QuickInfo
Textordnung der Evangelischen Kirchen Deutschlands
Evangelium | Mk 12,28-34 |
Predigt | Sach 8,20-23 |
Lied | EG 290, EG 429 |
Gottesdienstordnung |
Gedenken der Verbundenheit der christlichen Kirche mit dem bleibend erwählten Volk Israel
Jean-Marie Vianney
(† 4. August 1859 in Ars-sur-Formans, Département Ain, Frankreich)
Ab dem Kirchenjahr 2018/2019 stehen für den 10. Sonntag nach Trinitatis zwei verschiedene Ordnungen bereit.
Dieser Artikel behandelt die Variante mit dem Leittext Mk 12,28-34 (»Das größte Gebot«), liturgische Farbe Grün.
Dieses Proprium wird in aller Regel den Sonntag bestimmen.
Alternativ: Die zweite Ordnung, Leittext Lk 19,41-48 (»Jesus weint über Jerusalem«, »Reinigung des Tempels«), liturgische Farbe Violett, findet sich im diesem Beitrag:
Für den Israelsonntag stehen zwei verschiedene Liturgien bereit. Dieser Artikel zeigt die Variante, in der Lk 19,41-48 im Mittelpunkt steht (Farbe: Violett).
Die Gemeinde ist frei darin, zu entscheiden, ob für den 10. Sonntag nach Trinitais, dem Israelsonntag, dieses Proprium (»Kirche und Israel«) oder das alternative Proprium (Gedenktag der Zerstörung Jerusalems) gewählt wird. Es wird empfohlen, das Proprium »Kirche und Israel« zu bevorzugen.
Fällt der Tag des Apostels Bartholomäus (24. August) auf diesen Sonntag, so sollte er an einem Tag in der Folgewoche begangen werden.
Auch andere Anlässe sollten dem 10. Sonntag nach Trinitatis fern bleiben, damit sein besonderes Thema, Israel, gebührend gewürdigt werden kann.
Es ist festzulegen, ob das Proprium »Kirche und Israel« oder das Proprium »Gedenktag der Zerstörung Jerusalems« den 10. Sonntag nach Trinitais, den Israelsonntag, bestimmen soll.
Der 10. Sonntag nach Trinitatis | Israelsonntag (I) in den Kirchenjahren 2023/2024 bis 2030/2031
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
gültig in den Kirchenjahren ab 2018/2019
Halleluja.
Wol dem Volck / des der HERR ein Gott iſt / Das Volck / das er zum Erbe erwelet hat.
Halleluja.
Wol dem Volck / des der HERR ein Gott iſt / Das Volck / das er zum Erbe erwelet hat.
Liedauswahl | ||
---|---|---|
A | EG 290 | Nun danket Gott, erhebt und preiset |
B | EG 429 | Lobt und preist die herrlichen Taten |
EG: Evangelisches Gesangbuch
Nach der Perikopenordnung der Evangelischen Kirche sind für Gottesdienste in den Jahren 2024 - 2029 die folgenden biblischen Texte vorgesehen:
Lesung | Text für die Lesung |
---|---|
Evangelium | Mk 12,28-34 |
Epistel | Rom 11,25-32 |
Altes Testament | 2Mos 19,1-6 |
Kirchen- jahr | Datum | Reihe | Text für die Predigt | Pool weiterer Texte |
---|---|---|---|---|
2023/2024 | 4.8.2024 | VI | Sach 8,20-23 | 1Mos 25,19-34 |
2024/2025 | 24.8.2025 | I | Mk 12,28-34 | 1Mos 33,1-16 |
2025/2026 | 9.8.2026 | II | Rom 11,25-32 | |
2026/2027 | 1.8.2027 | III | 2Mos 19,1-6 | |
2027/2028 | 20.8.2028 | IV | Mt 5,17-20 | |
2028/2029 | 5.8.2029 | V | 5Mos 4,5-20 | |
Kirchenjahr und Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Kirchenjahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext gilt.
Reihen:
Die Perikopenordnung kennt drei Lesetexte (je einen aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen werden mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem Ewigkeitssonntag.
Die Reihen gelten nacheinander. Sie umfassen somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.
