Am Palmsonntag gedenken die Christen dem Einzug Jesu in Jerusalem, wie er in den Evangelien beschrieben wird bei Johannes (12, 12-16), Matthäus (21, 1 – 11) und Lukas (19, 28-40).
Doch was hat ein Esel, was haben Palmenblätter für eine Bedeutung in dieser Geschichte, mit der damals in Jerusalem die Passion Christi begann und die bis heute unseren Alltag, mindestens aber unsere Kalender prägt? Lesen Sie das und mehr in unserem Kalendereintrag zum Palmsonntag.
Palmsonntag
Tag des Friedens
Das, was sich die jubelnden Menschen am Wegrand in Jerusalem beim Einzug Jesu in die Stadt erhofften und begrüßten, ist ganz sicher kein frommes Gehabe, sondern eher der Wunsch, der in vielen von uns schlummert: Der Wunsch nach einer Regierung, die zwar mächtig ist, aber ihre Macht und Stärke vor allem aus der Bescheidenheit gewinnt und in Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft und Gewaltlosigkeit münden lässt.
Palmsonntag ist daher ein Tag des Friedens – Gegen Gewalt, für Frieden! Anders als der Internationale Tag des Friedens ruft er nicht zur Waffenruhe auf, sondern dazu, dass wir unsere Werte überdenken, die wir für uns selbst und für unsere Mächtigen in Gesellschaft und Politik zum Maßstab machen. Er ruft dazu auf, Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit freudig zu begrüßen! Er ruft dazu auf, Stellung zu beziehen für Werte, die unsere Gemeinschaft und unser Zusammenleben fördern – ganz unabhängig von jeder religiösen Wahrnehmung.
Wäre es nicht ein guter Tag, um Friedenspreise zu verleihen? Um für Frieden zu demonstrieren und sich um Aussprache und Versöhnung zu kümmern? Palmzweige und Esel schlummern in jedem von uns.
Leider verliert der Palmsonntag ganz allgemein in unserer Gesellschaft seine Bedeutung als Feiertag. Leider ist es ihm bisher auch nicht gelungen, eine Bedeutung als Friedenstag zu gewinnen, die ihm sehr gut stünde.
Aber das, was ein Tag ist, ist letztendlich das, was wir alle aus ihm machen. Welche Bedeutung der Palmsonntag in Zukunft haben wird, wird sich zeigen.
Osterzeit
Texte und Erklärungen im Stilkunst-Kalender.