Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[311a]
[Spalte 2]
1Auff der Githith / vor zu ſin-
gen / Aſſaph.
SInget frölich Gotte / der vnſer Stercke iſt / Jauchzet dem Gott Jacob.
3Nemet die Pſalmen / vnd gebet her die Paucken / Lieblich Harffen mit Pſaltern.
4Blaſet im Newmonden die Poſaunen / In vnſerm Feſte der Laubruſt.
5Denn ſolchs iſt eine Weiſe in Iſrael / Vnd ein Recht des Gottes Jacob.
6Solchs hat er zum Zeugnis geſetzt vnter Joſeph / da ſie aus Egyptenland zogen / Vnd frembde Sprache gehört hatten.
7Da ich jre Schulder von der laſt entlediget hatte / Vnd jre Hende der töpffen los wurden.
8Da du mich in der Not anrieffeſt / halff ich dir aus / Vnd erhöret dich / da dich das Wetter vberfiel / Vnd verſuchte dich am Hadderwaſſer / Sela.
9HOre mein Volck / Ich wil vnter dir zeugen / Iſrael du ſolt mich hören.
10Das vnter dir kein ander Gott ſey /
[311a | 311b]
Der Pſalter.
[Spalte 1]
Vnd du keinen frembden Gott anbeteſt.
11ICh bin der HERR dein Gott / der dich
aus Egyptenland gefüret hat / Thu deinen mund weit auff / las mich jn füllen.
12Aber mein Volck gehorchet nicht meiner ſtimme / Vnd Iſrael wil mein nicht.
13So hab ich ſie gelaſſen in jres hertzen dünckel / Das ſie wandeln nach jrem Rat.
14WOlte mein Volck mir gehorſam ſein / Vnd Iſrael auff meinem Wege gehen.
15So wolt ich jre Feinde bald dempffen / Vnd meine Hand vber jre Widerwertige wenden.
16Vnd die den HERRN haſſen / Müſten an jm feilen / Ire zeit aber würde ewiglich wehren.
17Vnd ich würde ſie mit dem beſten weitzen ſpeiſen / Vnd mit honig aus dem Felſen ſettigen.
❦
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Ex. | Das ander Buch Moſe. | Das zweite Buch Mose (Exodus) Exodus 2. Buch Mose | 2. Mose Ex 2Mos |
Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 81 werden hier erläutert.
Versnummer: Luthers Wort | |||
1: Githith | 1: Aſſaph | 2: Gott Jacob | |
2: Jacob | 3: Pſaltern | 4: Newmonden | |
5: Iſrael | |||
6: Joſeph | 7: Schulder | 7: Hende | |
7: töpffen | 8: Hadderwaſſer | 8: Sela | |
10: ſey | 10: frembden | 11: HERR | |
13: dünckel | 15: dempffen | 15: Widerwertige | |
16: feilen | 16: wehren | ||
Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen. Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 |
Luther-Deutsch | Deutsch | Erläuterungen | ||||||||
Githith | Githith auch Gittith, Gittit oder Gitit
hebräisch: גִתּ֗ית (gittiyt)
Das Wort wird nicht übersetzt. Verwendet wird das ins Deutsche übertragene Klangbild des Wortes (Transkription).
Unklar ist, ob es sich um Saiteninstrument, eine Vortragsbezeichnung oder eine Tonart handelt.
Angenommen wird, dass es sich um ein bestimmtes Saiteninstrument handelt, das David aus seiner Zeit bei Achis in Gath (1. Sam 27,2ff.) mitgebracht hat.
Luthers Übersetzung (auff der Githith) lässt vermuten, dass er es als Bezeichnung für ein Saiteninstrument verstanden hat.
Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen / auff der Githith.
Auff der Githith / vor zu ſingen / Aſſaph.
Ein Pſalm der kinder Korah / Auff der Githith / vor zu ſingen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Aſſaph | Asaf (Name) Asaf war ein Gesangmeister Davids. Er lebte demnach um 1000 v. Chr., genaue Lebensdaten sind nicht bekannt. Er war als Chorleiter und Leiter des Gottesdienstes mit Gesang im Tempel tätig.
Asaf schrieb mehrere Psalmen. Sein Name erscheint als Autorenvermerk in den Titelzeilen der Psalmen Psalm 50, Psalm 73, Psalm 74, Psalm 75, Psalm 76, Psalm 77, Psalm 78, Psalm 79, Psalm 80, Psalm 81, Psalm 82 und Psalm 83.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Gott Jacob | Gott Jakobs, der Gott Jacob
Bezeichnung für Gott, die unterstreichen soll, dass es sich bei diesem Gott, den der Autor meint, um den selben Gott handelt, den bereits Jakob angebetet hatte und von dem Jakob den Namen Israel erhalten hatte.
