Bußtag

Mittwoch, 20. November 1968

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium  Zum TextLk 13,1-9
1. Epistel Zum TextRom 2,1-11
2. Evangelium VerweisMt 11,16-24
2. Epistel VerweisHebr 12,12-17
Alttestamentliche Lektion VerweisPs 130
→Gottesdienstordnungen

In den Landeskirchen galten zwischen 1958/1959 und 1978/1979 unterschiedliche Textordnungen.

Wahl der Kirchenordung

Altkirchliche


→ auswählen

Ei­se­na­cher


ak­tu­el­le An­sicht

Lu­the­ri­sche


→ auswählen

 

Wir zeigen in den Kir­chen­jah­ren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in je­ner Zeit maß­geb­li­chen Le­se­ord­nun­gen.

Im Kirchenjahr 1967/1968 gal­ten be­vor­zugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die nach wie vor der alt­kirch­li­chen Text­ord­nung folg­ten (seit Be­ginn der Re­for­ma­ti­on gül­tig; so die Evan­ge­li­sche Kir­che Ber­lin-Bran­den­burg).
  • II. Eisenacher Ordnung:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die den Emp­feh­lun­gen der Ei­se­n­a­cher Kon­fe­renz folg­ten (seit dem Kir­chen­jahr 1898/1899 ver­füg­bar; so die Evan­ge­li­sche Kir­che in Hes­sen und Nas­sau).
  • III. Ordnung der Lu­the­ri­schen Li­tur­gi­schen Kon­fe­renz Deutsch­lands:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die der Lese­ord­nung der Lu­the­ri­schen Li­tur­gi­schen Kon­fe­renz Deutsch­lands folg­ten (seit dem Kir­chen­jahr 1957/1958 ver­füg­bar).

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett
20.11.1968 | Bußtag
Mittwoch
 

Bußtag

Violett

 

 
Gesetzlicher Feiertag

→Gesetzlicher Feiertag

in allen Ländern der Bundesrepublik Deutschland

 

Bewegliches Datum
der Bußtag liegt<br>zwischen dem 16. November und dem 22. November eines Jahres
 
  • Bußtag
  • immer ein Mittwoch
  • eineinhalb Wochen vor dem →1. Advent
  • abhängig vom Wochentag, auf den der →1. Weihnachtstag fällt
  • der Bußtag liegt
    zwischen dem 16. November und dem 22. November eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Christfest
 

 

Feiertag

Gesetzlicher Feiertag

Berlin (BE) Baden-Württemberg (BW) Bayern (BY) Bremen (HB) Hessen (HE) Hamburg (HH) Niedersachsen (NI) Nordrhein-Westfalen (NW) Rheinland-Pfalz (RP) Schleswig-Holstein (SH) Saarland (SL)                                        
Deutschland (DE)

Der Buß- und Bettag ist im Jahr 1968 →gesetzlicher Feiertag in allen 11 Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland (DE).

In Bayern galt der Feiertag jedoch nur für Gemeinden mit mehr evangelischer als katholischer Bevölkerung.

 

Alternativer Artikel zum Bußtag

A
llgemeine Informationen und Gedanken zu diesem Tag finden Sie in diesem Artikel:  

Wissenswertes zum Tag

→Buß- und Bettag 1968

Martin Luther forderte in seinen 95 The­sen zur Bu­ße auf. Zum Buß- und Bet­tag ge­hört die Er­in­ne­rung an die­ses evan­ge­li­sche Grund­ver­ständ­nis.

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Bußtag

nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz

 

→ in unierten und reformierten Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

→ in lutherischen Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett

Violett

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Lk 13,1-9 )

 

Bußpredigt Jeſu über den Untergang der Galiläer.
Gleichnis vom Feigenbaum

 

 

 

Psalm für den Tag

 
Pſalm
130
 

Psalm
für den Tag

 
 

→Psalm 130

 

Hinweis: Es gilt der Wochenspruch des vorgehenden Sonntags.

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
195 EG 299 Aus tiefer Not ſchrei ich zu dir
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextRom 2,1-11
Evangelium  Zum TextLk 13,1-9
Reihe II  2. Epistel VerweisHebr 12,12-17
2. Evangelium VerweisMt 11,16-24
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope VerweisPs 130
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Bußtag

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Texte nach der Lutherbibel von 1545 ge­setzt nach der Vor­la­ge des Ori­gi­nals in Frak­tur­schrift mit Luthers Scho­li­on und Ver­wei­sen in den Mar­gi­nal­spal­ten. Er­gänzt um Vers­zäh­lung und Ab­schnitts­über­schrif­ten.

