QuickInfo
Altkirchliche Ordnung
Evangelium | Lk 16,1-12 |
Epistel | 1Kor 10,1-13 |
Eisenacher Ordnung
1. Evangelium | Lk 16,1-12 |
1. Epistel | 1Kor 10,1-13 |
2. Evangelium | Mt 13,44-46 |
2. Epistel | Apg 17,16-34 |
Alttestamentliche Lektion | Spr 16,1-9 |
Gottesdienstordnungen |
Der 9. Sonntag nach Trinitatis in den Kirchenjahren 1899/1900 bis 1906/1907
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Leseordnungen.
Im Kirchenjahr 1899/1900 galten bevorzugt:
I.
Gottesdienstliche Ordnung
gültig bis 1977/1978
( nach dem Evangeliumstext Lk 16,1-12 )
EG alt | EG neu | Titel |
---|---|---|
384 | EG 497 | Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun |
EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)
Lesung | Text für die Lesung |
---|---|
Epistel | 1Kor 10,1-13 |
Evangelium | Lk 16,1-12 |
Erläuterungen zu den Perikopen
Mit der Reformation änderte sich die Bedeutung der Lesungen und der Predigt im Gottesdienst grundlegend. Gab es vorher keine oder nur eine sehr lose Bindung der Perikopen an die Messe, so war für Luther nun regelmäßig die Evangelienperikope Grundlage der Predigt im sonntäglichen Hauptgottesdienst (vormittags), an diesem Tag also Lk 16,1-12.
Im Fokus der Predigt stand jetzt als Teil der Verkündigung die Auslegung des Evangeliums.
Die Epistelperikope war als Predigttext empfohlen für den Gebrauch im Gottesdienst am Nachmittag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift Von der Ordnung des Gottesdienstes in der Gemeinde, 1523, Über den Sonntagsgottesdienst).
Die Reihe der Epistelperikopen enthielt (anders als heute) auch Texte aus dem Alten Testament. Es gab keine spezielle Reihe für Lesungen aus dem Alten Testament.
Doch die Pfarrer und Prediger waren zunächst nicht nur frei darin, einen biblischen Text für die Predigt zu wählen, sondern geradezu aufgefordert, die Predigt an den Bedürfnissen der Gemeinde und an der geübten Praxis auszurichten.
In den meisten Kirchen wurden nahezu täglich Gottesdienste geboten (die in unseren Kalendern z. Z. nicht abgebildet sind). An Sonn- und Feiertagen konnten gleich mehrere Gottesdienste und Messen stattfinden. Hier entwickelten sich Leseempfehlungen für jeden Wochentag, in Summe also für jeden Tag des Kirchenjahres.
Von Bedeutung war auch die protestantische Ausrichtung der Gebietskirche: lutherisch, reformiert (calvinistisch) und uniert. Unterschiede zeigten sich in der Liturgie und damit im Verständnis der Predigt als Teil der Verkündigung.
Luthers allgemeinen Empfehlungen in seinen Schriften folgten etwa ab 1560 vereinzelt Ansätze, eine gewisse verbindliche Textordnung für Pfarrer und Gemeinden zu gestalten. Dies geschah jedoch zaghaft und zögerlich angesichts der bestehenden Meinungsvielfalt und angesichts der Lage der Entscheidungshoheit, die nicht in der Kirche, sondern beim Landesfürsten angesiedelt war. Zunächst gab es auch keinen hinreichenden Bedarf für neue Regelungen: Gottesdienst war selbstverständlich und die Bevölkerung nahm rege teil. Doch spätestens im Zeitalter der Aufklärung, als ein deutlicher Rückgang christlichen Engagements in der Bevölkerung zu erkennen war, die Zahl der Gottesdienstbesucher stetig abnahm und etliche unterwöchige Gottesdienste und Messen gestrichen wurden, trat die Notwendigkeit deutlich hervor, das Gottesdienstverständnis und die Gottesdienste des Kirchenjahres zu überdenken.
Dies führte vielfach schon früh und speziell im 19. Jahrhundert zu zahlreichen unterschiedlichen Durchführungen, Vorschlägen und Erprobungen, bis sich 1896 die Eisenacher Konferenz als reichsweite Konferenz der deutschen Landeskirchen mit der Idee einer allgemein gültigen Textordnung beschäftigte und schließlich eine Perikopenordnung beschloss, die ab 1898/1899 allen evangelischen Landeskirchen zur Umsetzung empfohlen wurde.