Der Gott Jakobs ist also der Gott des Volkes Israel, der Nachkommen Jakobs, zu denen sich der Autor zählt.
In 2Mos 3,4-6 weist sich mit dieser Bezeichnung Gott gegenüber Mose aus.
4Da aber der HERR ſahe / das er hin gieng zu ſehen / rieff jm Gott aus dem Puſch / vnd ſprach / Moſe / Moſe. Er antwortet hie bin ich. 5Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land. 6Vnd ſprach weiter / Jch bin der Gott deines Vaters / der Gott Abraham / der Gott Iſaac / vnd der Gott Jacob.
4Da aber der HERR sah, dass er [Mose] ging, um zu sehen, rief ihn Gott aus dem Busch und sprach: »Mose! Mose!« Der antwortete: »Hier bin ich!« 5Er [Gott] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, an dem du stehst, ist heiliges Land.« 6Und <er> sprach weiter: »Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jacobs.«
HERR Gott Zebaoth höre mein Gebet / Vernims Gott Jacob / Sela.
HERR, Gott Zebaoth, höre mein Gebet. Vernimm es, Gott Jakobs. Sela.
In diesem kurzen Vers tauchen gleich drei verschiedene Bezeichnungen für Gott auf:
Der Autor drückt unmissverständlich und betont seinen Glauben an den einen (Schöpfer-)Gott aus (»HERR«), der über Erde und Himmel herrscht (»Gott Zebaoth«) und der der Gott Israels ist (»Gott Jakobs«).
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Jacob
Iſrael | Jakob (Name)
Israel (Name) Jacob
Dort, wo Israel als Name einer Person verwendet wird, ist Jakob gemeint, der von Gott den Namen Israel bekam.
Israel bezeichnet daneben das Volk Israel, die Israeliten, sowie das historische Land Israel. Der heutige Staat Israel trägt offiziell eben diesen Namen: Medinat Jisra'el. (מדינת ישראל).
Jakob ist der zweite Sohn von Isaak, der Zwillingsbruder von Esau, und Enkel von Abraham.
Er lebte mit seinen beiden Frauen und mit seinen Kindern in Haran.
Jakob bekam nach einem Kampf mit Gott von ihm den Namen Israel.
Seine Söhne sind die Namensgeber der zwölf Stämme, aus denen sich das Volk Israel gebildet hat.
Jakob, der nun Israel heißt, zieht in seinen späten Jahren nach Ägypten, wo er auch stirbt. Der Name Jakob
hebräisch: יַעֲקֹב (Ja'ākob, Jakob) lateinisch: Iacob griechisch: Ἰακὼβ Für diesen Namen gibt es unterschiedliche Deutungen:
1) Die erste Deutung findet sich in 1Mos 25,24-26:
DA nu die zeit kam / das ſie [Rebekka, die Frau Isaaks] geberen ſolt / ſihe / da waren zwilling in jrem Leibe. Der erſt der eraus kam / war rötlicht / gantz rauch wie ein fell / Vnd ſie nenneten jn Eſau. Zu hand darnach kam er aus ſein Bruder / der hielt mit ſeiner Hand die ferſen des Eſau / Vnd hieſſen jn Jacob.
Der Name wird auf das hebräische Wort עָקֵב (Akew), Ferse, zurückgeführt, dessen Wurzel im hebräischen Namen Jakob stecke, wobei עָקוֹב (Akow) »die Ferse halten« bedeute, Jakob demnach »Fersenhalter« hieße.
2) Die zweite Deutung wird zurückgeführt auf das selbe hebräische Wort עָקוֹב (Akow), allerdings in der Bedeutung »betrügen«. Als Begründung wird dabei auf die bekannte Erzählung vom Tausch des Erstgeburtsrechts gegen ein Linsengericht verwiesen (1Mos 25,29-34) und auf die Erzählung von der Täuschung des Isaaks, der ungewollt Jakob als Erstgeborenen segnet (1Mos 27,36).
Unsere Deutung:
Das hebräische Wort עָקוֹב (Akow) meint nicht nur »die Ferse halten« oder »betrügen«. Dies sind bereits abgeleitete Begriffe. Es meint ursprünglich und in erster Linie »hinter jemandem herschleichen« (jemandem auf den Fersen sein, dies kann auch in betrügerischer, dunkler Absicht geschehen, daher »betrügen«).
