Allerheiligen

Freitag, 1. November 2024

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

1.11.2024 | Allerheiligen | Gedenktag der Heiligen
Freitag
 

Allerheiligen

Gedenktag der Heiligen

 
Gesetzlicher Feiertag

→Gesetzlicher Feiertag

in einzelnen Ländern der Bundesrepublik Deutschland

Symbol

→Gedenktag der Heiligen

Würdigung vor­bild­haf­ter Stand­haf­tig­keit im Glau­ben

Symbol

Erhard Schnepf

(† 1. November 1558 in Jena)

Symbol

Gedenktag Al­ler­hei­li­gen

Gedächt­nis und Ver­eh­rung al­ler Hei­li­gen der ka­tho­li­schen Kir­che

 

Kalenderblätter

 

Festes Datum
Allerheiligen ist immer der 1. November
 
  • Der Tag Allerheiligen ist immer der 1. November eines Jahres.

 

Feiertag

Gesetzlicher Feiertag

Baden-Württemberg (BW) Bayern (BY)
Nordrhein-Westfalen (NW) Rheinland-Pfalz (RP)
Saarland (SL)  

Der Tag Allerheiligen ist in der Bun­des­re­pu­b­lik Deutsch­land im Jahr 2024 →ge­setz­li­cher Fei­er­tag in

  • Baden-Württemberg (BW)
  • Bayern (BY)
  • Nordrhein-Westfalen (NW)
  • Rheinland-Pfalz (RP)
  • Saarland (SL)

 

Hintergründig

Hintergründig

Die Vorläufer Christi mit Heiligen und Märtyrern | Foto: Quelle: Wikipedia | Public Domain

Abbildung: Die Vorläufer Christi mit Heiligen und Märtyrern
Foto: Quelle: Wikipedia | Public Domain

 

Das Fest

Allerheiligen

 

Für die Entstehung des Feiertags Allerheiligen lassen sich in der West­kir­che (rö­misch-ka­tho­lisch) und in den Ost­kir­chen (spe­zi­ell by­zan­ti­nisch-or­tho­dox) ge­trenn­te Ent­wick­lun­gen aus­ma­chen.

Das katholische Hochfest Allerheiligen geht wahrscheinlich auf ein 610 von Papst Bo­ni­fa­tius IV. zu Eh­ren Ma­ri­as und al­ler Mär­ty­rer in Rom ein­ge­führ­tes Fest zurück. Es wur­de bei­spiels­wei­se in der alten mai­län­di­schen Kir­che am Frei­tag nach Os­tern ge­fei­ert.

Papst Gregor IV. verlegte das Al­ler­hei­li­gen­fest um 835 auf den 1. No­vem­ber. Zu­sam­men mit →Al­ler­see­len (2. No­vem­ber) sind es Ta­ge der ka­tho­li­schen To­ten­fei­ern mit vie­len Volks­sit­ten, in de­nen sich vor­christ­li­che und christ­li­che Be­stand­tei­le mi­schen.

 

Hintergründig

Hintergründig

 

Die Entstehung des Feiertags

Allerheiligen

 

Jährliche Gedenktage für Verstorbene gab es schon früh im an­ti­ken Chris­ten­tum.

Für die Entstehung des Feiertags Allerheiligen lassen sich in der West­kir­che (rö­misch-ka­tho­lisch) und in den Ost­kir­chen (spe­zi­ell by­zan­ti­nisch-or­tho­dox) ge­trenn­te Ent­wick­lun­gen aus­ma­chen.

 

Symbol Orthodoxe Kirchen

Allerheiligen in den Ostkirchen

In den Ostkirchen sind ab dem 4. Jahr­hun­dert ne­ben Ge­dächt­nis­fei­ern für Ver­stor­be­ne ein­deu­ti­ge Her­ren­fes­te al­ler Hei­li­gen be­kannt.

Als Da­tum für die Fei­er und das Ge­den­ken hat sich recht bald der 1. Sonn­tag nach Pfings­ten eta­b­liert. Bis heu­te hat sich in or­tho­do­xen Kir­chen, die der by­zan­ti­ni­schen Tra­di­ti­on fol­gen, die­ses Da­tum für den Tag Al­ler­hei­li­gen er­hal­ten (so in der grie­chisch-or­tho­do­xen Kir­che).

