Gedenken an die Opfer von Nagasaki

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9.8.2026 | Nagasaki | Atombombenabwurf
Sonntag
 

Gedenken an die Opfer von Nagasaki

Atombombenabwurf

 
Symbol

Tag des Erinnerns

Zum Gedenken an die Opfer des Abwurfs einer Atombombe über der japanischen Stadt Nagasaki
am 9. August 1945
Gedenktag →Gegen Gewalt

 

Kalenderblätter

 

Festes Datum
Tag des Gedenkens an die Opfer von Nagasaki am 9. August
 
  • Der Tag des Gedenkens an die Opfer von Nagasaki
    ist immer am 9. August eines Jahres.

 

Symbol Erinnerungstag

Tag des Erinnerns

9. August, 11:02 Uhr

Atombombe explodiert über Nagasaki

 

9. August | Atompilz der Atombombe »Fat Man« über Nagasaki  | Foto: US government | Public Domain

Abbildung: 9. August | Atompilz der Atombombe »Fat Man« über Nagasaki
Foto: US government | Public Domain

 

Nagasaki

Am 9. August 1945 explodierte die Atombombe »Fat Man« über der japanischen Stadt Nagasaki.

Die Zahl der Menschen, die unmittelbar bei der Explosion starben, ist unbekannt. Die Schätzungen schwanken zwischen 30.000 und 90.000 Menschen.

Teilansicht von Nagasaki nach dem Abwurf der Atom-Bombe 1945  | Autor: US government | Public Domain

Abbildung: Teilansicht von Nagasaki nach dem Abwurf der Atom-Bombe 1945
Autor: US government | Public Domain

 

9. August 1945, Nagasaki, Japan

Der USAF-B29-Bomber Bock's Car, benannt nach seinem ersten Piloten Frederic C. Bock, geführt von dem 25-jährigen Piloten Charles W. Sweeny und einer 13-köpfigen Besatzung, löst um 11:02 Uhr Ortszeit die 4,67 Tonnen schwere Bombe »Fat Man« über Nagasaki aus, die in einer Höhe von etwa 500 Metern detoniert.

Diese Bombe pulverisierte die Industriegebiete von Nagasaki und tötete sofort mindestens 30.000 bis 70.000 Menschen. Andere Schätzungen gehen von noch höheren Zahlen aus. Viele der Opfer verglühten im Bruchteil einer Sekunde, von jetzt auf gleich, mitten in der Bewegung, in der sie sich befanden, stehend, sitzend, liegend. Viele starben quälend langsam und unter großen Schmerzen. Etwa 40.000 Menschen erlagen den Verletzungen und Verstrahlungen innerhalb der folgenden fünf Jahre. Und das Sterben ging weiter.

Die Bombenabwürfe hatten zum Ziel, die sofortige Kapitulation Japans zu erzwingen. Ein dritter Atombombenabwurf war eingeplant, wurde aber nach dem Eingriff des japanischen Kaisers in die militärischen Verhandlungen mit seiner Bereitschaft zu Kapitulation nicht mehr ausgeführt.

Das eigentliche Ziel des Nagasaki-Bombers war Kokura. Die Stadt lag jedoch unter dichtem Dunst verborgen, der von einer Bombardierung naher Gebiete mit herkömmlichen Sprengbomben herrührte.

Auch das sollte man nicht vergessen: In diesen Tagen wurden zahlreiche Städte in Japan bombardiert. Allein in Tokio starben bei einem Bombenangriff am 10. März 1945 mehr als 100.000 Menschen innerhalb weniger Stunden. 41 Quadratkilometer des Stadtgebiets von Tokio wurden zerstört. Diese Bombardierung ist der opferreichste Angriff der Menschheitsgeschichte, der jemals mit konventionellen Waffen ausgeführt wurde!

