Das Buch der Psalmen

Psalm LXXXIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Psalter

Die Bücher der Psalmen

 

LXXXIII.

 

Ps 83,1-19

 

150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern

 

Ein Lied gegen die Feinde Israels

 

 

Der Psalm 83 aus Luthers Biblia 1545

 

 

Psalm 83, 6-7%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

Der Pſalter.

 

 

 

 

[311b]

 

 

[Spalte 2]

 

 

LXXXIII.

 

 

1Ein Pſalmlied Aſſaph.

 

 

 

GOtt ſchweige doch nicht al­ſo / Vnd ſey doch nicht ſo ſtill / Gott halt doch nicht ſo inne.

3Denn ſi­he / deine Feinde toben / Vnd die dich haſſen / richten den Kopff auff.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4Sie machen liſtige an­ſchle­ge wi­der dein Volck / Vnd ratſchlahen wi­der deine Verborgene.

5Wol her / ſprechen ſie / Laſſt vns ſie ausrotten / das ſie kein Volck ſeien / Das des namens Iſ­ra­el nicht mehr gedacht wer­de.

6Denn ſie haben ſich mit einander vereiniget / Vnd einen Bund wi­der dich gemacht.

7Die hütten der Edo­mi­ter vnd Iſ­ma­e­li­ter / Der Moabiter vnd Hagariter.

8Der Gebaliter / Ammoniter vnd Amalekiter / Die Phi­li­ſter ſampt denen zu Tyro.

9Aſſur hat ſich auch zu jnen ge­ſchla­gen / Vnd helf­fen den kin­dern Lot / Sela.

 

 

 

(Verborgene)

Das ſind die im glau­ben der welt ver­bor­gen le­ben / das man ſie fur Ke­tzer helt.

 

 

 

 

 

 

10THu jnen wie den Midianitern / Wie Siſſera / wie Jabin am bach Kiſon.

11Die vertilget wurden bey Endor / Vnd wurden zu kot auff Erden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12Mache jre Für­ſten wie Oreb vnd Seeb / Alle jre Oberſten / wie Sebah vnd Zalmuna.

13Die da ſa­gen / Wir wöl­len die heuſer Got­tes einemen.

14GOtt mache ſie wie einen Wirbel / Wie ſtoppel fur den Winde.

15Wie ein Fewr den Wald verbrent / Vnd wie eine flamme die Berge anzündet.

16Al­ſo verfolge ſie mit deinem Wetter / Vnd erſchrecke ſie mit deinem Vngewitter.

17Mache jr angeſicht vol ſchan­de / Das ſie nach deinem Namen fragen müſſen.

18Schemen müſſen ſie ſich vnd erſchrecken jmer mehr vnd mehr /

 

 

 

 

 

[311b | 312a]

 

Der Pſalter.

CCCXII.

 

 

 

[Spalte 1]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vnd zu ſchan­den wer­den vnd vmbkomen.

19So wer­den ſie erkennen / das du mit deinem Namen heiſſeſt HERR alleine / Vnd der Höheſt in aller Welt.

 

 

 

 
 

 

Biblia 1545

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Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 83 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

1: Aſſaph

2: ſey

4: an­ſchle­ge

4: ratſchlahen

5: Iſrael

7: Edomiter

7: Jſmaeliter

7: Moabiter

7: Hagariter

8: Gebaliter

8: Ammoniter

8: Amalekiter

8: Philiſter

8: Tyro

9: Aſſur

9: den kin­dern Lot

9: Sela

10: Midianitern

10: Siſſera

10: Jabin

10: bach Kiſon

11: bey

11: Endor

12: Oreb

12: Seeb

12: Sebah

12: Zalmuna

14: fur

15: Fewr

18: vmbkomen

19: HERR

19: der Höheſt

 

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
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Aus dem Wörterbuch

Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Ps 83

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

Aſſaph

Asaf (Name)

Asaf war ein Gesangmeister Davids. Er lebte demnach um 1000 v. Chr., genaue Lebensdaten sind nicht bekannt.

Er war als Chorleiter und Leiter des Gottesdienstes mit Gesang im Tempel tätig.

 

Asaf schrieb mehrere Psalmen. Sein Name erscheint als Autorenvermerk in den Titelzeilen der Psalmen Psalm 50, Psalm 73, Psalm 74, Psalm 75, Psalm 76, Psalm 77, Psalm 78, Psalm 79, Psalm 80, Psalm 81, Psalm 82 und Psalm 83.

 

 

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ſey

er/sie/es sei (Verb)

von: sein (Verb)

 

Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.

 

→1Mos 1,6

 

Es wer­de eine Feſte zwi­ſchen den Waſſern / vnd die ſey ein Vnterſcheid zwi­ſchen den Waſſern.

