Bartolomäus [Apostel]
(† um 51 n. Chr.)
Tag des Apostels Bartholomäus
Lostag Batholomäus
Der Bartholomäustag in den Jahren 2024 bis 2031
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
Seit dem Kirchenjahr 1978/1979 sind die Aposteltage als Gedenktage mit eigenem Proprium im Kirchenkalender enthalten.
In unserem Kalender zum evangelischen Kirchenjahr finden Sie den passenden Artikel zum Tag des Apostels Bartholomäus:
Gedenktag am 24. August 2024
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Liedauswahl und Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.
Am 24. August begehen die evangelischen Kirchen einen der Aposteltage, den des Apostels Bartholomäus.
Welche Bedeutung hat der Apostel Bartholomäus in der evangelischen Theologie und im evangelischen Glauben? Und wie unterscheidet sich die evangelische Sicht von der Verehrung als Heiliger in der römisch-katholischen Kirche?
Dieser Artikel versucht, Antworten zu geben:
Bartholomäus war einer der zwölf Jünger Jesu, die er selbst berufen hatte. Doch wir erfahren aus den Evangelien nur wenig über ihn.
Bartholomäus war einer der Apostel, die Jesus selbst berief. Nach außerbiblischen Quellen soll sich Bartholomäus vor allem um das Missionswerk und um Gemeinden in Indien, Mesopotamien (im heutigen Syrien und im Irak) und Armenien gekümmert haben. In Armenien schließlich soll er von Astyages, einem Bruder des armenischen Herrschers Polymios, hingerichtet worden sein. Sein Todestag ist historisch nicht gesichert.
Mit dem Bartholomäustag ist die Legende verbunden, die von der Anspülung der Gebeine des Apostels Bartholomäus an den Strand der Insel Lipari berichtet. Lipari gehört zu den Äolischen Inseln im Tyrrhenischen Meer, nördlich von Sizilien, Italien. Dort wurde er bestattet und über seinem Grab eine Kirche errichtet. Diese Kirche wurde 831 von Sarazenen zerstört.
Im Jahr 983 brachte Kaiser Otto II. die geborgenen Gebeine von Bartholomäus nach Rom. Bis heute sind sie dort in der Kirche San Bartolomeo all'Isola verwahrt. Nur die Schädeldecke fand eine neue Bleibe: Die Reliquie kam im 13. Jahrhundert nach Frankfurt am Main. Dort wird sie im Kaiserdom St. Bartholomäus aufbewahrt.
Bartholomäus soll als Heiliger gegen Haut- und Nervenkrankheiten sowie gegen Zuckungen, Dämonen und Geister wirken.
Er gilt als Patron der Bergleute, Gipser, Bauern, Winzer, Hirten und Schäfer, Lederarbeiter, Gerber, Sattler, Schuhmacher, Schneider, Bäcker, Metzger und Buchbinder.
Bedeutung im Volksglauben erlangte der Bartholomäustag als Lostag, als ein fester Tag im Kalender, der das Wetter vor allem im Herbst und im kommenden Winter bestimmt.
Abbildung: Bartholomäus | Ein Tag, der das kommende Wettergeschehen bestimmen soll
Grafik: © Sabrina | Reiner | SABRINA CREATIVE DESIGN | Lizenz CC BY-SA
Lostage (auch Lurtage genannt), sind Tage im Kalender, deren Wettergeschehen nach dem Volksglauben das Wetter der folgenden Tage, Wochen oder Monate bestimmt.
Für die Landwirtschaft sind Klima und Wetter entscheidende Faktoren bei Tätigkeiten wie Aussaat oder Ernte. Die Wetterbeobachtungen und Erfahrungen der Bauern über Jahrhunderte hinweg führten dazu, dass zu Lostagen eine Vielzahl an Bauernregeln entstanden ist.