 

Symbol Katholisch

Allerheiligen in den Westkirchen

In der Westkirche ist die Entwicklung des Fei­er­tags Al­ler­hei­li­gen von meh­re­ren, sehr wahr­schein­lich ge­trennt zu be­trach­ten­den Er­eig­nis­sen ge­prägt.

Die Weihe der Kirche Sancta Maria ad martyres

Um das Jahr 608 1) ließ sich Papst Bonifatius IV. vom oströmischen Kaiser Phokas (Kaiser von 602 bis 610), der auf die Gunst des römischen Papstes angewiesen war, das Pantheon in Rom schenken. Bis dahin war das Pantheon ein Tempel für die Götter Roms, für die Götter der römischen Provinzen und für die göttlichen Ahnen des Kaiserhauses.

Bonifatius IV. lies alle Götterbilder, Statuen und Altäre entfernen und den Tempel reinigen. Am 13. Mai 609 2) wurde der römische Tempel in eine christliche Kirche umgewidmet, die den Namen »Sancta Maria ad martyres« erhielt.

Der Name der neuen Kirche bedeutet: Die heilige Maria wendet sich den Märtyrern zu. Dies wurde dadurch konkretisiert, dass noch vor der Weihe ganze Wagenladungen voll mit Märtyrer-Reliquien aus der ganzen Umgebung in die Kirche verbracht wurden, wo sie von nun an unter dem Schutz der heiligen Maria ruhten. 3)

Papst Bo­ni­fa­tius IV. soll zudem in diesem Zusammenhang zu Eh­ren Ma­ri­as und al­ler Mär­ty­rer in Rom ein Fest ein­ge­führt haben, das am Frei­tag nach Os­tern ge­fei­ert wurde. 4)

Allerdings bestätigen Quellen, dass das jähr­li­che Kir­chen­fest der Sancta Maria ad martyres noch im 11./12. Jahr­hun­dert am 13. Mai begangen wurde. 5)

Inwiefern die Weihe der Kirche Sancta Maria ad martyres oder das nachösterliche Märtyrerfest das spätere Allerheiligen begründeten, ist unklar, handelt es sich doch bestenfalls um ähnliche, aber keineswegs um das gleiche Anliegen. Die Verehrung von Heiligen, Märtyrern und deren Reliquien war in vielen westlichen Bistümern und Kirchen, nicht nur in Rom, in ähnlicher Weise längst üblich. 6)

Die Weihe einer Kapelle im Petersdom

Dagegen legte Papst Gregor III. (Papst von 731 bis 741) durch die Weihe einer Kapelle in der Basilika St. Peter in Rom zu Ehren aller Heiligen (nicht nur der Märtyrer) eindeutig den Grundstein für das Fest Allerheiligen in der Westkirche. Er legte zugleich den Feiertag, der vorerst nur für Rom galt, auf den 1. November.

Hier sehen wir den historisch verlässlichsten Ursprung des Festes Allerheiligen.

Allerheiligen wird zum Festtag in der gesamten Kirche

Papst Gregor IV. (Papst von 827 bis 844) ord­ne­te an, dass der 1. November in der gan­zen Welt zu Eh­ren al­ler Hei­li­gen fei­er­lich zu be­ge­hen sei. Kai­ser Lud­wig der From­me (Kaiser von 814 bis 840), von dem Papst Gre­gor IV. da­für die An­re­gung erhal­ten ha­ben soll 5), schrieb das Fest nach der päpst­li­chen Ver­kün­di­gung als Fei­er­tag für al­le Ge­bie­te Frank­reichs und Deutsch­lands vor.

Damit hatte sich das Fest Allerheiligen endgültig vom Kirchweihfest gelöst und sich als eigenständiges Fest im Kirchenkalender etabliert.

Zu­sam­men mit →Al­ler­see­len (2. No­vem­ber) sind es Ta­ge der ka­tho­li­schen To­ten­fei­ern mit vie­len Volks­sit­ten, in de­nen sich vor­christ­li­che und christ­li­che Be­stand­tei­le mi­schen.

 

Anmerkungen:

1) So follow link Wikipedia (deutsch), Phokas. Andere Quellen nennen das Jahr 605, so →Legenda Aurea, Allerheiligen, S. 2087.