 

Es wer­de ein Himmelsgewölbe zwischen den Gewässern, und das sei die Trennung zwischen den Gewässern.

 

 

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Anſchlag

Anschlag, der

Plural: an­ſchle­ge, Anschläge

 

Das Wort Anschlag wird in verschiedenen Bedeutungen und unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet.

 

Luther benutzt es in Sinn von:

 

a) Plan, Vorhaben

b) Wünsche (des Vorhabens, des Handelns)

 

Dahinter verbirgt sich die Idee des Anschlags als öffentliche Bekanntmachung: Pläne, Vorhaben und Wünsche wer­den bzw. sind bekannt gemacht.

 

 

→Psalm 20,5

 

Er gebe dir was dein Hertz begeret / Vnd erfülle all deine an­ſchle­ge.

 

a) Er gebe dir was dein Herz begehrt und helfe dir bei allen deiner Vorhaben.

b) Er gebe dir was dein Herz begehrt und erfülle alle deine Pläne.

 

→Psalm 146,4

 

Denn des men­ſchen Geiſt mus dauon / vnd er mus wi­der zu Erden wer­den / Als denn ſind verloren alle ſei­ne Anſchlege.

 

a) Denn des Menschen Geist muss davon, und er muss wieder zu Erde wer­den. Dann sind verloren alle seine Vorhaben.

b) Denn des Menschen Geist muss ihn verlassen. Der Mensch muss wieder zu Erde wer­den. Dann lösen sich alle seine Pläne in nichts auf.

 

 

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ratſchlahen

ratschlagen (Verb)

→Psalm 83,4

Sie machen liſtige an­ſchle­ge wi­der dein Volck / Vnd ratſchlahen wi­der deine Verborgene.

 

Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk und ratschlagen gegen die, die bei dir geborgen sind.

 

 

 

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Jacob

 

Iſrael

Jakob (Name)

 

Israel (Name)

Jacob
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
389 337 25 27

Dort, wo Israel als Name einer Person verwendet wird, ist Jakob gemeint, der von Gott den Namen Israel bekam.

 

Israel bezeichnet daneben das Volk Israel, die Israeliten, sowie das historische Land Israel. Der heutige Staat Israel trägt offiziell eben diesen Namen: Medinat Jisra'el. (מדינת ישראל).

 

 

Jakob ist der zweite Sohn von Isaak, der Zwillingsbruder von Esau, und Enkel von Ab­ra­ham.

 

Er lebte mit seinen beiden Frauen und mit seinen Kindern in Haran.

 

Jakob bekam nach einem Kampf mit Gott von ihm den Namen Israel.

 

Seine Söhne sind die Namensgeber der zwölf Stämme, aus denen sich das Volk Israel gebildet hat.

 

 

Jakob, der nun Israel heißt, zieht in seinen späten Jahren nach Ägypten, wo er auch stirbt.

 

Der Name Jakob

 

hebräisch: ‏ יַעֲקֹב‎ (Ja'ākob, Jakob)

lateinisch: Iacob

griechisch: Ἰακὼβ

Für diesen Namen gibt es unterschiedliche Deutungen:

 

 

1) Die erste Deutung findet sich in →1Mos 25,24-26:

 

DA nu die zeit kam / das ſie [Rebekka, die Frau Isaaks] geberen ſolt / ſi­he / da waren zwilling in jrem Leibe. Der erſt der eraus kam / war rötlicht / gantz rauch wie ein fell / Vnd ſie nenneten jn Eſau. Zu hand dar­nach kam er aus ſein Bruder / der hielt mit ſei­ner Hand die ferſen des Eſau / Vnd hieſſen jn Jacob.

 

Der Name wird auf das hebräische Wort ‏עָקֵב‎ (Akew), Ferse, zurückgeführt, dessen Wurzel im hebräischen Namen Jakob stecke, wobei עָקוֹב (Akow) »die Ferse hal­ten« bedeute, Jakob demnach »Fersenhalter« hieße.

 

2) Die zweite Deutung wird zurückgeführt auf das selbe hebräische Wort עָקוֹב (Akow), allerdings in der Bedeutung »betrügen«. Als Begründung wird dabei auf die bekannte Erzählung vom Tausch des Erstgeburtsrechts gegen ein Linsengericht verwiesen (→1Mos 25,29-34) und auf die Erzählung von der Täuschung des Isaaks, der ungewollt Jakob als Erstgeborenen segnet (→1Mos 27,36).

 

Unsere Deutung:

 

Das hebräische Wort עָקוֹב (Akow) meint nicht nur »die Ferse hal­ten« oder »betrügen«. Dies sind bereits abgeleitete Begriffe. Es meint ursprünglich und in erster Linie »hinter jemandem herschleichen« (jemandem auf den Fersen sein, dies kann auch in betrügerischer, dunkler Absicht geschehen, daher »betrügen«).