Ihr Sinn ist es, die Prognosen für landwirtschaftliche Erfolge und gute Ernten zu verbessern. Zu bedenken ist, dass die Erfahrungen mit dem Wetter immer regional geprägt sind. In verschiedenen Landstrichen treten unterschiedliche Aspekte in den Vordergrund.
Traditionell klingt an Bartholomäus für die Bauern der Sommer aus. Bis dahin sollte die Getreideernte eingefahren sein, die Felder werden für die Aussaat vorbereitet. In der Fischwirtschaft ist die Laichzeit beendet, die neue Fangsaison beginnt.
Damit verbunden ist die Besorgung geschäftlicher Tätigkeiten. So war der Bartholomäustag beispielsweise der Stichtag für die Zahlungen von Pacht und Zins.
Quelle: Wikipedia.de
Kennen Sie weitere Bauernregeln rund um den Bartholomäustag? Lassen Sie es uns wissen!
Die Wetterbeobachtungen und die Verwendung von Gedächtnistagen als Marken im Kalender gehen vermutlich auf eine sehr alte Tradition zurück. Der breiten Bevölkerung waren die religiös bestimmten Tage im Kalender geläufiger als die numerischen Tageszählungen. Zudem waren diese Tage überregional gültig und unabhängig von den vielen unterschiedlichen Kalendern, die im Umlauf waren.
Mit der Kalenderreform und der Einführung des gregorianischen Kalenders verschoben sich die Gedächtnistage der Heiligen zusammen mit den absoluten Kalenderdaten. Doch viele Bauernregeln stammen aus der Zeit, in der die julianischen Kalender gültig waren. Heute liegen die Lostage etwa zehn Tage später im Kalender als im späten Mittelalter.
Tatsächlich kann meteorologisch nur in wenigen Fällen nachgewiesen werden, dass es Häufungen von gleichartigem Wettergeschehen an bestimmten Tagen in Mitteleuropa gibt (meteorologische Singularität; Regelfall für Witterungsverhältnisse).
Aber das spielt kaum eine Rolle. Die Menschen führten erfolgreich Regeln ein und hielten sich daran, um in diesem Fall gute Ernten mit hohen Erträgen zu erhoffen.
Hilfsmittel, die wir heute im Garten und in der Landwirtschaft einsetzen, wie Schutzfolien und Gewächshäuser, standen nicht zur Verfügung. Züchtungen von Nutzpflanzen, die größerer Kälte trotzen können, waren unbekannt.
Mehr noch als heute hingen Gesundheit und Leben am Erfolg lokaler Ernteerträge.
Die Einfuhr von Lebensmitteln im großen Stil, wie wir sie heute betreiben, gab es nicht.
Selbst der kleine Garten, für uns nur Zierde und Freizeitspaß, war für die Menschen sehr oft überlebenswichtig.
Insofern hatten die alten Bauernregeln zu den Lostagen eine große Bedeutung für die gesundheitliche und soziale Absicherung der Bevölkerung.
Die Bezeichnung »Apostel« meint im Deutschen »Gesandter«. In der kirchlichen Auffassung handelt es sich um den inneren Kreis der Jünger Jesu. Diese Jünger waren zu Lebzeiten Jesu seit dessen Taufe durch Johannes seine engsten Begleiter. Allen Aposteln wurde der Sendungsauftrag, wie er in Matthäus 28,19 beschrieben ist, von Jesus selbst erteilt.
Die Namensliste der ersten zwölf Apostel, die Jesus berufen hatte, findet sich in der Bibel an mehreren Stellen, so im Matthäus-Evangelium ( Mt 10,1-4), im Markus-Evangelium ( Mk 3,13-19) und im Lukas-Evangelium ( Lk 6,12-16).
Den Text aus dem Lukasevangelium geben wir hier in sprachlich überarbeiteter Form wieder:
6 12 In diesen Tagen stieg Jesus auf einen Berg, um zu beten. Er verbrachte eine ganze Nacht im Gebet zu Gott. 13 Als es Tag geworden war, rief er seine Jünger. Aus ihnen wählte er zwölf aus, die er Apostel nannte.
