Mittwoch, 21. Juni 2023 um 16:57 Uhr MESZ
entspricht der Weltzeit (UT): Mittwoch, |
Das Datum für den kalendarischen Sommeranfang in den Jahren 2023 bis 2030
Verweise führen zu den Kalenderblättern der Tage, an denen der Sommer beginnt:
Der kalendarische Sommeranfang ist der Tag, an dem im Kalender der Beginn des Sommers vermerkt ist. Der astronomische Sommeranfang kann von diesem Datum abweichen.
Tatsächlich wichen kalendarischer und astronomischer Sommeranfang über Jahrhunderte zum Teil stark voneinander ab.
Unser heutiger bürgerlicher Kalender weist den Sommeranfang am Tag des astronomischen Sommeranfangs, am Tag der Sommersonnenwende, aus.
Das Jahr in vier Jahreszeiten zu teilen, war lange Zeit unüblich. Es genügte die Einteilung in Sommer und Winter, doch waren die Daten dafür regional und zeitbezogen durchaus unterschiedlich.
Als Datum für den Sommeranfang (»Sommertag« genannt) dienten einprägsame Ereignisse im Kalender, wie Ostern oder Walpurgis (1. Mai). Der Winter (»Wintertag«) wurde an Michaelis (29. September) oder an Martini (11. November) festgemacht.
In Skandinavien war der 14. April Sommertag (»firsta sumarsdag«), der 14. Oktober Wintertag (»winternetter«).
Im Grunde entsprachen diese Tage aber eher den heutigen Tagen von Frühlings- und Herbstanfang.
Die Vierteilung begann damit, Mittsommertage (24. Juni) und Mittwintertage (25. Dezember) auszuweisen. Noch heute begeht Skandinavien den Mittsommertag.
Schließlich kam es zur wirklichen Vierteilung des Jahres. Sie setzte kalendarisch den Frühlingsbeginn zunächst auf den 21. März (nach kirchlicher Vorgabe), den Sommeranfang auf den 24. Juni, den Herbstbeginn auf den 21. September und den Winteranfang auf den 25. Dezember (Jahresanfang).
Eine andere Einteilung bestimmte den Beginn der Jahreszeiten nach einer festen Regel. Die Jahreszeiten wechselten jeweils zwölf Tage vor dem 1. Januar, dem 1. April, dem 1. Juli und dem 1. Oktober. 1)
Damit ergaben sich die Kalendertage 21. Dezember, 21. März, 20. Juni und 20. September.
1) Dies war eine einprägsame Regel in Kreisen, die den lateinischen (römischen) Kalender pflegten. In jedem Monat hieß der 12. Tag vor dem Beginn des nächsten Monats »a. d. XII. Kalendas [Name des Folgemonats]«, »12. Tag vor den Kalenden (Monatserster) des Folgemonats«.
Der 21. Dezember war also der Tag »a. d. XII. Kalendas Ianuarias«, die drei übrigen Tage hießen »a. d. XII. Kalendas Apriles«, »a. d. XII. Kalendas Iulias« und »a. d. XII. Kalendas Octobres«
Die Regel, dass der Sommer am 21. Juni beginne, stammt aus alter Tradition. Im heutigen bürgerlichen Kalender ist die Regel jedoch falsch angesiedelt. Dort richtet sich der kalendarische Sommeranfang an der astronomischen Sommersonnenwende aus. Dabei ist er von Zeitzonen und von der Hemisphäre (Nord-/Südhalbkugel der Erde) abhängig, in denen ein Kalender- und Zeitsystem gültig ist.
Astronomisch beginnt der Sommer gegenwärtig am 20. oder am 21. Juni, abhängig vom genauen Zeitpunkt der Sommersonnenwende.
Der 22. Juni war seit der Einführung des heute gültigen gregorianischen Kalenders (am 15.10.1582) insgesamt 96 mal der Tag der Sommersonnenwende. Besonders häufig war dies im 20. Jahrhundert der Fall: Zwischen 1901 und 1987 war Sommeranfang 41 mal am 22. Juni bezogen auf die Mitteleuropäische Zeit.
Dies war jedoch nur fünfmal der Zeitzone (MEZ/MESZ) geschuldet, die den Sommeranfang in Deutschland gegenüber der UTC-Zeit vom 21. Juni auf den 22. Juni verschoben hatte.
Die folgende Tabelle zeigt alle Vorkommen des 22. Junis als Datum des Sommeranfangs zwischen 1979 und 2203 nach Mitteleuropäischer Zeit.
Um die UTC-Zeiten zu ermitteln, sind von MEZ eine Stunde, von MESZ zwei Stunden abzuziehen. Dadurch verschiebt sich ggf. das Datum nach UTC auf den 21. Juni. MESZ-Angaben liegen nur vor, wenn in den betreffenden Jahren eine Sommerzeitregelung in Deutschland galt.