Die Zählung der Reihen begann im Kirchenjahr 2018/2019 mit Reihe I und wird kontinuierlich fortgeführt. Nach Reihe VI folgt wieder Reihe I.
Die Reihe VI gilt für das Kirchenjahr 2023/2024, danach wieder für das Kirchenjahr 2029/2030.
Die Reihe I gilt für das Kirchenjahr 2024/2025, danach wieder für das Kirchenjahr 2030/2031,
usw.
Pool weiterer Texte:
Der Pool weiterer Texte stellt Bibeltexte zur Auswahl, die thematisch gut zum Tag passen. Aus ihnen kann die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzt.
Gültig für die Kirchenjahre ab 2018/2019
Biblia
1545
Gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
LESUNG AUS DEM EVANGELIUM
PREDIGTTEXT
PREDIGTREIHE
I
Evangelium nach Markus
Mk 12,28-34
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Marcus.
C. XII.
ES trat zu Jheſus der Schrifftgelerten einer / der jnen zugehöret hatte / wie ſie ſich mit einander befrageten / vnd ſahe das er jnen fein geantwortet hatte / vnd fraget jn / Welchs iſt das furnemeſt Gebot fur allen? 29Jheſus aber antwortet jm / Das furnemeſt Gebot fur allen geboten iſt das / Höre Iſrael / Der HERR vnſer Gott iſt ein einiger Gott / 30Vnd du ſölt Gott deinen HERRn lieben / von gantzem hertzen / von gantzer Seele / von gantzem Gemüte vnd von allen deinen Krefften / Das iſt das furnemeſte Gebot. 31Vnd das ander iſt jm gleich / Du ſolt deinen Neheſten lieben / als dich ſelbs. Es iſt kein ander gröſſer Gebot / denn dieſe.
32VND der Schrifftgelerter ſprach zu jm / Meiſter / du haſt warlich recht geredt / Denn es iſt ein Gott / vnd iſt kein ander auſſer jm / 33Vnd denſelbigen lieben von gantzem hertzen / von gantzem gemüte / von gantzer ſeele / vnd von allen krefften / Vnd lieben ſeinen Neheſten als ſich ſelbs / das iſt mehr denn Brandopffer vnd alle Opffer. 34Da Jheſus aber ſahe / das er vernünfftiglich antwortet / ſprach er zu jm / Du biſt nicht ferne von dem reich Gottes. Vnd es thurſte jn niemand weiter fragen.
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LESUNG AUS DEN EPISTELN UND PREDIGTTEXT
Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom
Rom 11,25-32
REIHE
II
Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.
C. XI.
Verse 25 - 32
Paulus schreibt:
ICH wil euch nicht verhalten / lieben Brüder / dieſes Geheimnis / auff das jr nicht ſtoltz ſeid. Blindheit iſt Iſrael eins teils widerfaren / So lange / bis die fülle der Heiden eingegangen ſey / 26vnd alſo das gantze Iſrael ſelig werde. Wie geſchrieben ſtehet / Es wird komen aus Zion / der da erlöſe / vnd abwende das gottloſe weſen von Jacob.27Vnd dis iſt mein Teſtament mit jnen / wenn ich jre ſünde werde wegnemen.28Nach dem Euangelio halte ich ſie fur Feinde / vmb ewren willen / Aber nach der Walh habe ich ſie lieb / vmb der Veter willen.
**
(Gerewen)
Das iſt / Sie ſind vnwanckelbar / vnd er endert ſie nicht.
29GOttes gaben vnd beruffung / mögen jn nicht ** gerewen. 30Denn gleicher weiſe / wie auch jr weiland nicht habt gegleubet an Gott / Nu aber habt jr barmhertzigkeit vberkomen / vber jrem vnglauben / 31Alſo auch jene haben jtzt nicht wolt gleuben an die barmhertzigkeit / die euch widerfaren iſt / Auff das ſie auch barmhertzigkeit vberkomen. 32Denn Gott hats alles *** beſchloſſen vnter dem vnglauben / Auff das er ſich aller erbarme.
***
(Beschloſſen)
Merck dieſen Heubtſpruch / der alle werck vnd menſchliche Gerechtigkeit verdampt / vnd allein Gottes barmhertzigkeit hebet / durch den glauben zu erlangen.