 

Wir mei­nen, dass »hinter jemandem herschleichen« hinreichend aus 1Mos 25,26 verständlich ist: Damals waren anders als heute Zwillinge im Mutterleib nicht selbst­verständlich vor der Geburt zu erkennen. Bei der Geburt folgte zur Überraschung aller dem ersten Kind ein zweites.

 

Jakob schlich dem Esau geradezu hinterher als zunächst unentdeckter, heimlicher Verfolger. Er war ihm schließlich bei der Geburt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fersen. Jakob meint in diesem Zusammenhang dem­nach den Zwilling, der als Zweiter zur Welt kam.

 

Die Deutung Betrüger erscheint zum Zeitpunkt der Geburt und Namensgebung nicht haltbar und ist bestenfalls ein nettes Wortspiel, womöglich aus der Zeit nach Jakobs Tod.

 

 

Der Name Israel

 

hebräisch: יִשְׂרָאֵל (Jiṣra'el)

lateinisch: Israhel

griechisch: Ἰσραὴλ

 

Es gibt unterschiedliche Deutungen für diesen Namen. Fest steht, dass die Endung אל (el) »Gott« bedeutet.

 

Der vordere Teil wird allgemein auf die semitische Wurzel שרה (sarah) mit der Bedeutung »ringen, kämpfen« zurückgeführt. Es scheint auch möglich, dass sich die Wurzel שרר (sarar) in der Bedeutung »herrschen« dahinter verbirgt. Die deutschen Entsprechung wären in etwa »Gott ringt (mit uns)« bzw. »Gott möge mit uns ringen« oder »Gott herrscht« bzw. »Gott möge herrschen«.

 

Luther erklärt den Namen Israel im Scholion zu →1Mos 32,28:

 

Luther: Iſrael kompt von Sara / das hei­ſſet kempf­fen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Fürſt oder Herr / vnd Sara ein Fürſtin oder Fraw heiſſt / vnd Iſrael ein Fürſt oder Kempffer Got­tes / das iſt / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs geſchicht durch den glauben der ſo feſt an Got­tes wort helt / bis er Got­tes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Va­ter.

 

 

Jakob wurde Israel

 

Nach seinem nächtlichen Kampf mit Gott (→1Mos 32,25b-30) erhielt Jakob den Namen Israel.

 

 

→1Mos 32,28-29

 

Er ſprach / Wie heiſſeſtu? Er ant­wor­tet / Jacob. Er ſprach / Du ſolt nicht mehr Jacob hei­ſſen / ſondern IſraEl / Denn du haſt mit Gott vnd mit Men­ſchen gekempfft / vnd biſt obgelegen.

 

Er sprach: »Wie heißt du denn?« Er ant­wor­te­te: »Jakob.« Er sprach: »Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern IsraEl. Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und warst überlegen.«

 

 

Die Söhne Israels

 

Jakob heiratete nacheinander Lea und Rahel. Von ihnen und von deren Sklavinnen Bilhas und Silpas, die ihm nach der Sitte dieser Zeit als Nebenfrauen gehörten, hatte Jakob insgesamt zwölf Söhne:

 

Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon,

Joseph, Benjamin, Dan, Naftali, Gad, Ascher.

 

Mit Ausnahme Josephs, dessen Söhne Efraim und Manasse namentlich in der Stammesliste vertreten sind, gaben diese Söhne den Stämmen Israels ihre Namen.

 

In den späteren Stammeslisten taucht Levi als Stamm nicht auf. Die Kinder Levi, die Leviten, besaßen als Priestergeschlecht einen Sonderstatus und bekamen bei der Landnahme (Buch Josua) kein Stammesgebiet zugewiesen. Sie erhielten in allen Stammesgebieten Städte, wodurch in allen Gebieten Israels auch die Leviten angesiedelt waren.

 

Die Zahl der Volksstämme Israels blieb jedoch zwölf, weil nun anstelle von Josef dessen Söhne Efraim und Manasse als Stammväter zweier Stämme gezählt wurden, die eigene Stammesgebiete bei der Landnahme zugewiesen bekamen.

 

 

Das Volk Israel

 

Vom Auszug aus Ägypten bis zum Tod Salomos und dann wieder nach der Zerstörung Samarias im Jahr 722 v. Chr. bezeichnet der Name Israel alle Israeliten.

 

Die Teilung Palästinas in Israel und Juda

 

In der Zeit zwischen dem Tod Salomos und dem Jahr 722 v. Chr. hießen nur die zehn Nordstämme Israel, die sich unter Je­ro­be­am von Salomos Sohn Re­ha­be­am getrennt und das Nordreich Israel gebildet hat­ten. Das Südreich mit der Hauptstadt Jerusalem hieß Juda (siehe dazu →1Kon 12 - 22).