Ein Abwurf der Atombombe auf Sicht war für die Besatzung der Bock's Car über Kokura nicht möglich. Sie flogen daher das Sekundärziel Nagasaki an, doch auch hier erschwerten Wolken den Anflug des genauen Zielpunktes. Der Treibstoffverbrauch der Maschine überschritt den kritischen Punkt, der eine gefahrlose Rückkehr zum Stützpunkt ermöglichte. Die Bombe musste schließlich abgeworfen wer­den, um die Maschine leichter zu machen. Das geplante Ziel wurde um mehrere Kilometer verfehlt.

Am 24. Oktober 1945 kapitulieren alle japanischen Truppen gegenüber den West-Alliierten Truppenverbänden. Der Einsatz weiterer Atombomben fand in diesem langen Zeitraum zwischen dem 9. August 1945 und dem 24. Oktober 1945 nicht mehr statt. Zum Glück! – Nicht nur für Japan.

Luftbilder des Abwurfzentrums der Atombombe »Fat Man« in Nagasaki.

Abbildung: Luftbilder des Abwurfzentrums der Atombombe »Fat Man« in Nagasaki.
Oben: vor dem Abwurf
Unten: der selbe Ausschnitt nach dem Abwurf. – Die Stadt und alles, was da Leben in sich trug, sind ausradiert.
Quelle der Fotos: Wikipedia.de. (unter Nutzung der dort beschriebenen Lizenzrechte)

 

Gedankenpause

Gedankenpause

 

Gewalt – ein Spiegel der Geisteshaltung?

 

Wir haben bereits vor drei Tagen an dieser Stelle dem Atombombenabwurf über Hiroshima am 6. August 1945 gedacht. Wir haben in diesem Zusammenhang angerissen, dass das Übel nicht erst in der Tat selbst, sondern in der Bereitschaft zur Gewalt steckt. Und wir haben versucht, aufzuzeigen, was es meint, Opfer zu sein.

Zu welcher gefühlskalten, euphorischen Brutalität hohe Gewaltbereitschaft führen kann, haben uns die amerikanischen Befehlshaber vor Augen geführt, denen die Folgen des ersten Atombombenabwurfs über einer bewohnten Stadt nicht genug waren. Militärstrategisch ist der zweite Atombombeneinsatz stärker noch als der erste umstritten. In diese Diskussion wollen wir uns gar nicht einmischen. Fakt ist: Neben vielen anderen Ereignissen in der Geschichte gehören die Atombombenabwürfe über Japan zu den schlimmsten und zu den beschämensten Taten, die Menschen je ausgeübt haben.

Die Abschreckungswaffe im Kalten Krieg

Die Atombombe entwickelte sich zur Abschreckungswaffe im Kalten Krieg. Die verfeindeten Mächte bedrohten sich gegenseitig, und vermutlich schlitterten die Welt und die Menschheit mehr als nur einmal ganz knapp an einer Katastrophe vorbei.

Wäre es in dieser Zeit zu einer kriegerischen Auseinandersetzung gekommen, dann wäre wohl auch Deutschland eines der Hauptaustragungsgebiete gewesen. Die Militärstrategen haben mit zahlreichen Atombombeneinsätzen über Deutschland gerechnet und unglaublich viele Tote einkalkuliert.

Direkte Gewalt mit dem Einsatz von Atombomben gab es nicht mehr, aber die Staaten demonstrieren ihre Gewaltbereitschaft effektvoll. Die Entwicklung der Atombomben ging rasant weiter. Die Sprengkraft moderner Bomben beträgt ein Vielfaches jener Bomben, die über Japan abgeworfen wurden. Sie sind in hohen Stückzahlen einsatzbereit.

