Allerseelen

Samstag, 2. November 2024

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

2.11.2024 | Allerseelen
Samstag
 

Allerseelen

 
Symbol

Johann Albrecht Bengel

(† 2. November 1752 in Stuttgart)

Symbol

Gedächtnistag für alle Verstorbenen

 

Kalenderblätter

 

Festes Datum
Allerseelen am 2. November
 
  • Der Tag Allerseelen ist immer
    der 2. November eines Jahres.

 

Hintergründig

Hintergründig

Tanne | Leben und Vergänglichkeit | Foto: ©Sabrina Reiner | Lizenz CC BY-SA
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Tanne | Leben und Vergänglichkeit
Foto: ©Sabrina Reiner| Lizenz CC BY-SA

Symbol Katholisch

Katholischer Gedächtnistag

Allerseelen

Der Gedächtnistag Aller­see­len wur­de ein­ge­führt von Abt Odi­lo von Clu­ny (994 – 1048) um 1030 n. Chr., nach­dem der Tag zu­vor schon in Mönchs­krei­sen be­gan­gen wor­den war (seit 663 n. Chr. be­legt). In Rom wur­de der Ge­dächt­nis­tag aber erst 1311 erst­mals ge­fei­ert.

Zusammen mit →Aller­hei­li­gen (1. No­vem­ber) sind es Ta­ge der ka­tho­li­schen To­ten­fei­ern mit vie­len Volks­sit­ten, in de­nen sich vor­christ­li­che und christ­li­che Be­stand­tei­le mi­schen.

Der Ursprung des Festes

Der Ursprung des Festes geht auf stark über­zeich­ne­te, mys­ti­sche Le­gen­den zu­rück, um nicht zu sa­gen: auf pu­ren Aber­glau­ben.

So schreiben mit­tel­al­ter­li­che Quel­len über den Ur­sprung des Ge­denk­tags: »Der hei­li­ge Odi­lo ha­be er­fah­ren, daß bei ei­nem Vul­kan in Si­zi­li­en häu­fig Stim­men und Heu­len von Dä­mo­nen zu hö­ren sei­en, die sich da­rü­ber be­klag­ten, daß die See­len von Ver­stor­be­nen durch Al­mo­sen und Ge­be­te ih­ren Hän­den ent­ris­sen wür­den, und ha­be des­halb in sei­nen Klös­tern an­ge­ord­net, nach dem Fest Al­ler­hei­li­gen ei­nen Ge­denk­tag für die Ver­stor­be­nen ab­zu­hal­ten.« (→ Ja­co­bus de Vo­ra­gi­ne, Le­gen­da Au­rea, Al­ler­see­len, S. 2108ff.) 1

Läuterung der Seelen und Fürbitten

Inhaltlich geht es an die­sem Ge­denk­tag um die Läu­te­rung der See­len und um die Für­bit­te für sie.

Die »Läuterung der See­len« meint ei­ne geis­ti­ge Rei­ni­gung in ei­nem rei­ni­gen­den, phy­si­schen Feu­er zwi­schen Tod und End­ge­richt. Bib­lisch stützt sich die­se Leh­re nur sehr schwach auf →1Kor 3,15, wo­nach Wer­ke der Sün­der im Feu­er ver­bren­nen, aber die Sün­der selbst durch je­nes Feu­er ge­ret­tet wer­den: »Wird aber je­man­des Werk ver­bren­nen, so wird er Scha­den lei­den; er selbst aber wird ge­ret­tet wer­den, doch so wie durchs Feu­er hin­durch.«

Die Fürbitten zielen da­rauf, den To­ten zu hel­fen (sie den Dä­mo­nen zu ent­rei­ßen) durch da­für nütz­li­che Ri­tu­a­le. Vier Ar­ten der Für­bit­ten wer­den von Ja­co­bus de Vo­ra­gi­ne für die­sen Zweck ge­nannt: »Ge­bet von Gläu­bi­gen und von Freun­den, Spen­den von Al­mo­sen, Op­fern der heil­brin­gen­den Hos­tie und Ein­hal­tung des Fas­tens.« (→ Jacobus de Voragine, Legenda Aurea, Allerseelen, S. 2118f.)

Heutige Sichtweisen

Heute geht es sehr viel we­ni­ger um Mys­tik. Am Tag Al­ler­see­len ge­denkt man al­ler Ver­stor­be­nen. Ver­ein­facht aus­ge­drückt meint das in der re­li­gi­ö­sen Pra­xis: Man wünscht Ih­nen das ewi­ge Le­ben bei Gott und be­tet für sie.

Anmerkung

1 Damit verbunden ist die Lo­ka­li­sie­rung der Höl­le auf Si­zi­li­en durch Papst Gre­gor I. (590 - 604). Kö­nig The­o­do­rich (ca. 451 - 526; Kö­nig des Ost­go­ten­reichs) soll dort ei­ner Er­zäh­lung nach, die Gre­gor zu Oh­ren kam, zur Höl­le ge­fah­ren sein.

Symbol Evangelisch

Evangelisches Brauchtum

Die evangelischen Kirchen ken­nen den Tag Allerseelen nicht. Sie gedenken der Ver­stor­be­nen und ih­rer ei­ge­nen Sterb­lich­keit am letz­ten Sonn­tag im Kir­chen­jahr, der als →Ewi­gkeits­sonn­tag und als →Ge­denk­tag der Ent­schla­fe­nen be­gan­gen wer­den kann.

 

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Sabrina

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