 

 

 

 

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Edomiter

Edomiter, der

Edomiter, die (Plural)

Bewohner des Landes Edom

 

→Edom (siehe dort) war ein Königreich südwestlich des Toten Meeres, das seine größte Ausdehnung bis zum Roten Meer erlebte.

 

Gemeinsam mit den Aramäern, Israeliten, Joktanitern und Midianitern zählen die Edomiter zu den Hebräern.

 

→Esau gilt als der Stammvater der Edomiter und der →Amelekiter.

 

→1Mos 36,43

 

Vnd Eſau iſt der Va­ter der Edomiter.

 

 

 

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Jſmaeliter

Ismaeliter, der

 

Ismaeliten, die (Plural)

Ismaeliten (Araber)

 

hebräisch: ישמעאל (jischmaʿel, »Gott hört«)

 

Ismael ist der Sohn Ab­ra­hams und der Hagar, einer Sklavin von Ab­ra­hams Frau Sarah. Nach der Geburt Isaaks wurde Ismael verstoßen. Er lebte fortan in der Wüste des südlichen Sinai. Er heiratete eine Ägyp­te­rin und wurde durch die vielen Kinder, die er während seines langen Lebens zeugte, Stammvater ei­ner eigenen Sippe, die sich zu einem Volk ent­wi­ckel­te.

 

Ismael wird als Stammvater der Araber angesehen.

 

 

→1Mos 16,15

 

VND Hagar gebar Abram einen ſon / vnd Abram hies den Son / den jm Hagar gebar / Jſmael.

 

Und Hagar gebar Abram einen Sohn. Und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael.

 

 

 

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Moabiter

Moabiter, der

 

Moabiter, die (Plural)

Ein Volk, dass östlich des Toten Meeres lebte.

 

Die Moabiter sind Nachkommen des Moab, Lots Sohn, den er mit seiner älteren Tochter gezeugt hatte.

 

 

→1Mos 19,36-38

 

36ALſo wurden die beide töchter Lots ſchwanger von jrem Va­ter / 37Vnd die El­te­ſte gebar einen Son / den hies ſie Moab / Von dem komen her die Moabiter / bis auff die­ſen heutigen tag. 38Vnd die Jüngſte gebar auch einen Son / den hies ſie / das kind Ammi / Von dem komen die kinder Ammon bis auff den heutigen tag.

 

So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Va­ter.

Und die ältere Tochter gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von ihm stammen die Moabiter ab bis auf den heutigen Tag.

Und die jüngere Tochter gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi [d. i.: »Kind Ammi«]. Von dem stammen die Kinder Ammon ab bis auf den heutigen Tag.

 

 

 

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Hagariter

Hagariter, der

 

Hagariter, die (Plural)

Der Volksstamm der Hagariter, der den Is­ma­e­li­ten zu­ge­zählt wird.

 

Der Name leitet sich her von Hagar, der Mutter Is­ma­els. Das Volk der Ha­ga­ri­ter leb­te in der Region östlich von Gilead, östlich des Jordans.

 

 

→Psalm 83,6-7

 

Denn ſie haben ſich mit einander vereiniget / Vnd einen Bund wi­der dich gemacht.

Die hütten der Edomiter vnd Iſ­ma­e­li­ter / Der Moabiter vnd Hagariter.

 

Denn sie haben sich vereint und einen Bund gegen dich geschlossen, die Städte der Edomiter und Ismaeliter, der Moabiter und der Hagariter.

 

 

 

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Gebaliter

Gebaliter, der

Gebaliter, die (Plural)

Bewohner der Stadt Gebal.

 

Gebal ist eine phönizische Stadt an der Mit­tel­meer­küs­te wird mit dem heu­ti­gen Dschu­bail gleich­ge­setzt, das un­ge­fähr 30 km nörd­lich von Bei­rut liegt.

 

Gebaliter
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

siehe auch: →Gibliter

 

→Psalm 83,8

 

[Die hütten ...] Der Gebaliter / Ammoniter vnd Amalekiter / Die Philiſter ſampt denen zu Tyro.

 

 

 

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Ammoniter

Ammoniter, der

 

Ammoniter, die (Plural)

Die Ammoniter sind die Nachkommens Ammons (Ben-Ammi), des Sohnes Lots, den er mit seiner jüngeren Tochter gezeugt hatte (1Mos 19,36-38). Sie bewohnten das Land östlich vom Unterlauf des Jordan in der Nachbarschaft zu den Moabitern. Ihre Hauptstadt war Rabba, das heutige Amman.