 

LESUNG AUS DEM EVANGELIUM

PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Lukas

Lk 13,1-9

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. XIII.

 

 

 

Verse 1 - 5

 

Der Untergang der Galiläer und
der Turm von Siloah

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ES waren aber zu der ſel­bi­gen zeit et­li­che da­bey / die ver­kün­di­ge­ten Jhe­ſus von den Ga­li­le­ern / wel­cher blut Pi­la­tus ſampt jrem Opf­fer ver­mi­ſchet hat­te. 2Vnd Jhe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jnen / Mei­net jr / das die­ſe Ga­li­le­er fur al­len Ga­li­le­ern ſün­der ge­we­ſen ſind / die weil ſie das er­lid­den ha­ben? 3Ich ſa­ge / nein / Son­dern ſo jr euch nicht beſ­ſert / wer­det jr al­le auch al­ſo vmb­ko­men. 4Oder mei­net jr / das die ach­ze­hen / auff wel­che der Thurn in Si­lo­ha fiel / vnd er­ſchlug ſie / ſei­en ſchül­dig ge­we­ſen / fur al­len Men­ſchen / die zu Je­ru­ſa­lem wo­nen? 5Ich ſa­ge / nein / Son­dern ſo jr euch nicht beſ­ſert / wer­det jr al­le auch al­ſo a vmb­ko­men.

 

 

 

 

 

 

 

a

(Umbko­men)

Die Jü­den hiel­tens da­für / wem es zeit­lich wol­gien­ge / der we­re fur Gott an­ge­ne­me. Vnd wi­der­umb wo es jm vbel gien­ge / ſo we­re er ein Sün­der.

 

 

 

 

Verse 6 - 9

Das Gleichnis vom Feigenbaum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IHeſus ſa­get jnen aber die­ſe Gleich­nis / Es hat­te ei­ner ein Fei­gen­bawm / der war ge­pflantzt in ſei­nem Wein­ber­ge / vnd kam vnd ſuch­te Frucht da­rauff / vnd fand ſie nicht. 7Da ſprach er zu dem Wein­gart­ner / Si­he / Ich bin nu drey jar lang / alle jar ko­men / vnd ha­be Frucht ge­ſucht auff die­ſem Fei­gen­bawm / vnd fin­de ſie nicht / Ha­we jn ab / was hin­dert er das Land? 8Er aber ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / Herr / Las jn noch dis jar / bis das ich vmb in gra­be / vnd be­tün­ge jn / 9ob er wolte Frucht brin­gen / Wo nicht / So hawe jn dar­nach abe.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 2,1-11

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. II.

 

 

Verse 1 - 11

Schuld und Ehre vor Gott, ohne Ansehen der Person

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DARumb / o Menſch / kanſtu dich nicht entſchüldigen / wer du biſt / der da richtet. Denn worinne du einen andern richteſt / ver­dam­ſtu dich ſelbs / Sin­te­mal du eben daſ­ſel­bi­ge thuſt / das du richteſt. 2Denn wir wiſ­ſen / das Got­tes vrteil iſt recht vber die / ſo ſolchs thun. 3Denckeſtu aber / o Menſch / der du richteſt die / ſo ſol­ches thun / vnd thuſt auch das­ſel­bi­ge / das du dem vrteil Got­tes entrinnen wer­deſt? 4Oder verachteſtu den reichthum ſei­ner güte / gedult vnd l langmütigkeit? Weiſſeſtu nicht / das dich Got­tes güte zur Buſſe leitet?

l

(Langmütigkeit)

Auff latiniſch tar­dus jra / vnd iſt dem Ebre­i­ſchen nach­ge­redt / Arich Appaim.

→*1)

Vnd iſt eine Tu­gent ei­gent­lich die lang­ſam zür­net vnd ſtra­ffet das vn­recht. Aber Ge­dult iſt / die das vbel tregt an gut / leib vnd ehre / ob es gleich mit recht ge­ſche­he. Gü­te iſt die leib­li­che wol­that vn­ter­nan­der / vnd freund­li­ches we­ſen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5DV aber nach deinem verſtockten vnd vnbuſfertigen Hertzen / heuffeſt dir ſelbſt den zorn auff den tag des zorns vnd der offenbarung des gerechten gerichtes Got­tes / 6Welcher geben wird einem jg­li­chen nach ſei­nen wercken / 7nem­lich / Preis vnd ehre / vnd vnuergenglichs we­ſen / denen / die mit gedult in guten wercken trachten nach dem ewigen Leben / 8Aber denen / die da zenckiſch ſind / vnd der war­heit nicht gehorchen / gehorchen aber dem vngerechten / Vngnade vnd zorn / 9trübſal vnd angſt / vber alle Seelen der Men­ſchen / die da bö­ſes thun / fürnem­lich der Jü­den vnd auch der Griechen. 10Preis aber / vnd ehre vnd friede / allen denen / die da gutes thun / furnem­lich den Jü­den vnd auch den Griechen.

