2. Advent

Sonntag, 6. Dezember 2026

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

6.12.2026 | 2. Advent
Sonntag
 

2. Advent

 
Symbol

 🕯🕯 zwei Kerzen
am Adventskranz

Symbol

Nikolaus von Myra

(† 6. Dezember 326 [oder: 345, 351, 365])

Symbol

Ambrosius Blarer

(† 6. Dezember 1564 in Winterthur)

Symbol

Anton Praetorius

(† 6. Dezember 1613 in Laudenbach an der Bergstraße [inoffiziell])

Symbol

2. Adventssonntag

Populus Sion

 

Kalenderblätter

 

Bewegliches Datum
2. Advent zwischen dem 4. Dezember und dem 10. Dezember
 
  • Der frühest mögliche Termin für den 2. Advent ist der 4. De­zem­ber. In diesem Fall wird Hei­lig­abend ein Sams­tag sein.
  • Der spä­test mögliche Termin ist der 19. De­zem­ber, dann fällt Hei­lig­abend auf ei­nen Sonn­tag, der zu­gleich der →4. Ad­vents­sonn­tag ist.
Symbol: Länge der Adventszeit
 
  • Die →Adventszeit umfasst die vier Sonn­ta­ge vor dem →1. Weih­nachts­feie­rtag. Sie be­ginnt im­mer am ers­ten Ad­vents­sonn­tag und en­det an →Hei­lig­abend. Da­durch ist sie un­ter­schied­lich lang und dau­ert 22 bis 28 Tage.
  • Im Jahr 2026 ist die Adventszeit 26 Tage lang.
Symbol: Tage bis zum Christfest
 
  • Der 2. Advent liegt 15 bis 21 Tage vor dem 1. Weih­nachts­fei­er­tag.
  • Der 2. Advent 2026 liegt 19 Tage vor dem 1. Weih­nachts­fei­er­tag.

 

Alternativer Artikel zum 2. Advent

In unserem Kalender zum →evangelischen Kirchenjahr fin­den Sie ei­nen wei­te­ren Ar­ti­kel zum 2. Advent:

Das evangelische Kirchenjahr

→Zweiter Sonntag im Advent 2026/2027

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Lied­aus­wahl und Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 

Der Name Advent

 

Adventus Domini

Der Name Advent stammt aus dem La­tei­ni­schen und meint An­kunft (lat. adventus). Der voll­stän­di­ge la­tei­ni­sche Name lau­tet Adventus Domini ( »Ankunft des Herrn«) und be­zeich­net die Jah­res­zeit, in der die Chris­ten­heit sich auf das Hoch­fest der Ge­burt von Je­sus von Na­za­ret, auf Weih­nach­ten, vor­be­rei­tet.

Die Christen gedenken der Ge­burt Je­su und fei­ern sie als Mensch­wer­dung Got­tes. Zu­gleich er­in­nert Ad­vent da­ran, dass Chris­ten das zwei­te Kom­men Je­su Chris­ti er­war­ten sol­len.

 

Die Adventszeit

 

Praeparatio adventus Domini

Der lateinische Ausdruck praeparatio adventus Domini meint Vor­be­rei­tung der An­kunft des Herrn und be­zeich­ne­te be­reits in der frü­hen Kir­che das, was wir heu­te Ad­vents­zeit nen­nen.

Zunächst wurde die Adventszeit als Fas­ten­zeit vor →Epi­pha­ni­as (6. Ja­nu­ar) bzw. vor Weih­nach­ten ver­stan­den. Ver­mut­lich seit dem 6. Jahr­hun­dert wird die Ad­vents­zeit auch li­tur­gisch in Mess­fei­ern be­gan­gen. An­fangs schwank­te die Zahl der Ta­ge und da­mit die Zahl der Sonn­ta­ge in der Ad­vents­zeit. Erst im 6. Jahr­hun­dert wur­den vier Ad­vents­sonn­ta­ge vor Weih­nach­ten durch Papst Gre­gor dem Gro­ßen (540 - 604) fest­ge­legt.