 

 

→1Mos 19,36-38

 

36ALſo wurden die beide töchter Lots ſchwanger von jrem Va­ter / 37Vnd die El­te­ſte gebar einen Son / den hies ſie Moab / Von dem komen her die Moabiter / bis auff die­ſen heutigen tag. 38Vnd die Jüngſte gebar auch einen Son / den hies ſie / das kind Ammi / Von dem komen die kinder Ammon bis auff den heutigen tag.

 

So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Va­ter.

Und die ältere Tochter gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von ihm stammen die Moabiter ab bis auf den heutigen Tag.

Und die jüngere Tochter gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi [d. i.: »Kind Ammi«]. Von dem stammen die Kinder Ammon ab bis auf den heutigen Tag.

 

 

 

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Amalekiter

Amalekiter, der

Amalekiter, die (Plural)

Volksstamm, der auf den Stammvater Amalek zurückgeht.

 

Die Amalekiter bevölkerten die Wüste Negev bin zum Sinai und Nordarabien.

 

Amalek, ein Enkel →Esaus, war einer der Scheiche von Edom (1Mo 36). Sein Name bezeichnete auch seine Stammesnachkommen.

 

1Mos 36,12:

Vnd Thimna war ein kebſweib Eliphas Eſaus ſon / die gebar jm Amalek.

 

Und Thimna war eine Nebenfrau des Eliphas, Esaus Sohn. Die gebar ihm Amalek.

 

Die Amalekiter waren mit den Israeliten verfeindet (2Mos 17,8-16), so dass Gott beschloss, die Amalekiter auzurotten (2Mos 17,14). Es war dann Saul, der die Amelekiter vernichtend schlug und das Volk stark dezimierte (1Sam 15). Schließlich wurden die Amalikiter von →David (2Sam 8) unterworfen und sind dadurch wohl als eigenständiges Volk untergegangen.

 

2Mos 17,8-16 in Auszügen:

8Da kam amalek / vnd streit wi­der Israel in Raphidim. [...] 13Vnd Josua dempffet den Amalek vnd sein volck / durch des schwerts scherpffe.
14VND der HERR sprach zu Mose / Schreibe das zum gedechtnis in ein Buch / vnd befilhs in die ohren Josua / Denn ich wil den Amalek vn­ter den Hi­mel austilgen / das man sein nicht mehr gedencke. 15Vnd Mose baw­et einen Altar / vnd hies jn / der HERR / Nissi / 16Denn er sprach / Es ist ein Malzeichen bey dem Stuel des HERRN / das der HERR streiten wird wi­der Amalek von Kind zu Kindeskind.

 

1Sam 15,7.8:

7DA ſchlug Saul die Amalekiter van Heuila an / bis gen Sur / die fur Egyp­ten ligt. 8Vnd greiff Agag der Amalekiter König lebendig / vnd alles Volck verbannet er mit des ſchwerts ſcherffe.

 

2Sam 8,11.12:

die er [David] vn­ter sich bracht 12von Sy­ria / von Moab / von den kin­dern Ammon / von den Philistern / von Amalek

 

 

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Philiſter

Philister, der

Philister, die (Plural)

Bewohner von Philistäa. (Siehe →Phi­li­ſter­land)

 

Philistäa war ein schmales Land, das sich etwa 80km entlang der Mittelmeerküste erstreckte, nördlich des heutigen Gaza.

 

Bekannt sind die Städte Gasa, Askalon, Aschdod, Ekron und Gath.

 

 

 

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Tyro
Thyro

Tyros (Stadt)

Tyrus (Stadt)

Stadt im Libanon, an der Mittelmeerküste gelegen.

 

Das historische Tyrus lag auf einer kleinen Insel vor der Küste und war eine der wichtigsten Städte der Phönizier.

 

In der Lutherbibel von 1545 kommen beide Schreibweisen vor: Tyro und Thyro.

 

 

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Aſſur

Assur (Stadt)

 

Assyrien (Land)

a) Assur, Stadt im Norden des heutigen Irak, gelegen am westlichen Ufer des Tigris.

b) Assyrien, Landschaft um den Tigris mit Assur als Hauptstadt.

 

→Jes 27,13

 

So wer­den komen die verlornen im lande Aſſur /

 

 

 

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kin­der Lot

die Kinder Lots

Lot schwängerte seine beiden Töchter. Mit der älteren Tochter zeugte er Moab, den Stammvater der Moabiter, mit der jüngeren Tochter zeugte er Ammon, den Stammvater der Ammoniter (→1Mos 19.36-38).

 

Mit dem Ausdruck »die Kinder Lots« sind in Psalm 83 die Moabiter und die Ammoniter gemeint.

 

 

→Psalm 83,9

 

Aſſur hat ſich auch zu jnen ge­ſchla­gen / Vnd helf­fen den kin­dern Lot /

 

Assur hat sich auch zu ihnen geschlagen und hilft den Kindern Lot.