So makaber es klingen mag: Hiroshima und Nagasaki demonstrieren nicht einmal annähernd, welche Folgen eine kriegerische Auseinandersetzung mit Atomwaffen für uns alle hätte. Aber sie demonstrieren, wie schnell Entscheidungen mit solcher Tragweite gefällt wer­den können, wie schnell Verantwortliche die Beherrschung verlieren und der Versuchung erliegen können. Sie demonstrieren, wie groß die Gefahr für uns alle ist, die in der Bereitschaft zu exzessiver Gewalt schlummert. Sie sind ein Mahnmal dafür, sich daran zu Erinnern: »Beherrsche Dich!«

Atomwaffentests

Die Atommächte haben in den Jahren von 1945 bis 2009 insgesamt 2.052 Nuklearbombentests durchgeführt. Jeder Test mit einer Bombe, die eine deutlich höhere Sprengkraft besaß als die Bomben, die über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. USA: 1.039 Tests, Sowjet-Union: 718, Frankreich: 198, China: 45, Indien: 3, Pakistan: 2

Atompilz der »Baker«-Explosion, Teil der Operation Crossroads, einem Nuklearwaffentest der Vereinigten Staaten von Amerika, durchgeführt am 25. Juli 1946 auf dem Bikini Atoll. Die Schiffe, die zu sehen sind, wurden durch das radioaktiv verseuchte Wasser so stark kontaminiert, dass etliche nicht mehr zu dekontaminieren waren und versenkt wer­den mussten. Die Aussage, die in diesem Bild steckt, ist nicht die beeindruckende Größe und Form des gewaltigen Atompilzes der Explosion, es ist die traurige und erschreckende Botschaft: »Wir sind bereit, Menschen zu Opfern zu machen.«

Abbildung: Atompilz der »Baker«-Explosion, Teil der Operation Crossroads, einem Nuklearwaffentest der Vereinigten Staaten von Amerika, durchgeführt am 25. Juli 1946 auf dem Bikini Atoll. Die Schiffe, die zu sehen sind, wurden durch das radioaktiv verseuchte Wasser so stark kontaminiert, dass etliche nicht mehr zu dekontaminieren waren und versenkt wer­den mussten.
Die Aussage, die in diesem Bild steckt, ist nicht die beeindruckende Größe und Form des gewaltigen Atompilzes der Explosion, es ist die traurige und erschreckende Botschaft: »Wir sind bereit, Menschen zu Opfern zu machen.«
Quelle des Fotos: Wikipedia.de. (unter Nutzung der dort beschriebenen Lizenzrechte)

Nukleare Verseuchung

Etwa 1.825 Tests fanden allein in den Jahren 1945 bis 1970 statt. Im Schnitt gab es also alle fünf Tage eine Nuklearbombenexplosion auf unserem blauen Planeten Erde!

Den »Fall-out«, die radioaktiv strahlenden Partikelchen, die in großen Mengen bei einer Explosion freigesetzt wer­den, trieben Wind und Wetter mehrfach um die Erde, bevor er in tiefere Schichten absank und mit dem Regen auch bewohnte Gebiete weit abseits der Explosionen verseuchte.

Krebs zählt zu den Spätfolgen der atomaren Kontaminierung. Das ist allgemein bekannt und wird von Jedermann akzeptiert. Dennoch wird der Zusammenhang zwischen konkreten Krebserkrankungen und dem Einsatz von Atombomben bestritten. Genau wie beim Betrieb und bei Unfällen in Atomkraftwerken. Der schnelle Anstieg von Krebserkrankungen Ende letzten Jahrhunderts wird mit vielen Auslösern begründet. Schuld sind im Zweifelsfall die Erkrankten selbst. Selbstverständlich. Rauchen, Smog und ungesunde Lebensweise. Wenn man nur lange genug bohrt, findet sich bei jedem ein recht plausibler Grund für seine Erkrankung.

Ein Zusammenhang zwischen Atombombentests, den ungeheuren Mengen an Fall-out, die unsere Lebensräume für Jahrzehnte verseuchten, dem Krebsanstieg und den konkreten Krebserkrankungen wurde nie ergründet.

Gegen Gewalt – Für Frieden!

Wir mei­nen: Vor den massiven und nachhaltigen Auswirkungen von Gewalt und Gewaltbereitschaft dürfen die Augen nicht verschlossen wer­den. Das gilt im Großen. Das gilt mehr noch im Kleinen, dort, wo wir selbst handeln und Einfluss nehmen können!

 

 

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Sabrina

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