🕯 eine Kerze
am Adventskranz
Beginn des Kirchenjahres 2024/2025
Eligius
(† 1. Dezember 659 [oder 660] in Noyon)
1. Adventssonntag:
Ad te levavi
Beginn des Kirchenjahres
Der 1. Advent in den Jahren 2024 bis 2031
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
In unserem Kalender zum evangelischen Kirchenjahr finden Sie einen weiteren Artikel zum 1. Advent:
Mit dem ersten Advent beginnt das neue Kirchenjahr.
Der Artikel zeigt den Wochenspruch, den Wochenpsalm und die Textstellen für Lesungen und Predigten.
Der Name Advent stammt aus dem Lateinischen und meint Ankunft (lat. adventus). Der vollständige lateinische Name lautet Adventus Domini ( »Ankunft des Herrn«) und bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Hochfest der Geburt von Jesus von Nazaret, auf Weihnachten, vorbereitet.
Die Christen gedenken der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Zugleich erinnert Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen.
Der lateinische Ausdruck praeparatio adventus Domini meint Vorbereitung der Ankunft des Herrn und bezeichnete bereits in der frühen Kirche das, was wir heute Adventszeit nennen.
Zunächst wurde die Adventszeit als Fastenzeit vor Epiphanias (6. Januar) bzw. vor Weihnachten verstanden. Vermutlich seit dem 6. Jahrhundert wird die Adventszeit auch liturgisch in Messfeiern begangen. Anfangs schwankte die Zahl der Tage und damit die Zahl der Sonntage in der Adventszeit. Erst im 6. Jahrhundert wurden vier Adventssonntage vor Weihnachten durch Papst Gregor dem Großen (540 - 604) festgelegt.
Abbildung: 1. Advent | Gott kündigt Maria die Geburt Jesu an.
Foto: © Steve Heap | © Geschütztes Bildmaterial
Das Lukas-Evangelium erzählt im ersten Kapitel die Geschichte, wie Maria die Schwangerschaft und die Geburt eines Sohnes angekündigt wurden. Zunächst berichtet es in einem längeren Abschnitt ( Lk 1,5-23) über die Ankündigung der Geburt von Johannes dem Täufer. Im folgenden Abschnitt ( Lk 1,26-38) wird der Maria die Geburt Jesu angekündigt. Die Geschichte beginnt damit, dass Gott den Engel Gabriel nach Galiläa in die Stadt Nazaret schickte, als Elisabeth, die Mutter des Johannes, mit ihm im sechsten Monat schwanger war.
Wir geben an dieser Stelle eine sprachlich an die heutige Zeit angepasste Fassung wieder:
Im sechsten Monat [der Schwangerschaft Elisabeths] wurde der Engel Gabriel in eine Stadt in Galiläa geschickt, nach Nazaret, 27zu einer Jungfrau, die mit einem Mann namens Joseph verlobt war, der von König David abstammte. Die Jungfrau hieß Maria.
28Der Engel trat zu ihr ein und sprach: »Sei gegrüßt, Du Begnadete. Der Herr ist mit Dir.«
29Sie erschrak sehr über den fremden Besuch und versuchte zu verstehen, was dieser Gruß bedeuten solle.
30Der Engel sprach zu ihr: »Fürchte Dich nicht, denn Du hast Gnade gefunden vor Gott. 31Pass auf! Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen und Du sollst ihn Jesus nennen. 32Dein Sohn wird groß sein: Sie werden ihn Sohn des Höchsten nennen. Gott der Herr wird ihm dem Thron seines Vorfahren Davids geben. Herrschen wird er über das Haus Jakob und über dessen Nachkommen in Ewigkeit. 33und seine Herrschaft wird nie enden.«
34Maria sprach zu dem Engel: »Wie soll das gehen? Ich bin Jungfrau und habe keinen Sex mit Männern.«
35Der Engel antwortete ihr: »Heiliger Geist wird über Dich kommen und die Kraft des Höchsten wird Dich überschatten. Darum wird auch das Kind, das geboren werden wird, heilig genannt werden, Sohn Gottes . 36Schau: Auch Elisabeth, Deine Verwandte, hat einen Sohn empfangen. Und das in ihrem Alter! Sie ist nun im sechsten Monat schwanger, obwohl sie alle für Unfruchtbar gehalten hatten. 37Bei Gott ist kein Ding unmöglich.«
38Maria antwortete: »Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, was Du gesagt hast.«
Und der Engel verließ sie wieder.
Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
Lukas 1,26-38
Maria wurde schließlich schwanger. Wie Joseph, ihr Verlobter, diese Schwangerschaft erlebt und wie er die Sorgen bewältigt, die er sich deshalb macht, berichtet Matthäus in seinem Evangelium – und wir berichten am 2. Advent darüber!
Man mag daran glauben, dass Maria vom »Heiligen Geist« geschwängert wurde, oder auch nicht. Man kann darüber streiten, ob es »Engel« gibt, oder auch nicht. Es bleibt ein Geheimnis, was sich tatsächlich abspielte zwischen Marias Hingabe (Vers 38a: Maria antwortete: »Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, was Du gesagt hast.« ) und dem Moment, da der Engel das Haus wieder verließ (Vers 38b). Niemand weiß, was passierte in diesem Moment, in dem sie schwanger wurde. Darüber lassen uns die Schriften im Unklaren. Doch letztendlich ist das alles unerheblich.
Aus unserer Sicht ändert die Haltung zu diesen Fragen nichts an der großen Bedeutung der Person des Jesus und auch nichts an der großen Bedeutung dieser neutestamentlichen Erzählungen für uns.
Die beiden Geschichten im Matthäus- und im Lukas-Evangelium bergen so viele Aspekte für unser praktisches Leben, dass wir es wohl nicht schaffen werden, sie hier an dieser Stelle ausreichend zu beleuchten und zu würdigen.
Da wird von gelebter Partnerschaft gesprochen. Es wird von einer ungewollten Schwangerschaft berichtet, von einem Mann, der nicht der Vater sein kann und dennoch zu seiner Verlobten und dem Kind steht. Da wird erzählt, dass Dinge passieren, die überraschend kommen, wie die Schwangerschaft oder wie der Engel als Fremder in der Tür mit rätselhaftem Gruß. Da wird erzählt, wie gerungen wird um Erklärungen, um Verstehen wollen und wie sich manches im Traum, mit dem Vertrauen auf eine glückliche Fügung und auf eine rosige Zukunft auflöst.
Das, was Maria und Joseph erlebten und untereinander und miteinander gegen alle Anfeindungen aushalten mussten zwischen der Entdeckung der Schwangerschaft bis zu der Entscheidung, das Kind auszutragen und darüber hinaus, in einer Welt mit engen moralischen Gesetzen, wird nicht erzählt. Aber man kann ja mal versuchen, sich hineinzuversetzen in möglichen Streit, in Auseinandersetzungen, in Vorwürfe, in Ängste, in Tränen, in Sorgen und in schlaflose Nächte. Auch das ist Advent. Es gehört dazu.
Die beiden wirklich großen Themen dieser Erzählungen sind Vertrauen und Hoffnung. Beide sind Enzyme unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, ohne die wir nicht auskommen.
Die Adventszeit gibt uns Gelegenheit, außerhalb unserer kleinen und größeren alltäglichen Sorgen und Probleme zu hinterfragen, zu ringen und zu lernen, wie sehr Vertrauen und Hoffnung vieles von dem auflösen, was uns heute noch unerklärlich und bedrohlich erscheint. Damit die Vorfreude auf das, was da auf uns zukommt, wächst.
Ist es nicht so? Längst nicht alles, aber manches von dem, was uns gestern noch gedrückt und belastet hatte, erweist sich heute als »göttliche Fügung«, als gut, oder gar als segensreich. Die Kunst besteht darin, es auszuhalten, es aushalten zu können, um nicht daran zu zerbrechen. Sich selbst gegenüber, in Partnerschaften und im sozialen Umfeld.
Dafür braucht es viel Vertrauen und Hoffnung.
Auch das meint Advent.
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Gedanken über Gott in diesem Artikel.
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