Bartholomäus

Samstag, 24. August 2024

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

24.8.2024 | Bartholomäustag
Samstag
 

Bartholomäustag

 
Symbol

Bartolomäus [Apostel]

(† um 51 n. Chr.)

Symbol

Tag des Apostels Bartholomäus

Symbol

Lostag Batholomäus

 

Kalenderblätter

 

Festes Datum
24. August
 
  • Der Bartholomäustag ist immer
    der 24. August eines Jahres.

 

Evangelische Fahne

Das Gedenken im evangelischen Kirchenjahr

Symbol Evangelisch

 

Seit dem Kirchenjahr 1978/1979 sind die Apos­tel­ta­ge als Ge­denk­ta­ge mit ei­ge­nem Pro­pri­um im Kir­chen­ka­len­der ent­hal­ten.

In unserem Kalender zum →evan­ge­li­schen Kir­chen­jahr fin­den Sie den pas­sen­den Ar­ti­kel zum Tag des Apos­tels Bar­tho­lo­mäus:

Das evangelische Kirchenjahr

→Apostel Bartholomäus 2023/2024

Gedenktag am 24. August 2024

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Lied­aus­wahl und Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 

Der evangelische Bartholomäus

Am 24. August be­ge­hen die evan­ge­li­schen Kir­chen ei­nen der Apos­tel­ta­ge, den des Apos­tels Bar­tho­lo­mä­us.

Welche Bedeutung hat der Apos­tel Bar­tho­lo­mä­us in der evan­ge­li­schen The­o­lo­gie und im evan­ge­li­schen Glau­ben? Und wie un­ter­schei­det sich die evan­ge­li­sche Sicht von der Ver­eh­rung als Hei­li­ger in der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che?

Dieser Artikel versucht, Ant­wor­ten zu ge­ben:

Evangelischer Glaube

→ Der evangelische Bartholomäus

Bartholomäus war ei­ner der zwölf Jün­ger Je­su, die er selbst be­ru­fen hat­te. Doch wir er­fah­ren aus den Evan­ge­li­en nur we­nig über ihn.

Hintergründig

Hintergründig

Der Apostel Bartholomäus

Bartholomäus war einer der Apostel, die Jesus selbst berief. Nach außerbiblischen Quellen soll sich Bartholomäus vor allem um das Missionswerk und um Gemeinden in Indien, Mesopotamien (im heutigen Syrien und im Irak) und Armenien gekümmert haben. In Armenien schließlich soll er von Astyages, einem Bruder des armenischen Herrschers Polymios, hingerichtet wor­den sein. Sein Todestag ist historisch nicht gesichert.

 

Die Reliquien

Mit dem Bartholomäustag ist die Legende verbunden, die von der Anspülung der Gebeine des Apostels Bartholomäus an den Strand der Insel Lipari berichtet. Lipari gehört zu den Äolischen Inseln im Tyrrhenischen Meer, nördlich von Sizilien, Italien. Dort wurde er bestattet und über seinem Grab eine Kirche errichtet. Diese Kirche wurde 831 von Sarazenen zerstört.

Im Jahr 983 brachte Kaiser Otto II. die geborgenen Gebeine von Bartholomäus nach Rom. Bis heute sind sie dort in der Kirche San Bartolomeo all'Isola verwahrt. Nur die Schädeldecke fand eine neue Bleibe: Die Reliquie kam im 13. Jahrhundert nach Frankfurt am Main. Dort wird sie im Kaiserdom St. Bartholomäus aufbewahrt.

 

Der Schutzheilige

Bartholomäus soll als Heiliger gegen Haut- und Nervenkrankheiten sowie gegen Zuckungen, Dämonen und Geister wirken.

Er gilt als Patron der Bergleute, Gipser, Bauern, Winzer, Hirten und Schäfer, Lederarbeiter, Gerber, Sattler, Schuhmacher, Schneider, Bäcker, Metzger und Buchbinder.

 

Der Bartholomäustag als Marker im Kalender

Bedeutung im Volksglauben erlangte der Bartholomäustag als Lostag, als ein fester Tag im Kalender, der das Wetter vor allem im Herbst und im kommenden Winter bestimmt.

 

 

Symbol Lostag

Der Tag als Lostag

Der Bartholomäustag

Bartholomäus | Ein Tag, der das kommende Wettergeschehen bestimmen soll | Grafik: © Sabrina | Reiner | SABRINA CREATIVE DESIGN | Lizenz CC BY-SA
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Bartholomäus | Ein Tag, der das kommende Wettergeschehen bestimmen soll
Grafik: © Sabrina | Reiner | SABRINA CREATIVE DESIGN | Lizenz CC BY-SA

 

Wettersymbol

Lostage (auch Lur­ta­ge ge­nannt), sind Ta­ge im Ka­len­der, de­ren Wet­ter­ge­sche­hen nach dem Volks­glau­ben das Wet­ter der fol­gen­den Ta­ge, Wo­chen oder Mo­nate be­stimmt.