Es ist derzeit an dieser Stelle nicht möglich, für die Jahre 1530/1531 bis 1898/1899 Textordnungen darzustellen, die über die altkirchlichen Perikopen für die Lesungen und Predigten hinaus gehen. Wir sind uns dabei bewusst, dass diese Perikopen regional und zeitlich begrenzt keine Bedeutung hatten.
Ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht /
Denn es iſt eine Krafft Gottes /
die da ſelig machet / alle /
die daran gleuben.
II.
Gottesdienstliche Ordnung
in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978
in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957
(nach dem Evangeliumstext Lk 16,1-12 )
EG alt | EG neu | Titel |
---|---|---|
384 | EG 497 | Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun |
EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)
Reihe | Inhalt | Text für die Predigt |
---|---|---|
Reihe I: altkirchliche Reihe | Epistel | 1Kor 10,1-13 |
Evangelium | Lk 16,1-12 | |
Reihe II | 2. Epistel | Apg 17,16-34 |
2. Evangelium | Mt 13,44-46 | |
alttestamentliche Reihe | Alttestamentliche Perikope | Spr 16,1-9 |
Aufbau der Leseordnung
Die Eisenacher Konferenz (eine Konferenz der evangelischen Landeskirchen Deutschlands) erarbeitete in den Jahren von 1888 bis 1896 eine Perikopenordnung für die evangelischen Kirchen. Sie verstand die altkirchlichen Perikopen (Epistel und Evangelium) als eine erste Reihe und fügte ihnen in einer zweiten Reihe einen zweiten Text aus den Episteln und einen zweiten Text aus den Evangelien hinzu. Die große Besonderheit dieser Ordnung war die Einführung einer dritten, alttestamentlichen Reihe, die für jeden Sonntag des Kirchenjahres erstmals einen alttestamentlichen Text bot. Die Verwendung dieser Perikopen geschah nicht einheitlich. Gedacht waren sie dazu, sie wechselweise im Gottesdienst zu verwenden, so innerhalb einer Folge von vier Jahren:
Damit ergab sich für die Lesungen ein Zyklus von vier Jahren und für die Predigt, die sich jeweils auf die Evangelienperikope stützte, ein Zyklus von zwei Jahren.
In einigen Landeskirchen, darunter die evangelische Kirche Brandenburgs, galt in dieser Zeit weiterhin die altkirchliche Textordnung. Sie kennt nur Evangelium und Epistel (Reihe I in der Eisenacher Textordnung), die beide nach wie vor für die Textlesung sowie für die Predigt im Haupt- und Abendgottesdienst empfohlen waren.
Die evangelische Kirche Württembergs nutzte in dieser Zeit eine Perikopenordnung, die sich auf einen Dreijahreszyklus stützte. Über die drei Jahrgänge hinweg fanden sich die Perikopen wie hier genannt, allerdings in anderer Anordnung und ergänzt um weitere Perikopen, die weder in altkirchlichen Ordnungen noch in der neuen Eisenacher Ordnung bekannt waren.
Diese Ordnung der evangelischen Kirche Württembergs ist derzeit hier nicht wiedergegeben.
Geschichtliche Anmerkungen: Die Eisenacher Perikopen in Zeiten des Umbruchs
9. Sonntag nach Trinitatis
in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978
in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957
Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung
Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
LESUNG UND PREDIGTTEXT
Evangelium
Evangelium nach Lukas
Lk 16,1-12
Euangelium
S. Lucas.
C. XVI.
Verse 1 - 9
IHeſus ſprach aber auch zu ſeinen Jüngern Es war ein reicher Man / der hatte einen Haushalter / der ward fur jm berüchtiget / als hette er jm ſeine Güter vmbbracht. 2Vnd er foddert jn / vnd ſprach zu jm / Wie höre ich das von dir? Thu rechnung von deinem haushalten / Denn du kanſt hinfurt nicht Haushalter ſein. 3Der Haushalter ſprach bey ſich ſelbs / Was ſol ich thun? mein Herr nimpt das Ampt von mir / Graben mag ich nicht / So ſcheme ich mich zu betteln. 4Ich weis wol was ich thun wil / wenn ich nu von dem Ampt geſetzt werde / das ſie mich in jre Heuſer nemen.