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LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT
Zweites Buch Mose | Exodus
2Mos 19,1-6
REIHE
III
Das Ander Bucĥ
Moſe.
C. XIX.
Verse 1 - 3a
Num. 33.
IM dritten mond nach dem Ausgang der kinder Iſrael aus Egyptenland / kamen ſie dieſes tages in die wüſten Sinai / 2Denn ſie waren ausgezogen von Raphidim / vnd wolten in die wüſten Sinai / vnd lagerten ſich in der wüſten daſelbs / gegen dem Berg / 3Vnd Moſe ſteig hin auff zu Gott.
Verse 3b - 6
VND der HERR rieff jm vom Berge / vnd ſprach / So ſoltu ſagen zu dem hauſe Jacob / vnd verkündigen den kindern Iſrael. 4Ir habt geſehen / was ich den Egyptern gethan habe / vnd wie ich euch getragen habe auff Adeler flügeln / vnd hab euch zu mir bracht. 5Werdet jr nu meiner ſtimme gehorchen / vnd meinen Bund halten / So ſolt jr mein Eigenthum ſein fur allen Völckern / denn die gantze Erde iſt mein / 6Vnd jr ſolt mir ein prieſterlich Königreich / vnd ein heiliges Volck ſein. Das ſind die wort / die du den kindern Iſrael ſagen ſolt.
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PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT
Evangelium nach Matthäus
Mt 5,17-20
REIHE
IV
Euangelium
S. Mattheus.
C. V.
Jesus sprach zu seinen Jüngern:
Luc. 16.
IR ſolt nicht wehnen / das ich komen bin / das Geſetz oder die Propheten auffzulöſen / Ich bin nicht komen auffzulöſen / ſondern zu erfüllen. 18 Denn ich ſage euch warlich / Bis das Himel vnd Erde zurgehe / wird nicht zurgehen der kleineſt Buchſtab / noch ein Tütel vom Geſetze / bis das es alles geſchehe. 19 Wer nu eines von dieſen kleineſten Geboten e aufflöſet / vnd leret die Leute alſo / Der wird der f kleineſt heiſſen im Himelreich. Wer es aber thut vnd leret / Der wird g gros heiſſen im Himelreich.
e
(Aufflöſet)
Alſo thut der Papiſten hauff / ſagen dieſe Gebot Chriſti ſeien nicht Gebot / ſondern Rete.
f
(Kleineſt heiſſen)
Das iſt / nichts ſein vnd verworffen werden.
g
(Gros heiſſen)
Das iſt / gros vnd auſſerleſen ſein.
Vers 20
20DEnn ich ſage euch / Es ſey denn ewer Gerechtigkeit beſſer / denn der Schrifftgelerten vnd h Phariſeer / So werdet jr nicht in das Himelreich komen.
h
(Der Phariſeer)
Der Phariſeer fromkeit / ſtehet allein in euſſerlichen wercken vnd ſchein. Chriſtus aber foddert des hertzen fromkeit.
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PREDIGTTEXT AUS DEM ALTEN TESTAMENT
Fünftes Buch Mose | Deuteronomium
5Mos 4,5-20
REIHE
V
Das Fünffte Bucĥ
Moſe.
C. IIII.
Aus dem Abschnitt:
Verse 5 - 20
Mose sprach zum Volk Israel:
SIhe / ich hab euch geleret Gebot vnd Rechte / wie mir der HERR mein Gott geboten hat / das jr alſo thun ſolt im Lande / darein jr komen werdet / das jrs einnemet.
Erma-
nung zu halten das Geſetz etc.
6SO behaltets nu vnd thuts / Denn das wird ewr weisheit vnd verſtand ſein bei allen Völckern / wenn ſie hören werden alle dieſe Gebot / das ſie müſſen ſagen / Ey / welch weiſe vnd verſtendige Leute ſind das / vnd ein herrlich Volck. 7Denn wo iſt ſo ein herrlich Volck / zu dem Götter alſo nahe ſich thun / als der HERR vnſer Gott / ſo offt wir jn anruffen? 8Vnd wo iſt ſo ein herrlich Volck / das ſo gerechte Sitten vnd Gebot habe / als alle dis Geſetz / das ich euch heuts tags fürlege?