Für die Landwirtschaft sind Kli­ma und Wet­ter ent­schei­den­de Fak­to­ren bei Tä­tig­kei­ten wie Aus­saat oder Ern­te. Die Wet­ter­be­obach­tun­gen und Er­fah­run­gen der Bau­ern über Jahr­hun­der­te hin­weg führ­ten dazu, dass zu Los­ta­gen eine Viel­zahl an Bau­ern­re­geln ent­stan­den ist.

Ihr Sinn ist es, die Prog­no­sen für land­wirt­schaft­li­che Er­fol­ge und gu­te Ern­ten zu ver­bes­sern. Zu be­den­ken ist, dass die Er­fah­run­gen mit dem Wet­ter im­mer re­gio­nal ge­prägt sind. In ver­schie­de­nen Land­stri­chen tre­ten un­ter­schied­li­che As­pek­te in den Vor­der­grund.

Traditionell klingt an Bartholomäus für die Bauern der Sommer aus. Bis dahin sollte die Getreideernte eingefahren sein, die Felder wer­den für die Aussaat vorbereitet. In der Fischwirtschaft ist die Laichzeit beendet, die neue Fangsaison beginnt.

Damit verbunden ist die Besorgung geschäftlicher Tätigkeiten. So war der Bartholomäustag beispielsweise der Stichtag für die Zahlungen von Pacht und Zins.

Bauernregeln
  • Bleiben Störche nach Bartholomä, kommt ein Winter, der tut nicht weh.
  • Gewitter um Bartholomä bringen Hagel und Schnee.
  • Regen an Bartholomä tut den Reben bitter weh.
  • St. Bartholomäus hat's Wetter parat, für den Herbst bis hin zur Saat.
  • Wie sich das Wetter am Bartheltag stellt ein, so soll's den ganzen September sein.

Quelle: Wikipedia.de

Kennen Sie weitere Bauernregeln rund um den Bartholomäustag? Lassen Sie es uns wissen!

Wettersymbol

Die Lostage und das Wettergeschehen

Die Wetter­beobach­tun­gen und die Ver­wen­dung von Ge­dächt­nis­ta­gen als Mar­ken im Ka­len­der ge­hen ver­mut­lich auf eine sehr alte Tra­di­tion zu­rück. Der brei­ten Be­völ­ke­rung wa­ren die re­li­gi­ös be­stimm­ten Tage im Ka­len­der ge­läu­fi­ger als die nu­me­ri­schen Ta­ges­zäh­lun­gen. Zu­dem waren diese Tage über­re­gio­nal gül­tig und un­ab­hän­gig von den vie­len un­ter­schied­lichen Ka­len­dern, die im Um­lauf waren.

Mit der Ka­len­der­re­form und der Ein­füh­rung des gre­gor­iani­schen Ka­len­ders ver­scho­ben sich die Ge­dächt­nis­ta­ge der Hei­li­gen zu­sam­men mit den ab­so­lu­ten Ka­len­der­da­ten. Doch vie­le Bau­ern­re­geln stam­men aus der Zeit, in der die ju­lia­ni­schen Ka­len­der gül­tig waren. Heute lie­gen die Los­tage etwa zehn Tage spä­ter im Ka­len­der als im spä­ten Mittel­alter.

 

Soziale Absicherung und Gesundheit

Tat­säch­lich kann me­teo­ro­lo­gisch nur in we­ni­gen Fällen nach­ge­wie­sen wer­den, dass es Häu­fun­gen von gleich­ar­ti­gem Wetter­ge­sche­hen an be­stimm­ten Tagen in Mittel­eu­ro­pa gibt (meteo­ro­lo­gi­sche Sin­gu­la­ri­tät; Regel­fall für Wit­te­rungs­ver­hält­nisse).

Aber das spielt kaum eine Rolle. Die Men­schen führ­ten er­folg­reich Re­geln ein und hiel­ten sich daran, um in die­sem Fall gute Ern­ten mit ho­hen Er­trä­gen zu er­hoffen.

Hilfs­mittel, die wir heute im Gar­ten und in der Land­wirt­schaft ein­setzen, wie Schutz­folien und Ge­wächs­häuser, stan­den nicht zur Ver­fü­gung. Züch­tun­gen von Nutz­pflan­zen, die grö­ße­rer Käl­te trot­zen kön­nen, wa­ren un­be­kannt.