11DEnn es iſt kein anſehen der perſon fur Gott / 12Welche on Ge­ſetz ge­ſün­di­get haben / Die wer­den auch on Ge­ſetz verloren wer­den / Vnd welche am Ge­ſetz ge­ſün­di­get haben / die wer­den durchs Ge­ſetz verurteilet wer­den. 13Sin­te­mal fur Gott nicht die das Ge­ſetz hören / gerecht ſind / Son­dern die das Ge­ſe­tze thun / wer­den gerecht ſein. 14Denn ſo die Hei­den / die das Ge­ſetz nicht haben / vnd doch * von natur thun des Ge­ſe­tzes werck / die­ſel­bi­gen / dieweil ſie das Ge­ſe­tze nicht haben / ſind ſie jnen ſelbs ein Ge­ſetz / 15damit / das ſie beweiſen / des Ge­ſe­tzes werck ſey beſchrieben in jrem her­tzen / Sin­te­mal jr Ge­wiſ­ſen ſie be­zeu­get / da zu auch die gedancken / die ſich vn­ter­nan­der verklagen oder entſchüldigen / 16auff den tag / da Gott das verborgen der Men­ſchen / durch Jhe­ſum Chriſt / richten wird / lauts meines Euangelij.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*

(Von natur)

Das natürliche Ge­ſetz iſt / Was du wilt dir ge­than vnd vberhaben ſein von einem an­dern / das thu vnd vberhebe du auch einen andern. Dar­innen das gantze Ge­ſetz Moſi be­griffen iſt / wie Chri­ſtus ſagt / Math. 7. An wel­chem Ge­ſetz die Hei­den auch nicht mehr denn das euſſerliche werck thun / wie die Jü­den an Mo­ſes Ge­ſetz. Vnd das ver­klagen vnd ent­ſchüldigen iſt / das eine ſünde gröſſer iſt / denn die ande­re / wi­der das Ge­ſetz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1) Langmütigkeit: Luther beschreibt, dass er aus seinen Quel­len den lateinischen Begriff tardus ira (dt.: »lang­sa­mer Zorn«, »säu­mi­ge Er­bit­te­rung«, o. ä.) mit Lang­mü­tig­keit über­setzt ( d. i.: »lan­ge gut­mü­tig, ge­dul­dig« im Ggs. zu schnell wü­tend, un­ge­dul­dig). Er sieht da­mit die Be­grif­fe »Ge­duld« und »Gü­te« ver­bun­den.

Der lateinische Begriff wiederum sei eine Nach­bil­dung (kei­ne Über­set­zung) des he­brä­i­schen Aus­drucks »Arich Appaim«.
Luther transkribiert die hebräische Wen­dung אַפָיִם אֹרֶךְ , (»ˀorεk ˀapͻjim«), die »lang­mü­tig« oder sub­stan­ti­viert »Ge­duld« be­deu­tet.

Nach Luthers Meinung entspricht sein ein­ge­deutsch­ter Be­griff eher dem he­brä­i­schen Aus­druck, weil der ei­ne Tu­gend be­zeich­ne und kei­ne si­tu­a­ti­ve Stim­mungs­la­ge.

Die Anmerkung erläutert einerseits den Be­griff, an­de­rer­seits rich­tet sich Luther an die Kri­ti­ker sei­ner Über­set­zung, die sich auf la­tei­ni­sche Quel­len und Bi­bel­aus­ga­ben be­ru­fen, wes­halb er la­tei­ni­sches und trans­kri­bier­tes he­brä­i­sches Vo­ka­bu­lar be­müht.

 

 

  Hörbuch-Videos

Der Untergang der Galiläer,
der Turm von Siloah und
das Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum (Lk 13,1-9).

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Lk 13,1-9

Das Video zeigt den Text der Ge­schich­te vom Un­ter­gang der Ga­li­lä­er und dem Turm von Si­lo­ah so­wie das Gleich­nis vom Fei­gen­baum aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Die Macht des Betens | © Geschütztes Bildmaterial
Gedankenpause

→Die Macht des Betens

Beten! – Was riskieren wir schon dabei? Nichts. Was kos­tet es uns, außer ei­ni­gen Mi­nu­ten Zeit, die wir ver­mut­lich an­der­wei­tig kaum bes­ser ge­nutzt hät­ten?

Ein Workshop zum Thema Beten

Sabrina

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