2) Andere Quellen vermuten 13. Mai 610.

3) Der Name »Sancta Maria ad martyres« verweist nicht auf den Gedanken eines Festes für alle Heiligen. Die Widmung der Kirche galt neben der heiligen Maria ausschließlich den Märtyrern.

4) Siehe Wikipedia (deutsch), Allerheiligen.

5) JV, S. 2087, Anm. 18. Offensichtlich blieb das Fest der heiligen Maria und aller Märtyrer am Tag der Kirchweih neben dem nachösterlichen Märtyrerfest bestehen.

6) So ist anzunehmen, dass die Geschichte der Umwidmung des Pantheons als Geschichte des Sieges der Märtyrer über ihre Peiniger bereits im Mittelalter in die Geschichte der Entwicklung des Festes Allerheiligen integriert wurde, um dem Fest eine starke kirchengeschichtlich-historische Bedeutung zuzumessen. Waren im Pantheon zuvor die Insignien der Provinzen um die römischen Götter und somit unter deren Schutz und Hoheit gestellt, so waren nun die Reliquien vieler Märtyer aus dem gesamten Römischen Reich inklusive der Provinzen dort gesammelt und unter dem Schutz der heiligen Maria gestellt. Gleichzeitig erfahren die Märtyrer und in der Folge alle Heiligen eine gewaltige Aufwertung in der religiösen Bedeutung, wendet sich ihnen doch die heilige Maria zu, die Gottesgebärerin selbst, wie sich eine Mutter ihren Kindern zuwendet.

2) Wikipedia, Allerheiligen.

3) Jacobus de Voragine, Legenda Aurea, Herder 2022, S. 2087, Anm. 18. Vermutlich ist neben dem Fest Allerheiligen der Tag der Kirchweih als Fest der heiligen Maria und aller Märtyrer nicht verloren ge­gan­gen.

4) Als Grund wird von J. de Voragine angegeben (S. 2087): »Da aber zu jenem Fest jeweils eine riesige Menschenmenge zusammenströmte und viele wegen Mangel an Nahrungsmitteln an der Feier nicht teilnehmen konnten, legte ein Papst Gregor dieses Fest auf den 1. November«, auf einen Zeitpunkt nach Ernte- und Winzerfesten und mit guten Vorräten an Lebensmitteln.

In der zugehörigen Anmerkung wird dieser Papst Gregor als der IV. identifiziert. Doch es ist wahrscheinlicher, dass es sich um dessen Vorgänger Gregor den III. handelte. Durch die Weihe der Kapelle im Petersdom gelang es, das Fest auch namentlich vom Pantheon, von Sancta Maria ad martyres, loszulösen. Nun erfasste es auch Heilige, die nicht den Märtyrertod starben. Gleichzeitig wurde durch die Verlagerung des Festes vom Freitag nach Ostern auf den 1. November die Fülle der Feste in der nachösterlichen Zeit reduziert. Die hohe Anzahl der Feste zwischen der Karwoche und der Pfingstoktav konnte durchaus (wie von J. de Voragine begründet) zu erheblichen logistischen Problemen in der Unterbringung und Versorgung der Pilger in Rom führen.

5) Es ist aber zu berücksichtigen, dass bereits zuvor in Irland das Fest auf dem 1. November lag, dieses Datum also nicht auf Kaiser Ludwig den Frommen zurückzuführen ist, sondern wahrscheinlich von ihm aus dem irischen Brauch übernommen wurde.

 

Evangelische Fahne

Das Gedenken im evangelischen Kirchenjahr

Symbol Evangelisch

 

Gedenktag der Heiligen

seit dem Kirchenjahr 1978/1979

 

Erinnerung an die Kraft des Glaubens

Im evangelischen Deutschland wurde Aller­hei­li­gen jahr­hun­der­te­lang be­gan­gen, ver­schwand aber schließ­lich als Fest­tag (anders als in den an­gli­ka­ni­schen und skan­di­na­vi­schen Kir­chen). 1)

Historisch betrachtet, war das Fest Allerheiligen sehr stark mit dem Ablasshandel gekoppelt, gegen den Martin Luther und die Reformatoren ins Feld zogen. Der römisch-katholische Inhalt, dass die Heiligen in Summe (alle Heiligen) als Fürsprecher angerufen wer­den konnten, passte in kein protestantisches Konzept. Auch die Trennung in geläuterte und ungeläuterte Seelen, die im Nebeneinander der Feste Allerheiligen und Allerseelen Ausdruck fand, war nicht in reformatorischer Lehre zu finden. Beide Gedenktage fanden daher keinen Einzug in evangelische Kirchenordnungen.