5VND er rieff zu ſich alle Schüldener ſeines Herrn / vnd ſprach zu dem erſten / Wie viel biſtu meinem Herrn ſchüldig? 6Er ſprach / Hundert tunnen öles. Vnd er ſprach zu jm / Nim deinen Brieff / ſetze dich / vnd ſchreib flugs funffzig. 7Darnach ſprach er zu dem andern / Du aber / wie viel biſtu ſchüldig? Er ſprach / Hundert malter weitzen. Vnd er ſprach zu jm / Nim deinen Brieff / vnd ſchreib achzig. 8Vnd der Herr lobete den vngerechten Haushalter / das er klüglich gethan hatte / Denn die Kinder dieſer welt ſind klüger / denn die Kinder des Liechtes / in jrem Geſchlechte. 9Vnd ich ſage euch auch / Machet euch Freunde mit dem vngerechten * Mammon / Auff das / wenn jr nu darbet / ſie euch auffnemen in die ewigen Hütten.
*
(Mammon)
Mammon iſt Ebreiſch / vnd heiſſet Reichthum.
10WEr im geringeſten trew iſt / der iſt auch im groſſen trew / Vnd wer im geringeſten ** vnrecht iſt / der iſt auch im groſſen vnrecht. 11So jr nu in dem vnrechten Mammon nicht trew ſeid / Wer wil euch das warhafftige vertrawen? 12Vnd ſo jr dem frembden nicht trew ſeid / Wer wil euch geben / das jenige das ewer iſt?
**
(Unrecht)
Mammon heiſſt er vnrecht / darumb / das er vnrechtem brauch vnterworffen iſt. Frembd / darumb das er nicht bleibet / wie das geiſtliche Gut / das ewig vnſer vnd wahrhafftig iſt. Trew ſein in dem Mammon / iſt ſein göttlich brauchen / zu des Neheſten nutz. Wer das nicht thut / wird viel weniger im Geiſtlichen trew ſein / ja er wird keines haben.
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LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT
Epistel
Erster Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth
1Kor 10,1-13
REIHE
EP
Die Erſte Epiſtel
S. Páuli:
An die Córinther.
C. X.
Verse 1 - 13
Paulus schreibt:
ICH wil euch aber / lieben Brüder / nicht verhalten / Das vnſer Veter ſind alle vnter der Wolcken geweſen / 2Vnd ſind alle durchs Meer gegangen / vnd ſind alle vnter Moſen getaufft / mit der Wolcken / vnd mit dem Meer / 3Vnd haben alle einerley geiſtliche Speiſe geſſen / 4vnd haben alle einerley geiſtlichen Tranck getruncken / Sie truncken aber von dem geiſtlichen Fels / der mit folget / welcher war Chriſtus. 5Aber an jr vielen hatte Gott keinen wolgefallen / Denn ſie ſind nidergeſchlagen in der Wüſten.
6DAs iſt aber vns zum Furbilde geſchehen / das wir nicht vns gelüſten laſſen des Böſen / Gleich wie jene gelüſtet hat. 7Werdet auch nicht Abgöttiſche / Gleich wie jener etliche worden / Als geſchrieben ſtehet / Das Volck ſatzte ſich nider zu eſſen vnd zu trincken / vnd ſtund auff zu ſpielen. 8Auch laſſet vns nicht Hurerey treiben / Wie etliche vnter jnen hurerey trieben / Vnd fielen auff einen tag drey vnd zwenzig tauſent. 9Laſſet vns aber auch Chriſtum nicht verſuchen / Wie etliche von jnen jn verſuchten / Vnd wurden von den Schlangen vmbbracht. 10Murret auch nicht / Gleich wie jener etliche murreten / Vnd wurden vmbbracht durch den Verderber.
11SOlches alles widerfur jnen / zum Furbilde / Es iſt aber geſchrieben / vns zur warnung / auff welche das ende der Welt komen iſt. 12Darumb / wer ſich leſſet düncken / Er ſtehe / Mag wol zuſehen / das er nicht falle. 13Es hat euch noch keine / denn menſchliche Verſuchung betretten. Aber Gott iſt getrew / der euch nicht leſſet verſuchen / vber ewer vermögen / Sondern machet / das die Verſuchung ſo ein ende gewinne / das jrs künd ertragen.
