🕯🕯 zwei Kerzen
am Adventskranz
Thorner Blutgericht
(† 9. Dezember 1724 in Thorn in Polnisch Preußen)
2. Adventssonntag
Populus Sion
Der 2. Advent in den Jahren 2025 bis 2032
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
In unserem Kalender zum evangelischen Kirchenjahr finden Sie einen weiteren Artikel zum 2. Advent:
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Liedauswahl und Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.
Der Name Advent stammt aus dem Lateinischen und meint Ankunft (lat. adventus). Der vollständige lateinische Name lautet Adventus Domini ( »Ankunft des Herrn«) und bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Hochfest der Geburt von Jesus von Nazaret, auf Weihnachten, vorbereitet.
Die Christen gedenken der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Zugleich erinnert Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen.
Der lateinische Ausdruck praeparatio adventus Domini meint Vorbereitung der Ankunft des Herrn und bezeichnete bereits in der frühen Kirche das, was wir heute Adventszeit nennen.
Zunächst wurde die Adventszeit als Fastenzeit vor Epiphanias (6. Januar) bzw. vor Weihnachten verstanden. Vermutlich seit dem 6. Jahrhundert wird die Adventszeit auch liturgisch in Messfeiern begangen. Anfangs schwankte die Zahl der Tage und damit die Zahl der Sonntage in der Adventszeit. Erst im 6. Jahrhundert wurden vier Adventssonntage vor Weihnachten durch Papst Gregor dem Großen (540 - 604) festgelegt.
Abbildung: 2. Advent | Ein Engel erscheint Joseph im Traum
Foto: © Geschütztes Bildmaterial
Im Matthäus-Evangelium ( Mt 1,18-25) erkennt Joseph die Schwangerschaft seiner Verlobten, Maria. Da er sicher ist, dass er nicht der Vater sein kann, plant er, sie zu verlassen. Doch dann erscheint ihm im Traum der Engel des Herrn und klärt die Sache auf.
Wir geben hier eine sprachlich an die heutige Zeit angepasste Fassung des biblischen Textes wieder.
Über die Geburt Jesu Christi gibt es dies zu berichten: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch bevor sie miteinander lebten, empfing sie vom Heiligen Geist und wurde schwanger. 19 Joseph, ihr Mann, war aufrichtig und gerecht. Er wollte sie nicht bloßstellen, dachte aber daran, sie heimlich zu entlassen.
20 Zu der Zeit, als er darüber nachdachte, erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn. Der sprach zu ihm:
»Joseph, Sohn Davids, scheue Dich nicht, Maria, Deine Frau, zu Dir zu nehmen, denn was in ihr gezeugt ist, ist vom Heiligen Geist. 21 Sie wird einen Sohn gebären. Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.«*)
22 Dies alles ist geschehen, damit das Wort des Herrn sich erfüllt, das er durch den Propheten**) gesprochen hat:
23 »Ihr werdet sehen: Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und man wird ihm den Namen Immanuel geben«.
Immanuel heißt übersetzt: Gott mit uns.*)
24 Als Joseph erwachte, tat er, was ihm der Engel im Traum geboten hatte. Er nahm seine Frau zu sich, 25 schlief aber nicht mit ihr, bis sie einen Sohn geboren hatte. Und er gab ihm den Namen Jesus.
Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
Matthäus 1,18-25
Anmerkungen:
*) Jesus (hebräisch »Jehoschua«) bedeutet »Jahwe ist Hilfe, Rettung, Heil«. Sinngemäß entspricht das der Bedeutung des Namens Immanuel – so Matthäus.
**) Jesaja 7,14: »Darum wird Euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Ihr werdet es sehen. Das junge Mädchen wird schwanger werden, einen Sohn gebären und ihn Immanuel nennen.«
Maria ist schwanger! – Für Joseph muss das ein Schock sein! Lange war er mit ihr verlobt. Er liebt sie sehr, sie wollten heiraten, doch geschlafen hat er nicht mit ihr. Nicht er. Noch nicht. Aber sie ist schwanger! Wie konnte das geschehen? Wer ist der Vater?
Was geht nun in Joseph vor? Wut, Zorn, Enttäuschung, Furcht, Angst? Ganz sicher! Doch das alles tötet die Liebe nicht, die er für Maria empfindet.
Er könnte sie bloßstellen, womöglich anklagen, der Unzucht bezichtigen, sie mindestens aber in Schimpf und Schande aus dem Haus jagen – es fände sich wohl niemand, der Maria verteidigen und freisprechen würde.
Und sich scheiden lassen? Scheiden lässt sich man sich meist schon aus weniger gewichtigen Gründen. Aber noch waren sie gar nicht verheiratet. Trennung also? Still und heimlich vielleicht? Ohne viel Aufhebens. Man könne ja erklären, dass es eben schon länger aus ist. Jetzt würde es offiziell. Man trennt sich. Maria zieht aus. Niemand würde Fragen stellen. Man nimmt es zur Kenntnis.
Ihn ihm brodelt es. Er kämpft mit sich selbst. Der Grund dafür ist einfach: Er liebt sie!
Er durchlebt schwere Tage und ganz sicher ebenso schwere Nächte. Er kann nicht einschlafen, und wenn die Müdigkeit endlich seine Augen schließen lässt, schütteln ihn schwere Träume. Es lässt ihn nicht los.
Doch dann, eines Nachts, als er sich wieder schweißgebadet hin und her wälzt, erscheint ihm im Traum ein Engel. Also jemand, der zu ihm steht. Der seine wahren Wünsche kennt und ihm seine Ängste nehmen will. Und das, was der Engel ihm sagt, ist gut! Tut gut! Er versteht es zwar nicht, aber es stärkt ihn. Und Kraft würde er brauchen. Viel Kraft.
Sie würde ein Kind bekommen, jedoch nicht von ihm. Niemand wird es wissen, nur sie beide. Die anderen werden sich über den frühen Geburtstermin die Mäuler zerreißen: »Die mussten heiraten!«, werden sie sagen, »Sie schliefen miteinander, noch vor der Ehe!«, werden sie tuscheln.
Ob er das Kind so lieben können wird, wie sein eigenes? Doch! Da ist er sich sicher. Er legte es in Gottes Hände und gibt dem Kind sehr bewusst den Namen Jesus – es bedeutet »Gott ist Hilfe, Rettung und Heil!«. Das ist genau das, was er jetzt und in Zukunft braucht, um das alles durchzustehen. Hilfe, Rettung und Heil. Und genau das hat er gefunden. In sich selbst. Im Traum. Das Kind wird diesen Namen tragen. Damit sie es nie vergessen.
Seine Entscheidung war gefallen: Maria und Joseph – nur einfach verliebt, nun verlobt und irgendwann verheiratet. Er steht zu ihr und zu dem Kind. Nun warten sie gemeinsam auf das, was kommen mag.
Getrost erwarten, was kommen mag! Das erinnert mich an Dietrich Bonhoeffer, der im Dezember 1944, nur wenige Monate vor seiner Hinrichtung am 9. April 1945, einige Verse als Weihnachtsgruß an seine Verlobte schrieb. Der letzte Vers lautet:
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Hilfe, Rettung und Heil. In sich finden.
Auch das meint Advent.
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