Seit 1979 findet sich der Tag als »Ge­denk­tag der Hei­li­gen« wieder in den Got­tes­dienst­ord­nun­gen. Ins­be­son­de­re die lu­the­ri­schen Kir­chen se­hen Le­ben und Werk et­li­cher Hei­li­ger als Bei­spie­le und Vor­bil­der für ge­leb­ten Glau­ben. 2) Sie se­hen sich ge­bun­den an Ar­ti­kel 21 der Con­fes­sio Au­gus­ta­na (Augs­bur­ger Be­kennt­nis), in dem 1530 die Pro­tes­tan­ten, die Ver­fech­ter der Re­for­ma­ti­on, die Be­deu­tung der Hei­li­gen für Kir­che und Chris­ten ge­gen­über Kai­ser Karl V. for­mu­lier­ten.

Confessio Augustana

ARTIKEL 21: DIE VEREHRUNG VON HEILIGEN

Über die Verehrung von Heiligen lehren wir Folgendes: Man kann sich an Hei­li­ge er­in­nern, um ih­rem Glau­ben nach­zu­ei­fern. Man kann sich auch die gu­ten Wer­ke der Hei­li­gen zum Vor­bild neh­men; das soll ent­spre­chend der je­wei­li­gen ge­sell­schaft­li­chen Stel­lung ge­sche­hen. [...] Aber die Hei­li­ge Schrift lehrt nicht, dass wir Hei­li­ge an­ru­fen oder von ih­nen Hil­fe er­bit­ten sol­len, son­dern sie stellt uns al­lein Chris­tus hin als Mitt­ler, Süh­ne­op­fer, Pries­ter und Für­spre­cher. Der soll an­ge­ru­fen wer­den, und er hat ver­spro­chen, dass er un­se­re Bit­ten er­hö­ren wird. Wenn wir ihn in al­len Nö­ten an­ru­fen, dann ge­fällt ihm das sehr. Im 1. Jo­han­nes­brief steht: "Wenn je­mand sün­digt, so ha­ben wir ei­nen Für­spre­cher bei dem Va­ter, Je­sus Chris­tus, der ge­recht ist." (→1. Joh. 2,1).

 

Text der Confessio Augustana nach der la­tei­ni­schen Fas­sung. Aus­ge­las­sen ([...]) ist ein an Kai­ser Karl V. ge­rich­te­tes Hand­lungs­bei­spiel aus je­ner Zeit, wo­mit ihn die Pro­tes­tan­ten auf dem Augs­bur­ger Reichs­tag am 25. Ju­ni 1530 beim Ver­le­sen des Be­kennt­nis­ses di­rekt adres­sier­ten, das aber in­halt­lich zum Be­kennt­nis nichts bei­trägt.

Danach ist der Gedenktag der Heiligen ein Tag, um den Glau­ben zu stär­ken an­hand der Bei­spie­le, die das Le­ben der Hei­li­gen bie­tet. Es ist ein Ge­denk­tag an die Kraft des Glau­bens und an die Wirk­sam­keit Got­tes in Men­schen, oh­ne da­bei die Per­son selbst zu er­hö­hen.

Anders als in der katholischen Kirche geht es nicht um Hei­li­gen­ver­eh­rung. Es geht erst recht nicht um Hei­li­gen­an­be­tung. Man soll die Hei­li­gen we­der an­ru­fen noch Hil­fe bei Ih­nen su­chen.

Die evan­ge­li­schen Kir­chen ken­nen da­her die Hei­li­gen nicht als Für­spre­cher (die zen­tra­le Funk­ti­on Hei­li­ger im ka­tho­li­schen Glau­ben) und sie ken­nen kei­ne »Schutz­hei­li­gen«.

