſie aſs / vnd ward ſat / vnd lies vber. 15Vnd da ſie ſich auffmacht zuleſen / gebot Boas ſei­nen Knaben / vnd ſprach / Laſſt ſie auch zwiſſchen den garben leſen / vnd be­ſche­met ſie nicht / 16Auch von den hauffen laſſt vber­blei­ben vnd laſſt liegen / das ſie es auffleſe / vnd niemand ſchelte ſie drumb.

 

ALſo las ſie auff dem felde bis zu abend / vnd ſchlugs aus was ſie auffgeleſen hatte / vnd es war bey eim Epha gerſten. 18Vnd ſie hubs auff / vnd kam in die Stad / vnd jre Schwiger ſa­he es / was ſie geleſen hatte / Da zog ſie erfur vnd gab jr / was jr vbrig blieben war / da ſie ſat von war wor­den.

 

19DA ſprach jre Schwiger zu jr / Wo haſtu heut geleſen vnd wo haſtu geerbeitet? Geſegenet ſey der dich erkennet hat. Sie aber ſagts jrer Schwiger / bey wem ſie geerbeitet het­te / vnd ſprach / Der Man bey dem ich heute geerbeitet habe heiſſt Boas.

 

20NAemi aber ſprach zu jrer Schnur / Geſegenet ſey er dem HER­RN / denn er hat ſei­ne barm­her­tzig­keit nicht ge­la­ſſen beide an den le­ben­di­gen vnd an den todten. Vnd Naemi ſprach zu jr / Der Man ge­hö­ret vns zu / vnd iſt vn­ſer Erbe. 21Ruth die Moabitin ſprach / Er ſprach auch das zu mir / Du ſolt dich zu mei­nen Knaben hal­ten / bis ſie mir alles eingeerndtet haben. 22Naemi ſprach zu Ruth jrer Schnur / Es iſt be­ſſer mein Tochter / das du mit ſei­nen Dirnen aus geheſt / Auff das nicht jemand dir drein rede auff eim andern acker. 23Al­ſo hielt ſie ſich zu den Dirnen Boas / das ſie las bis das die Gerſtenernd vnd Weitzenernd auswar / vnd kam wi­der zu jrer Schwiger.

 

 

 

 

 
 

 

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