14 Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, 15 Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon mit dem Beinamen Zelot, 16 und Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.
Der Text in der Bibel von 1545:
Lukas 6,12-16
In der Apostelgeschichte wird der Kreis der Apostel benannt, wie er sich nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt entwickelt hatte. Die Liste in der Apostelgeschichte 1,13 nennt nur noch elf Namen und lässt Judas Iskariot aus.
In Apostelgeschichte 1,21-26 wird über eine Nachwahl berichtet, die nötig war, damit der Kreis der Apostel wieder aus 12 Personen bestünde. Gewählt wurde ein Mann namens Matthias.
Zum Kreis der Apostel zählt die katholische Kirche zudem Barnabas und Paulus. Der Text in Apostelgeschichte 14,14 bezeichnet beide als Apostel.
In der Apostelgeschichte und in den Briefen im Neuen Testament sind weitere Personen ausdrücklich als Apostel bezeichnet. Ihre Namen fanden aber keinen Einzug in das Kalendarium der römischen Kirche.
Die evangelische Kirche kennt insgesamt 13 Apostel, für die Gedenk- und Feiertage im Kalender eingerichtet wurden. In dieser Liste sind Judas Iskariot, der Jesus verraten hatte, und Barnabas nicht enthalten, wohl aber Matthias und Paulus.
Apostel | Katholischer Kalender | Evangelischer Kalender (ab 1978/1979) |
---|---|---|
Matthias | 14. Mai | 24. Februar |
Philippus und Jakobus, Sohn des Alphäus (Jakobus der Jüngere) | 3. Mai | 3. Mai |
Barnabas | 11. Juni | kein Gedenktag |
Petrus und Paulus (Peter und Paul) | 29. Juni | 29. Juni |
Thomas | 3. Juli | 3. Juli 1) 21. Dezember |
Jakobus (Jakobus der Ältere) | 25. Juli | 25. Juli |
Bartholomäus | 24. August | 24. August |
Matthäus | 21. September | 21. September |
Simon und Judas (Simon der Eiferer und Judas, Sohn des Jakobus) | 28. Oktober | 28. Oktober |
Andreas | 30. November | 30. November |
Johannes | 27. Dezember | 27. Dezember |
1Die Ordnung der gottesdienstlichen Texte und Lieder sieht seit dem Kirchenjahr 2018/2019 vor, den Tag des Apostels Thomas alternativ zum 21. Dezember im Sinne einer ökumenischen Angleichung bevorzugt am 3. Juli zu begehen.
Die Apostelfeste der römisch-katholischen Kirche hatte Dr. Martin Luther zusammen mit den Heiligenfesten abgelehnt (siehe dazu: M. Luther: Von der Ordnung des Gottesdienstes, 1923; Abschnitt 15).
Er sah in den Apostellegenden zu wenig Wahrheit mit Ausnahme der Geschichte von Paulus. Zwar hatte Luther die Apostelfeste nicht abgeschafft, empfahl aber, sie nicht zu deutlich zu betonen.
Während die evangelischen Kirchen zunächst an den Traditionen der römischen Kirche festhielten, verloren die Feste recht schnell an Bedeutung und verschwanden schließlich. Nur das älteste Apostelfest, das Peter-und-Pauls-Fest (seit etwa 354 nachgewiesen), hielt sich bis in das 19. Jahrhundert.
Mit den Reformen der Kirche nach dem Dritten Reich kamen wiederholt Vorschläge auf, die Feier der Apostelfeste wieder zu beleben. Sie fanden spätestens ab dem Kirchenjahr 1978/1979 ihren Ort in der Kirchenordnung, doch die Empfehlungen konnten sich in der gemeindlichen Praxis nicht durchsetzen. Es gab und gibt keine gelebte Tradition mehr.
Die Apostelfeste sind daher zwar liturgisch anerkannt, haben aber im christlich-evangelischen Leben kaum oder nur geringe Bedeutung.