Mehr noch als heute hin­gen Ge­sund­heit und Le­ben am Er­folg lo­ka­ler Ernte­er­trä­ge.

Die Ein­fuhr von Le­bens­mit­teln im großen Stil, wie wir sie heute be­trei­ben, gab es nicht.

Selbst der klei­ne Gar­ten, für uns nur Zier­de und Frei­zeit­spaß, war für die Men­schen sehr oft über­le­bens­wich­tig.

In­so­fern hatten die al­ten Bau­ern­re­geln zu den Los­tagen ei­ne große Be­deu­tung für die ge­sund­heit­liche und so­zia­le Ab­siche­rung der Be­völke­rung.

 

Chiro-Symbol

Das Gedenken im Kirchenjahr

Apostelfeste

Die Apostel und ihre Gedenktage

Die Jünger Jesu

Die Be­zeich­nung »Apos­tel« meint im Deut­schen »Ge­sand­ter«. In der kirch­li­chen Auf­fas­sung han­delt es sich um den in­ne­ren Kreis der Jün­ger Jesu. Diese Jün­ger wa­ren zu Leb­zei­ten Jesu seit dessen Tau­fe durch Jo­han­nes sei­ne engs­ten Be­glei­ter. Allen Apo­s­teln wur­de der Sen­dungs­auf­trag, wie er in → Matthäus 28,19 be­schrie­ben ist, von Jesus selbst er­teilt.

Die Na­mens­lis­te der ers­ten zwölf Apo­s­tel, die Jesus be­ru­fen hatte, fin­det sich in der Bi­bel an meh­re­ren Stel­len, so im Matthäus-Evan­ge­li­um (→ Mt 10,1-4), im Markus-Evan­ge­li­um (→ Mk 3,13-19) und im Lukas-Evan­ge­li­um ( → Lk 6,12-16).

 

Den Text aus dem Lukas­evan­ge­li­um ge­ben wir hier in sprach­lich über­ar­bei­te­ter Form wieder:

 

Das Evangelium nach Lukas

Die Auswahl der Zwölf Apostel

 

6 12 In die­sen Ta­gen stieg Je­sus auf ei­nen Berg, um zu be­ten. Er ver­brach­te ei­ne gan­ze Nacht im Ge­bet zu Gott. 13 Als es Tag ge­wor­den war, rief er seine Jün­ger. Aus ih­nen wähl­te er zwölf aus, die er Apos­tel nann­te.

14 Simon, den er auch Pet­rus nann­te, und An­dre­as, sei­nen Bru­der, Ja­ko­bus und Jo­han­nes, Phi­lip­pus und Bar­tho­lo­mä­us, 15 Mat­thä­us und Tho­mas, Ja­ko­bus, den Sohn des Al­phä­us, und Si­mon mit dem Bei­na­men Ze­lot, 16 und Ju­das, den Sohn des Ja­ko­bus, und Ju­das Is­ka­ri­ot, der zum Ver­rä­ter wur­de.

 

Der Text in der Bibel von 1545:
→ Lukas 6,12-16

 

Der Kreis der Apostel

In der Apo­s­tel­ge­schich­te wird der Kreis der Apo­s­tel be­nannt, wie er sich nach Jesu Auf­er­ste­hung und Him­mel­fahrt ent­wickelt hatte. Die Lis­te in der → Apo­s­tel­ge­schich­te 1,13 nennt nur noch elf Na­men und lässt Judas Iskariot aus.

In → Apo­s­tel­ge­schich­te 1,21-26 wird über eine Nach­wahl be­rich­tet, die nö­tig war, da­mit der Kreis der Apo­s­tel wie­der aus 12 Per­so­nen be­stün­de. Ge­wählt wurde ein Mann na­mens Matthias.

In der römisch-katholischen Kirche

Zum Kreis der Apo­s­tel zählt die ka­tho­li­sche Kir­che zu­dem Barnabas und Paulus. Der Text in → Apo­s­tel­ge­schich­te 14,14 be­zeich­net bei­de als Apo­s­tel.

In der Apo­s­tel­ge­schich­te und in den Brie­fen im Neu­en Tes­ta­ment sind wei­te­re Per­so­nen aus­drück­lich als Apo­s­tel be­zeich­net. Ihre Na­men fan­den aber kei­nen Ein­zug in das Ka­len­da­ri­um der rö­mi­schen Kirche.