WAS DIE BIBEL ERZÄHLT
2. Advent | Ein Engel erscheint Joseph im Traum. | Foto: © Geschütztes Bildmaterial | www.stilkunst.de

Abbildung: 2. Advent | Ein Engel erscheint Joseph im Traum
Foto: © Geschütztes Bildmaterial

Joseph wird die Geburt Jesu angekündigt

Matthäus 1,18-25.

Im Matthäus-Evangelium (→ Mt 1,18-25) erkennt Joseph die Schwan­ger­schaft sei­ner Ver­lob­ten, Maria. Da er si­cher ist, dass er nicht der Va­ter sein kann, plant er, sie zu ver­las­sen. Doch dann er­scheint ihm im Traum der En­gel des Herrn und klärt die Sache auf.

Wir geben hier eine sprachlich an die heutige Zeit an­ge­pass­te Fas­sung des bi­bli­schen Tex­tes wieder.

Das Evangelium nach Matthäus

I. 18 - 25

 

Über die Geburt Jesu Christi gibt es dies zu be­rich­ten: Als sei­ne Mut­ter Ma­ria mit Jo­seph ver­lobt war, noch be­vor sie mit­ein­an­der leb­ten, emp­fing sie vom Hei­li­gen Geist und wur­de schwan­ger. 19 Jo­seph, ihr Mann, war auf­rich­tig und ge­recht. Er woll­te sie nicht bloß­stel­len, dach­te aber da­ran, sie heim­lich zu ent­las­sen.
20 Zu der Zeit, als er da­r­ü­ber nach­dach­te, er­schien ihm im Traum ein En­gel des Herrn. Der sprach zu ihm:

»Joseph, Sohn Davids, scheue Dich nicht, Ma­ria, Dei­ne Frau, zu Dir zu neh­men, denn was in ihr ge­zeugt ist, ist vom Hei­li­gen Geist. 21 Sie wird einen Sohn ge­bä­ren. Du sollst ihm den Na­men Jesus ge­ben, denn er wird sein Volk von sei­nen Sün­den er­lö­sen.«*)

22 Dies alles ist geschehen, damit das Wort des Herrn sich er­füllt, das er durch den Pro­phe­ten**) ge­spro­chen hat:

23 »Ihr wer­det sehen: Die Jung­frau wird schwan­ger wer­den und ei­nen Sohn ge­bä­ren und man wird ihm den Na­men Im­ma­nu­el ge­ben«.

Immanuel heißt übersetzt: Gott mit uns.*)

24 Als Joseph erwachte, tat er, was ihm der En­gel im Traum ge­bo­ten hat­te. Er nahm sei­ne Frau zu sich, 25 schlief aber nicht mit ihr, bis sie ei­nen Sohn ge­bo­ren hat­te. Und er gab ihm den Na­men Jesus.

 

Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
→Matthäus 1,18-25

Anmerkungen:

*) Jesus (hebräisch »Jehoschua«) bedeutet »Jahwe ist Hil­fe, Ret­tung, Heil«. Sinn­ge­mäß ent­spricht das der Be­deu­tung des Na­mens Im­ma­nu­el – so Mat­thä­us.

**) →Jesaja 7,14: »Darum wird Euch der Herr selbst ein Zei­chen ge­ben: Ihr wer­det es se­hen. Das jun­ge Mäd­chen wird schwan­ger wer­den, ei­nen Sohn ge­bä­ren und ihn Im­ma­nu­el nen­nen.«

 

Gedankenpause

Gedankenpause

Hilfe, Rettung und Heil

Gedanken zum 2. Advent

Maria ist schwanger! – Für Joseph muss das ein Schock sein! Lan­ge war er mit ihr ver­lobt. Er liebt sie sehr, sie woll­ten hei­ra­ten, doch ge­schla­fen hat er nicht mit ihr. Nicht er. Noch nicht. Aber sie ist schwan­ger! Wie konn­te das ge­sche­hen? Wer ist der Va­ter?

