Luciatag

Freitag, 13. Dezember 2024

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

13.12.2024 | Luciatag
Freitag
 

Luciatag

 
Symbol

Odilia

(† 720 im Kloster Niedermünster beim Odilienberg)

Symbol

Christian Fürchtegott Gellert

(† 13. Dezember 1769 in Leipzig)

Symbol

Tag der hl. Lucia

Symbol

Luciafeste

Traditionelles Brauchtum in Skandinavien

 

Festes Datum
Barbaratag am 4. Dezember
 
  • Der Tag der hl. Lucia ist immer der 13. De­zem­ber eines Jahres.

 

Evangelische Fahne

Das Gedenken im evangelischen Kirchenjahr

Symbol Evangelisch

 

1 Kein Gedenktag der Heiligen Lucia

Die evangelischen Kirchen praktizieren keine Hei­lig­spre­chun­gen und leh­nen die Hei­li­gen­ver­eh­rung ab. Auch Not­hel­fer, die im Ge­bet um Schutz und Hilfe an­ge­ru­fen wer­den, gibt es nicht.

Es gibt da­her kei­nen Ge­denk­tag für Lucia von Syrakus im li­tur­gi­schen Kir­chen­ka­len­der. Das Ge­den­ken wird nicht mit ei­nem Got­tes­dienst be­gan­gen.

Auch im evangelischen Namen­ka­len­der ist Lu­cia nicht auf­ge­führt. 1

Somit ist Lucia im evan­ge­lisch-kirch­li­chen Deutsch­land prak­tisch nicht prä­sent. 2

 

Anmerkungen:

1 Der evangelische Namenkalender weist Per­so­nen aus, die durch ei­ne stand­haf­te christ­li­che Hal­tung, durch he­r­aus­ra­gen­de Ta­ten oder durch ihr Le­bens­werk als Vor­bil­der im Glau­ben gel­ten sol­len. Die Er­in­ne­rung an die mit ih­nen ver­bun­de­nen Ge­schich­ten soll nicht in Ver­ges­sen­heit ge­ra­ten.

Die einzigen Einträge zum 13. Dezember sind oben im Kopf­teil der Sei­te an­ge­ge­ben: Odi­lia († 720 im Klos­ter Nie­der­müns­ter beim Odi­li­en­berg) und Chris­ti­an Fürch­te­gott Gel­lert († 13. De­zem­ber 1769 in Leip­zig)

2 Zwar gibt Wikipedia an, dass Lucia in »der evan­ge­li­schen Kir­che in Deutsch­land [EKD] als Hei­li­ge ver­ehrt« wür­de (s. Artikel follow link Lucia von Syrakus), doch das ist m. E. falsch. Bis auf we­ni­ge re­gi­o­na­le Bräu­che, die wohl al­le ka­tho­li­schen Ge­mein­den zu­zu­ord­nen sind, gibt es kei­ne Hin­wei­se auf Ver­eh­rung der Lu­cia im evan­ge­li­schen Deutsch­land als Hei­li­ge.

Die Tatsache, dass Lucia auf der Seite der EKD er­wähnt wird, ist kein In­diz für Hei­li­gen­ver­eh­rung, son­dern nur eine Re­fle­xi­on zur Ge­gen­wart der evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Bräu­che der Lu­cia­fes­te in Schwe­den, die aber auch dort nur kirch­lich be­glei­te­tes Volks­brauch­tum sind und kein kirch­li­ches Ge­denk­fest dar­stel­len.

 

Hintergründig

Hintergründig

Die Legende der Lucia von Syrakus

Die hl. Lucia in der Prozession der Märtyrerinnen | Foto: Wikipedia / The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH, Lizenz: Nutzungserlaubnis von DIRECTMEDIA Publishing GmbH

Abbildung: Die hl. Lucia (Vierte von links), Ausschnitt des Mosaiks, das die Pozession der 22 Märtyrerinnen zeigt;
San Apollinare Nuovo in Ravenna, Ende 6. Jahrhundert

Foto: The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH, Published by Wipedia,
Lizenz: Wikipedia, Nutzungserlaubnis von DIRECTMEDIA Publishing GmbH

 

Die christliche Märtyrerin

Die Legende beschreibt Lu­cia als Toch­ter ei­nes Kauf­manns aus Sy­ra­kus (heu­ti­ges Sy­ra­cu­sa auf der ita­li­e­ni­schen In­sel Si­zi­lien).