 

 

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Sela

Sela

In den Psalmen: ein Tonzeichen

 

Sela (hebr. סֶלָה) ist die transkribierte Form des hebräischen Wortes, dessen Bedeutung und Herkunft unklar sind.

 

Es kommt in den Psalmen 71 mal vor und wird als Tonzeichen verstanden, und somit als musikalischer Fachbegriff. Es zeigt vermutlich eine Pause oder einen Ruhepunkt im Gesang, bzw. den Abschluss eines Absatzes (einer Strophe) an.

 

Es kann aber auch als Wiederholungszeichen (Refrain) verstanden wer­den. Dann könnte es auch die Textzeile abschließen, die als Wechselgesang von einem Chor gegen den Vorsänger wiederholt wird.

 

 

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Midianiter

Midianiter, der

 

Midianiter, die (Plural)

Midian ist der vierte Sohn Ab­ra­hams, den Ab­ra­ham mit seiner Zweitfrau Ketura zeugte (1Mos 25,1-2).

 

→1Mos 25,1-2

 

ABraham nam wi­der ein Weib / die hies Ketura / 2Die gebar jm Simron vnd Jakſan / Medan vnd Midian / Jeſbak vnd Suah.

 

Ab­ra­ham heiratete erneut eine Frau, die hieß Ketura. Die gebar ihm Simran und Jokschan, Medan und Midian, Jischbak und Schuach.

 

Midian wurde Stammvater der Midianiter.

 

Die Midianiter der Bibel sind ein kriegerisch lebendes Wüstenvolk. Gemeinsam mit den Aramäern, Israeliten, Joktanitern und Edomitern zählen die Midianiter zu den Hebräern.

 

 

 

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Siſſera

Sisera (Name)

Sisera war ein kanaanäischer Heerführer unter König Jabin.

 

 

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Jabin

Jabin (Name)

Jabin ist der Name von zwei Königen der Kanaaniter, de­ren Königssitz die Stadt Hazor war (Obergaliläa, nörd­lich des Sees Genezareth).

 

1. Zur Zeit der Landnahme unter Josua: Josua 1,1

 

2. Zur Zeit der Richterin Debora: Richter 4,2.7.17.23.24 und Psalm 83,10

 

hebräisch: יָבִין (yͻbiyn)

zu hebräisch: יבן (auf et­was acht geben, sich auf et­was verstehen)

Der Name bedeutet etwa: »der Achtsame«, oder: »der Verständige«

 

Jabin
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
7 7 0 0

 

 

 

Jabin zur Zeit Josuas: →Jos 11,1

 

DA aber Jabin der könig zu Hazor ſolchs höret / [...]

 

Als aber Jabin, der König zu Hazor, das hörte [...]

 

 

Jabin zur Zeit der Richterin Debora: →Ri 2,4

 

Vnd der HERR verkaufft ſie in die hand Jabin der Ca­na­ni­ter könig / der zu Hazor ſaſs / vnd ſein Feld­heubt­man war Siſſera / vnd er wonet zu Haroſeth der Heiden.

 

Und der HERR verkaufte sie in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der zu Hazor herrschte. Sein Feldhauptmann war Sisersa, der in Haroschet-Gojim wohnte.

 

 

 

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bach Kiſon

Kischon (Fluss)

Der Kischon ist ein Fluss in Nordisrael.

 

 

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bey

bei (Präposition)

Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.

 

→Psalm 103,18

 

Bey denen die ſei­nen Bund hal­ten

 

Bei denen, die seinen Bund hal­ten

 

 

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Endor

En Dor (Ort)

Endor

Endur

Ort des Alten Testaments in Nordisrael, rund fünf Kilometer südöstlich des Berges Tabor.

 

 

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Oreb

Oreb (Name)

Oreb war ein Fürst von Midian.

 

Oreb und Seeb gehörten zu dem midianitischen Heer der Könige Sebach und Zalmunna.

 

Oreb
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
7* 7 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Ri 7,25

 

Vnd fiengen zween für­ſten der Midianiter / Oreb vnd Seb / vnd er­wür­ge­ten Oreb auff dem fels Oreb / vnd Seb in der kelter Seb / Vnd jagten die Midianiter / vnd brachten die heubter Oreb vnd Seb zu Gideon vber den Jordan.

 

Und sie fingen zwei Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb. Sie töteten Oreb auf dem Fels Oreb und Seeb in der Kelter Seeb. Sie jagten die Midianiter und brachten die Köpfe von Oreb und Seeb zu Gideon über den Jordan.

 

 

→Ri 8,3

 

Gott hat die Für­ſten der Midianiter / Oreb vnd Seb in ewr hende gegeben /

 

Gott hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb, in eure Hände gegeben.