Was geht nun in Joseph vor? Wut, Zorn, Ent­täu­schung, Furcht, Angst? Ganz si­cher! Doch das alles tö­tet die Lie­be nicht, die er für Ma­ria emp­fin­det.

Er könnte sie bloßstellen, womöglich an­kla­gen, der Un­zucht be­zich­ti­gen, sie min­des­tens aber in Schimpf und Schan­de aus dem Haus ja­gen – es fän­de sich wohl nie­mand, der Maria ver­tei­di­gen und frei­spre­chen wür­de.

Und sich scheiden lassen? Scheiden lässt sich man sich meist schon aus we­ni­ger ge­wich­ti­gen Grün­den. Aber noch waren sie gar nicht ver­hei­ra­tet. Tren­nung al­so? Still und heim­lich viel­leicht? Ohne viel Auf­he­bens. Man kön­ne ja er­klä­ren, dass es eben schon län­ger aus ist. Jetzt wür­de es of­fi­zi­ell. Man trennt sich. Maria zieht aus. Nie­mand würde Fra­gen stel­len. Man nimmt es zur Kennt­nis.

Ihn ihm brodelt es. Er kämpft mit sich selbst. Der Grund dafür ist ein­fach: Er liebt sie!

Er durchlebt schwere Tage und ganz sicher ebenso schwe­re Näch­te. Er kann nicht ein­schla­fen, und wenn die Mü­dig­keit end­lich sei­ne Au­gen schlie­ßen lässt, schüt­teln ihn schwe­re Träu­me. Es lässt ihn nicht los.

Doch dann, eines Nachts, als er sich wieder schweiß­ge­ba­det hin und her wälzt, er­scheint ihm im Traum ein En­gel. Also je­mand, der zu ihm steht. Der seine wah­ren Wün­sche kennt und ihm sei­ne Ängs­te neh­men will. Und das, was der En­gel ihm sagt, ist gut! Tut gut! Er ver­steht es zwar nicht, aber es stärkt ihn. Und Kraft wür­de er brau­chen. Viel Kraft.

Sie würde ein Kind bekommen, jedoch nicht von ihm. Nie­mand wird es wis­sen, nur sie bei­de. Die an­de­ren wer­den sich über den frü­hen Ge­burts­ter­min die Mäu­ler zer­rei­ßen: »Die muss­ten hei­ra­ten!«, wer­den sie sa­gen, »Sie schlie­fen mit­ein­an­der, noch vor der Ehe!«, wer­den sie tu­scheln.

Ob er das Kind so lie­ben können wird, wie sein eigenes? Doch! Da ist er sich sicher. Er leg­te es in Got­tes Hän­de und gibt dem Kind sehr be­wusst den Na­men Jesus – es be­deu­tet »Gott ist Hil­fe, Ret­tung und Heil!«. Das ist ge­nau das, was er jetzt und in Zu­kunft braucht, um das al­les durch­zu­ste­hen. Hil­fe, Ret­tung und Heil. Und ge­nau das hat er ge­fun­den. In sich selbst. Im Traum. Das Kind wird die­sen Na­men tra­gen. Da­mit sie es nie ver­ges­sen.

Seine Entscheidung war gefallen: Maria und Joseph – nur ein­fach ver­liebt, nun ver­lobt und ir­gend­wann ver­hei­ra­tet. Er steht zu ihr und zu dem Kind. Nun war­ten sie ge­mein­sam auf das, was kom­men mag.

Sich geborgen fühlen

Getrost erwarten, was kommen mag! Das er­in­nert mich an Diet­rich Bon­hoef­fer, der im De­zem­ber 1944, nur we­ni­ge Mo­na­te vor sei­ner Hin­rich­tung am 9. April 1945, ei­ni­ge Ver­se als Weih­nachts­gruß an sei­ne Ver­lob­te schrieb. Der letz­te Vers lau­tet:

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Hilfe, Rettung und Heil. In sich finden.

Auch das meint Advent.

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 03.10.2024  

 

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