27. März 2016
Ostersonntag
Ein evangelischer Feiertag
Es ist Ostersonntag. Doch was macht diesen Tag so besonders? Ein kleiner Spaziergang durch unser Wohnviertel zeigt: augenscheinlich nichts!
Da arbeiten schon am frühen Morgen fleißige Mitmenschen in ihren kleinen Gärten, da rollen Autos durch die Straßen, die Möbel transportieren – offensichtlich zieht jemand weg oder ein. Da stehen lange Schlangen vor dem kleinen Bäckerladen und statt Sonntagskleidern überwiegen doch eher Jogging-Anzüge.
Es ist eben Sonntag. Ein eher ganz normaler Sonntag. Arbeitsfrei. Zumindest für viele. Für andere nicht. Die einen frühstücken mit frischen Brötchen, die anderen verkaufen sie. Die einen gehen arbeiten, die anderen nutzen die freie Zeit für Arbeiten in Haushalt, Heim und Garten.
Und Ostern? »Ich bin doch nicht katholisch!« ist die lapidare Antwort des freundlichen Nachbarn, der geflissentlich seinen Garten pflegt, auf unseren Hinweis, es sei doch Ostern.
Hmmm.
Ostern ist der höchste evangelische Feiertag
Ostern ist ein christlicher Feiertag. Für alle Christen. Nicht nur für Katholiken. Und überhaupt sind christliche Feiertage eben die Feiertage der Christenheit. Dazu zählen auch Lutheraner und Reformierte, eben evangelische Christen.
Das hat was mit der Taufe zu tun. Mit der Taufe auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Nicht mit der Kirchenzugehörigkeit. Sind Sie getauft?
Und was wohl viele nicht wissen: Ostern ist der höchste evangelische Feiertag!
Da kann selbst Weihnachten nicht mithalten. Auch wenn uns Brauchtum und Kommerz etwas anderes einflüstern wollen.
Das liegt eben daran, dass Ostern, das Fest der Auferstehung Christi, eben der höchste Feiertag für alle Christen ist. Nicht umsonst umkleidet das Fest eine so dichte Folge besonderer, christlicher Gedenk- und Feiertage. Los geht es schon an Palmsonntag. Es folgen Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag mit dem Beginn der Osternacht, Ostersonntag und Ostermontag.
Gesetze für alle
Die Feiertagsgesetze der Länder in Deutschland berücksichtigen den hohen Stellenwert mit besonderen Gesetzen und Verordnungen für die Zeit zwischen Gründonnerstag und Ostermontag durchaus! Die Gesetze benennen die Feiertage und weisen stille Zeiten aus, die insgesamt »der Arbeitsruhe und der seelischen Erbauung dienen« sollen.
Nun haben alle was davon. Egal, ob sie Christen sind oder nicht. Doch es galt, insbesondere den Christen die nötige Zeit einzuräumen, damit sie ihren religiösen Gebräuchen in diesen Tagen nachgehen können. An Gartenarbeit, Umzüge und Frühstück mit frischen Brötchen hat der Gesetzgeber da ganz sicher nicht gedacht.
Ostern verstehen und würdigen
Doch worum geht beim Osterfest? Wissen Sie es? Was meint »Auferstehung«? Welchen Sinn hat das Fest in der heutigen Zeit für Christen, speziell für evangelische Christen? Welchen Sinn hat es für Sie?
Man müsset es mal nachlesen. Doch ja, es ist nicht leicht, den Zugang zu den biblischen Texten zu finden! Sicher: Das Buch steht im Regal, und es lässt sich schnell aufschlagen. Doch wo? Und dann noch darin lesen? Die alten Geschichten? Wen interessiert das?
Wir meinen: Das sollte Christen durchaus interessieren! Darauf gründet sich nicht nur ihr Glaube, darauf gründet sich unsere Kultur, darauf gründet sich unser Wertesystem.
Doch selber nachschlagen müssen Sie nicht!
Wir erklären Ihnen in vielen kleineren Abhandlung, was Ostern ist und was es für die Christen heute bedeutet. Lesen Sie unsere Artikel aus unserem Kalender rund um Ostern. Es könnte gut sein, dass etwas für Sie dabei ist, und dass Sie Ostern neu entdecken. Versprechen können wir das nicht. Aber es kostet nichts, nicht einmal viel Zeit. Wo doch auch noch arbeitsfrei ist!
Abbildung: Fröhliche Ostern!
Doch auch dann, wenn der Osterhase das Nest bewacht, geht es Ostern nicht um bunte Eier und nicht um niedliche Hasen.
Es geht um den Sinn des Lebens. Und deshalb ist Ostern das höchste evangelische Fest.
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA
In den folgenden Beiträgen finden Sie viele Informationen, Erklärungen und Gedanken rund um Ostern:
Gründonnerstag
Zu Gründonnerstag gehört die Geschichte vom Letzten Abendmahl. Wir erklären das jüdische Pascha-Ritual und wie es von Jesus im Abendmahl umgesetzt wurde.
Mehr darüber in diesem Artikel.
Karfreitag
Am Karfreitag gedenken die Christen des Kreuzestodes Christi. Der Name leitet sich aus dem Althochdeutschen »Kara« ab, was »Klage« oder »Trauer« bedeutet.
Mehr darüber in diesem Artikel.
Ostersonntag
»Die Frauen und das Christentum« | »Die Osterbotschaft« | »Der Ostertermin«: In mehreren kleinen Abhandlungen denken wir nach über Ostern.
Mehr darüber in diesem Artikel.
Ostermontag
Die Auferstehung Christi ist ein schwieriges Thema. Sie entzieht sich all unserer Erfahrungen mit dem Thema Tod. Was ist das Geheimnis der Auferstehung?