 

 

Symbol Brauchtum

Brauchtum

Brauchtum zum

Luciatag

 

Das Luciafest

In Deutschland bekannt ist, dass der Ge­dächt­nis­tag zu Eh­ren der hei­li­gen Lu­cia in Schwe­den mit dem Lu­cia­fest, ei­nem Lich­ter­fest, be­gan­gen wird.

In einigen wenigen eu­ro­pä­i­schen Län­dern oder Städ­ten fin­den Lich­ter­fes­te oder Pro­zes­si­o­nen zu Eh­ren der hei­li­gen Lu­cia statt, so selbst­ver­ständ­lich in Sy­ra­cu­sa auf Si­zi­li­en.

Im evangelischen Deutschland ist kei­ner­lei Brauch­tum be­kannt.

Im katholischen Deutschland gibt es vor allem im süd­deut­schen Raum ver­ein­zelt Volks­brauch­tum zum Lu­cia­tag, das sich aller­dings längst von kirch­li­chen Bräu­chen ent­kop­pelt hat. Denn die ka­tho­li­sche Kir­che be­geht den Lucia­tag in Deutsch­land of­fi­zi­ell nicht mit be­son­de­ren Fei­er­lich­kei­ten.

 

Katholische Kirche

Das Gedenken in der katholischen Kirche

 

Die heilige Lucia

 

1 Eine Schutzheilige in der katholischen Kirche

Die heilige Lucia gilt als Pa­tro­nin et­li­cher Hand­werks­be­ru­fe wie Kut­scher, Satt­ler, Gla­ser, Op­ti­ker, Schnei­der oder We­ber, aber auch der Bau­ern, Haus­meis­ter, No­ta­re und Schrift­stel­ler.

Sie wird angerufen gegen Armut und Feuer, so­wie ge­gen Krank­hei­ten wie Au­gen­lei­den, Hals­schmer­zen, Darm­er­kran­kun­gen und Blut­fluss.

Lucia ist die Stadtheilige von Sy­ra­kus und Ve­ne­dig, von Man­tua in Ober­ita­li­en und To­le­do in Spa­ni­en. Lucia ist wie Bar­ba­ra und Odi­lia eine der Licht­hei­li­gen der Ad­vents­zeit.

In Deutschland tritt sie fast nur noch als Na­mens­pa­tro­nin in Er­schei­nung.

 

 

2 Reliquienverehrung

Nach einer Überlieferung wurden die Re­li­qui­en am Be­ginn des 8. Jahr­hun­derts von Fa­ro­ald II., Her­zog von Spo­le­to (703 – 720), nach Cor­fi­ni­um in den Abruzzen (heu­te: Cor­fi­nio) eva­ku­iert. Von dort hol­te sie Bi­schof Theo­der­ich von Metz (Frank­reich) sie im Jahr 970 nach Metz, wo sie im Vin­zenz­klos­ter ver­wahrt wer­den.

Nach einer anderen Über­lie­fe­rung ge­lang­ten die Re­li­qui­en im Jahr 1038 nach By­zanz, als die By­zan­ti­ner ver­such­ten, die im Jahr 878 von den Sa­ra­ze­nen er­ober­te und zer­stör­te Stadt zu­rück­zu­er­obern.

Im Jahr 1204 wurden die Re­li­qui­en im 4. Kreuz­zug von By­zanz nach Ve­ne­dig ver­schleppt. Dort wur­den Sie zu­nächst in der Kir­che San­ta Lu­cia auf­be­wahrt, die 1861 für den Bau ei­nes Bahn­hofs ent­weiht und ab­ge­ris­sen wurde. Die Reliquien wurden im Zu­ge der Ar­bei­ten in die Pfarr­kir­che San Ge­re­mia in der Alt­stadt Ve­ne­digs über­führt, wo sie seit­her ru­hen.

An dieser Kirche be­fin­det sich die In­schrift: »Lu­cia Ver­gi­ne di Si­ra­cu­sa in ques­to tem­pio ri­po­sa. All’Ita­lia e al Mon­do is­pi­ri lu­ce e pa­ce.« (dt.: »In die­sem Tem­pel ruht die Jung­frau Lu­cia von Sy­ra­cus. Sie brin­ge Ita­li­en und der Welt Licht und Frie­den.«).

