Sonntag nach Weihnachten

Sonntag, 29. Dezember 1799

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium     Zum TextLk 2,33-40   
Epistel Zum TextGal 4,1-7   
Lied Nr. 17   [EG 25]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

nach den altkirchlichen Leseordnungen

Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)
29.12.1799 | Sonntag nach Weihnachten
Sonntag
 

Sonntag
nach Weihnachten

Weiß

 

 

 

Kalenderblätter
Kalender

Der Sonntag nach Weihnachten in den Kirchenjahren 1799/1800 bis 1806/1807
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

 

Bewegliches Datum
Der Sonntag liegt zwischen dem 27. Dezember und dem 31. Dezember
 
  • 1. Sonntag der Weihnachtszeit
  • 1. Sonntag nach dem 4. Advent
  • entfällt gottesdienstlich, wenn dieser Sonntag kalendarisch
    auf den 25. oder 26. Dezember trifft
  • der Sonntag nach Weihnachten liegt
    zwischem dem 27. Dezember und dem 31. Dezember eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Christfest
 
Bibelspruch Joh 1,14a | Grafik: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Der Bibelspruch aus dem Evangelium des Johannes 1,14a
in den Schreibweisen der lateinischen Biblia Vulgata und Luthers Biblia von 1545.
Grafik: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz →CC BY-SA

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Sonntag
nach Weihnachten

nach der altkirchlichen Leseordnung

 

→ allgemein seit der Reformation mindestens bis zum Kirchenjahr 1897/1898 in Gebrauch

 

 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)

Weiß

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Lk 2,33-40 )

 

Simeon und Hanna

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

HErr / nu leſſeſtu deinen Diener im Friede faren / wie du ge­ſagt haſt. Denn meine Augen haben deinen Heiland ge­ſe­hen.

→Lk 2,29.30

Pſalm
93
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 93

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst  Zum TextLk 2,33-40
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextGal 4,1-7
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also  Zum TextLk 2,33-40.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift → Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Sonntag nach Weihnachten

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Texte nach der Lutherbibel von 1545 ge­setzt nach der Vor­la­ge des Ori­gi­nals in Frak­tur­schrift mit Luthers Scho­li­on und Ver­wei­sen in den Mar­gi­nal­spal­ten. Er­gänzt um Vers­zäh­lung und Ab­schnitts­über­schrif­ten.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Lukas

Lk 2,33-40

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. II.

 

 

Verse 33 - 40

Aus den Kindheitsgeschichten Jesu:
Die Geschichte von Simeon und Hanna bei der Darstellung Jesu im Tempel

 

 

 

 

 

 

 

 

VND ſein Va­ter vnd Mutter wunderten ſich des / das von jm ge­redt ward. 34Vnd Si­me­on ſe­ge­net ſie / vnd ſprach zu Maria ſei­ner mut­ter / Sihe / Die­ſer wird ge­ſetzt zu ei­nem Fall vnd Auff­er­ſte­hen vie­ler in Iſ­ra­el / Vnd zu ei­nem Zei­chen dem wi­der­ſpro­chen wird. 35Vnd es wird ein Schwert durch dei­ne See­le drin­gen / Auff das vie­ler Her­tzen ge­dan­cken of­fen­bar wer­den.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

36VND es war ei­ne Pro­phe­tin Han­na / ei­ne toch­ter Pha­nu­el / vom ge­ſchlecht Aſer. Die war wol be­ta­get / vnd hat­te ge­lebt ſie­ben jar mit jrem Man­ne / nach jrer Jung­fraw­ſchafft. 37Vnd war nu ei­ne Wo­che Wid­we / bey vier vnd achz­ig ja­ren / Die kam ni­mer vom Tem­pel / die­net Gott mit fa­ſten vnd be­ten tag vnd nacht. 38Die­ſel­bi­ge trat auch hin zu / zu der ſel­bi­gen ſtun­de / vnd prei­ſe­te den HErrn / vnd re­de­te von jm / zu al­len / die da auff die er­lö­ſung zu Je­ru­ſa­lem war­te­ten.

 

 

 

 

 

39VND da ſie al­les vol­en­det hat­ten / nach dem ge­ſetz des HER­RN / ke­re­ten ſie wi­der in Ga­li­le­am / zu jrer ſtad Na­za­reth. 40Aber das Kind wuchs / vnd ward ſtarck im Geiſt / vol­ler weis­heit / vnd Got­tes gna­de war bey jm.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinden in Galatien

Gal 4,1-7

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Páuli:
An die Gálater.

 

C. IIII.

 

 

Die Christen sind Kinder Got­tes und Erben der Verheißung

Verse 1 - 7

 

 

Paulus schreibt:

→Rom. 8.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ICH ſa­ge aber / So lange der Erbe ein Kind iſt / ſo iſt vn­ter jm vnd einem Knechte kein vn­ter­ſcheid / ob er wol ein Herr iſt aller gü­ter / 2Son­dern er iſt vn­ter den Fur­mün­den vnd Pflegern / bis auff die beſtimpte zeit vom Va­ter. 3Al­ſo auch wir / da wir Kinder waren / waren wir gefangen vn­ter den euſſerlichen Satzungen. 4Da aber die zeit erfüllet ward / ſand­te Gott ſei­nen Son / geborn von einem Weibe / vnd vn­ter das Ge­ſetz ge­than / 5Auff das er die / ſo vn­ter dem Ge­ſetz waren / er­lö­ſet / Das wir die Kindſchafft empfiengen. 6Weil jr denn Kinder ſeid / hat Gott ge­ſand den geiſt ſei­nes Sons in ew­re her­tzen / der ſchreiet / Abba / lie­ber Va­ter. 7Al­ſo iſt nu hie kein Knecht mehr / ſon­dern eitel Kinder / Sinds aber Kinder / ſo ſinds auch Erben Got­tes / durch Chri­ſtum.

 

 

 

  Hörbuch-Video

Aus den Kindheitsgeschichten Jesu: Die Geschichte von Simeon und Hanna bei der Darstellung Jesu im Tempel (Lk 2,33-40)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Lk 2,33-40

Das Video zeigt aus der Luther­bi­bel von 1545 die Ge­schich­te von Si­me­on und Han­na, die auf Je­sus bei des­sen Dar­stel­lung im Tem­pel tref­fen, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 15.03.2025  

Daten historischer Kalender Deutschlands

 
Die Ka­len­der­an­ga­ben be­zie­hen sich hi­sto­ri­sche Ka­len­der Deutschlands (DE).
Die Datums- und Zeit­an­ga­ben gel­ten nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Zeit (→MEZ).
Fehler und Irr­tü­mer sind nicht aus­ge­schlos­sen. Alle An­ga­ben →ohne Ge­währ.