Die Be­zie­hung der Men­schen zu Gott und zu Chris­tus be­nö­tigt im evan­ge­li­schen Glauben kei­ne Ver­mitt­ler. Je­der Mensch kann und soll sich un­mit­tel­bar und di­rekt an Gott wen­den (sie­he un­se­ren Ar­ti­kel → Die Macht des Be­tens).

Der ein­zi­ge Für­spre­cher in al­len Nö­ten und An­lie­gen ist Je­sus Chris­tus selbst.

Die Heiligen und das Apostolische Glaubensbekenntnis

Neuerdings greifen wieder vermehrt Ideen um sich, Heilige auch in der evangelischen Kirche stärker zu würdigen. Wegbereiter dafür waren nicht zuletzt die Aufnahme der Tage "Martinstag", "Nikolaustag" oder auch "Enthauptung Johannes des Täufers" im Kirchenkalender ab 2018/2019.

Verwiesen wird ger­ne darauf, dass auch die evangelischen Kirchen Heilige ken­nen und den Glauben an Heilige bekennen, um die neue, starke Hinwendung zu Heiligen zu begründen.

So heißt es im Apostolischen Glaubensbekenntnis: »Ich glaube ... an die Gemeinschaft der Heiligen«.

Das ist richtig. Doch zu überlegen ist zweierlei: Erstens sind die Formulierungen im Apostolischen Glaubensbekenntnis einer ökumenischen Verträglichkeit untergeordnet (siehe auch das Dogma der Unbeflecktheit Marias), und zweitens denken römisch-katholische und evangelische Christen beim Sprechen des Glaubensbekenntnisses völlig Unterschiedliches.

Grundsätzlich lassen sich drei verschiedene Denkmuster ausmachen, die beim Sprechen des Glaubensbekenntnisses bedeutsam sind:

Im evangelischen Verständnis gehört jeder getaufte und gläubige Christ zur Gemeinschaft der Heiligen. Im römisch-katholischen Verständnis sind damit nur jene Christen gemeint, die heiliggesprochen wurden (was sich in der religiösen Praxis in der Anwendung des Begriffs "Heiliger" beweist).

Im evangelischen Glauben geht es um die beispielhafte Tat eines Christen, im katholischen Glauben geht es um die Person.

Im evangelischen Glauben kann nur für die Person gebetet wer­den, im katholische Glauben wird die Person angebetet, um durch sie für sich oder andere Fürsprache bei Gott zu erwirken.

Und so sind, obwohl im Volksmund namengleich, das katholische "Allerheiligen" und der evangelische »Ge­denk­tag der Hei­li­gen« im Grunde zwei verschiedene Gedenktage oder Kirchenfeste, weil sie sich darin unterscheiden, wie über die Inhalte gedacht wird und welche Folgen das für die religiöse Praxis hat.

 

 

Anmerkungen:

1) RGG3, Allerheiligenfest. Tatsächlich ist Allerheiligen in den evan­ge­li­schen Kir­chen­ord­nun­gen gro­ßer Lan­des­kir­chen vor 1978/1979 nicht aus­zu­ma­chen. Die Ver­brei­tung des Fest­be­ge­hens in evan­ge­li­schen Ge­bie­ten und Ge­mein­den dürf­te vor­wie­gend dem Um­stand ge­schul­det sein, dass es zu­sam­men mit dem Fest Aller­see­len star­kes bür­ger­li­ches Brauch­tum tra­dier­te, das erst spä­ter im To­ten­sonn­tag so­weit auf­ge­hen konn­te, wie es evan­ge­lischer Lehre gerecht wer­den konn­te.

2) Mit der rigorosen Ablehnung der Heiligenfeste sind auch die As­pek­te ver­lo­ren ge­gan­gen, sich dem Glau­ben und dem Schick­sal von Mär­ty­rern zu er­in­nern, und sich der Ta­ten und gu­ten Wer­ke Hei­li­ger als Bei­spie­le zu be­sin­nen, um de­ren Glau­ben nach­zu­ei­fern. Es gab kei­nen an­de­ren Ge­denk­tag im Kir­chen­jahr, der dies auf­ge­grif­fen hät­te.

Mit der Reform der Kirchenordnung von 1978/1979 wurden dem liturgischen Kirchenkalender zugleich mehrere Apostelfeste hinzugefügt, die sowohl Märtyrer waren wie auch als Heilige angesehen wurden.

 

Das evangelische Kirchenjahr

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