Darumb verachte keiner den andern wie ſtarck oder ſchwach er ſey / Wer weis wie lange er ſelbst bleibet.
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LESUNG AUS DEM EVANGELIUM
PREDIGTTEXT
Zweites Evangelium
Evangelium nach Matthäus
Mt 13,44-46
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Mattheus.
C. XIII.
Vers 44
Jesus sprach:
ABermal iſt gleich das Himelreich einem verborgen a Schatz im Acker / welchen ein Menſch fand / vnd verbarg jn / Vnd gieng hin fur freuden vber dem ſelbigen / vnd verkaufft alles was er hatte / vnd kauffte den Acker.
Verse 45 - 46
ABermal iſt gleich das Himelreich einem Kauffman / der gute Perlen ſuchte. 46Vnd da er eine köſtliche Perlen fand / gieng er hin / vnd verkauffte alles was er hatte / vnd kauffte die ſelbigen.
a
(Schatz)
Der verborgen Schatz iſt das Euangelium / das vns gnade vnd gerechtigkeit gibt on vnſer verdienſt / Darumb wenn mans findet macht es freude / das iſt / ein gut frölich Gewiſſen / welchs man mit keinen wercken zu wegen bringen kan. Dis Euangelium iſt auch die Perlen.
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LESUNG UND PREDIGTTEXT
Zweite Epistel
Apostelgeschichte nach Lukas
Apg 17,16-34
REIHE
EP
2
Das anderteil des Euangelij S. Lucas: Von der Apoſtel Geſcĥicĥte.
C. XVII.
Verse 16 - 34
DA aber Paulus jrer zu Athene wartet / Ergrimmet ſein Geiſt in jm / da er ſahe die Stad ſo gar abgöttiſch. 17Vnd er redet zwar zu den Jüden vnd Gottfürchtigen in der Schule / auch auff dem Marckte alle tage / zu denen / die ſich erzu funden. 18Etliche aber der Epicurer vnd Stoiker Philoſophi zanckten mit jm / Vnd etliche ſprachen / was wil dieſer Lotterbube ſagen? Etliche aber / Es ſihet als wolte er newe Götter verkündigen. Das machet / Er hatte das Euangelium von Jheſu vnd von der Aufferſtehung jnen verkündigt. 19Sie namen jn aber / vnd füreten jn auff den Richtsplatz / vnd ſprachen / Können wir auch erfaren / was das fur eine newe Lere ſey / die du lereſt? 20Denn du bringeſt etwas newes fur vnſere ohren / So wolten wir gerne wiſſen / was das ſey. 21Die Athener aber alle / auch die Auslender vnd Geſte / waren gericht auff nichts anders / denn etwas newes zu ſagen oder zu hören.
Spermolo-
gos im Griechiſchen heiſſen Lotterbuben / Tyriackskremer / Freiheten / vnd des geſindes das mit vnnützem geweſch hin vnd wider im Lande ſich neeret.
Verse 22 - 34
PAulus aber ſtund mitten auff dem Richtsplatz / vnd ſprach / Jr Menner von Athene / Jch ſehe euch / das jr in allen ſtücken allzu Abergleubig ſeid. 23Jch bin her durch gegangen / vnd hab geſehen ewre Gottesdienſte / Vnd fand einen Altar / dar auff war geſchrieben / Dem vnbekanten Gott. Nu verkündige ich euch den ſelbigen / dem jr vnwiſſend Gottesdienſt thut.
GOtt der die Welt gemacht hat / vnd alles was drinnen iſt / Sintemal er ein HERR iſt Himels vnd der Erden / wonet er nicht in Tempeln mit henden gemacht / 25Sein wird auch nicht von Menſchen henden gepfleget / als der jemands bedürffe / So er ſelber jederman Leben vnd Adem allenthalben gibt. 26Vnd hat gemacht / das von einem Blut aller Menſchen geſchlecht auff dem gantzen Erdboden wonen / Vnd hat Ziel geſetzt zuuor verſehen / wie lang vnd weit ſie wonen ſollen / 27Das ſie den HErrn ſuchen ſolten / ob ſie doch jn fülen vnd finden möchten. Vnd zwar / Er iſt nicht ferne von einem jglichen vnter vns / 28Denn in jm leben / weben / vnd ſind wir.
Predigt S.
Pauli zu Athene.