HVt dich nu vnd beware deine Seele wol / das du nicht vergeſſeſt der Geſchicht / die deine Augen geſehen haben / vnd das ſie nicht aus deinem Hertzen komen alle dein lebenlang. Vnd ſolt deinen Kindern vnd Kindskindern kund thun 10den tag / da du fur dem HERRN deinem Gott ſtundeſt an dem berge Horeb / da der HERR zu mir ſagt / Verſamle mir das Volck / das ſie meine wort hören / vnd lernen mich fürchten alle jr lebetag auff Erden / vnd leren jre Kinder.
11VND jr trattet erzu / vnd ſtundet vnten an dem Berge / Der berg brandte aber bis mitten an den Himel / vnd war da finſternis / wolcken vnd tunckel. 12Vnd der HERR redet mit euch mitten aus dem Fewr / Die ſtim ſeiner wort höretet jr / Aber kein Gleichnis ſahet jr auſſer der ſtim. 13Vnd verkündigt euch ſeinen Bund / den er euch gebot zu thun / nemlich / die zehen wort / vnd ſchreib ſie auff zwo ſteinern Tafeln. 14Vnd der HERR gebot mir zur ſelbigen zeit / das ich euch leren ſolt / Gebot vnd Rechte / das jr darnach thetet im Land darein jr ziehet / das jrs einnemet.
15SO bewaret nu ewr Seelen wol / Denn jr habt kein Gleichnis geſehen des tages / da der HERR mit euch redet aus dem Fewr auff dem berge Horeb. 16Auff das jr euch nicht verderbet / vnd macht euch jrgend ein Bilde / das gleich ſey einem Man / oder Weib / 17oder Vieh auff erden / oder Vogel vnter dem Himel / 18oder Gewürm auff dem lande / oder fiſch im waſſer vnter der erden. 19Das du auch nicht deine augen auffhebeſt gen Himel / vnd ſeheſt die Sonne vnd den Mond / vnd die Sterne / das gantze Heer des Himels / vnd falleſt ab / vnd betteſt ſie an vnd dieneſt jnen / welche der HERR dein Gott verordent hat / allen Völckern vnter dem gantzen Himel.
Bilder
verboten zu machen ſo man anbet etc.
Deut. 1.
Deut. 3.
20EVch aber hat der HERR angenomen / vnd aus dem eiſern Ofen / nemlich / aus Egypten gefüret / das jr ſein Erbuolck ſolt ſein / wie es iſt an dieſem tag.
✽
PREDIGTTEXT AUS DEM ALTEN TESTAMENT
Buch des Propheten Sacharja
Sach 8,20-23
REIHE
VI
Der Próphet SácĥárJá.
C. VIII.
Verse 20 - 23
SO ſpricht der HERR Zebaoth / Weiter werden noch komen viel Völcker / vnd vieler ſtedte Bürger / 21vnd werden die Bürger einer Stad gehen zur andern / vnd ſagen / Laſſt vns gehen zu bitten fur dem HERRN / vnd zu ſuchen den HERRN Zebaoth / a Wir wollen mit euch gehen. 22Alſo werden viel Völcker / vnd die Heiden mit hauffen komen / zu ſuchen den HERRN Zebaoth zu Jeruſalem / zu bitten fur dem HERRN.
✽
1) lat.: In Ebre. Vadam etiam ego /
dt.: »In Hebräisch: Auch ich will gehen, «(spricht einer zu dem andern)
Die Anmerkung bietet einen kleinen Einblick in Luthers Vorgehensweise bei der Übersetzung der lateinischen und hebräischen Vorlagen:
Luther erklärt, dass der Text im Original »Auch ich will gehen!« lautet, was ihm aber ohne seine Beifügung (»spricht einer zu dem andern«) nur schwer verständlich erscheint und kein gebräuchliches Deutsch ist. Er glättet den Text daher mit Bezug auf den Plural »Bürger« und formuliert für das Deutsche korrekt (aber eben nicht wörtlich übersetzt): »Wir wollen mit euch gehen.«
WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT
Erstes Buch Mose | Genesis
1Mos 25,19-34
POOL
W
1
Das Erſte Bucĥ
Móẛe.