Wir meinen, dass »hinter jemandem herschleichen« hinreichend aus 1Mos 25,26 verständlich ist: Damals waren anders als heute Zwillinge im Mutterleib nicht selbstverständlich vor der Geburt zu erkennen. Bei der Geburt folgte zur Überraschung aller dem ersten Kind ein zweites.
Jakob schlich dem Esau geradezu hinterher als zunächst unentdeckter, heimlicher Verfolger. Er war ihm schließlich bei der Geburt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fersen. Jakob meint in diesem Zusammenhang demnach den Zwilling, der als Zweiter zur Welt kam.
Die Deutung Betrüger erscheint zum Zeitpunkt der Geburt und Namensgebung nicht haltbar und ist bestenfalls ein nettes Wortspiel, womöglich aus der Zeit nach Jakobs Tod.
Der Name Israel
hebräisch: יִשְׂרָאֵל (Jiṣra'el) lateinisch: Israhel griechisch: Ἰσραὴλ
Es gibt unterschiedliche Deutungen für diesen Namen. Fest steht, dass die Endung אל (el) »Gott« bedeutet.
Der vordere Teil wird allgemein auf die semitische Wurzel שרה (sarah) mit der Bedeutung »ringen, kämpfen« zurückgeführt. Es scheint auch möglich, dass sich die Wurzel שרר (sarar) in der Bedeutung »herrschen« dahinter verbirgt. Die deutschen Entsprechung wären in etwa »Gott ringt (mit uns)« bzw. »Gott möge mit uns ringen« oder »Gott herrscht« bzw. »Gott möge herrschen«.
Luther erklärt den Namen Israel im Scholion zu 1Mos 32,28:
Luther: Iſrael kompt von Sara / das heiſſet kempffen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Fürſt oder Herr / vnd Sara ein Fürſtin oder Fraw heiſſt / vnd Iſrael ein Fürſt oder Kempffer Gottes / das iſt / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs geſchicht durch den glauben der ſo feſt an Gottes wort helt / bis er Gottes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Vater.
Jakob wurde Israel
Nach seinem nächtlichen Kampf mit Gott (1Mos 32,25b-30) erhielt Jakob den Namen Israel.
Er ſprach / Wie heiſſeſtu? Er antwortet / Jacob. Er ſprach / Du ſolt nicht mehr Jacob heiſſen / ſondern IſraEl / Denn du haſt mit Gott vnd mit Menſchen gekempfft / vnd biſt obgelegen.
Er sprach: »Wie heißt du denn?« Er antwortete: »Jakob.« Er sprach: »Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern IsraEl. Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und warst überlegen.«
Die Söhne Israels
Jakob heiratete nacheinander Lea und Rahel. Von ihnen und von deren Sklavinnen Bilhas und Silpas, die ihm nach der Sitte dieser Zeit als Nebenfrauen gehörten, hatte Jakob insgesamt zwölf Söhne:
Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Joseph, Benjamin, Dan, Naftali, Gad, Ascher.
Mit Ausnahme Josephs, dessen Söhne Efraim und Manasse namentlich in der Stammesliste vertreten sind, gaben diese Söhne den Stämmen Israels ihre Namen.
In den späteren Stammeslisten taucht Levi als Stamm nicht auf. Die Kinder Levi, die Leviten, besaßen als Priestergeschlecht einen Sonderstatus und bekamen bei der Landnahme (Buch Josua) kein Stammesgebiet zugewiesen. Sie erhielten in allen Stammesgebieten Städte, wodurch in allen Gebieten Israels auch die Leviten angesiedelt waren.
Die Zahl der Volksstämme Israels blieb jedoch zwölf, weil nun anstelle von Josef dessen Söhne Efraim und Manasse als Stammväter zweier Stämme gezählt wurden, die eigene Stammesgebiete bei der Landnahme zugewiesen bekamen.
Das Volk Israel
Vom Auszug aus Ägypten bis zum Tod Salomos und dann wieder nach der Zerstörung Samarias im Jahr 722 v. Chr. bezeichnet der Name Israel alle Israeliten.
Die Teilung Palästinas in Israel und Juda
In der Zeit zwischen dem Tod Salomos und dem Jahr 722 v. Chr. hießen nur die zehn Nordstämme Israel, die sich unter Jerobeam von Salomos Sohn Rehabeam getrennt und das Nordreich Israel gebildet hatten. Das Südreich mit der Hauptstadt Jerusalem hieß Juda (siehe dazu 1Kon 12 - 22).