 

 

→Psalm 83,12

 

Mache jre Für­ſten wie Oreb vnd Seeb / Alle jre Oberſten / wie Sebah vnd Zalmuna.

 

Mache ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, alle ihre Obersten wie Sebach und Zalmunna.

 

 

→Jes 10,26

 

Als denn wird der HERR Ze­ba­oth eine Geiſſel vber jn erwecken / wie in der ſchlacht Midian / auff dem felſe Oreb /

 

Dann wird der HERR Zebaot eine Geissel über ihn erwecken, wie in der Schlacht Midian, auf dem Fels Oreb.

 

 

 

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Seeb

 

Seb

Seeb (Name)

Seeb war ein Fürst von Midian.

 

Oreb und Seeb gehörten zu dem midianitischen Heer der Könige Sebach und Zalmunna.

 

Luther benutzt beide Schreibweisen: Seb und Seeb.

 

Seb, Seeb
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
6* 6 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Ri 7,25

 

Vnd fiengen zween für­ſten der Midianiter / Oreb vnd Seb / vnd er­wür­ge­ten Oreb auff dem fels Oreb / vnd Seb in der kelter Seb / Vnd jagten die Midianiter / vnd brachten die heubter Oreb vnd Seb zu Gideon vber den Jordan.

 

Und sie fingen zwei Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb. Sie töteten Oreb auf dem Fels Oreb und Seeb in der Kelter Seeb. Sie jagten die Midianiter und brachten die Köpfe von Oreb und Seeb zu Gideon über den Jordan.

 

 

→Ri 8,3

 

Gott hat die Für­ſten der Midianiter / Oreb vnd Seb in ewr hende gegeben /

 

Gott hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb, in eure Hände gegeben.

 

 

→Psalm 83,12

 

Mache jre Für­ſten wie Oreb vnd Seeb / Alle jre Oberſten / wie Sebah vnd Zalmuna.

 

Mache ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, alle ihre Obersten wie Sebach und Zalmunna.

 

 

 

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Sebah

Sebach (Name)

Sebach war ein König von Midian, der sich an der Unterdrückung Israels durch Zalmunna beteiligte.

 

 

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Zalmuna

Zalmunna (Name)

Zalmunna war ein König von Midian, dessen Streitkräfte und Verbündete sieben Jahre lang Israel bedrückten.

 

 

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fur

a) vor (Präposition)

 

b) für (Präposition)

 

c) fuhr (Verb)

 

Die Präpositionen vor und für

 

Die beiden heutigen Wörter vor und für gehen sprachlich auf das selbe Wort zurück, was in der Lutherbibel noch gut verfolgt wer­den kann.

 

Überwiegend tritt fur in der Bedeutung vor auf und ist gleichbedeutend mit Luthers Schreibweise vor.

 

Die konkrete Bedeutung erschließt sich aus dem Textzusammenhang.

 

 

Das Verb fuhr

 

Das Wort fur kann auch das Verb fahren (Luther-Deutsch: →faren) in der 3. Person Singular Präteritum mei­nen.

 

 

fur in der Bedeutung »vor«: →Psalm 3,1

 

Ein Pſalm Dauids / Da er floh fur ſei­nem ſon Abſalom.

 

Ein Psalm Davids, [gesungen,] als er vor seinem Sohn Aschalom floh.

 

 

fur in der Bedeutung »für«: →Psalm 40,18

 

Denn ich bin Arm vnd Elend / Der HERR aber ſorget fur mich

 

Denn ich bin arm und elend. Der HERR sorgt aber für mich.

 

 

fur in der Bedeutung »fuhr«: →Psalm 18,10

 

Er neigete den Hi­mel vnd fur herab

 

Er neigte den Himmel und fuhr herab.

 

 

 

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Fewr

 

fewr

 

Fewer

 

fewer

Feuer, das

Luther benutzt beide Schreibweisen, sowohl fewr wie auch fewer.

 

 

→Psalm 21,10

 

Der HERR wird ſie verſchlingen in ſei­nem zorn / Fewr wird ſie freſſen.

 

Der HERR wird sie verschlingen in seinem Zorn. Feuer wird sie fressen.

 

 

 

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vmbkomen

umkommen (Verb)

→Psalm 83,18

 

Schemen müſſen ſie ſich vnd erſchrecken jmer mehr vnd mehr / Vnd zu ſchanden wer­den vnd vmbkomen.

 

Schämen müssen sie sich und immer mehr und mehr erschrecken. Sie müssen zuschanden wer­den und umkommen.

 

 

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HERR

HERR, JHWH, Jahwe

Aussehen in unseren Frakturschriften:

HERR oder HERR

 

 

HERR im Alten Testament

 

hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH)

lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr

 

Luthers Schreibweise HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) folgt einer fes­ten Re­gel. Sie weist da­rauf hin, dass im he­brä­i­schen Text an die­ser Stel­le das Te­tra­gram­ma­ton (das Vier­fach­zei­chen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der un­aus­sprech­li­che Na­me Got­tes.