Symbol Evangelisch

Die evangelischen Kirchen und die Heiligen

Dr. Mar­tin Lu­ther hat­te be­reits früh die Hei­li­gen­ver­eh­rung ab­ge­lehnt. In sei­ner → Got­tes­dienst­ord­nung für die Ge­mein­den aus dem Jahr 1523 er­klär­te er, wa­rum die Hei­li­gen­fes­te im Kir­chen­jahr nicht be­gan­gen wer­den sol­len.

Die evan­ge­li­schen Kir­chen ken­nen da­her kei­ne Hei­li­gen im Sin­ne der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che. Für sie sind Hei­lig­spre­chun­gen (Ka­no­ni­sa­ti­o­nen), die vom Papst vor­ge­nom­men wur­den oder wer­den, nicht bin­dend. Sie neh­men selbst kei­ne Hei­lig­spre­chun­gen vor. Sie ken­nen we­der Schutz­hei­li­ge (Pa­tro­ne) noch die An­ru­fung oder gar die An­be­tung von Hei­li­gen.

Zwar ken­nen die evan­ge­li­schen Kir­chen ei­nen »Ge­denk­tag der Hei­li­gen« (1. No­vem­ber), doch mei­nen sie da­mit nicht ei­ne he­r­aus­ra­gen­de Stel­lung von Per­so­nen in der Ge­mein­schaft der Chris­ten, son­dern das Bei­spiel ih­res au­ßer­ge­wöhn­li­chen Han­delns aus der Kraft des Glau­bens he­r­aus. So fin­den sich im evan­ge­li­schen Kir­chen­ka­len­der die Na­men der Evan­ge­lis­ten, der Apos­tel und ei­ni­ger we­ni­ger Mär­ty­rer der frü­hen Zeit stell­ver­tre­tend für Ta­ten und Le­ben von Chris­ten. Sie die­nen als Vor­bild und Bei­spiel für heu­ti­ge Chri­sten, wie es in der »Con­fes­sio Au­gus­ta­na«, dem Augs­bur­gi­schen Be­kennt­nis der Re­for­ma­to­ren, 1530 for­mu­liert wor­den ist:

 

Confessio Augustana

ARTIKEL 21: DIE VEREHRUNG VON HEILIGEN

Über die Ver­eh­rung von Hei­li­gen leh­ren wir Fol­gen­des: Man kann sich an Hei­li­ge er­in­nern, um ih­rem Glau­ben nach­zu­ei­fern. Man kann sich auch die gu­ten Wer­ke der Hei­li­gen zum Vor­bild neh­men; das soll ent­spre­chend der je­wei­li­gen ge­sell­schaft­li­chen Stel­lung ge­sche­hen. [...] Aber die Hei­li­ge Schrift lehrt nicht, dass wir Hei­li­ge an­ru­fen oder von ih­nen Hil­fe er­bit­ten sol­len, son­dern sie stellt uns al­lein Chris­tus hin als Mitt­ler, Süh­ne­op­fer, Pries­ter und Für­spre­cher. Der soll an­ge­ru­fen wer­den, und er hat ver­spro­chen, dass er un­se­re Bit­ten er­hö­ren wird. Wenn wir ihn in al­len Nö­ten an­ru­fen, dann ge­fällt ihm das sehr. Im 1. Jo­han­nes­brief steht: »Wenn je­mand sün­digt, so ha­ben wir ei­nen Für­spre­cher bei dem Va­ter, Je­sus Chris­tus, der ge­recht ist.« (→1. Joh. 2,1).

 

Text der Con­fes­sio Au­gus­ta­na nach der la­tei­ni­schen Fas­sung. Aus­ge­las­sen ([...]) ist ein an Kai­ser Karl V. ge­rich­te­tes Hand­lungs­bei­spiel aus je­ner Zeit, wo­mit ihn die Pro­tes­tan­ten auf dem Augs­bur­ger Reichs­tag am 25. Ju­ni 1530 beim Ver­le­sen des Be­kennt­nis­ses di­rekt adres­sier­ten, das aber in­halt­lich zum Be­kenn­tnis nichts bei­trägt.

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