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Pſalter | Psalter, der Pſalter
Nicht mitgezählt ist das Wort Psalter in den Titeln und Seitenüberschriften des Buchs der Psalmen. 1) ein Saiteninstrument von harfenähnlicher Gestalt
2) das biblische Buch der Psalmen
lobſinget jm auff dem Pſalter von zehen ſeiten.
a) Lobsinget ihm auf dem Psalter mit zehn Saiten b) Lobsinget ihm, begleitet mit der zehnsaitigen Harfe.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Newmond | Neumond, der Die Mondphasen waren für die Berechnung der Kalenderdaten von zentraler Bedeutung.
Der Neumond beendete einen Monat. An dem Tag, an dem nach Sonnenuntergang der erste Rand der Mondscheibe sichtbar wurde, begann ein neuer Monat. 14 Tage später war Vollmond, die Mitte des Monats war erreicht.
Blaſet im Newmonden die Poſaunen
Blast bei Neumond die Posaunen
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Laubruſt
Feſt der Laubruſt | Laubrüst, das (veraltet) das Fest Laubrüst (veraltet) Laubhüttenfest, das Sukkot (hebr. סֻכּוֹת, Plural von סֻכָּה Sukka, »Laubhütte«) oder Laubhüttenfest oder Laubrust (Luther) ist eines der drei jüdischen Wallfahrtsfeste (2Mos 23,14ff).
Das Fest wird im Herbst im jüdischen Monat Tischri gefeiert. Es beginnt am Tag des Vollmonds, dem 15. des Monats, und dauert bis zum 21. Tischri (im September/Oktober unseres Kalenders). In Israel ist jedoch nur der erste Tag ein voller Feiertag.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Blaſet im Newmonden die Poſaunen / Jn vnſerm Feſte der Laubruſt. | Neumondfest und Laubhüttenfest
Blaſet im Newmonden die Poſaunen / Jn vnſerm Feſte der Laubruſt.
Blast <im siebten Monat> zum Neumondfest die Posaunen und ebenso zum Laubhüttenfest.
In Psalm 81, Vers 4 werden zwei Feste genannt, zu denen die Posaunen geblasen wurden: Das Neumondfest (am 1. Tag eines Monats) und das Laubhüttenfest (am 15. Tischri, dem siebten Monat).
Neumond, der Beginn eines neuen Monats, galt bei den Israeliten lange Zeit als Fest. Insbesondere das Neumondfest des siebten Monats wurde als Fest gefeiert, was noch aus der Zeit herrührt, als das jüdische Jahr im Herbst begann, der Monat Tischri der erste Monat war und der Neumond des Monats Tischri das neue Jahr einleitete.
Asaf, der Autor des Psalms, bezieht sich hier auf die Festordnung für das Neumondfest im siebten Monat, wie sie beschrieben ist in 3Mos 23,23-25 (s. u.).
Der hebräische Text dieses Verses bezeichnet das Laubhüttenfest nicht ausdrücklich, sondern nennt es nur Fest, so dass Luthers Laubrust bereits eine Interpretation ist, doch die einzig richtige: Es kann nur das Laubhüttenfest gemeint sein. Nichts anderes.
Die Übersetzung Luthers meint (frei formuliert): Blast im siebten Monat zum Neumondfest die Posaunen und ebenso zum Laubhüttenfest.
Viele moderne Übersetzungen, auch die neuen Luther-Übersetzungen, formulieren (entlang des hebräischen Textes) nur sehr allgemein Fest statt Laubhüttenfest, jedoch sollte bei jeder Interpretation der religiöse Hintergrund des Autors nicht übergangen werden. Jedem jüdischen Zuhörer war klar, welches Fest gemeint war.
Die jüdische Festordnung aus König Davids Zeiten ist nicht so ohne weiteres auf unsere Feste und Feiern übertragbar. Obwohl auch wir in unseren Gottesdiensten sehr gerne dem Fest und der Feier mit Chören und Instrumenten jeder Art einen besonders feierlichen, freudigen Charakter verleihen, handelt es sich sich hier um die Aufforderung Asafs, die jüdischen Feste zu Ehren Gottes einzuhalten und gemäß den Festordnungen zu begehen.
Der Neujahrstag: 3Mos 23,23-25
VND der HERR redet mit Moſe / vnd ſprach / 24Rede mit den kindern Iſrael / vnd ſprich / Am erſten tage des ſiebenden monden / ſolt jr den heiligen Sabbath des blaſens zum gedechtnis halten / da jr zuſamen kompt / 25Da ſolt jr keine Dienſterbeit thun / vnd ſolt dem HERRN opffern.