In der evangelischen Kirche

Die evan­ge­li­sche Kir­che kennt ins­ge­samt 13 Apo­s­tel, für die Ge­denk- und Fei­er­ta­ge im Ka­len­der ein­ge­rich­tet wur­den. In die­ser Lis­te sind Ju­das Is­ka­ri­ot, der Je­sus ver­ra­ten hat­te, und Bar­na­bas nicht ent­hal­ten, wohl aber Mat­thi­as und Pau­lus.

 

 

 

Liste der Gedenktage

Apostel Symbol Katholisch
Katholischer
Kalender
Symbol Evangelisch
Evangelischer
Kalender
(ab 1978/1979)
Matthias 14. Mai  
→ 24. Februar
24. Februar | Tag des Apostels Matthias
 
Philippus und Jakobus,
Sohn des Alphäus
(Jakobus der Jüngere)
3. Mai  
→ 3. Mai
3. Mai | Tag der Apostel Philippus und Jakobus des Jüngeren
 
Barnabas 11. Juni  
kein Gedenktag
 
Petrus und Paulus
(Peter und Paul)
29. Juni  
→ 29. Juni
29. Juni | Tag der Apostel Petrus und Paulus
 
Thomas 3. Juli  
→ 3. Juli 1)

3. Juli | Tag des Apostels Thomas
 
 
→ 21. Dezember
21. Dezember | Tag des Apostels Thomas
 
Thomas 3. Juli  
→ 21. Dezember
21. Dezember | Tag des Apostels Thomas
 
Jakobus
(Jakobus der Ältere)
25. Juli  
→ 25. Juli
25. Juli | Tag des Apostels Jakobus des Älteren
 
Bartholomäus 24. August  
→ 24. August
24. August | Tag des Apostels Bartholomäus
 
Matthäus 21. September  
→ 21. September
21. September | Tag des Apostels und Evangelisten Matthäus
 
Simon und Judas
(Simon der Eiferer und
Judas, Sohn des Jakobus)
28. Oktober  
→ 28. Oktober
28. Oktober | Tag der Apostel Simon und Judas
 
Andreas 30. November  
→ 30. November
30. November | Tag des Apostels Andreas
 
Johannes 27. Dezember  
→ 27. Dezember
27. Dezember | Tag des Apostels und Evangelisten Johannes
 
 

1Die Ordnung der got­tes­dienst­li­chen Tex­te und Lie­der sieht seit dem Kir­chen­jahr 2018/2019 vor, den Tag des Apos­tels Tho­mas al­ter­na­tiv zum 21. De­zem­ber im Sin­ne ei­ner öku­me­ni­schen An­glei­chung be­vor­zugt am 3. Ju­li zu be­ge­hen.

 
 
Symbol Evangelisch

Apostelfeste in der Evangelischen Kirche

Die Apo­s­tel­feste der römisch-ka­tho­li­schen Kirche hatte Dr. Martin Luther zu­sam­men mit den Hei­li­gen­festen ab­ge­lehnt (siehe dazu: → M. Luther: Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes, 1923; Ab­schnitt 15).

Er sah in den Apo­s­tel­le­gen­den zu we­nig Wahr­heit mit Aus­nahme der Ge­schich­te von Pau­lus. Zwar hat­te Lu­ther die Apo­s­tel­fes­te nicht ab­ge­schafft, emp­fahl aber, sie nicht zu deut­lich zu be­to­nen.

Während die evan­ge­li­schen Kir­chen zu­nächst an den Tra­di­tio­nen der rö­mi­schen Kir­che fest­hiel­ten, ver­lo­ren die Feste recht schnell an Be­deu­tung und ver­schwan­den schließ­lich. Nur das äl­teste Apo­s­tel­fest, das Peter-und-Pauls-Fest (seit etwa 354 nach­ge­wie­sen), hielt sich bis in das 19. Jahr­hun­dert.

Mit den Re­for­men der Kir­che nach dem Drit­ten Reich ka­men wie­der­holt Vor­schlä­ge auf, die Fei­er der Apo­s­tel­feste wie­der zu be­le­ben. Sie fan­den spä­tes­tens ab dem Kir­chen­jahr 1978/1979 ihren Ort in der Kir­chen­ord­nung, doch die Emp­feh­lungen konn­ten sich in der ge­meind­li­chen Pra­xis nicht durch­set­zen. Es gab und gibt keine ge­leb­te Tra­di­tion mehr.

Die Apo­s­tel­feste sind da­her zwar li­tur­gisch an­er­kannt, ha­ben aber im christ­lich-evan­ge­li­schen Le­ben kaum oder nur ge­rin­ge Be­deu­tung.

Sabrina

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