 

 

Satztechnisch bedingte Varianten

 

Um beim Satz der Let­tern Platz in ei­ner Zei­le zu spa­ren, wo­durch über­mä­ßi­ger Sperr­druck oder un­güns­ti­ge Wort­um­brü­che ver­mie­den wer­den, sind in der Lu­ther­bi­bel von 1545 häu­fig auch die Va­ri­an­ten HERr oder HERRn oder HERrn zu fin­den. Da­bei sind min­des­tens die ers­ten drei Zei­chen in Ver­sa­li­en ge­setzt, wo­mit sie hin­rei­chend von HErr un­ter­scheid­bar sind.

 

An we­ni­gen Stel­len im Text wur­de ei­ne für uns un­üb­li­che Tren­nung im Wort vor­ge­nom­men, um einen Zei­len­um­bruch zu re­a­li­sie­ren, hier bei­spiel­haft ge­zeigt:

 

[ ...] fur den HER-

RN bringen [...]

 

 

HERR HErr

 

Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im he­brä­i­schen Text »JHWH A­do­na­j« zu le­sen ist. (Siehe da­zu auch den Ar­ti­kel →HErr.)

 

Auch die um­ge­kehr­te Rei­hen­fol­ge HErr HERR ist mög­lich (»Adonaj JHWH«).

 

→Hes 2,4b-5a

 

4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder la­ſſens /

 

Die neu­en Lu­ther­bi­beln über­set­zen die­sen Aus­druck stets mit »Gott der HERR«.

 

 

Die Aus­spra­che des Na­mens Got­tes

 

Das Wis­sen um die Aus­spra­che der vier Zei­chen, die den Got­tes­na­men aus­ma­chen, ist schon früh in der Ge­schich­te ver­lo­ren ge­gan­gen. Sie wer­den heu­te oft mit »Jah­we« (vo­ka­li­siert ge­schrie­ben יְהוָה nach der Aus­spra­che des he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr) oder »Je­ho­va« (יְהוָֹה eben­falls nach dem he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr, je­doch un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Vo­ka­le) tran­s­k­ri­biert, aber auch mit »Je­wah« (eben­falls יְהוָה aber nach dem he­brä­i­schen Sche­ma, der Na­me, zu le­sen) oder »Je­ho­wih« (יְהוִה nach dem he­brä­i­schen Elo­him, Gott / Göt­ter).

 

 

Luthers Namensersatz

 

Luther kann­te die vo­ka­li­sier­ten Va­ri­an­ten und die tran­s­k­ri­bier­ten For­men und war wohl be­son­ders dem Wort »Je­ho­va« zu­ge­neigt. Es be­zieht alle drei Vo­ka­le aus dem Wort Adonaj, das »Herr« be­deu­tet. Den­noch hat­te er es ver­mie­den, in sei­ner Über­setzung »Je­ho­va« zu ver­wen­den. Statt­des­sen nutz­te er wie die la­tei­ni­schen Bi­beln ei­nen Wort­er­satz. Er setz­te das deut­sche Wort ein, das ge­mäß der jü­di­schen Tra­di­ti­on zu le­sen sei, wenn im Text das Vier­fach­zei­chen er­scheint, mach­te es aber durch die be­son­de­re Satz­wei­se in Groß­buch­sta­ben kennt­lich: HERR.

 

Luthers Schreib­wei­se hat sich bis heu­te in et­li­chen Bi­bel­aus­ga­ben ge­hal­ten.

 

 

HERR im Neuen Testament

 

Im neu­en Tes­ta­ment ver­wen­det Lu­ther die Schreib­wei­se HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) für Gott, den Va­ter, an Stel­len, wo sich Zi­ta­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment auf »JHWH« be­ziehen.

 

 

Wichtig:

Da­von zu un­ter­schei­den sind die Schreib­wei­sen

→»HErr« und →»Herr«.

 

 

 

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Höheſte

 

Höhest

Höchste, der

Substantivierung von: höchst (weit oben, sehr hoch)

 

Als Rangbezeichnung und Ehrenbezeichnung besonders für Gott, aber auch für Könige gebraucht.

 

hebräisch: עליון (ʿäljôn), Oberer, Höchster

abgeleitet von עָלָה (ʿalāh), hinaufgehen, aufsteigen

 

→Psalm 18,14

 

Vnd der HERR donnerte im Hi­mel / Vnd der Höheſt lies ſei­nen donner aus

 

Und der HERR donnnerte im Himmel, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen

 

 

 

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Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

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Biblia
1545
Ps
83