Und der HERR redete mit Mose und sprach: »Sage den Israeliten: Am ersten Tage des siebenten Monats sollt ihr Ruhetag halten mit Posaunenblasen zum Gedächtnis, eine heilige Versammlung. Da sollt ihr keine Dienstarbeit tun und sollt dem HERRN Feueropfer darbringen.«
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Jacob
Iſrael | Jakob (Name)
Israel (Name) Jacob
Dort, wo Israel als Name einer Person verwendet wird, ist Jakob gemeint, der von Gott den Namen Israel bekam.
Israel bezeichnet daneben das Volk Israel, die Israeliten, sowie das historische Land Israel. Der heutige Staat Israel trägt offiziell eben diesen Namen: Medinat Jisra'el. (מדינת ישראל).
Jakob ist der zweite Sohn von Isaak, der Zwillingsbruder von Esau, und Enkel von Abraham.
Er lebte mit seinen beiden Frauen und mit seinen Kindern in Haran.
Jakob bekam nach einem Kampf mit Gott von ihm den Namen Israel.
Seine Söhne sind die Namensgeber der zwölf Stämme, aus denen sich das Volk Israel gebildet hat.
Jakob, der nun Israel heißt, zieht in seinen späten Jahren nach Ägypten, wo er auch stirbt. Der Name Jakob
hebräisch: יַעֲקֹב (Ja'ākob, Jakob) lateinisch: Iacob griechisch: Ἰακὼβ Für diesen Namen gibt es unterschiedliche Deutungen:
1) Die erste Deutung findet sich in 1Mos 25,24-26:
DA nu die zeit kam / das ſie [Rebekka, die Frau Isaaks] geberen ſolt / ſihe / da waren zwilling in jrem Leibe. Der erſt der eraus kam / war rötlicht / gantz rauch wie ein fell / Vnd ſie nenneten jn Eſau. Zu hand darnach kam er aus ſein Bruder / der hielt mit ſeiner Hand die ferſen des Eſau / Vnd hieſſen jn Jacob.
Der Name wird auf das hebräische Wort עָקֵב (Akew), Ferse, zurückgeführt, dessen Wurzel im hebräischen Namen Jakob stecke, wobei עָקוֹב (Akow) »die Ferse halten« bedeute, Jakob demnach »Fersenhalter« hieße.
2) Die zweite Deutung wird zurückgeführt auf das selbe hebräische Wort עָקוֹב (Akow), allerdings in der Bedeutung »betrügen«. Als Begründung wird dabei auf die bekannte Erzählung vom Tausch des Erstgeburtsrechts gegen ein Linsengericht verwiesen (1Mos 25,29-34) und auf die Erzählung von der Täuschung des Isaaks, der ungewollt Jakob als Erstgeborenen segnet (1Mos 27,36).
Unsere Deutung:
Das hebräische Wort עָקוֹב (Akow) meint nicht nur »die Ferse halten« oder »betrügen«. Dies sind bereits abgeleitete Begriffe. Es meint ursprünglich und in erster Linie »hinter jemandem herschleichen« (jemandem auf den Fersen sein, dies kann auch in betrügerischer, dunkler Absicht geschehen, daher »betrügen«).
Wir meinen, dass »hinter jemandem herschleichen« hinreichend aus 1Mos 25,26 verständlich ist: Damals waren anders als heute Zwillinge im Mutterleib nicht selbstverständlich vor der Geburt zu erkennen. Bei der Geburt folgte zur Überraschung aller dem ersten Kind ein zweites.
Jakob schlich dem Esau geradezu hinterher als zunächst unentdeckter, heimlicher Verfolger. Er war ihm schließlich bei der Geburt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fersen. Jakob meint in diesem Zusammenhang demnach den Zwilling, der als Zweiter zur Welt kam.
Die Deutung Betrüger erscheint zum Zeitpunkt der Geburt und Namensgebung nicht haltbar und ist bestenfalls ein nettes Wortspiel, womöglich aus der Zeit nach Jakobs Tod.
Der Name Israel
hebräisch: יִשְׂרָאֵל (Jiṣra'el) lateinisch: Israhel griechisch: Ἰσραὴλ
Es gibt unterschiedliche Deutungen für diesen Namen. Fest steht, dass die Endung אל (el) »Gott« bedeutet.
Der vordere Teil wird allgemein auf die semitische Wurzel שרה (sarah) mit der Bedeutung »ringen, kämpfen« zurückgeführt. Es scheint auch möglich, dass sich die Wurzel שרר (sarar) in der Bedeutung »herrschen« dahinter verbirgt. Die deutschen Entsprechung wären in etwa »Gott ringt (mit uns)« bzw. »Gott möge mit uns ringen« oder »Gott herrscht« bzw. »Gott möge herrschen«.