C. XXV.
Verse 19 - 28
DIs iſt das geſchlechte Iſaacs Abrahams ſon / Abraham zeuget Iſaac. 20Iſaac aber war vierzig jar alt / da er Rebeca zum weibe nam / die tochter Bethuel des Syrers von Meſopotamia / Labans des Syrers ſchweſter.
Iſaacs
Geſchlecht.
ISaac aber bat den HERRn fur ſein Weib / denn ſie war vnfruchtbar / Vnd der HERR lies ſich erbitten / vnd Rebeca ſein weib ward ſchwanger / 22Vnd die kinder ſtieſſen ſich miteinander in jrem Leib. Da ſprach ſie / Da mirs alſo ſolt gehen / Warumb bin ich ſchwanger worden? Vnd ſie gieng hin den HERRN zu fragen. 23Vnd der HERR ſprach zu jr / Zwey Volck ſind in deinem Leibe / vnd zweierley Leute werden ſich ſcheiden aus deinem Leibe / vnd ein Volck wird dem andern vberlegen ſein / Vnd der Gröſſer wird dem Kleinen dienen.
24DA nu die zeit kam / das ſie geberen ſolt / ſihe / da waren zwilling in jrem Leibe. 25Der erſt der eraus kam / war rötlicht / gantz rauch wie ein fell / Vnd ſie nenneten jn Eſau. 26Zu hand darnach kam er aus ſein Bruder / der hielt mit ſeiner Hand die ferſen des Eſau / Vnd hieſſen jn Jacob. Sechzig jar alt war Iſaac da ſie geborn wurden. 27Vnd da nu die Knaben gros wurden / Ward Eſau ein Jeger vnd ein Ackerman / Jacob aber ein from Man / vnd bleib in den Hütten. 28Vnd Iſaac hatte Eſau lieb / vnd aſs gerne von ſeinem Weidwerg / Rebeca aber hatte Jacob blieb.
ESAV.
Jacob.
Verse 29 - 34
VND Jacob kocht ein gerichte / Da kam Eſau vom feld / vnd war müde / 30vnd ſprach zu Jacob / Las mich koſten das rote gericht / denn ich bin müde / Daher heiſſt er Edom. 31Aber Jacob ſprach / Verkeuffe mir heute deine Erſtgeburt. 32Eſau antwortet / Sihe / Ich mus doch ſterben / was ſol mir denn die Erſtgeburt? 33Jacob ſprach / So ſchwere mir heute / Vnd er ſchwur jm / vnd verkaufft alſo Jacob ſeine Erſtgeburt. 34Da gab jm Jacob brot vnd das Linſengericht / Vnd er aſs vnd tranck / vnd ſtund auff vnd gieng dauon / Alſo verachtet Eſau ſeine Erſtgeburt.
(Edom)
Heiſſt Rötlicht.
✽
WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT
Erstes Buch Mose | Genesis
1Mos 33,1–16
POOL
W
2
Das Erſte Bucĥ
Móẛe.
C. XXXIII.
Verse 1 - 11
ESAV begeegnet Jacob etc.
IAcob hub ſeine augen auff / vnd ſahe ſeinen bruder Eſau komen mit vierhundert Man. Vnd teilet ſeine Kinder zu Lea / vnd zu Rahel / vnd zu beiden Megden / 2Vnd ſtellet die megde mit jren Kindern forne an / vnd Lea mit jren Kindern hernach / vnd Rahel mit Joſeph zu letzt. 3Vnd er gieng fur jnen her / vnd neigete ſich ſieben mal auff die Erden / bis er zu ſeinem Bruder kam.
4ESau aber lieff jm entgegen / vnd hertzet jn / vnd fiel jm vmb den hals / vnd küſſet jn / Vnd ſie weineten. 5Vnd hub ſeine augen auff / vnd ſahe die Weiber mit den Kindern / vnd ſprach / Wer ſind dieſe bey dir? Er antwortet / Es ſind Kinder / die Gott deinem Knecht beſcheret hat. 6Vnd die Megde traten erzu mit jren Kindern / vnd neigten ſich fur jm. 7Lea trat auch erzu mit jren Kindern / vnd neigeten ſich fur jm. Darnach trat Joſeph vnd Rahel erzu / vnd neigeten ſich auch fur jm.