Als auch etliche Poeten bey euch geſagt haben / Wir ſind ſeines Geſchlechts. 29So wir denn göttlichs Geſchlechts ſind / Sollen wir nicht meinen / die Gottheit ſey gleich den gülden / ſilbern / ſteinern / Bilden / durch menſchliche gedancken gemacht.
(Geſchlechts)
Das iſt / wir ſind von jm her komen als vom Vater oder Schepffer.
30VND zwar hat Gott die zeit der vnwiſſenheit vberſehen / Nu aber gebeut er allen Menſchen / an allen Enden / buſſe zu thun / 31Darumb / das er einen tag geſetzt hat / auff welchen er richten wil den kreis des Erdboden / mit gerechtigkeit / Durch einen Man / in welchem ers beſchloſſen hat / vnd jederman furhelt den glauben / nach dem er jn hat von den Todten aufferweckt.
DA ſie höreten die aufferſtehung der Todten / Da hattens etliche jren ſpot / Etliche aber ſprachen / Wir wollen dich dauon weiter hören. 33Alſo gieng Paulus von jnen. 34Etliche Menner aber hiengen jm an / vnd wurden gleubig / Vnter welchen war Dionyſius / einer aus dem Rat / vnd ein weib mit namen Damaris / vnd andere mit jnen.
(Gleubig)
On Geſetz vnd werck / Denn ſie waren ja Heiden.
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LESUNG UND PREDIGTTEXT
Lektion Altes Testament
Buch der Sprüche Salomos
Spr 16,1-9
REIHE
AT
Die Sprücĥe Salomo.
C. XVI.
Aus dem Abschnitt:
Verse 1 - 9
DEr Menſch ſetzt jm wolfur im hertzen / Aber vom H E R R N kompt was die zunge reden ſol.
2Ein jglichen düncken ſeine wege rein ſein / Aber allein der HERR macht das hertz gewis.
3Befilh dem HERRN deine werck / So werden deine anſchlege fort gehen.
4Der HERR macht alles vmb ſein ſelbs willen / Auch den Gottloſen zum böſen tage.
5Ein ſtoltz Hertz iſt dem HERRN ein grewel / Vnd wird nicht vngeſtrafft bleiben / wenn ſie ſich gleich alle an einander hengen.
(Verſünet)
Bey Gott vnd Menſchen / Denn Gott wendet die ſtraffe / vnd Menſchen werden freunde dadurch.
6Durch güte vnd trew wird Miſſethat verſünet / Vnd durch die furcht des HERRN meidet man das Böſe.
7Wenn jemands wege dem HERRN wolgefallen / So macht er auch ſeine Feinde mit jm zu frieden.
8Es iſt beſſer wenig mit gerechtigkeit / Denn viel einkomens mit vnrecht.
9Des Menſchen hertz ſchlehet ſeinen weg an / Aber der HERR allein gibt / das er fort gehe.
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Das Video zeigt den Text aus der Lutherbibel von 1545, in dem Jesus die Gleichnisse vom Schatz im Acker und von der kostbaren Perle erzählt, vorgelesen von Reiner Makohl.
»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Der Rückblick auf die Perikopenordnungen vergangener Jahrhunderte zeigt auf, wie sich die Verwendung der biblischen Texte in evangelischen Gottesdiensten im Laufe der Zeit veränderte.
Wir beschränken uns in den weit zurückliegenden Jahren auf Perikopenordnungen, die überwiegend in Gebrauch waren.
Durch die neue Ordnung für die Verwendung von Sprüchen, Psalmen, Bibeltexten und Liedern in Gottesdiensten sind die alten Ordnungen zwar liturgisch überholt, aber inhaltlich deswegen keineswegs falsch.
Wir möchten Sie daher ermuntern, die in alter Zeit verwendeten Perikopen zu betrachten. Nur so können Sie ergründen, ob das, worauf sich Pfarrer vor Hunderten von Jahren in Gottesdienst und Predigt stützten, auch noch heute aktuell ist. Aktuell für Sie ganz persönlich.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Der Artikel thematisiert die Trinität, die Dreifaltigkeit Gottes, und das Glaubensbekenntnis. Wir beleuchten Hintergründe und betrachten sie kritisch.
Die beweglichen Feiertage im Jahreslauf hängen ab vom Osterdatum. Der Artikel erläutert, wie sich das Osterdatum berechnet und nennt die aktuellen Daten der Feiertage.