Luther erklärt den Namen Israel im Scholion zu 1Mos 32,28:
Luther: Iſrael kompt von Sara / das heiſſet kempffen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Fürſt oder Herr / vnd Sara ein Fürſtin oder Fraw heiſſt / vnd Iſrael ein Fürſt oder Kempffer Gottes / das iſt / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs geſchicht durch den glauben der ſo feſt an Gottes wort helt / bis er Gottes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Vater.
Jakob wurde Israel
Nach seinem nächtlichen Kampf mit Gott (1Mos 32,25b-30) erhielt Jakob den Namen Israel.
Er ſprach / Wie heiſſeſtu? Er antwortet / Jacob. Er ſprach / Du ſolt nicht mehr Jacob heiſſen / ſondern IſraEl / Denn du haſt mit Gott vnd mit Menſchen gekempfft / vnd biſt obgelegen.
Er sprach: »Wie heißt du denn?« Er antwortete: »Jakob.« Er sprach: »Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern IsraEl. Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und warst überlegen.«
Die Söhne Israels
Jakob heiratete nacheinander Lea und Rahel. Von ihnen und von deren Sklavinnen Bilhas und Silpas, die ihm nach der Sitte dieser Zeit als Nebenfrauen gehörten, hatte Jakob insgesamt zwölf Söhne:
Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Joseph, Benjamin, Dan, Naftali, Gad, Ascher.
Mit Ausnahme Josephs, dessen Söhne Efraim und Manasse namentlich in der Stammesliste vertreten sind, gaben diese Söhne den Stämmen Israels ihre Namen.
In den späteren Stammeslisten taucht Levi als Stamm nicht auf. Die Kinder Levi, die Leviten, besaßen als Priestergeschlecht einen Sonderstatus und bekamen bei der Landnahme (Buch Josua) kein Stammesgebiet zugewiesen. Sie erhielten in allen Stammesgebieten Städte, wodurch in allen Gebieten Israels auch die Leviten angesiedelt waren.
Die Zahl der Volksstämme Israels blieb jedoch zwölf, weil nun anstelle von Josef dessen Söhne Efraim und Manasse als Stammväter zweier Stämme gezählt wurden, die eigene Stammesgebiete bei der Landnahme zugewiesen bekamen.
Das Volk Israel
Vom Auszug aus Ägypten bis zum Tod Salomos und dann wieder nach der Zerstörung Samarias im Jahr 722 v. Chr. bezeichnet der Name Israel alle Israeliten.
Die Teilung Palästinas in Israel und Juda
In der Zeit zwischen dem Tod Salomos und dem Jahr 722 v. Chr. hießen nur die zehn Nordstämme Israel, die sich unter Jerobeam von Salomos Sohn Rehabeam getrennt und das Nordreich Israel gebildet hatten. Das Südreich mit der Hauptstadt Jerusalem hieß Juda (siehe dazu 1Kon 12 - 22).
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Joseph | Josef (Name)
Josef, Sohn Jakobs und Rahels hebräischer Männername
hebräisch: יוֹסֵף griechisch: Ἰωσήφ lateinisch: Ioseph
Der hebräische Name Josef bedeutet »Gott möge hinzufügen« (nämlich noch weitere Kinder) und war beliebt als Name für den erstgeborenen Sohn einer Familie.
Josef, der Sohn Jakobs und Rahels.
Josef war der erstgeborene Sohn von Jakob und Rahel (1Mos 30,22-24). Zu diesem Zeitpunkt hatte Jakob aber bereits zehn Söhne (und sehr wahrscheinlich mehrere Töchter) mit seiner zweiten Frau Lea, sowie mit den Nebenfrauen Bilhas und Silpas.
Rahel wurde erst spät schwanger und galt lange Zeit als unfruchtbar, was als Unglück galt. Bei der Geburt ihres ersten Sohnes wählte sie daher für ihn den Namen Josef, um damit ihre Bitte zu manifestieren, dass ihr Gott noch einen Sohn schenken möge (1Mos 30,24).
Josef war der zweitjüngste Sohn Jakobs. Rahels Bitte erfüllte sich: Nach Josef gebar Rahel noch Benjamin, bei dessen Geburt Rahel starb (1Mos 35,16-20).
Die Geschichte des Josef
Die Geschichte des Josef ist ausführlich beschrieben im 1. Buch Mose, Kapitel 37 bis 50.