8VNd er ſprach / Was wiltu mit alle dem Heere / dem ich begegnet bin? Er antwortet / Das ich gnade fünde fur meinem Herrn. 9Eſau ſprach / Ich habe gnug / mein Bruder / behalt was du haſt. 10Jacob antwortet / Ah nicht / Hab ich gnade funden fur dir / ſo nim mein Geſchencke von meiner hand / Denn ich ſahe dein angeſicht / als ſehe ich Gottes angeſicht / vnd las dirs wolgefallen von mir / 11Nim doch den Segen von mir an / den ich dir zubracht habe / Denn Gott hat mirs beſcheret / vnd ich habe alles gnug / Alſo nötiget er jn / das ers nam.
Verse 12 - 16
VND er ſprach / Las vns fort ziehen vnd reiſen / ich wil mit dir ziehen. 13Er aber ſprach zu jm / Mein Herr / du erkenneſt / das ich zarte Kinder bey mir habe / dazu vieh vnd ſeugende küe / Wenn ſie einen tag vbertrieben würden / würde mir die gantze Herde ſterben. 14Mein Herr ziehe vor ſeinem Knechte hin / Ich wil b meilich hanach treiben / darnach das vieh vnd die Kinder gehen können / bis das ich kome zu meinem Herrn / in Seir.
15ESau ſprach / So wil ich doch bey dir laſſen etliche vom Volck / das mit mir iſt. Er antwortet / Was iſts von nöten? Las mich nur gnade für meinem Herrn finden. 16Alſo zoch des tages Eſau widerumb ſeines wegs gen Seir.
b
(Meilich)
Merck / das recht Gleubigen vnd werckheiligen nicht können mit einander wandeln. Denn die Gleubigen faren ſeuberlich mit ſtillem geiſt / Aber die Werckheiligen faren ſtarck mit vermeſſenheit jrer werck in Gottes Geſetzen.
✽
Das Video zeigt den Text der Geschichte aus der Lutherbibel von 1545, in der Jesus die Frage nach dem größten Gebot beantwortet, vorgelesen von Reiner Makohl.
Wir haben den TextRömer 1,16A.17 als Leittext für die Beiträge zu den Sonntagen nach Trinitatis gewählt. In dieser Zeit stehen die Themen »Glaube« und »Gemeinde« im Vordergrund der Verkündigung. Es geht um die Fragestellungen, was Glauben ist, wie sich Glauben zeigt und auswirkt, wie die Gemeinde Glauben umsetzen und leben kann, wie Glauben die Gemeinde formt.
Neben dem Vaterunser, der Segensbitte und dem Glaubensbekenntnis bieten die Ausführungen von Paulus wunderbare Anleitungen für praktiziertes Christentum. Sie erklären in äußert knapper Form Sinn, Inhalte und Ziel des Glaubens.
Sie finden Anregungen für eigenen Gedanken über das Thema Glauben in diesem Artikel:
Genügt es, Glauben zu bekennen? Wie wirkt sich dieses Bekenntnis aus? Ist mehr zu tun? Wie kann ich den Erfolg messen? Was ist das Ziel des Glaubens?
»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Für die inhaltliche und thematische Gestaltung der Gottesdienste schlagen die Ordnungen der evangelischen Kirchen biblische Texte vor.
Sie sind jedoch nicht nur für den Vortrag im Gottesdienst gedacht. Es sind gleichzeitig Leseempfehlungen für jeden, der sich für die christliche Religion oder für die Bibel in der praktischen Anwendung interessiert.
Wir möchten Sie daher ausdrücklich dazu ermuntern, die Textstellen einmal in Ihrer Bibel zu lesen!
Über das Jahr betrachtet, werden Sie auf diese Weise die wesentlichen Textzeugnisse kennenlernen, auf die sich die christliche Religion stützt.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Der Artikel thematisiert die Trinität, die Dreifaltigkeit Gottes, und das Glaubensbekenntnis. Wir beleuchten Hintergründe und betrachten sie kritisch.
Luthers Vorrede zum Neuen Testament ist in neuen Bibelausgaben nicht mehr enthalten. Lesen Sie, was Luther seinen Lesern 1545 mit auf den Weg gegeben hatte.