Jahr | Sommeranfang am 22. Juni (1979 bis 2203) |
1979 | Freitag, 22. Juni 1979 um 00:56 Uhr MEZ |
1983 | Mittwoch, 22. Juni 1983 um 01:08 Uhr MESZ |
1987 | Montag, 22. Juni 1987 um 00:11 Uhr MESZ |
2103 | Freitag, 22. Juni 2103 um 00:46 Uhr MESZ |
2107 | Mittwoch, 22. Juni 2107 um 00:00 Uhr MESZ |
2203 | Mittwoch, 22. Juni 2203 um 04:49 Uhr MESZ |
Nach 1987 wird Sommeranfang in Deutschland erst wieder im Jahr 2103 am 22. Juni sein.
93 Tage, 15 Stunden und 52 Minuten
Der Europäischen Union (EU) gehören im Jahr 2023 zum Zeitpunkt des Sommeranfangs 27 Nationen an, verteilt über vier Zeitzonen.
In allen Staaten der Europäischen Union (EU) gilt als Lokalzeit die jeweilige Zonenzeit plus eine Stunde (Sommerzeit).
Deutschland gehört der Zeitzone +1h an. In Deutschland gilt entsprechend die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ), UTC + 2h.
Mehr dazu im Artikel Sommerzeit in Deutschland.
Zeitzone | Lokalzeit / Zonenzeit (Normalzeit der Zeitzone) | Sommeranfang 2023 im EU-Staat |
-1h | UTC ±0h AZODT Azores Daysaving Time | Mittwoch, 21. Juni 2023 14:57 Uhr UTC |
Portugal Azoren | ||
±0h | UTC +1h WEST Western European Summer Time | Mittwoch, 21. Juni 2023 15:57 Uhr UTC+1h |
Irland Spanien Kanarische Inseln Portugal Madeira Portugal (Hauptgebiet) | ||
+1h | UTC +2h CEST Central European Summer Time MESZ Mitteleuropäische Sommerzeit | Mittwoch, 21. Juni 2023 16:57 Uhr UTC+2h |
Belgien Dänemark Deutschland Frankreich Italien Luxemburg Kroatien Malta Niederlande Österreich Polen Schweden Slowakei Slowenien Spanien (Hauptgebiet) Tschechien Ungarn | ||
+2h | UTC +3h EEST Eastern European Summer Time | Mittwoch, 21. Juni 2023 16:57 Uhr UTC+3h |
Bulgarien Estland Finnland Griechenland Lettland Litauen Rumänien Zypern |
Abbildung: Sommer | Anse Georgette, Praslin, Seychellen
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA
Die Sommersonnenwende ist astronomisch der Zeitpunkt, an dem die scheinbare geozentrische Länge der Sonne 90° beträgt. Mit anderen Worten: Sie hat sich seit Frühlingsbeginn um 90° auf der Ekliptik weiterbewegt. Gegenwärtig trifft dieser Zeitpunkt auf den 21. Juni.
Tatsächlich hat sich die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne von einem fest angenommenen Punkt (0°, Frühlings-Äquinoktium) so weit weiterbewegt, dass der Winkel zu diesem Punkt nun 90° beträgt. Die Erde hat das erste Viertel ihrer Reise um die Sonne, die ein Jahr dauert, zurückgelegt.
Es ist gleichzeitig auch der Zeitpunkt, an dem die Sonne ihre nördlichste Deklination erreicht, also auf der Nordhalbkugel der Erde ihre höchste Mittagshöhe. Sie steht nun 23,5° nördlicher Breite, über dem »Wendekreis des Krebses«.
Auf der Nordhalbkugel der Erde, nördlich des Äquators, ist dies der Tag mit den meisten Tageslichtstunden zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Es ist der längste Tag im Jahr.
Sommeranfang ist immer der Tag der Sommersonnenwende.
Der Sommer ist die Jahreszeit zwischen Sommer-Solstitium (Sonnenwende) und Herbst-Äquinoktium (Tagundnachtgleiche). Auf der Nordhalbkugel der Erde ist dies die Zeit zwischen dem 20./21. Juni und dem 22./23. September.
Auf der Südhalbkugel ist es allerdings die Zeit zwischen dem 21./22. Dezember und dem 20./21. März.
Abbildung: Sommer | Ein Fleckenfalter und eine Raupenfliege interessieren sich für die Blüten der Pfefferminze.
Die Entwicklung der Natur gibt die Jahreszeiten Frühsommer, Hochsommer und Spätsommer vor.
Foto: © Sabrina | Reiner| www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA
Die Phänologie kennt bis zu zehn Jahreszeiten. Ihr Beginn und ihre Dauer wird von natürlichen, jährlich wiederkehrenden Ereignissen und Phänomenen beschrieben.
Was der phänologische Sommer ist, der sich aufteilt in Frühsommer, Hochsommer und Spätsommer, und woran zu erkennen ist, wann diese Jahreszeiten im Jahreslauf beginnen, erklärt der zugehörige Artikel:
Phänologisch unterteilt sich der Sommer in den Frühsommer, den Hochsommer und den Spätsommer.
Der Artikel erklärt die Erkennungszeichen.
Der meteorologische Sommer beginnt am 1. Juni. Mehr darüber finden Sie im zugehörigen Artikel:
Der meteorologische Sommer beginnt am 1. Juni und endet am 31. August.
Er umfasst die Monate Juni, Juli und August.