Josefs Geschichte ist verbunden mit der Zeit, in der Ägypten unter der Fremdherrschaft der Hyksos steht. Die Josefsgeschichte erklärt, wie es zur Ansiedlung der Hebräer in Ägypten kam. Sie liefert die Vorgeschichte zum Auszug der Hebräer aus Ägypten unter Mose.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Schulder
ſchulder | Schulter, die
Da ich jre Schulder von der laſt entlediget hatte
Da ich ihre Schulter von der Last entledigt hatte
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Hand
Hende | Hand, die
Hände, die
Mein Gebet müſſe fur dir tügen / wie ein Reuchopffer / Meine hende auffheben / wie ein Abendopffer.
Mein Gebet soll dir erscheinen wie ein Rauchopfer, das Erheben meiner Hände wie ein Abendopfer.
Nimm mein Gebet als Rauchopfer und das Erheben meiner Hände als Abendopfer.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Töpffen | Töpfe, die Töpferwaren, Töpfe aus Ton.
Plural von: Topf, der
Bezeichnet das besonders in der Küche verwendete Gefäß, sowohl das mehr breite, in dem gekocht wird, als auch das mehr hohe, das zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln diente.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Hadderwaſſer | Haderwasser, das
Haderwasser (Ortsname)
Quelle von Mariba (Ortsname) Luther übersetzt wörtlich.
Hader meint Streit, Zwist, meist über lange Zeit erbittert ausgetragen.
Das Haderwasser ist das »Wasser des Streits«.
Als Name: Tatsächlich ist eine Quelle oder Oase gemeint, die »Wasser von Meriba« hieß.
Hadderwaſſer
Darumb / das jr euch an mir verſündigt habt vnter den kindern Iſrael / bey dem Hadderwaſſer zu Kades in der wüſten Zin /
Darum, dass ihr euch an mir versündigt habt unter den Kindern Israels bei dem Haderwasser zu Kadesch in der Wüste Zin
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
Sela | Sela In den Psalmen: ein Tonzeichen
Sela (hebr. סֶלָה) ist die transkribierte Form des hebräischen Wortes, dessen Bedeutung und Herkunft unklar sind.
Es kommt in den Psalmen 71 mal vor und wird als Tonzeichen verstanden, und somit als musikalischer Fachbegriff. Es zeigt vermutlich eine Pause oder einen Ruhepunkt im Gesang, bzw. den Abschluss eines Absatzes (einer Strophe) an.
Es kann aber auch als Wiederholungszeichen (Refrain) verstanden werden. Dann könnte es auch die Textzeile abschließen, die als Wechselgesang von einem Chor gegen den Vorsänger wiederholt wird.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
ſey | er/sie/es sei (Verb) von: sein (Verb) Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.
Es werde eine Feſte zwiſchen den Waſſern / vnd die ſey ein Vnterſcheid zwiſchen den Waſſern.
Es werde ein Himmelsgewölbe zwischen den Gewässern, und das sei die Trennung zwischen den Gewässern.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
frembd | fremd (Adjektiv) Hauptbedeutungen:
a) fernher sein, aus weiter Ferne sein benutzt z. B. für Menschen, die aus fernen oder anderen Ländern stammen (so für Ausländer).
b) nicht eigen sein, nicht angehören benutzt z. B. für Menschen, die nicht dem eigenen oder beschriebenen Personenkreis angehören (z. B. Familien, Gesellschaften, Dörfer, Städte, usw.).
Das Adjektiv kann sich auf alles in der Lebenswelt beziehen (Sachen, Tiere, Menschen, Götter, Sprachen, Ideen, Rituale, usw.).
Ja den frembden Kindern hats wider mich gefeilet. Die frembden Kinder verſchmachten / Vnd zappeln in jren banden.
Ja, die fremden Kinder haben gegen mich versagt. Die fremden Kinder vergehen vor Sehnsucht und zappeln in ihren Räuberbanden.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||
HERR | HERR, JHWH, Jahwe Aussehen in unseren Frakturschriften: HERR oder HERR
HERR im Alten Testament
hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH) lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr
Luthers Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) folgt einer festen Regel. Sie weist darauf hin, dass im hebräischen Text an dieser Stelle das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der unaussprechliche Name Gottes.
Satztechnisch bedingte Varianten
Um beim Satz der Lettern Platz in einer Zeile zu sparen, wodurch übermäßiger Sperrdruck oder ungünstige Wortumbrüche vermieden werden, sind in der Lutherbibel von 1545 häufig auch die Varianten HERr oder HERRn oder HERrn zu finden. Dabei sind mindestens die ersten drei Zeichen in Versalien gesetzt, womit sie hinreichend von HErr unterscheidbar sind.
An wenigen Stellen im Text wurde eine für uns unübliche Trennung im Wort vorgenommen, um einen Zeilenumbruch zu realisieren, hier beispielhaft gezeigt:
[ ...] fur den HER- RN bringen [...]
