vorgelesen von Reiner Makohl
Der Untergang der Galiläer,
der Turm von Siloah und
das Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum
Der Text Lk 13,1-9 enthält zwei getrennt zu betrachtende Geschichten. In der ersten Geschichte geht es in den Versen 1 bis 5 um die Frage, ob persönliches Leid im Leben durch Sündhaftigkeit oder sündigen Lebenswandel begründet ist. Die zweite Geschichte, Verse 6 bis 9, bringt ein Gleichnis, in dem es um die Frage geht, ob Taten aus Ungeduld heraus sinnvoll sind oder ob nicht Geduld in vielen Fällen sinnvoller sei.
Der Text Lukas 13,1-9 betont die Dringlichkeit der Umkehr und die Geduld Gottes, der den Menschen immer wieder Chancen zur Veränderung gibt. Es ruft dazu auf, das Leben im Licht dieser göttlichen Geduld und Erwartung zu gestalten.
Jesus weist die Vorstellung zurück, dass Leid und Unglück direkte Strafen für individuelle Sünden sind. Die Opfer des Turms von Siloah und die Galiläer, die von Pilatus getötet wurden, waren nicht sündiger als andere.
Jesus nutzt diese Ereignisse, um alle Menschen zur Umkehr zu rufen. Er betont, dass jeder Mensch Buße tun muss, um nicht verloren zu gehen. Die Notwendigkeit der Umkehr ist universell und dringend.
Der Besitzer des Weinbergs (Gott) zeigt Geduld mit dem unfruchtbaren Feigenbaum (den Menschen). Er gibt ihm noch eine Chance, Frucht zu tragen, bevor er ihn endgültig fällt. Dies symbolisiert Gottes Geduld und seine Bereitschaft, den Menschen Zeit zur Umkehr zu geben.
Gleichzeitig macht das Gleichnis deutlich, dass Gottes Geduld nicht unendlich ist. Es wird erwartet, dass die Menschen Früchte der Umkehr und des Glaubens bringen. Die Gnade Gottes ist eine Einladung zur Veränderung und nicht zur Selbstzufriedenheit.
Jeder Mensch ist aufgerufen, sein Leben zu prüfen und Frucht zu bringen. Dies bedeutet, aktiv im Glauben zu leben und die Liebe Gottes in Taten umzusetzen.
Das Luther-Wort »Thurn« in Vers 4 ist kein Druckfehler. Unser heutiges Wort Turm schrieb Luther noch in dieser Form. Siehe dazu auch den Worteintrag »Thurn« im Wörterbuch Luther-Deutsch.
Perikope | Typ | Tag |
---|---|---|
1531 - 1898 | ||
Lk 13,1-9 | Evangelium | |
1899 - 1978 | ||
Lk 13,1-9 | Evangelium | |
Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Lk 13,1-9 | Evangelium | |
1979 - 2018 | ||
Lk 13,[1-5.]6-9 | Evangelium + | |
seit 2019 | ||
Lk 13,[1-5.]6-9 | Evangelium + |
Seit 1979 ist die Geschichte über die Frage nach der Sünde als Grund für Leid im Leben, sind die Verse 1 bis 5 nur fakultativer Text der Parikope. Es kann daher sein, dass diese Verse im Gottesdienst nicht verlesen und über sie nicht gepredigt wird.
Frakturschrift ist nicht leicht zu lesen. Die Videos zeigen ausgewählte Texte aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frakturzeichensatz nicht leicht zu lesen. Wir bieten Videos, in denen ausgewählte Perikopen aus den Sonn- und Feiertagsreihen vorgelesen werden.
Wir empfehlen, die Videos im Vollbildmodus zu genießen.
©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de
Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl
Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre