7. Sonntag nach Trinitatis

Sonntag, 27. Juli 1800

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium     Zum TextMk 8,1-9   
Epistel Zum TextRom 6,19-23   
Lied Nr. 233   [EG 326]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

nach den altkirchlichen Leseordnungen

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
27.7.1800 | 7. Sonntag nach Trinitatis | Sonntag der Erquickung
Sonntag
 

7. Sonntag
nach Trinitatis

Grün

Sonntag der Erquickung

 

 

Kalenderblätter

 

Bewegliches Datum
Der 7. Sonntag nach Trinitatis liegt zwischen dem<br>5. Juli und dem 8. August eines Jahres.
 
  • 7. Sonntag nach Trinitatis
  • 15. Sonntag nach →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der 7. Sonntag nach Trinitatis liegt zwischen dem
    5. Juli und dem 8. August eines Jahres.
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 105 Tage nach Ostern
  • am 106. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische Tag

7. Sonntag
nach Trinitatis

Sonntag der Erquickung

nach der altkirchlichen Leseordnung

 

→ allgemein seit der Reformation mindestens bis zum Kirchenjahr 1897/1898 in Gebrauch

 

 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

 

Thema des Sonntags

( nach dem Episteltext Rom 6,19-23 )

 

Von der Heiligung unſeres Leibes

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Begebet auch nu ew­re Glieder zu dienſte der Gerechtigkeit / das ſie heilig wer­den.

→Rom 6,19b

Pſalm
24
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 24,1-6

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst  Zum TextMk 8,1-9
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextRom 6,19-23
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also  Zum TextMk 8,1-9.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift → Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

7. Sonntag nach Trinitatis

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Texte nach der Lutherbibel von 1545 ge­setzt nach der Vor­la­ge des Ori­gi­nals in Frak­tur­schrift mit Luthers Scho­li­on und Ver­wei­sen in den Mar­gi­nal­spal­ten. Er­gänzt um Vers­zäh­lung und Ab­schnitts­über­schrif­ten.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Markus

Mk 8,1-9

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

C. VIII.

 

 

Verse 1 - 9

Die zweite Brotvermehrung:
Die Speisung der Viertausend

|| → Mt 15,32-39

ZV der zeit / da viel Volcks da war / vnd hatten nicht zu eſſen / rieff Jhe­ſus ſei­ne Jün­ger zu ſich / vnd ſprach zu jnen / 2Mich ja­mert des volcks / Denn ſie ha­ben nu drey ta­ge bey mir be­har­ret / vnd ha­ben nichts zu eſſen / 3Vnd wenn ich ſie vn­ge­eſſen von mir heim lie­ſ­ſe ge­hen / wür­den ſie auff dem we­ge ver­ſchmach­ten / Denn et­li­che wa­ren von fer­ne ko­men.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4SEine Jünger antworten jm / Woher ne­men wir Brot hie in der wü­ſten / das wir ſie ſet­ti­gen? 5Vnd er frag­te ſie / Wie viel habt jr Brots? Sie ſpra­chen / Sieben. 6Vnd er ge­bot dem volck / das ſie ſich auff die er­den la­ger­ten. Vnd er nam die ſie­ben Brot / vnd dan­cket / Vnd brach ſie / vnd gab ſie ſei­nen Jün­gern / das ſie die ſel­bi­gen fur­leg­ten. Vnd ſie leg­ten dem Volck fur. 7Vnd hat­ten ein we­nig Fiſch­lin / Vnd er danckt / vnd hies die ſel­bi­gen auch fur­tra­gen. 8Sie aſſen aber vnd wur­den ſat / Vnd hu­ben die vbri­gen Bro­cken auff / ſie­ben Kör­be. 9Vnd jrer war bey vier tau­ſent / die da geſ­ſen ha­tten. Vnd er lies ſie von ſich.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 6,19-23

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. VI.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Das neue Leben

Verse 19 - 23

 

 

Paulus schreibt:

 

ICH mus menſchlich da­uon re­den / vmb der ſchwa­cheit willen ew­ers Flei­ſches. Gleich wie jr ew­re Glie­der begeben habet zu dienſte der Vn­rei­nig­keit / vnd von einer Vn­ge­rech­tig­keit zu der andern / Al­ſo begebet auch nu ew­re Glieder zu dienſte der Gerechtigkeit / das ſie heilig wer­den. 20Denn da jr der Sünde Knechte wartet / da wartet jr frey von der Gerechtigkeit / 21Was hattet jr nu zu der zeit fur Frucht? welchs jr euch jtzt ſche­met / Denn das ende deſ­ſel­bi­gen / iſt der Tod. 22Nu jr aber ſeid von der Sünde frey / vnd Got­tes Knechte wor­den / habt jr ew­re Frucht / das jr heilig wer­det / Das ende aber das ewige Leben. 23Denn der Tod iſt der Sünden ſold / Aber die gabe Got­tes iſt das ewige Leben / in Chri­ſto Jhe­ſu vn­ſerm HErrn.

 

 

 

  Hörbuch-Videos

Die Speisung der Viertausend: Die zweite Brotvermehrung (Mk 8,1-9)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mk 8,1-9

Das Video zeigt den Text der Ge­schich­te aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus 4000 Zu­hö­rer sei­ner Pre­dig­ten speist, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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SK Version 16.01.2025  

Daten historischer Kalender Deutschlands

 
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