HERR HErr
Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im hebräischen Text »JHWH Adonaj« zu lesen ist. (Siehe dazu auch den Artikel HErr.)
Auch die umgekehrte Reihenfolge HErr HERR ist möglich (»Adonaj JHWH«).
4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſſens /
Die neuen Lutherbibeln übersetzen diesen Ausdruck stets mit »Gott der HERR«.
Die Aussprache des Namens Gottes
Das Wissen um die Aussprache der vier Zeichen, die den Gottesnamen ausmachen, ist schon früh in der Geschichte verloren gegangen. Sie werden heute oft mit »Jahwe« (vokalisiert geschrieben יְהוָה nach der Aussprache des hebräischen Adonaj, Herr) oder »Jehova« (יְהוָֹה ebenfalls nach dem hebräischen Adonaj, Herr, jedoch unter Berücksichtigung aller Vokale) transkribiert, aber auch mit »Jewah« (ebenfalls יְהוָה aber nach dem hebräischen Schema, der Name, zu lesen) oder »Jehowih« (יְהוִה nach dem hebräischen Elohim, Gott / Götter).
Luthers Namensersatz
Luther kannte die vokalisierten Varianten und die transkribierten Formen und war wohl besonders dem Wort »Jehova« zugeneigt. Es bezieht alle drei Vokale aus dem Wort Adonaj, das »Herr« bedeutet. Dennoch hatte er es vermieden, in seiner Übersetzung »Jehova« zu verwenden. Stattdessen nutzte er wie die lateinischen Bibeln einen Wortersatz. Er setzte das deutsche Wort ein, das gemäß der jüdischen Tradition zu lesen sei, wenn im Text das Vierfachzeichen erscheint, machte es aber durch die besondere Satzweise in Großbuchstaben kenntlich: HERR.
Luthers Schreibweise hat sich bis heute in etlichen Bibelausgaben gehalten.
HERR im Neuen Testament
Im neuen Testament verwendet Luther die Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) für Gott, den Vater, an Stellen, wo sich Zitate aus dem Alten Testament auf »JHWH« beziehen.
Wichtig: Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen
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Dünckel | Dünkel, der Die übertriebene, hoffärtige, auf andere herabblickende Meinung von eigenen Vorzügen.
von: dünken (Verb>
So hab ich ſie gelaſſen in jres hertzen dünckel
So habe ich sie in der Überheblichkeit ihrer Herzen belassen
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dempffen | dämpfen (Verb; veraltet) eigtl.: durch Dampf ersticken, Feuer auslöschen, ersticken übertragen: niederdrücken, überwätigen, unterdrücken, vertilgen, klein machen, demütigen
So wolt ich jre Feinde bald dempffen / Vnd meine Hand vber jre Widerwertige wenden.
So wollte ich recht bald ihre Feinde demütigen, und meine Hand gegen ihre Widersacher wenden.
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Widerwertige | Widerwärtige, der Substantivierung des Adjektivs widerwärtig
In der substantivierten Form bezeichnet das Wort speziell im 16. und 17. Jahrhundert den Gegner, den Feind und den Widersacher.
So wolt ich jre Feinde bald dempffen / Vnd meine Hand vber jre Widerwertige wenden.
So wollte ich recht bald ihre Feinde demütigen, und meine Hand gegen ihre Widersacher wenden.
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feilen | fehlen (Verb) im Sinne von: irren, fehlschlagen, nicht treffen, nicht gelingen, versagen
Vnd die den HERRN haſſen / Müſten an jm feilen
Und die den HEERN hassen, müssten an ihm zerbrechen.
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wehren
weren | währen (Verb) Das Wort kommt in unterschiedlichen Bedeutungen vor, die wir hier nicht alle auflisten können.
Verwendung in der Luther-1545
währen in der Grundbedeutung dauern
Mhd.: wern
Luther: wehren, auch: weren
a) Bestand haben, dauern, sich zeitlich oder räumlich ausdehnen b) in seinem Zustand verharren, sich eine gewisse Zeit in seinem Wesen erhalten, sich über eine gewisse Zeit erstrecken c) ganz, unversehrt bleiben
DEnn ſein Zorn weret ein augenblick
Denn dein Zorn dauert einen Augenblick
Jch hab alles dinges ein ende geſehen / Aber dein Gebot wehret.
a) Ich habe aller Dinge Ende gesehen, aber dein Gebot währt <ewig>. b) Ich habe das Ende aller Dinge gesehen, doch Dein Gebot hat Bestand.
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Erläuterungen siehe Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 | |||||||||
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